Aus der

Reichstagswahlbewegung.

1. Wahlkreis. Aus Stuttgart wird uns be­richtet: Die erste große öffentliche Wählerversammlung, »n der Oberbürgermeister Dr. Mülberger-Ehlingen in großzügiger Weise sein Programm entwickelte, fand Freitag Abend im Festsaal der Liederhalle statt und ge­faltete sich zu einer machtvollen und einmütigen Kund­gebung des sich seiner Kraft bewußten Bürgertums. Um halb 9 Uhr waren der große Saal, die Galerien und das Podium so überfüllt, daß Hunderte unverrichteter Dinge wieder abziehen mußten. In der Begrüßungsansprache »ob der Vorsitzende Dr. B i ck e s - Feuerbach den Ernst der Zeit hervor. Die Wahl bedeute eine letzte Kraft­probe zwischen Bürgertum und Sozialdemokratie und daß diese Kraftprobe mit einem Siege des Bürgertums endi­gen muß, sei die feste Hoffnung, zu der uns auch dieEr- kahrungen der letzten Wochen berechtigen. Von langan- haltendem Beifall begrüßt erschien der Kandidat Dr. Mül­berger am Rednerpult. Seine Rede fand stürmischen Beifall. In der sich anschließenden Diskussion bezeichnete Privatier Reif im Auftrag der Volkspartei es als feine verdammte Pflicht und Schuldigkeit seiner Anhänger, jede Stimme für Mülberger abzugeben. Postsekretär Ahn er brachte die begeisterte Zustimmung der Jungliberaftn zum Ausdruck. Es gehe jetzt auf das Ganze, daher: Jugend heraus für Mülberger. Der Vorsitzende der Jungen Volks­partei, Plenefisch, überbrachte eine zustimmende Er­klärung namens der freiheitlichen Jugend. Geh. Hofrat Dr. v. Jobst empfahl als Vertreter des Handels und der Industrie die Kandidatur Mülberger, mit dem man zu Wasser und zu Land gut fahren werde. Es sprachen fer­ner Kaufmann Haußer für die Berufsgenosfen, Ober­meister Häußermann für das Handwerk, Schaffner Opp für die staatlichen Unterbeamten, die sich bewußt seien, nicht nur Diener, sondern auch Stützen des Staates zu sein, Gemeinderat Krämer für die Weingärtner, Kaufmann Behring er für die Handlgngsgehilf-m. Dann kamen einige oppositionelle Fragesteller an die Reihe, denen der Kandidat befriedigende Erklärungen erteilte. Sehr liebenswürdig in der Form, aber bestimmt in der Absage trat der Kandidat gegenüber der Vorsitzenden des Vereins für Frauenstimmrecht auf, deren radikale Wünsche nach der Ansicht Dr. Mülbergers dem allgemeinen deut­schen Volksempfinden nicht entsprechen. Bei der Red« des Sozialdemokraten Schumacher machten sich einige Kra- kehler Luft, ohne jedoch den Charakter der großen Kund­gebung zu beeinflussen. Nach einigen kraftvollen Wor­ten von Dr. Wölz, der den Kampf gegen die Sozial­demokratie energisch betonte und nach den Schlußworten von Dr. Mülbergcr und Dr. Bickes wurde die Ver­sammlung geschlossen.

8. Wahlkreis. In Horb traten hier ca. 250 Vertreter der Zentrumspartei des 8. Reichstagswahlkrei- fes wegen Aufstellung eines Kandidaten zusammen. Nach längerer Debatte wurde einmütig beschlossen, keinen eige­nen Kandidaten aufzustellen, sondern den von der konser­vativen Partei aufgestellten Landtagsabgeordneten Dr. Rübling gleich im ersten Wahlgang zu unterstützen.

12. Wahlkreis. Bürgerausschußmitglied Post- sekretär Otto Ahner, der Vorsitzende des Jungliberalen Vereins in Stuttgart, hat die ihm von der National­liberalen Partei angetragene Reichstagskandidatur für den 12. Reichstagswahlkreis (Crailsheim, Gerabronn, Kün- zelsau, Mergentheim) endgültig angenommen. Selbstver­ständlich wird der Kandidat energisch von der Volkspartei des Wahlkreises unterstützt. Im 12. Wahlkreis besteht die seltsame Tatsache, daß sämtliche vier Oberämter der Volkspartei und der Derrtschen Partei gehören, während der Reichstagswahlkreis durch einen Büudler von Zen­trumsgnaden vertreten war.

*

Frauensieg"

Ui) Roman von Ludwig Birü

(Nachdruck verboten.)

(Fortsetzung.)

Das Gasthaus lag oben aus der Höhe des Berges. Als sie die Terrasse betraten, sahen sie unten im Tal, jenseits der glänzenden, silberschäumenden, schillernden Donau, weit ausgedehnt das durch Tausende von Lam­pen erleuchtete Budapest vor sich ausgebreitet. Adam suchte einen Tisch am Rand der Terrasse, um dieses schöne Bild ganz zu genießen, um alles zu sehen; er wies Edith ei­nen Platz an, und auch er setzte sich.

Er bestellte ein ausgiebiges reiches Nachtmahl und Wein dazu. Sie sah ihn überrascht an, er lächelte ihr zu.

Laß nur, Süße! Laß mich gewähren. Heute soll ein Festtag sein."

«Lue gab nach, und als man die Speisen brachte, be­gann sie lustig und mit gutem Appetit zu essen. Adam betrachtete ihren Kops, ihr Haar, von dem ihr immer nn, zwei Locken in die Stirne fielen, er legte Messer und Gabel meder, war nicht imstande zu essen; er wandte sich ab Tann aber raffte er sich zusammen, drehte sich wieder um, lächelte und fing wieder an zu «essen.

Ediths Gesicht war gerötet, ihr Auge glänzte, sie lehnte sich in den Sessel zurück, mit offenem Munde, so das das Weiße der Zähne zwischen den Lippen durch- schunmerle, sie lächelte. Adam wandte sich ab und winkte einem Kellner.

, Mas für Champagner haben Sie?"'

Der Kellner nannte einige ungarische Sorten.

Französischen Champagner!" rief Adam dazwischen.

Ter Kellner nannte auch diese Sorten. Adam be­stellte eine Flasche, schenkte Edith und sich die Gläser voll, und dann hielt er ihr das seinige zum Anstoßen hin. 'Sie tat es und schlürfte mit zurückgebogenem Kops, ge­schlossenen Augen, mit genäschig herausgestrecktem Züng­lein den Champagner. Sie trank ihr Glas nicht einmal zur .Hälfte aus. Adam leerte das seinige bis zur Neige, füllte es schnell wieder und trank gierig.

Edith", sagte er dann sanft, weich und mit zittern-

Der Wahlaufruf des Bundes der Landwirte

wird veröffentlicht. Unter den Gegnern steht an erster Stelle die Sozialdemokratie. Kein Agra­rier darf ihr seine Stimme geben. Dann wendet sich der Ausruf gegen die Frei­sinnigen:Die Freisinnigen und Demokraten sind unsere Feinde. Zwar sagen sie, sie wollen die Schlitz­zölle nur allmählich abbauen. Sie wollen, wie in der Caprivischen Zeit, Landwirtschaft und Industrie schutz­los machen. Gelingt ihnen das, so werden diese zugrunde gerichtet, mit ihnen der Mittelstand in Stadt und Land, und die gesamte Arbeiterschaft durch Mangel an loh­nender Arbeit dem Elend preisgegeben. Die Freisinnigen und Demokraten sind also die größten Feinde unserer heutigen Wirtschaftsentwicklung. Ihre Tätigkeit ist "um so gefährlicher, weil sie heute ihre eigenen Absichten zu verschleiern suchen. Sie stellen sich, als ob sie der Land­wirtschaft und dem Mittelstand stets wohlwollend gewesen wären und deren Interessen vertreten hätten. Man er­innere sich jedoch daran, wie der Freisinn stets gegen die landwirtschaftlichen Interessen aufgetreten ist. Seid auf der Hut!" Auch die Nationalliberalen erhalten ihr gerüttelt Teil, mit Ausnahme gewisser Auchliberaler, für die er Worte dankbarer Anerkennung findet. Han sa­li und und Bauernbund werden gleichfalls gehässig abgetan. Nach dem unvermeidlichen Lob der Finanzre­form schließt der Aufruf reichlich zuversichtlich:Möge der deutsche Mittelstand und vor allem die deutsche Landwirtschaft sich der Verantwortlichkeit bewußt sein, welche sie bei den bevorstehenden Wahlen tragen dann werden sie ausfallen zu ihrem und des Vaterlandes Heil!"

Württemberg.

Das Dienstverhältnis der OVeramtsärzte.

Der Ausschuß der Zweiten Kammer für den Gesetz­entwurf, betr. die Dienstverhältnisse der Oberamtsärzte, nahm die Art. 3 und 5 nach dem Antrag des Bericht­erstatters v. Gauß (Vp.) in der Fassung des Regiernngs- entwurfs an. Auf Antrag des Abg. Löchner (Vp.) wurde folgende Resolution mit 9 gegen 5 Stimmen bei 1 Stimm­enthaltung beschlossen: Die K. Regierung zu ersuchen, eine gesetzliche Regelung der Fürsorge für nicht schulfähige Kinder in Erwägung zu ziehen. Die vom Abg. Betz (Vp.) vorgeschlagene Resolution betr. die Anwohnung des Schul­arztes beim Erfatzgeschäft wurde mit 8 gegen 6 Stimmen bei 1 Stimmenthaltung abgelehnt. Der Antrag Ströbel (BK.) auf fakultative Einführung der Schularzttätigkeit wurde gleichfalls abgelehnt (mit 11 gegen 4 Stimmen) und ebenso wurde abgelehnt (mit 8 gegen 7 Stimmen­der in der gestrigen Sitzung gestellte Antrag Spetl^ Wangen (Z.) zu Art. 5 Ziff. 3, nach Abs. 2 einzufügen: Untersuchungen, bei denen eine Entkleidung sich nicht vermeiden läßt, dürfen, wenn es sich um Mädchen han­delt, dann nicht vorgenommen werden, wenn die recht­zeitig und schriftlich verständigten Erziehungsberechtigten Einsprache erheben. Die Erziehungsberechtigten sind rechtzeitig einzuladen, einer solchen Untersuchung anzu­wohnen." Art. 4. Die Ziffer 14 und 67 wurden nach dem Antrag des Berichterstatters in der Fassung des Regierungsentwurfs angenommen. Zu Ziffer 5 stellte der Berichterstatter v. Gauß den Antrag, die Ziffer 5 folgendermaßen zu fassen: Der Oberamtsarzt ist verpflich­tet, den reichsgesetzlichen Versicherungsanstalten, Berufs­genossenschaften und ähnlichen lan^srcchtlichen Anstal­ten sowie den Versicherungsbehörden den Berufsge­nossenschaften jedoch nur aus Grund einer Anordnung des Ministeriums des Innern auf ihr Ersuchen Zeug­nisse und Gutachten über den Gesundheitszustand und die Erwerbsfähigkeit der versicherten Personen und Ren­tenempfänger auszustellen." Hiegegen würben zwei Ab­änderungsanträge gestellt: 1. Der Antrag Dr. Linve- mann (S.) die Ziffer 5 zu streichen, und 2. der Antrag Mattntat (S.) in Ziffer 5 statt des WortesBerufsge-

der Stimme,Edith, meine Liebe, Du mein süMs kleines Mädchen..."

Sie sprach nicht. Ein demütiges, treues, glückseliges Lächeln war ihre einzige Antwort; sie streckte ihm über den Tisch ihre Hand hin. Adam ergriff sie, beugte sich darüber, dann preßte er sie warm und innig und hielt sie lange rn feiner auf dem Tische liegenden Hand.

See saßen schweigend. Edith lächelte, und Adam gab ihr von Zeit zu Zeit ihr Lächeln zurück, ivandte sich dann um, betrachtete die Berge, die Bäume, die in der Abendbrise rauschten und raunten, dann ließ er seine Blicke über die Donau und die Stadt schweifen. Der Wind legte sich, die warme, samtweiche, stille und reine Herbstnacht hüllte sie ein und streichelte sie liebkosend; und alles war so schön, so unsäglich und wunderbar schön, so verführerisch süß und so bezaubernd lieblich; die glän­zende Donau, die tausendfach erleuchtete Stadt, die Bäume, die Lampen, das Wasser, die dunklen Häuser, der weiße Glanz und Schimmer, so daß Adam das Gefühl hatte: er möchte sich beugen, möchte sich niederwerfen und dies alles mit einer unendlich großen Umarmung umfassen, dies alles an sich drücken, er möchte sich mit lautem Schluchzen auf die Erde werfen, aus die Stadt, aus das ganze Leben. . .

I Er hob feine Arme, streckte sie in der Richtung nach der Stadt aus und sagte zitternd und stammelnd:

Budapest! ..."

Er trank seinen Champagner aus und wandte sich dann an feine Frau:

Mein kleines Mädchen, Du", sagte er,dies alles ist so schön. Die Stadt ist so schön, so wunderbar schön ist sie, diese liebe schlimme Stadt, diese leichtsinnige, diese schlechte, diese bezaubernde, diese großmütige Stadt. . . Das Leben ist so schön! Ihr seid so sehr, sehr schön . . ."

Laß uns nach Hause gehen, Körnet", sagte sie leise,.

Sie gingen hinaus, der Wagen hatte aus sie ge­wartet; sie stiegen ein, der Wagen flog mit ihnen in die Stadt zurück nach Hause. Edith war glücklich. Ermattet schmiegte sie sich an Adam, der sie verzweifelt, in wild j betäubendem Schmerze an sich preßte.

nossenschaften" zu setzen:Versicherungsämter" und fer­ner in Ziffer 8 hinter den Wortenbeizubriugcn haben" ,zu sagen, oder zur Unterstützung eines aus der Reichs­versicherungsordnung abgeleiteten Anspruchs eines ärzt­lichen Gutachtens benötigen, so' Ziffer 8 lauten würde: Der Oberamtsarzt ist verpflichtet:allen Privatpersonen, die auf Anordnung von öffentlichen Behörden ein amts­ärztliches Zeugnis beizubringen haben, oder zur Unter­stützung eines aus der Reichsversicherung abgeleiteten An­spruchs eines ärztlichen Gutachtens benötigen, ein sol­ches auszustellen". Der vom Berichterstatter v. Gauß gestellte Antrag: unter Ziffer 9 beizufügendie Arbeiter derjenigen Gewerbebetriebe, für die nach ß 120s der Reichsgewerbeordnung ärztliche Untersuchungen in be­stimmten Zwischenräumen vorgeschrieben find, den Vor­schriften entsprechend zu untersuchen" wurde wieder zurück­gezogen. Beschlußfassung über Ziffer 5 und 8 und Fort­setzung bei Art. 6 heute.

Stuttgart, 15. Dez. Aus Berlin kommt die Nachricht, daß dort an den Folgen einer Operation, der er sich vor einigen Tagen unterzogen hat, Geh. Komm.- Rat Alexander v. P flaumgestorben ist. Mit ihm hat unser Land einen seiner hervorragendsten Industrielle» verloren, der sich um die Hebung von Handel und Indu­strie die größten Verdienste erworben hat. Alle wichtigen industriellen Unternehmungen des Landes hat er durch seinen wertvollen Rat gefördert. Er stand an der Spitze der Württ. Bankanstalt hier, die einst jenen Namen ge­tragen. Zahlreichen Gesellschaften innerhalb und außer­halb Württembergs gehörte er in verantwortungsvoller Stellung als Vorsitzender oder Mitglied des Aufsichts­rats an. Seit 1868 war er Mitglied der Stuttgarter Handelskammer. Von 1869 bis 71 und dann wieder von 1872 bis 74 gehörte er dem Stuttgarter Bürgeraus­schuß an. Auch dem Salzwerk Heilbronn hat der fSe« storbene angehört und zwar als Vorsitzender des Auß- sichtsrats.

Stuttgart, 16. Dez. (Spielplan der K. W. Hof­theater.) ' Sonntag 17. Dez.: Götterdämmerung. Montag 18. Dez.: Don Carlos. Dienstag 19. Dez.: Die Ein­führung aus dem Serail. Mittwoch 20. Dez,: Nachm.: Sneewittchen. Abends: Der Troubadour. Donners­tag: 21. Dez.: Sneewittchen. Freitag 22. Dez.: Hänse! und Gretel. Samstag 23. Dez.: Nachm.: Sneewittchen. Abends: Sneewittchen. Sonntag 24. Dez.: und Montan 25. Dez. : Geschlossen. K. Wilhelmatheater. Sonntag Medea. Abends: Das kleine Schokoladenmädchen. Frei­tag 22. Dez.: Candida.

Stuttgart, 15. Dez.: Das Ministerium des In­nern hat nunmehr zur Prüfung des Verfahrens, mit dem Professor Hoff mann die Maul- und Klauenseuche heilt, eine Kommission eingesetzt, be­stehend aus Oberregierungsrat Dr. von Beißwänger, zwei Professoren der Tierärztlichen Hochschule und zwei prak­tischen Tierärzten. Bis diese Kommission ihre Tätigkeit beendet und Vorschläge gemacht hat, wird die Seuche weiter um sich greifen. Es wäre Wohl zweckmäßiger gewesen,, die bereits gewonnenen Erfahrungen des Professors HoH- mann unverweilt in der Praxis zu verwenden.

Reckarsutm, 15. Dez. Bei der Gemeinde rats- wahl wurden vier Liberale und zwei Zentrumsleute ge­wählt. Vom Zettel der Fortschrittlichen Volks­partei drangen durch: Weingutsbesitzer Fischet 66l Stimmen, Fabrikant Frank 570 Stimmen, Fabrikdirek- tor Schwarz 407 Stimmen, Weingärtner Fischer 344 Stimmen, vom Zentrum Weingartner Markheiser 626 Stimmen, Kirchenpfleger Ihle in 341 Stimmen,

Sontheim, 15. Dez. Die Mech. Zwirnerei verteilt wie seither auch dieses Jahr wieder an Weihnachten, an eine größere Anzahl ihrer Arbeiter und Arbeiterinnen, je nach der Dienstzeit Geschenke in Bargeld. Vier Arbeiter und zwei Arbeiterinnen können dieses Jahr wieder auf eine 25jährige Dienstzeit zurückblicken, sie erhalten 20V

Sre waren zu Hause. Adam umarmte mit zusammen- geschnürter Kehle, seine junge Frau.

Edith, mein Lieb, ich will Dich in meinen Arme» halten und schlafen; ich will so schlafen, daß ich die ganze Nacht Dein herrliches junges Leben fühle; ich will das teure Pochen Deines Herzens hören."

Er nahm sie in ferne Arme. Sie schlief schnell ei«, müde vor Glück, er aber lauschte die ganze Nacht dem jugendlich starken, teuren Klopfen ihres Herzens.

IL.

Gnädige Frau", sagte Bojt totenbleich und atem­los,ich weiß nicht, ob Sie mich dem Namen nach kennen?" »

Ja", sagte Edith lächelnd,ich kenne Sie. Ich lese alles, was Sie schreiben, und ich weift daß Sie und Kornel ein gemeinschaftliches Zimmer in der Redaktion haben."

,Ja. Dann wissen Sie auch, daß ich Aornels Freund bin, daß, ich ihn lieb habe?"

,Ha, ich weiß es."

Gut. Dann verzeihen Sie mir, wenn ich aus un­schickliche, ungezogene Art und Weise «eine zudringliche, aber unendlich wichtige Frage an Sie stelle."

Bitte", sagte die junge Frau staunend.

Ich will Sie fragen", sagte Bojt vor Erregung stot­ternd,ob Sie Körnet sehr lieben?"

Sie starrte ihn erstaunt an.

,F)v", erwiderte Sie dann überrascht und etwas von oben herab.

Ich weift bitte", sagte Bojt aufgeregt und unge­duldig,ich werft daß Sie ihn sehr lieben. Aber ich meine es so, lieben Sie ihn unbedingt, unter allen Um­ständen, was immer ihm auch zustoßen möge. . . lieben Sie ihn, so, daß Sie nicht ohne ihn leben können . . - daß <Äe zu jedem Opfer für ihn bereit sind . . was im­mer auch geschehen möge? . . ."

Das Lächeln von Ediths Antlitz war verschwunde». Jhr Gesicht war leichenblaß geworden.

Ka",> erwiderte sie leise.

Fortjetzpug folgt.