Lokale-.

Wildbad, den 29. März.

Sitzung der bürgerl. Kollegien vom IS. März ISIS. (Fortsetzung)

Ob ein liegender oder stehender Dieselmotor vorzuziehen sei, darüber seien sich selbst die Sachverständigen bis jetzt noch nicht einig. Der stehende Dieselmotor habe aber das für sich, daß er sich bisher durchaus bewährt habe, während die liegende Konstruktionsart erst seit Kurzem fabriziert werde. Mit der Schaffung einer Reserve durch Mietung eines Dampf- lokomobils für diesen Sommer könne er sich nicht befreunden. Abgesehen von den beträchtlichen Kosten, die die Mietung, der Betrieb und der provische Einbau de5 Lokomobils ver­ursachen und die zusammen einige Tausend Mark betragen können, befürchte er von dem Lokomobil eine schwere Be­lästigung der Nachbarschaft, die man in der Zeit der Haupt- badesaison hier nicht brauchen könne. Es handle sich aber nicht nur um die Mietung eines Lokomobils, sondern auch einer Dynamomaschine, was nochmals Kosten verursache. Wenn man eine Reserve für die Zeit vom 15. Juli bis Ende August haben wolle, müsse die provisorische Einrich­tung schon anfangs Juli getroffen werden; es könne dann der Zustand eintreten, daß die Reserve da sei, man sie aber z. B. infolge guten Wasserstandes gar nicht brauche und so könne der Aufwand für das Provisorium ein unnützer sein. Zu diesen also vielleicht nutzlosen Unkosten komme noch hin­zu, daß die bei der Konkurrenz um den 120 B8. Motor erwirkten Vorteile einer Preisreduktion von ca. 3000 Mk. und einer Zahlungsfrist bis 1. Mai 1913 möglicherweise auch noch verloren gingen. Für all dies lehne er eineVer- antwortung ab, ebenso verwahre er sich gegen jede Verant­wortung für die möglicherweise diesen Sommer durch >ine Unzulänglichkeit des Elektrizitätswerks entstehenden Störungen in den Hotel- und Badebetrieben der hiesigen Stadt. Der 120 ?8.-Motor sei nach erschöpftenden Beratungen bestellt worden werde mit Sicherheit auf 15. Juli geliefert und daß die Lieferung in allen Teilen befriedigen werde, dafür garan­

tiere die Bedeutung und der gute Ruf der Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg. Er beantrage deshalb, es bei dem Beschluß vom 2. Februar ds. Js. zu belassen. Nach ein­gehenden Erörterungen wird aber vom Gemeinderat ent­gegen diesem Antrag mit 8 gegen 4 Stimmen beschlossen, den Lieferungsvertrag nicht auszufertigen, also die vorbehält­lich des Abschlusses eines besonderen Vertrags bei der Ma­schinenfabrik Augsburg-Nürnberg gemachte Bestellung zu annullieren und das Stadtbauamt mit der schleunigen Fertig­ung der Vorarbeiten über die Erweiterung des Elektrizitäts­werkes im Frühjahr 1913 durch Einbau eines 120160 k 8. liegenden Dieselmotors zu beauftragen. Die erforder­liche Reserve für diesen Sommer soll durch Mietung einer Dampflokomobile geschaffen werden.

Sitzung vom 22. März.

Die Anlieger der Rennbachstraße und der Hohenlohe­straße bitten um Herstellung eines provisorischen Wegs von der Rennbachstraße bis zur Hohenlohestraße durch die städt- tische Parzelle Nr. 54l. Da im Stadtbauplan eine Ttaffel- straße über das Grundstück der Papierfabrik vorgesehen ist, die später von der Stadt ausgeführt werden muß, wird dem Antrag des Stadtbauamts entsprechend beschlossen, den Gesuchstellern die zum Weg erforderliche Fläche gegen eine jährliche Erkennungsgebühr von 1 Mk. zu überlassen, die Ausführung des Wegs auf Kosten der Stadtkasse aber ab- zulehnenen und den Weg auf Kosten der Anlieger durch das Sladtbauamt ausführen zu lassen.

In Anwesenheit des Regierungsbaumeisters Stahl wird heute über die weitere Vergebung der Bauarbeiten zum Schulhausneubau beraten und werden die Bauarbeiten wie folgt vergeben: 1. Die Malerarbeiten an die hiesigen Maler­meister Wilh. Schill, Ludwig Luz. Otto Brachhold, Wilh. Wacker. Hermann Gutbub, Fr Fischer und Karl Batt um die in ihrem Angebot gemachten Abgebote auf die Voran­schlagspreise. 2. Die Eisenbetonarbeiten der Firma Ludwig Bauer, Beton und Eisenbeton in Cannstatt um 1 °/o Ab­gebot auf die in ihrem Offert geforderten Preise. 3. Die Glaserarbeiten an die hiesigen Glasermeister With. Rolh-

fuß, Alb. Rothfuß und Gronbach um die Voranschlag;, preise. 4. Die Bildhauerarbeiten an die Firma Zimmer- mann und Mayer in Stuttgart gemäß ihrem Offert uni die Pauschalsumme von 560 Mk. Einem Gesuch de; August Bechtle zum Panoramahotel entsprechend wird be­schlossen, den zu seinem Anwesen führenden Hohlweg diese; Frühjahr kesser Herrichten zu lassen und bestimmt, daß Bechtle den in seinem Hotel anfallenden Kehricht wie die Besitzer des Sommerberghotels mit der Bergbahn zur unteren Station gegen eine Vergütung von 10 Mk. an die Bergbahnkasse befördern läßt, wo ihn der Kehrichtfuhrmann dann abholt, Der Gehalt des gegen einmonatliche Kündigung als Hilfe des Stadtbaumeisters angrstellten Bauwerkmeift«; Freund wird mit Rücksicht auf die höheren Anforderungen, welche durch den Schulhausneubau an ihn gestellt werden, von monatl. 130 Mk. auf 160 Mk erhöht, unter Belastung seiner seitherigen Anstellungsverhältnisse. Zufolge eine; Gesuchs des hiesigen Ziegenzuchtvcreins wird beschlossen, dem Farrenhalter Wacker für die Zuchtbockhaltung mit Wirk­ung vom 1. April 1912 an eine jährliche Belohnung von 100 Mk. aus der Stadlkaffe mit der Verpflichtung auszu- setzen, künftig das ganze Jahr hindurch 2 erstklassige sprung. fähige Zuchtböcke zu halten. Die Anlieger der Bismarck- straße bitten um Ausführung der Bismarckstraße vom Rat­haus bis zur Eugenstraße. Von den Gemeindekollegien wird beschlossen, das Gesuch in wohlwollende Erwägung zu ziehen- und das Stadtbauamt zu beauftragen, sobald es der Ge- schäftsanfall auf dem Stadtbauamt erlaubt, ei» vollständige; Projekt samt Voranschlag über diese Straße auszuarbeiten. Es folgen noch Schätzungen und verschiedene kleinere Gegen­stände.

*/ Heute früh verstarb nach längerem Leiden in, Alter von 56 Jahren der in weiten Kreisen bekannte Hotelier Herr Gustav Schmid. Der Vorstorbene war unter anderem 34 Jahre Vorstand des hiesigen Militärvereins, dessen Gründer er war. Seit dem Jahre 1899 ward im die Stelle des Kommandanten der Freiwill. Feuerwehr übertragen.

WildbaZ, 6en 29. Nllrz 1912.

I'väv8-^ii2eiKv.

Verwanäten, k'reunäen unä bekannten maoben wir die scbmerzbaLte lVlitteilunA, class mein lieber Kann, unser lieber Vater, 8cbrvieAervater unä Orossvalsr

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Hotelbesitzer zum Kol<l. Oclisen liier,

im ^.lter von 56 ^sabren nackt längerem lbeiclen beute morgen santt entscblafen ist.

Dm stille Veilnabme bitten

äiv Irmiei-iujkii üiniorbliv denen

äie Witwe: Duise 8cbrniä. Aeb. Oeläreicb. die Xincler: Dmilie Lecbtle, Aeb. 8ebmiä.

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Hube ich eröffnet

und lade zu zahlreichem Besuche freundlichst ein

Theodor WecHLle.

Unterzeichneter empfiehlt

(Kalt««

Bekanntmachung.

Die sämtlichen Militärpflich­tige«, welche an der heurigen Musterung teilnahmen, haben am Tamstag, de« »0. März nachmittags 6 Uhr, auf der Polizeiwache hier zur Empfangnahme ihrer

»einen. " Nicht

zu erscheinen. Nichterscheinenden wird der Losungsschein gegen eine Ganggebühr von 20 Pfg. zugestellt. Wildbad, 28. März 1912.

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Die Schwetnedesitzer werden unter Bezugnahme auf die Bekannt­machung der Kgl. Oberamtstierarztstelle Neuenbürg vom 25. März ISIS (Enztäler Nr. 48) zur Anmeldung impfbedürftiger Schweine

bis Westens 15. April ds. Js.

unter Hinweis darauf aufgefordert, daß für etwaige Verluste durch Schweinerotlauf innerhalb der auf die Impfung folgenden 5 bezw 12 Monate Entschädigung gewährt und ionach mit Bezahlung der Imps- gebühr eine Art Versicherung gegen Verluste durch Schweinerotlauf erzielt wird.

Hiebei wird ferner bemerkt, daß die Entschädigungsleistung nur für die öffentliche Impfung vorgesehen ist, nicht auch für die private, und daß damit zu dem Vorteil, daß die öffentliche Impfung in der Regel billiger zn stehen kommt als die private Impfung, ein weiterer Vorteil der öffentlichen Impfung hinzutritt.

Die Anmeldungen haben bis zu oben genanntem TermineZbeini Stadtschultheißenamt zu erfolgen.

Angefügt wird, daß die öffentliche Impfung auch schon bei Anmeld­ungen von geringerer Zahl als 20 Schweinen genehmigt werden kam

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