Sie Landwirtschaft zn stark berücksichtigt wird, statistisch nnanfechtbar bewiesen.
Berlin, 23. Dez. Dr. Stolss, bisher Gouverneur van Soinoa, ist zuin Ko l o n i al s e kr e t ä r mit dem Prädikat Excellenz ernannt worden.
Straßburg, 23. Tez. Die zweite Glsäßische K a m ui e r hat sich unter Zusammenwirken aller Parieren eine Geschäftsordnung gegeben. Mau sei daher bestrebt gewesen die Würde und Rechte des Hauses zu wahren. Das Haus vertagte sich bis zum 30. Jaguar.
Ausland.
Der Krieg um Tripolis.
Ein türkischer Erfolg.
Das Wiener Korrespondenzbüro meldet aus Konstant i n o p el: Nach einer Depesche des Oberbefehlshabers in Tripolis versuchten die in Zamzur befindlichen Italiener die türkische Telegraphenleitung in der Nähe von Zamzur zu zerstören, mußten sich jedoch infolge des Widerstandes der Türken und Araber nach Zamzur zurückziehen. Am nächsten Tag griffen die Araber Zamzur an, die Italiener mußten die Stadt räumen und verloren 48 Tote, darunter 3 Offiziere, und über 300 Verwundete. Auf Seiten der Türken und Araber fielen 9 Mann, 40 wurden verwundet.
Keine Friedensverhandlungen.
Die Konstantinopeler „Agence Ottomane" ist zu der formellen Erklärung ermächtigt, daß die Hohe Pforte weit entfernt von der Formulierung von Friedensvorschlägen sei. Vielmehr sei sie mehr denn je entschlossen, ihre unveräußerlichen Rechte auf Tripolis und die Cp- renaika bis zum äußersten zu vertei digen.
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Nach einer Lloydsmeldung aus Alexandria ist der egyptische Postdampfer Menzalch, der sich mit 30000 Pfund Sterling nach Hodeida unterwegs befand, von dem italienischen Kriegsschiff Puglia beschla g- nahmt worden.
Wie die römische Agenzia Stefani erfährt, ist Hie Meldung, daß italienische Kriegsschiffe vor D u- razzo erschienen seien, vollkommen falsch.
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Rußland und Persien.
Aus Petersburg wird berichtet: Ter persische Geschäftsträger erschien im Auswärtigen Amt und erklärte namens seiner Regierung, Persien nehme alleForder ungen des russischen Ultim atu inan. Der russische Minister des Aeußern, Sasonow, nahm diese Mitteilung zur Kenntnis.
Aus Teheran kommt als Bestätigung folgende Meldung: 'Generalschatzmeister Shuster ist bereits von seiner Entlassung benachrichtigt worden. Am Dienstag werden die Bazare wieder geöffnet werden. Die Regierung ist durch die blutigen Ereignisse in Täbris und Rescht sehr beunruhigt, sie hat an die Ortsbehörden und die Endjumen die Meldung von der Beendigung des Konfliktes mit Rußland gesandt und ihnen die strenge Weisung erteilt, die Feindseligkeiten unverzüglich einzustellen, mit den russischen Konsuln in Verhandlungen zu treten und die nprmale Zage wiederherzustellen.
Manchester, 23. Dez. Der Ausschuß der Baumwollspinner hat beschlossen, in allen Fabriken der Vereinigung die Aussperrung zu empfehlen, die nächsten Mittwoch beginnen soll. Von der Aussperrung sollen 160 000 Arbeiter betroffen werden. Der Grund des Streiks liegt darin, daß die Mitglieder der Trade Union darauf bestehen, daß alle Nichtunionisten sich der Trade Union anschließen.
Lissabon, 23. Dez. In der Kaserne des 19. Infanterieregiments in Braga kam es infolge der Frage des ZüchUgungsrechts zu einer Meuterer, wobei einige Schüsse fielen. Ter Oberst des Regiments wurde verwundet. Es wurden verschiedene Verhaftungen vorgenommen.
Newyork, 23. Dez. Wie ein Telegramm aus Guayaquil meldet, ist der Präsident von Ecuador, Estrada, gestorben.
Württemberg.
Tienstnachrichten.
Der König hat die evanaelischcn Psarrllen: Scsisitzingec., Dekanats Kniitligen, dnn Stnd'pfarrer Dr. Klopfer in Rosenseld, Dekanats Susi und Eschenau. Dckanais Wemsberg. dem Pfarrer Wieland in Endina n, D-kancns Balingen, übertragen. Das Ministerium der auswärtiaen Angelegenheiten, Verkebrsabteilung, hat den Stationsoc Walker Zchmid (Paul) in Oberkochen auf Ansuchen nach Meckenbeuren be-setzt, eine Stationskassierstelle iu Heilbronn Hanptbahnhof dem Staiionsverwalter Röder in Maulbronn auf Ansuchen und die Sialionskoisierstelle in Neckaisulm dem Eisenba. n- aisistenten Boliinger (Iranz) in Besigheim überlragen, sowie den Oberpostassinenteu Rimmcle bei dem Balinpostamt Ulm auf Ansuchen nach Lanpheim Vers tzt. Die K. kMieraldirekiisn der Posten und Telegraphen bat die Postgehilfinnen Röcke! in Neckarsnlm nach Gmünd, Edele beim Telegraphenamt Stutinart nach Hall, Späth in Mnnsin -en nach Ebingen, S chmidt in Neckarsnlm nach Feurrbach und Kra'g in Nürtingen zum Telegrapenamt Suittgart auf Ansuchen be setzt und je eine Vollgcbsifinstelle beim Tcjearaphenamt Stuttgart der Posianwärterin Anna Ackermann, in Degerloch der PosianWärterin Allnoch beim Telegraphenamt Suittgart der Posi- anwä^erin Schaber, beim Postamt Nr. 1 i Tübingen der Post- anwär'crin Zwanger, in Lorch dcr Posianwärterin Feifel, beim Telegraphenamt Stuttgart der Posianwärterin Berta B aur, m Nott- we>l der Posianwärterin Mattes, in Sindelsinaen der Postan- wärtei n Anna Held, in Unterlürlheim der Posianwärterin Selb- herr, beim Telegraphenamt Llnttaar! den Ponanwörterinnen Wagner Heues und Butz, i» Alten der Post nwärterin Matl- h es nnd beim Telegraphenamt Stuttgart den Postanwärtcrinnen W urster und Röll übertragen.
Das Dienstverhältnis der Oberamtsärzte.
Der Ausschuß der Zweiten Kammer für die Beratung des Gesetzentwurfs betr. die Dienstverhältnisse der Oberamtsärzte beendigte die Beratung des Gesetzentwurfs. Ter Art. 11, der von der Anmeldepflicht und der Buchführungspflicht Handel:, wurde in folgender Fassung beschlossen: „Tie Aerzte, Zahnärzte, Wundärzte, Apothekenvor- stände und Hebammen sowie alle Personen, welche gewerbsmäßig mit der Krankenpflege oder, ohne hiezu ös- fentlicht ermächtigt zu sein, mit der Ausübung der Heilkunde bei Menschen sich befassen, ferner alle für eigene Rechnung tätigen Hilfspersonen auf dem Gebiete des Gesundheitswesens (Desinfektoren, Masseure und dergl.) sind verpflichtet, bei Beginn ihrer Tätigkeit, zutreffendenfalls unter Vortage der Prüfungszeugnisse, bei dem Oberamtsarzt mündlich oder schriftlich unter Miteilung ihrer persönlichen Verhältnisse sich anzumelden und ihm auf sein Verlangen jederzeit die zu seiner amtlichen Geschäftsführung erforderlichen Ausschlüsse unentgeltlich zu erteilen. Bei einem Wechsel ihres ohnorts oder bei Aufgabe ihres Berufes oder Gewerbes haben die genannten Personen beä dem Oberamtsarzt in gleicher Weise Anzeige zu erstatten. Bei Ankündigung oder Bezeichnung des Gewerbebetriebs dürfen sie nicht daraus Hinweisen, daß sie im Sinn dieses Absatzes angemeldet seien. (Abs. 3). Das Ministerium des Innern bestimmt, welche Bücher und Verzeichnisse dl.' in Abß 1 genannten Personen mit Ausnahme von Aerzien, Zahnärzten und Wundärzten zu führen haben und in welchem Umfange ihre Berufsansübung und Geschäftsführung von dem Oberamtsarzt zu beaufsichtigen ist. (Abs. 3). Zuwiderhandlungen gegen diese Vorschriften (Abs. 1 und 2) fönnen vom Oberarzt mit Geldstrafe bis zu einhundert Mark oder mit Hast bis zu acht Tagen bestraft werden". Art. 12 und 13 wurden -in der Fassung des Regierungsentwurfs angenommen.
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Pom oberen Neckar, 26. Dez. Die Notwendigkeit der Errichtung einer weiteren Irrenanstalt wurde in der Sitzung des ärztlichen Bezirksvereins erörtert. Auf Antrag von Dr. Holzapfel in Schwenningen stellte der Verein einstimmig das Ersuchen an den ärztlichen Landesausschuß, er möge bei der Regierung beantragen, daß infolge häufiger Ueberfüllung der Universitätsklinik für Gemüts- und Nervenkranke in Tübingen die nächste staatliche Irrenanstalt baldmöglichst im Bereiche des S chwar z- waldkreises errichtet wird.
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Stichwahltaktik des Zentrums. Wie das Südd Korr.-Büro aus zuverlässiger Quelle erfährt, hat die Landesversammlung der Zentrumspartei in Rottweil beschlossen, bei Stichwahlen zwischen Liberalen bezw. Demokraten und Sozialdemokraten für ihre Anhänger die Parole „Wahlenthaltung" auszugeben.
Ulm, 22. Dez. Der Verein Württembergi- scher Zeitungsverleger hatte gelegentlich einer vor mehreren Wochen hier abgehaltenen stark besuchten Versammlung beschlossen, angesichts der durch den neuen Buchdruckerlohntarif usw. entstehenden Mehrbelastung, den Versuch einer allgemeinen Abonnementspreiserhöhung um 5 Pfg. monatlich für das ganze Königreich Württemberg zu unternehmen. Die vom Vorstand gemachten umfassenden Anstrengungen hatten den Erfolg, daß von den ca. 187 württembergischen Zeitrurgsverlegern ohne Vorbehalt zustimmten 63, mit Vorbehalt 49 Verleger, während 39 ablehnten und 36 überhaupt keine Antwort erteilten. Wenn demnach auch der Vorstand des Vereins Württembergi- scher Zeitungsverleger die gemeinsame Durchführung einer Abonnementspreiserhöhung als unmöglich anzusehen genötigt war, so war er doch geneigt, mit Zuversicht anzunehmen, daß in einzelnen Bezirken dennoch ein Abkommen zwischen den Zeitungen in Vieser Frage möglich sei. Solche Vereinbarungen wurden nun im engeren Rahmen in einzelnen Bezirken unseres Landes, so in Ulm, im Schwarzwaldkreis, in Reutlingen, Tübingen und in weiteren Orten, insbesondere aber auch in der Landeshauptstadt Stuttgart, getroffen. In der Residenz beschränkt sich allerdings die Abonnementspreiserhöhung auf das Gebiet von Groß-Stuttgart. Es sind daran beteiligt das „Neue Tagblatt", die „Württembergs Zeitung" die sozialdemokratische „Schwäbische Tagwacht", die „Cann- statter Zeitung" und die „Deutsche Reichspost". -- Einem ebenfalls durch Revers herbeigeführtcn Beschluß, im Hinblick auf die im Sommer 1912 in Kraft tretende Ausdehnung der preußischen Klassenlotterie aus die süddeutschen Staaten keinerlei Lotterieplatten und Lotterielisten aufzunehmen, haben sich sämtliche Zeitungen Württembergs angeschlosscn. Das Vereinsleben im Verein Wücttem- bergischer Zeitungsverleger hat in oer letzten Zeit überhaupt einen recht erfreulichen Fortschritt nach der Seite kollegialer Verständigung genommen. Insbesondere sind sich die Verleger der größeren und der kleineren Zeitungen dadurch näher getreten, daß sie in offener Aussprache und bei Gelegenheit von Versammlungen engere Fühlung und größeres Verständnis für einander gewannen.
Ulm, 22. Dez. Tie Metzgerinnung hat in einer Eingabe an die Gemeindekollegien um Einrichtung von Schlachthausviehmärkten gebeten. Es wird in der Eingabe betont, daß die strengen Seuchenmaßnahmen cs L^n Metzgern fast unmöglich machen, den Bedarf an Schlachtvieh für die Einwohnerschaft nnd die Garnison aufzubringen. Tie Tätigkeit der auswärtigen Händler, als welche etwa 25 in Betracht kämen, sei infolge des Hausierverbots mit Vieh vollständig ausgeschaltet, und die wenigen hiesigen Händler seien nicht in der Lage, den Ausfall an Vieh zu decken. Abgesehen davon besteh: hiedurch die Gefahr einer weiteren Preiserhöhung des Fleisches. Eine Abhilfe verspreche sich die Innung durch die Einrichtung der Schlachthofviehmärkte, die den auswärtigen Händlern Gelegenheit zum Absatz von Vieh geben könnten. Solche Märkte sollen vier in der Woche, nämlich am Montag, Dienstag, Donnerstag nnd Freitag abgehalten werden, und zwar sei die Verteilung auf vier Tage geboten, well die Ställe sonst nicht groß genug zur Unterbringung des Viehes wären. Die Eingabe kam in
der gestrigen Sitzung der bürgerlichen Kollegien zur Behandlung. Es wurde beschlossen, erst beim Ministeriam Erkundigungen darüber einzuziehen, ob die Märkte auch weitergeführt werden können, wenn Souchengefahr vor- tiegt.
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Stuttgart, 22. Dez. Aus dem Wettstreit der drei Tenöre um das Heldentenorfach am Hoftheater ist Joses Tyssen vom Stadttheater in Kiel als Sieger hervorgegangen, sein Engagement ist perfekt geworden.
Stuttgart, 22. Dez. Das Kuratorium der Car- ne gie-Stiftung für Lebensretter hat dem Vater des bei der versuchten Errettung der Gattin des Hauptmanns Freiherrn von Hügel vom Tode des Ertrinkens im Eb- nisee am 18. Juli 19l1 tödlich verunglückten Dienstmädchens Wilhelmine Kuli, dem Weingartner Friedrich Kull in Stuttgart-Gaisburg, eine einmalige Zuwendung von 1000 Mark gewährt.
Ball, OA. Göppingen, 22. Dez. Bei der gestern vvrgenommenen G e m e rn d e r a t s w a h l wurden drei Volksparteiler gewählt. Tie sozialdemokratische Partei brachte keinen ihrer Kandidaten durch. Die Wahlbeteiligung war äußerst rege, 87 Proz. der Wahlberechtigten haben abgestimmt. Tie Gewählten sind Schieferbruch- besitzcr Gölz, Drehermcister Ochsenwadet und Geometer Mühthäuser, welch letzterer seine Wahl hauptsächlich seiner eifrigen Tätigkeit um die Eisenbahnsache (Bott-Göppingen) zu verdanken hat.
FricSrichshafeu, 23. Dez. Das Luftschiff „L. Z. 11" ist nahezu fertig. Tie Probefahrten sollen Ende Januar n. I. beginnen. Der Bau eines „. Z- 12" wird gegenwärtig in Angriff genommen.
Nah und Fern.
Eine Sommerwohnung rm Winter.
Eine eigentümliche Weihnachtsfeier steht der Gottfried Mössinger'schen Familie in Poppenweiler bevor. Schon ein halbes Jahr biwakiert sie in einem Weinberg, trotzdem ihr die hiesige Gemeinde in einem Gemeindehaus zwei heizbare Zimmer unentgeltlich zur Verfügung gestellt Hat, weil sie eine andere Wohnung nicht bekommen konnte. Nicht einmal das Erdbeben vom 16. November konnte sie veranlassen, ein besseres Obdach zu beziehen. Das Lager, das die Familie inne hat, besteht, wie die Ludwigsburger Zeitung berichtet, aus einem Weinberghäuschen für eine Person. Drei Personen richteten sich unter den Felsen häuslich ein. Bei Regenwetter mußten jeweils Schirme aufgespannt werden, damit das .Lager trocken blieb. Mössinger hatte dieses Jahr von seinen Weinbergen 7—8 Eimer Wein zu 265 Mark erzielt und scheint eine solche Vorliebe zu ihnen zu haben, daß er auch bei ihnen schlafen will.
Am Bahnübergang.
Aus Aalen wird vom 22. berichtet: Als gestern abend vor 10 Uhr das Fuhrwerk des Oekonomen Bader- Matelhos von der Brauerei zum Sophienhof nach Hause fahren wollte, kam es gerade in dem Augenblick auf das Bahngleis zu stehen, als die Schranken geschlossen wurden. Der Lenker erkannte die Gefahr und ging mit seiner Laterne dem heranbrausenden Zug entgegen. Die Laterne wurde aber von dem wütenden Sturme ausgelöscht. Der Zug konnte nicht mehr angehalten werde» und fuhr mit großer Geschwindigkeit in das Fuhrwerk. Beide Pferde tvaren sofort tot und der Waqen wurde zertrümmert. Der Fuhrmann kam mit dem Schrecken davon.
Der älteste Man».
der Provinz Posen, Loranc Zaborowski in Samvtschin, ist im Alter von 105 Jahren gestorben. Er befand pch feit dem Jahr. 1826 an seinem Wohnort.
Ward je iu solcher Laun' ein Weib gefreit?
Die Frage aus „Richard III." regt sich in uns, jvenn wir in der „Voss. Ztg." auf folgende Notiz stoßen: Als ein etwas schlagfertiger Eh.'standskandidat erwies sich aus dem Berlin-Wilmersdorfer Standesamt ein Bräutigam, der seiner Gereiztheit über das Zuspätkommen seiner Braut in einer schallenden BegrüßuugSohr- feige Ausdruck verlieh. Dieser an sich etwas eigenartigen Introduktion für den feierlichen Akt der Eheschließung ließ der junge Gatte nach Beendigung der standesamtlichen Zeremonie beim Verlassen des Standesbeamten ein Finale in gleicher Gestalt folgen, und zwar so ausgiebig, daß die Verwandten und Trauzeugen, wie vom Wind zerstoben, sich nach allen Windrichtungen zerstreuten, so daß aus dem sonst jo beliebten Standesamlsschoppen — auch Ehestandsschoppen genannt - natürlich nichts werden konnte.
In Oberjesingen (Horb) spielte dos 9 Jahre alle Mädchen des Friedrich Ulmer ipit anderen Kindern vor dem Schulhaus, das ziemlich noch über der Straße liegt. Tos Kind sprang auf die davor liegende Mauer über die Abfriedigung hinaus und fiel so unglücklich, daß es nach 24 Stunden der Bewußtlosigkeit verschied.
In Nellings heim (Rotteuburg) ist die 8ahrigv Bauerntochter Luise Mühleisen während des Futterschneidens die Scheuerleiter hinaufgestiegen, abgestü zl und tot liegen geblieben.
Seit zwei Tagen hat es im Riesengebirge stark geschneit. Der Schnee hat eine Höhe von ungefähr 80 Zentimeter. Im Tale dagegen hat es mehrfach geregnet.
Gericht aal.
Der König von Preußen verurteilt.
Der Hofopernsänger Braun, der Bariton der Wiesbadener Oper, war im Frühjahr dieses Jahres mit der Trambahn an einem Nachmittag von Wiesbad m nach Mainz gefahren, und als er dort hörte, daß sein Kollege vom Stadttheater infolge Krankh it verhindert sei, am Abend den Wotan in der „Walküre" zu singen, erbot er sich, für ihn einzutreten; eine Honomerung lehnte