Lokales.
Wildst ad, den 16. Januar.
— Zuviel oder zu wenig Militär. Recht lebhaft wird in diesen Tagen der Vorbereitung zur Stichwahl zum deutschen Reichtag die Frage diskutiert, was es eigentlich mit dem Mililär auf sich habe. Manche sagen, wir hätten zuviel Soldaten, andere sagen wieder, wir hätten noch zu wenig. Wie ist es nun eigentlich damit? Da wollen wir uns doch einmal eine sehr einfache Frage vorlegen: Hätten wir nicht die gefürchtete Militärmacht, was wäre in der Marokkosache mit uns geschehen? Nun jeder weiß es ja, man hätte uns ganz einfach unverschämt auf die Füße gespuckt. Mithin ist das Kriegshandwerk doch nicht so ohne. Gewiß haben wir an den Lasten der Rüstungen schwer zu tragen, aber was wollte werden, wenn wir dem Schicksal entgegengingen, geschlagen zu werden. Dann würden wir wohl die Lasten für fremde, feindliche Heere bezahlen müssen, wie es vor hundert Jahren war. Wir sind, wenn auch kein reiches, so doch ein wohlhabendes Land, denn unter dem militärischen Schutze hat unser Handel eine wachsende Ausdehnung gewonnen, das ist der Weg, immer wohlhabender zu werden. Also kann nicht gesagt werden, daß es am Geld direkt fehlt. Und an Mannschaften erst recht, unser Ueberschuß an Mannschaften wird uns ja eben, geneidet. Sollten wir nun die vorhandenen Kräfte brachliegen lassen, damit die andern über uns herfallen können? Nein, und abermals nein!
— Union-Kinematograph. Das moderne Kunstunternehmen, der Union-Kinematograph im Gasthaus zur alten Linde bereitete uns am letzten Sonntag eine nette Unterhaltung. Ueberall hat sich der Kinematograph gut eingebürgert, überall ist derselbe ein Lieblings-Aufenthaltsort aller Gesellschaftsklassen geworden, so auch hier in unserem Wildbad. Nur ein Blick aufZdas Programm unseres Union-Theaters lehrt uns schon, daß wir es mit einem erstklassigen Kunstinstitut zu tun haben. Herrliche Naturstimmungsbilder vom Frühling in San Remo, Hzogen mit wirklichen Farbenspiel an uns vorüber. Da Hebt sich das Auge, da dehnt sich die Brust, die holden Naturgeister weben ihre Goldfäden, mit denen sie da die Wirklichkeit umspinnen, hier im Bilde um uns aus. Weiter folgten im bunten Durcheinander ernste dramatische Szenen und heitere Vorgänge, — der Kinematograph vermag fast alle Stimmungen des menschlichen Herzens anzuschlagen. Flimmerfrei und in herrlichen Farbenreflexen sahen wir- Bider aus aller Welt und aus dem Leben an uns vorüberziehen. Der köstliche Humor, der der „Uebereile schadet nur" aus- strömte, brachte das traurigste Herz in fröhlichste Stimmung Eine besonders stark wirkende Lachpille und beste Arznei für Hypochonder bildete „Bobi, der mit dem linken Fuß aufgestanden war", und rief weiter das humoristische Bild „Gratis" Freude und wahre Heiterkeitsstürme hervor. Ein herrlicher Schluß vervollständigte das sinnige und hochinteressante Programm, nämlich das Drama „Liebesdurst". Alle Gefühle des menschlichen Herzens riefen die lebenswarmen Bilder herauf. Es war ein gehaltvoller Abend
und wird wohl niemand von den vielen Besuchern unbe- friedigt seinen häuslichen Penaten nach dem Schluß zugx. steuert sein. G.
Blümchen a« Walde.
Nach dem Wald bin ich gegangen Sah am Rand ein Blümlein prangen;
Hat mit seiner Blütenpracht Fröhlich mir ins Herz gelacht.
Alle Liebe, alle Güte War in dieser holden Blüte.
Wie ich ihr ins Auge sah.
Kam ein süßes Glück mir nah.
Doch ich mußte weitergehen;
Hab mich nach ihr umgesehen.
Nächsten Tages wiederkommen
Wollt' ich,-war sie weggenommen!
Sieh, die mich so hoch beglückt,
Hat ein anderer gepflückt!
Gern geh ich hinaus zur Halde!
Vor dem dunklen kühlen Walde,
Setze mich am Raine hin,
Seh die Wolkenberge ziehn.
Denke tief in meiner Brust An vergang'ne Blütenlust. L.
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Sonntag, den 21. Januar 1912
nachmittags 2 Uhr
findet bei
Kamerad E. Schäffler, Gasthaus znr Eisenbahn
Henera lver sammkung
statt mit folgender
Tagesordnung:
t. Bekanntgabe des Rechenschaftsberichts vom Jahre 1911
2 . Neuwahlen.
3. Verschiedenes.
Die Kameraden werden um zahlreiche Beteiligung ersucht. Wildbad, den 12. Januar. .
Der Vorstand.
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