Ulm, 11. Dez. Nach der „D. Reichsp." ist hier ein sonservativer Verein unter dem Vorsitz des Mg. Gtröbel gegründet worden. Der bündlerische Kandidat Ora^ entwickelte sein Programm.
Nah und Fern.
Ermordung eines Hoboisten in Metz.
Aus M etz wird berichtet: Ter Hoboist Marsch vom 130. Infanterieregiment war mit Alexis Samain, dem Vorsitzenden des früheren Vereins Lorraine Spor- tive, in der Nacht zum Montag auf der Römerstraße in Streit geraten. Während dessen ging ein anderer der vier Leute, die sich in Samains Begleitung befanden, von hinten her an den Hoboisten heran, hielt ihm einen Revolver hinter das Ohr und drückte los. Tie Kugel ging dem Mann durchsGehirn und führte nach! wenigen Minuten den Tod herbei. Lamain und sein Bruder wurden verhaftet. Es wird vermutet, daß der letztere der Täter ist. Die Verhaftung der weiteren drei Aefährten Samains erfolgte am Montag.
Im Probierftaat.
Aus Pforzheim wird berichtet: An eine Anzahl Damen der städtischen Verwaltungskorporationen zur der Oberbürgermeister von Pforzheim eine Einladung zur Einweihung des Stadtbades im folgenden Wortlaut erlassen: „Geehrte Frau! Wie Ihnen wohl durch Ihren Gatten, der gewiß des öfteren in wichtigen städtischen Angelegenheiten Ihren bewährten Rat einholt, bekannjt geworden sein wird, soll am Montag die Einweihung des neuen Stadtbades erfolgen. Ihr lebhaftes Interesse für diese neue Schöpfung voraussetzend, erlaube ich mir, Sie zu dieser Feierlichkeit höfl. einzuladen. In aller Hochachtung ergebenst gez. Habermehl OBM." Was geschah nun? Verschiedene Frauen waren enttäuscht, diese anerkennende Einladung nicht auch erhalten zu haben, und es blieb angesichts dieser Tatsache eine größere Anzahl Stadtverordnete der Eröffnungsfeier fern. Ter „bewährte Rat" scheint hier mit dlcm Pantoffel erteilt worden zu sein.
Weitere Nachrichten:
Ter Sohn des Steinbruchbesitzers Heugsl in Pfaffenhofen stürzte vom Felsen und verletzte sich erheblich am Hinterkopf, sodaß er genäht werden mußte. Am gleichen Tage fiel der Bauer Friedrich Klenk von einem Baum und brach den Vorderarm. W
Der 68 Jahre alte, in der Dieterich'schen Blechwarenfabrik in Ludwigsburg beschäftigte Jakob Kemmler schwang sich mit den Worten: „Hier stehe ich, ich kann nicht anders, Gott «helfe mir, Amen!" über das Geländer aus der der Emichsburg vorgelagerten Terrasse und stürzte sich in die Tiefe. Mit gebrochenem Gent ck und sonstigen schweren Verletzungen wurde er vom Platze gehoben. Der Unglückliche, ein braver und fleißiger Mann, zeigte seit dem vor einem halben Jahr erfolgten Tode seiner Frau ein gedrücktes Wesen, wozu noch Unannehmlichkeiten in der Familie gekommen sein sollen.
Tie Notiz über die Verhaftung des Flaschnermeisters Tannquard in Steinheim entspricht insofern nicht der Richtigkeit, als Tannquard in der gegen ihn anhängigen Vorunteriuchungssache wegen Sittlichkeitsverbrechens nicht verhaftet, sondern auffreie in Fuß gelassen wurde-
In Göppingen ereignete sich am Sauerbrunnen- Übergang ein Unfall. Ein Einspännerfuhrwerk befand sich auf dem Heimweg nach Voll. Im Augenblick des Schlie- ßens der Schranken sprang das Pferd auf die Gleise, im gleichen Moment brauste auch der chzlO Uhr Schnellzug heran, der noch den Hinteren Teil des Wagens erfaßte und vollständig zertrümmerte. Tie drei Insassen, ein Geschäftsmann aus Voll mit seiner Frau und der Kutscher wurden herausgeschleudert, ohne jedoch erheblich perletzt zu werden.
Im Walde zwischen Niederwangen und Humbrech ts wurde der ledige Viehtreiber Vochezer tot aus- gesunden. Er scheint sich zum Schlafe niedergelegt zu haben und erfroren zu sein.
Gerichtsaa!
Ei« verfolgter Sta-tschultheiß.
Kirchheim u. T., 11. Tez. Tie Strafkammer des Landgerichts in Ulm hatte sich wieder mit einer Denunziation gegen den Stadtschullheißen Kauderer von Lwen u. T. zu befassen, der beschuldigt worden war, eine große Reihe von Gebührenüberhebungen zu seinem Vorteil wissentlich vorgenommen zu haben. Tie Untersuchung zog sich volle 11 Monate hin, hatte aber schließlich ein gänzlich negatives Ergebnis. Das Landgericht Hot den seil Jahren von solchen Denunziationen heimgesuchten Stadtschullheißen wegen völlig mangelnder Beweise außer Verfolgung gesetzt und die Kosten des Verfahrens. wie schon in früheren anderen Fällen, der Staatskasse auferlegt. In den Gründen des Gerichts wird h"rvorgehoben, daß der zu Unrecht Beschuldigte seine Ge- bührmberecknungen in keiner Weise verschleiert und in einzelnen Fällen sogar zu seinem Nachteil gehandelt habe. 7ie Anschuldigungen betreffen Vergehen, für die eine -ll'indeststroft von drei Monaten Gefängnis festgesetzt ist und der Verlust der Fälligkeit zur Bekleidung öffentlicher Aunter auf die Tauer bis zu 5 Jahren ausgesprochen werben kann. Es war dies der letzte Anzeigefall gegen den -'tadts'üullhrißen. den das Gericht zu erledigen hatte. Wie wir hören, hat sich in der Bürgerschaft von Owen ein liark r Unmut über diese Denunziationen herausgestellt, >-nd man wünscht dort, nun Ruhe aus dem Rathaus zu bekommen, zumal da der jetzige Zustand den Steuerzahlern allmählich teuer zu stehen kommt und vielfach der Herda wl besteht, daß solche Denunziationen Men den chadi§g mch.ißen den Zweck verfolgen, seine Stelle für einen andern grell »machen.
Kolwar i. E , 11. Tez. Die Strafkammer des Kalmarer Landge ichts beschäftigte sich in viertägiger Sitz- iv" umfangreichen Pfandscheindiebereien, deren sich s ll- L uer der hiesigen Pfandleihanstalt mit zwei andern
Komplizen schuldig gemacht hatte. Ter Inhaber der Leih- anstalt Dreyfus, wurde zu zwei Monaten Gefängnis und 1500 Mark Geldstrafe wegen Betrugs und zu 300 Mark Geldstrafe wegen unerlaubten Wettbewerbs verurteilt. Ter zweite Angeklagte Büttner aus Wiesbaden erhielt wegen Betrugs im Rückfall ein Jahr Gefängnis und 1000 Mark Geldstrafe. Ter dritte Angeklagte Lcvy vier Monate Gefängnis. Ein vierter Angeklagter wurde freigesprochen.
Vermischtes.
Zeh« Gebote für den Weihnachts-Einkauf.
1. Fordere frühzeitig den Wunschzettel deiner Lieben ein, damit du nicht gezwungen bist, erst wenige Tage oder gar am letzten Tage vor dem Fest deine Einkäufe zu besorgen.
2. Kaufe -möglichst an den Wochentagen, und daun auch nicht während der Abendstunden. Im Sonntagstrubel haben deine besonderen Wünsche wenig Aussicht auf Berücksichtigung.
3. Sei nachsichtig, wenn dir nicht gleich passende Ware vorgelegt wird. Ein freundliches Wort wirkt Wunder.
4. Wähle beim Einkauf nicht endlos lange, sondern bedenke, daß noch mehr Käufer auf Abfertigung warten.
5. Gieb Bestellungen auf Anfertigungen von Waren frühzeitig auf, nur dann hast du Garantie für rechtzeitige und gute Lieferung.
6. Handle und drücke die Preise nicht. Ter Geschäftsmann hat seine Preise kalkuliert und muß damit rechnen, wenn er zurechtkommen will.
7. Bezahle sofort was du gekauft hast, selbst bei deinem ständigen Lebensmittel-Lieferanten. Gerade im Weihnachtsgeschäft ist kein Geschäftsmann ein Freund vom Kreditgeben.
8. Uebergieb nur größere Pakete dem Geschäftsbestelldienst zur Besorgung an deine Adresse.
9. Zum Umtausch benutzte unter allen Umständen den Vormittag, denn am Nachmittag hat das Geschäfts- Personal die Kauflustigen zu bedienen.
10. Behandle die Verkäufer und Verkäuferinnen als Menschen und nicht als Arbeitsmaschinen, und denke daran, daß auch sie ebenso wie du sich auf das Weihnachtsfest freuen und denen nicht freundlich gesinnt sein können, die ihnen die Weihnachtsfreude durch uuangebachtres Nörgeln vergällen.
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Schundliteratur und Weihnachten.
Noch immer wissen viel zu wenige, daß in Deutschland eine große.Lesegemeinschaft besteht, Tie Lese, E. V., die sich zur Aufgabe gestellt hat, gegen die Schundliteratur zu kämpfen und wohl den richtigsten Weg dazu eingeschlagen hat, nämlich den, den Schund und hie minderwertige Lektüre immer mehr durch wirklich gute Literatur zu verdrängen. Diese Gesellschaft, die zahlreiche Mitglieder in Deutschland und Oesterreich zählt, ist bereit, Eltern, Lehrer, Vereine und Behörden in ollen Fragen der literarischen Bildung zu beraten. Tie Lese richtet wegen der bevorstehenden Weihnachtszeit an jedermann die Ditte, beim Einkauf der Bücher an die derzeitige Bewegung gegen die Schundliteratur zu denken und bei den beabsichtigten Büchereinkäufen für die Familie und für die Jugend nicht aufs Geratewohl marktschreierische Publikationen, wertlose Grossobücher und dergl. zu kaufen, sondern sich von Fachleuten beraten zu lassen, zumal bei der Hochflut des Weihnachtsbüchermarktes die Wahl nicht immer leicht ist. Wo nicht, die Zeitungen sorgfältig ausgewählte Weihuachts- bücherlisten bringen, lasse man sich durch den Buchhändler rechtzeitig beraten oder durch die Verzeichnisse der großen gediegenen Verlagsanstalten oder durch die Jugendschriftenprüfungsausschüsse. „Die Lese" ist auch bereit, direkte Anfragen gegen Rückporto zu beantworten. Um ein verständnisvolles Verhältnis znm Buch zu schaffen und die besten Werke der Literatur, insbesondere auch der lebenden Dichter popularisieren zu helfen, gibt die genannte Gesellschaft ein Blatt heraus. Tie Lese, liierarische Zeitung für das deutsche Volk, das wöchentlich erscheint und pro Vierteljahr nur Mk. 1.50 kostet. Für Mk. 6.— Jahresbeitrag erhält man nicht nur Tie Lese, sondern noch jährlich zwei wertvolle Bücher ins Haus. Dieses eigenartige Blatt wurde von den maßgebenden Dichtern und Volksbildnern ein Fortschritt im deutschen Zeitschriftenwe- s e n genannt. Es ist das erste deutsche Tichterblatt für alle Kreise des Volkes, das für wenige Pfennige wöchentlich erhältlich ist und Beiträge allererster Autoren bietet. Tie Lese gibt in jeder Nummer Proben aus den neuesten und besten Büchern und zugleich alte schöne Proben aus den Klassikerwerken der Weltliteratur. Im „Wegweiser Per Lese" orientiert sie über Neuerscheinungen von Büchern und bringt sorgfältig zusammengestellte Listen von Büchern; jetzt besonders von solchen, die sich als Weihnachtsgeschenke eignen.
Auf diese Weise ist Tie Lese ein wahrhaft edles Blatt für die deutsche Familie geworden, das ohne Zugestäich- nis an minderwertige Unterhaltungslektüre und ohne belehrende und kritische Form nur das Gehaltvolle in den Werken der Dichter und Denker aufweist. Ein Jahrgang der Lese darf ein feinsinniges Weihnachtsgeschenk genannt werden, das nicht nur am Weihnachtsabend willkommen ist, sondern noch ein ganzes Jahr hindurch Freude bereitet- Vielfachen Wünschen entsprechend hat der Verein Tie Lese E. V. (Geschäftsstelle München, Rindermarkt 10) zu diesem Zweck Weihnachtsscheine herstallen lassen, die xedem Interessenten umsonst und postfrei zugesandt weiten.
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Der Erfinder -er Bürste ei« Schtvarzwälder.
Es gibt Gebrauchsgegenstände für das gewöhnliche Leben, die so unentbehrlich scheinen, daß man meint, sie müßten so alt wie die Menschheit selbst sein, Und doch ! liegt ihre Erfindung gar nicht so weit zurück und man hat ! sich Jahrtausende ohne sie zu behelfen gewußt. In wel- j chem Haushalt könnte man heute ohne Bürste auskom- ! men! Den Namen des Erfinders dieses Reinigungs- >
Werkzeuges kennen gewiß nur wenige. Er lautet Leo- degar Thoma und sein Träger war ein Bürgerssohn von Todtnau im betriebsamen Schwarzwald. Er hatte die Müllerei erlernt und sann als Müllerbursche aus Mittel, wie er sich das Zusammenkehren des Mehlstabs erleichtern könnte. Dabei kam er auf den Gedanken, ein Stück Holz zu durchbohren und in den Löchern Schweinsborsten mit hölzernen Nägeln zu befestigen. Damit hätte er die Bürste erfunden. Im Jahre 1770 fing er an, nachdem sich das Instrument in seinem persönlichen Gebrauch bewährt hatte, gewerbsmäßig Bürsten zu verfertigen und zu verkaufen: bald nahm die ganze Familie an der Dürstenarbeit teil und es wurden Hausierer angestellt, die damit in die Umgegend zogen. Das Geschäft nahm bald einen solchen Umfang an, daß die Herstellung der Bürsten- bölzer zu einem besonderen Erwerbszweig wurde. Das war der unscheinbare Anfang einer Heimindustrie, die in Todtnau und anderen Orten am Südabhange des Feldbergs besonders gepflegt wurde und noch letzt tausend Bürstenmacher mit ihren Gehilfen und Hausierern be- beschäftigt. Den Wert der Bürstenwaren, die in senen Gegenden jährlich gefertigt werden, schätzt man auf beinahe zwei Millionen Mark.
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Ein Krauenftaat in Aah»an.
Nu den von den Wogen des Stillen Ozeans bespülte» sonnigen Küsten Japans, weitab von dem Treiben des modernen Handelsverkehrs, blüht eine ansehnlich? Kolonie, in der die Führerschaft in allen Dingen des Lebens und der Familie unbedingt der Frau angehört, und wo der Mann cs als selbstverständlich betrachtet, sich schweigend der Oberherrschaft seiner besseren Hälfte unterzuordnen. Lies Paradies des Frauenrechtes liegt in dem Bezirk Schima, es ist die Kolonie der sogenannten „Meer- mädchen". Tie kleinen Japanerinnen, die hier als „Herren der Schöpfung walten, verdanken ihren poetischen Namen ihrem Berufe, denn ihre tägliche Arbeit ist es, in das Meer hiuaözutauchen und der dunklen Tiefe Perlen und andere Kostbarkeiten zu entreißen. Aber dieser kleine Frauenstaat erteilt der Frau nicht nur die entscheidende Gewalt in allen häuslichen Dingen, sondern legt auch der Frau und nur ihr allein die Pflicht der Arbeit auf. Tie Männer verrichten nur häusliche Dienste, ihr Amt ist, es zu kochen, einzukaufen und das Haus in Ordnnng zu halten, und im übrigen leisten sie den Er- näherinnen der Familie kleine Hilfe. Tie seltsame Kolonie kann dabei auf ein ehrwürdiges Alter zurückblik- ken, denn seit mehr als einem Jahrtausend ist es in der Bucht von Schima Sitte, daß die „Mcermädchen" im Wasser ihrem Berufe nachgehen uitd ihre Angehörige, erhalten. Wird einem Ehepaar ein Mädchen geboren, so eilen alle Verwandten und Bekannten des Torfes zum fröhlichen Jubelfeste herbei, die Geburt eines Knaben aber begrüßen lange Gesichter und ein dumpfes, trauriges Schwergen. Schon im frühen Kindesalter beginnt die Vorbereitung der kleinen Mcermädchen zu ihrem späteren Beruf. Mit vier oder fünf Jahren lernen die Kinder schwimmen und tauchen, und wenn sie 13 oder 14 geworden sind, gelten sie als erwachsen und treten als vollgültige Mitglieder in die Kolonie dieser Perlfischerinnen ein. Bis zu ihrem 40. Jahre geht die Meermaid danri ihrem Berufe nach; wenn sie dann aber auf die Taucharbeit verzichtet, so geschieht es nicht aus Altersschwäche. Gewöhnlich ist die 40jährige bereits vielfache Großmutter und widmet sich nun der Erziehung der Heranwachsenden Enkel, denn selbst die Heranbildung der Kinder ist in dieser seltsamen Kolonie nicht den „männlichen Hausfrauen" überlassen, sondern seit alters her der weisen und vielerfahrenen Großmama. Tie stete Arbeit in freier Natur hat aus diesen Perlfischerinnen mit der Zeit einen auffallend kräftigen und gesunden Menschenschlag gebildet. Für das Ansehen eines Mädchens ist weder ihr Vermögen noch ihr Besitztum entscheidend, sondern ihre Geschicklichkeit im Tauchen. Tie Taucherin, so berichtet eine amerikanische Zeitschrift, bleibt je 1 bis 2 Minuten unter Wasser. Tie Arbeit beschränkt sich auf die Morgenstunden, um 8 Uhr zieht gewöhnlich die Schar zur Meeresküste. Aber selbst der kälteste Winter bringt keine Unterbrechung der Tätigkeit, und so vergeht im Kreislauf der Jahre nicht ein Tag, wo eines dieser Mädchen oder Frauen nicht zwei, drei, meistens aber vier Stunden im Wasser verbringt.
LandeSproSuktcnbörse Stuttgart
vom 11. Dezember.
Die feste Stimmung aus dem Getreide markte hat in abgelaufener Berichtswoche voll und ganz angehalten und blieben die an einigen Tagen gemeldeten billigeren Börsennotierungen Amerikas ganz ohne Einfluß. Argentinien, das für die Versorgung Europas mit Brotgetreide augenbliittich hauptsächlich in Betracht kommt, war mit seinen Angeboten wesentlich teurer und hat die Ernte nicht allein durch Roggen gelitten, sondern sie soll auch in quantitativer Beziehung schlechter ausfallen, als erwartet. Bei Rußland und Rumänien, die ohnedies schwer Rechnung geben, kommen jetzt auch noch die 'Schwierigkeiten durch die Dardanellenfrage in Betracht. In einheimischer Ware konnte sich wieder ein größeres Geschäft entwickeln und waren die Preise überall anziehend. Auf unserer heutigen Börse herrschte ebenfalls gute Kauflust und kamen neben Landweizen auch größere Abschlüsse m Futtergerste, Mais und Hafer zustanda.
Wir notieren per 100 Kilogramm: Weizen württ. 22.25—22.50 M, Weizen fränk. 22.25—22.50 M, Weizen bahr. 22.50 —23 M, Weizen Rumänier 23.50 bis 24 M, Weizen lllka 24 -24.26 M, Weizen Saxouska 24 bis 24.26 M, Weizen Azima 24— 24.25 M, Weizen La- plata 23.60-23.75 M, Kernen 22.26- 22.50 M, Dinkel
16.50— 16.50- M, Roggen 20—20.60 M, Gerste württ. 21.60—22 M, Gerste bahr. 23—23.50 M, Gerste Tauber 23—23.50 M, Gerste fränk. 23 -23.50 M, Futtergerste
17.50- 17.75 M, Hafer württ. 19—19.50 M, Mais Donau 18.75—19 M, Tafelgries 33.50—34.50 M, Mehl Nr. 0: 33.50—34.50 M, Mehl Nr. 1: 32.50—33.50 M, Mehl Nr. 2 : 31.60-32.50 M, Mehl Nr. 3: 30—31 M, Mehl Nr. 4 : 26.50—27.50 M, Kleie 13—13.50 M.