Lokales.

W'ildbad, den 30. Januar.

— Robert Weber M Z Gestern nachmittag wurde der am letzten Samstag nach langem schweren Leiden im Alter von 47 Jahren verstorbene Robert Weber, Gastwirt zur Sonne hier, unter großer Begleitung zur letzten Ruhe bestattet. Mit ihm ist ein Mann des Volkes dahingegan­gen, der edel und hoch gesinnt war. mutig und fest in der Tat war und weise und gerecht gelebt hat. Wenn er nun auch von seinen Parteifreunden geschieden ist, so ist die Erinnerung an ihn unvergessen, urd das Andenken an ihn, den treuen Freund und unverzagten Kämpfer der fortschritt­lichen Volkssache wird bei den Mitgliedern nie versagen. — An seinem Grabe widmete Herr Kaufmann Brachhold namens des Volksoereius Wildbad und des engeren Lan­desausschusses der fortschrittlichen Volkspartei dem Dahin­geschiedenen einen herzlichen Nachruf, betonend, daß er unter dem schwarz-rot-goldnen Parteibanner stets hilfsbereit mitgewirkt und ihr Treue bewahrt habe bis zum Tode und legte ihm in Anerkennung dessen als letzten Gruß und Dank den wohlverdienten Kranz, geschmückt mit der ihm liebgewordenen Parteischleife an seiner Ruhestätte nieder. Er ruhe in Frieden.

— Ständchen. Seinen 75. Geburtstag beging am letzten Sonntag in körperlicher und geistiger Frische Herr Rentner Fritz Si ck. Der Schützenoerein, dessen Ehren­mitglied der Jubilar ist, beehrte ihn am Sonntag früh mit einem Ständchen. Auch wir gratulieren den Jubilar herzlichst.

— Kaiserbecherschieße«. Bei dem am Sonntag stattgefundenem Kaiserbecherschießen errang Herr Fr. Kloß sen. den Kaiserbecher sowie einen von Herrn Josef Mayer gestifteten Schützenbecher. Herr Schützenmeister W. Groß- mann brachte bei der Ueberreichung des Be Hers an den

Meisterschützen das Kaiserhoch aus. Die gemütliche Ttim-1 mung und das Kreisen des mit „edlem Naß" gefüllten Bechers hielt die fidelen Schützenbrüder noch lange bei­sammen.

— Turnverein Wildbad. Am Samstag abend versammelten sich die Mitglieder des Turnvereins im Schwarzwaldhotel, um unter sich den Geburtstag unseres Kaisers, dem großen Förderer des deutschen Turnwesens, zu begehen. Der Vorstand, Herr Kallfaß brachte nach einer kurzen Rede das Kaiserhoch aus, in welches alle An­wesenden begeistert mit einstimmten. Mit einigen Vater­lands- und Turnerliedern schloß die gemütlich verlaufene Feier.

— Fußball-Berein Wildbad. Einen wohlgelun­genen Unterhaltungsabend veranstaltete Sonntag abend der hiesige Fußballklub im Saale des Gasthauses zur alten Linde. Ein interessant-dezentes und nicht zu überladenes Programm war zusammengestellt, was der ganzen Ver­anstaltung ein heimisches und gemütliches Gepräge verlieh. Eingeleitet wurde der Abend mit einem flott gespielten Eröffnungsmarsch, worauf der Vorsitzende, Herr Karl Löffler das Wort ergriff und die Erschienenen will­kommen hieß. Nach zwei weiteren Programmnummern, dem humoristischen Couplet ..Will man denn? Man mußtt" und einem Konzertstück wurden die Besucher mit dem Glanzftück des Abends, dem Laktigen Drama „Das blutige Edelweiß" überrascht. Das Drama, welches im bayrischen Hochgebirge auf der Kreilhofalm sich abspielt, stellt durch seine scharf gezeichneten Bauernfiguren und den schweren bayrischen Dialekt große Anforderungen an die Mitwirken­den, die sich ihrer Aufgabe unter Regie des Herrn Löffler aber glänzend entledigten. Hauptsächlich die Vertreter der Hauptrollen, die Herren Löffler (Kceilhofbauer) und Del- missier (Sternhofbauer) und Frl. Großmann als Moni, des Kreilhosbauern Tochter setzten ihr ganzes Können ein und

erzielten so vereint mit den übrigen Mitwirkenden eine scharf pointierte und fein in sich abgerundete Wiedergabe des Stückes. Lauter und langanhaltender Beifall belohnte die Kunst und den guten Willen der Spieler. Auch die noch folgenden weiteren Piecen wurden tadellos gespielt und recht beifällig ausgenommen, bis als letztes Fortuna die Gäste mit Beschlag belegte und den Glücklichen hübsche Gewinne von dem überaus reich besetzten Gabentische zu­kommen ließ. Nach der nun folgenden Pause setzte die Musik ein und unermüdlich drehten sich die tanzfreudigen Männlein und Weiblein im Kreise. Bis zum frühen Morgen wurde in ausgelassener Freude und schönster Har­monie dem Tanze gehuldigt.

— Württbg. Schwarzwaldverein, Bezirks-Verein Calmbach. Am letzten Samstag abend veranstaltete obiger Verein im Gasthof zum Hirsch seinen diesjährigen Familienabend. Ein buntes und reichhaltiges Programm, das hauptsächlich der feineren Geschmacksrichtung Rechnung trug, war ausgestellt, und amüsierten sich auch alle, die ge­kommen waren, aufs beste. Außer einigen ansprechenden Volksliedern, die von 2 Sängern, Sopran und Bariton, mit bewundernswerten klaren und klangvollen Stimmen zu Gehör gebracht wurden, wurden die Besucher noch mit drei origirellen und flott gespielten schwäbischen Dialektstücken, darunter das Schwegelbaur'sche Singspiel „A Achtavierzger' und der neue Schwank,,D' Frankfurtere", erfreut. Nach­her trat der Tanz in seine Rechte, der Alt und Jung noch lange in der gemütlichsten Stimmung zusammenhielt.

— In Birkenfeld brannte in der vergangenen Nacht das Gasthaus zum Löwen nieder. Man vermutet, daß das Feuer durch Brandstiftung entstanden ist.

* Die Maul- und Klauenseuche ist weiter ausgebrochen in Oberlengenhardt, OA. Neuenbürg.

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für die vielen Blumenspendsn, insbesondere von Seite des Wirtsoereins, des Schützenvereins und des Volksvereins Wildbad, für den erhöhenden Gesang des Liederkranzes und des Militärvereins, für die zahlreiche Begleitung zur letzten Ruhestätte sowie den Herren Trägern sagen auf diesem Wege herzlichsten Dank.

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