stärkungeu für die japanische 'Gesandtschaftswache sind nach Peking abgesandt worden.

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Tie Regierung der Vereinigten Staaten hat der chinesischen Regierung das formelle Angebot geinacht, ihr unter denselben Bedingungen wie bei dem Boxeraufstand 2500 Mann amerikanische Sol­daten, die augenblicklich auf den Philippinen stehen, zur Aufrechterhaltung des Eisenbahnverkehrs zwischen Peking und der See und zum Schutze der Fremden zur Hilfeleistung zu senden.

Saigon, 29. Nov. (Agencc Havas.) Missionar C a - st e:: e t wurde in der Umgebung von Y ü nanfu getö­tet, der Bischofssitz des apostolischen Vikars Gue- briaut geplündert und in Brand gesteckt. AchtChri -- sten sind getötet worden.

Württemberg.

Dieuftnachrichteu.

Ter König har auf die katholische im Patronat der Krone be­findliche Prmeptoralskaplanei zu 2t. Michael in Ricdlmgeu den Prärevlora'skavlaneiverweser Dr. Franz Zeller daselbst, und auf die Prcizcptoratskaplanei in Muuder iagen, Dekanats Eknugeii, den Präzeptoratskaplannverweser Otto Lau daselbst ernannt, dre stelle des Redakteurs des Wurttembergischen Wochenblatts für Landwirt­schaft dem mit ihrer vorlänfiaen Versetzung beauftragten -andwut- schaftsleyrer Haakh in Stuttgart übect agen.

Tie Landtagsersatzwahl in Crailsheim.

Der Bauernbund im Rückgang.

Bei der Ersatzwahl in Crailsheim erhielten: Schaf­fer (Bp.) 1176, Beinkämpen (Soz.) 663, Reu sch iD. P-) 825, Lang (Bbd.) 1377, Gröber (Ztr.) 228 Stimmen. Es findet somit ein zweiter Wahlgang statt.

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Die feindlichen Brüder. Tie Mitteilung, daß für die Stuttgarter Gemeinderatswahl ein zweiter revisionistischer Wahlvorschlag sei­tens sozialdemokratischer Wähler herausgegeben worden sei, hat in der Sozialdemokratie wie eine Bombe eingeschlagen. TieSchw. Tagwacht" erklärt zunächst, daß die in dem Wahlvorschlag genannten Parteimitglieder in keinerlei Verbindung mit dem Wahlvorschlag stehen und die Verbreitung desselben aufs Entschiedenste miß­billigen. Sie behauptet dann aber, daß cs sich um einen groben Schwindel handle, man wolle durch das Aus- streucu der giftigsten Trachensaat Mißtrauen gegen dse in dem Vorschlag genannten Genossen Züchten. Schließ­lich teilt sie noch mir, die Parteileitung werde in gemein­samer Sitzung mit dem städtischen Komitee und den Ver­trauensleuten Ltellung zu der Angelegenheit nehmen. Man darf gespannt daraus sein, zu weichem Resultat die feind­lichen Brüder kommen!

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Ärbeiterkolonien und Wanderarveitsstätten.

In dem kürzlich ausgegebenen 28. Jahresbericht des Vereins für Arbeiter-Kolonien in Württemberg über das Vereinsjahr 1. April 1910/11 ist unter anderem auch das Verhältnis der Arbeiterkolonien zu den Wanderar- beitsstütten erörtert. Der Arbeiterkolonievereiu erblickt in den Wandcrarbeitsstätten eine freudig zu begrüßende Ergänzung seiner eigenen Arbeit und weift zugleich nach, daß die Ärbeiterkolonien durch die Wanderarbeitsstätten nicht etwa entbehrlich geworden sind, wie vielfach irr­tümlicher Weise angenommen zu werden scheint. Viel­mehr hat es sich gezeigt, daß infolge des seit Einführ­ung der Wanderarbeitsstätten erfolgten strengen polizei­lichen Einschreitens gegen Bettel usw. die Arbeitslosen, insbesondere die in ihrer Leistungsfähigkeit mehr oder- weniger beschränkten, viel früher als zuvor die Arbeiter­kolonien aufsuchen, zumal eine Wanderarbeitsstätte in­nerhalb 3 Monaten von demselben Wanderer nicht mehr als zweimal in Anspruch genommen werden darf. Tie beiden Arbeiterkolonien Dornahof bei Altshausen, OA. Saulgau, und Erlach bei Sulzbach a. d. Murr, OA. Backnang, waren denn auch in den beiden letzten Jahren sehr stark besucht: 680 und 715 Aufnahmen gegen 614, 515 und 538 in den vorhergegangenen Jahren. Tie Bitte des Vereins für Ärbeiterkolonien, die den beiocn Kolo­nien Dornahof und Erlach bisher gewährte nötige und wohlaugebrachte Beihilfe auch fernerhin zukommen zu las­sen, ist daher zu freundlicher Beachtung aufs Wärmste zu empfehlen.

Stuttgart, 29. Nov. Ter Bataillonstambour Mar­tin Moser vom Ins.-Reg. Nr. 120 hatte sich wegen Betrugs zu verantworten. Ter Fall beschäftigte schon zweimal das Reichsmilitärgericht und kam heute zum dritten Male vor dem Oberkriegsgericht zur Verhandlung. Der Angeklagte war vom Oberkriegsgericht zweimal verur­teilt worden, wogegen er Revision eingelegt hatte. Das Reichsmilirärgericht hatte jedesmal das Urteil aufgeho­ben und die Sache zur nochmaligen Verhandlung und Entscheidung an die Vorinstanz znrückverwiesen. Die heutige dritte Verhandlung hatte kein anderes Ergebnis. Tos Oberkriegsgericht kam zu den gleichen Feststellungen und verurteilte den Angeklagten wie früher neben Degra­dation zu 4 Wochen Gefängnis. Ter Angeklagte hat eine Frau durch falsche Vorspiegelungen zur Hingabe eines Darlehens von 1000 Mark bestimmt.

Stuttgart, 28. Nov. An Stelle des verstorbenen Oberlandesgelicbtsrats Tr. I. Gmelin ist vom Vorstand einstimmig Professor Otto Freytag-Besserer zum Vorsitzenden des Württ. Bachvereins gewählt wor­den. Derselbe hat die Wahl angenommen.

Stuttgart, 29. Nov. In der Sitzung des Gesamt- Präsidiums des Württb. Kriegerbuudes wurde Bureau­vorsteher Fortnat zum Bundesschatzmeister gewählt. Der König hat die Wahl bestätigt.

Stuttgart, 29. Nov. Einer kürzlich erschienenen Notiz über Veränderungen am Alten Postplatz ist nach­zutragen, daß der Häuserblock zwischen der Rotebühlstraße und den! Alten Postplatz vom Caso Menz an aufwärts voraussichtlich au eine Norddeutsche Bersich rungsbank übergehen wird.

Stuttgart, 28. Nov. In einer auf Jetzten Sams­tag 25. Nov. von der Vereinigung für Diskussionsabende in den Leicht'schen Saal in Feuerbach einberusenen öffentlichen Versammlung sprach Pfarrer St ein-.Heil­bronn über christliche Iugendvereinsarbeit und ihre Gegner. Nach einem geschichtlichen Ueberblick schilderte der Redner eingehend die Arbeit in den christ­lichen Vereinen: zuerst ihre wirtschaftliche und soziale Tä­tigkeit, hierauf ihre Bildungsarbeit, sodann ihre Bedeut­ung für die körperliche Erziehung, endlich die geistige Er­ziehung, die alles vorher genannte als Mittel benützt, aber auch der- Religion den ihr gebührenden Platz einräumt, und das Ziel verfolgt, gute starke christliche Charaktere heranzubilden. Sodann setzte er sich mit dein gegnerischen Standpunkt auseinander. Er suchte die Entwände gegen die christliche Jugendarbeit zu entkräften: den Vorwurf der Erziehung zur jhnechtseligkeir und Kapitalismusfrennd- schaft, der Gegnerschaft gegen die moderne Arbeitierbeweg- ung, der Erziehung zu einem falschen Nationalismus, der Bildungsfeindlichkeit, und endlich den Vorwurf gegen dir religiösen Grundlagen des christlich-m Vmeinslebens Es ist dem Referenten mir seinem auf ein weitgehendes Tatsachenmaterial sich gründenden Ausführungen zweifel­los gelungen, das gute Recht der christlichen Jugendver­einsarbeit zu beweisen. An der lebhaften, bis zwölf Uhr dauernden Debatte beteiligten sich von Stuttgart Frau Duncker und die Herren Hammer und Walcher, sowie Pfarrer Wurm, von Feuerbach die Herren M ü l - ler und Fr icke. Der Vorsitzende, Stadtpsarrcr Tr. Ayrer, schloß die Versammlung mit Dankesworlen gn den Referenten und an alle Diskussionsredner. Tie strenge Sachlichkeit der Erörterung, die auch bei dem Austrag scharfer prinzipieller Gegensätze von allen Rednern pin- gehalten worden sei, habe dem Abend jene vornehme Höhe verschafft, die sich so angenehm gegen ähnliche Abende der letzten Zeit in Stuttgart, Eßlingen und Tuttlingen abhebe, und die der Feuerbacher Vereinigung Anlaß ge­ben werde, in Zukunft weitere solche Diskussionsabende zu veranstalten.

Marbach, 29. Nov. Gestern Abend hielt die For t- s chr it t l i ch e V o l k s p ar t e i in der Bahnhofrestanration von Friedr. Oehler eine Versammlung ab, in der mit Ein­mütigkeit Fabrikant E, Meißner zum Vorstand gewühlt wurde. Ter seitherige Vorstand, Fabrikant C. Mammele, in dessen bewährten Händen seither die Leitung lag, er­klärte zum Bedauern der Versammlung, eine Wiedec--- wahl nicht mehr annehmen zu können. Des Weiteren beschäftigte sich die Versammlung noch mit der Gemeinde­ratswahl.

Brackenheim, 29. Nov. Der in Pfaffenhofen vor 14 Tagen durch einen Schuß in den Arm schwer­verletzte Steinhauer Hackenmüller ist nach gräßlichen Schmerzen gestorben. Zu einem Einzug wollte man schie­ßen, Hackenmüller langte in dem Moment über den Ge­wehrlauf, als der Schuß losging. Einen guten Fang machte der Polizeidiener vvn Meimsheim, als er den mittellosen angeblichen Löbherz verhaftete. Als der Bursche inS hiesige Amtsgerichtsgefängnis cingelie- fiert wurde, sprach ihn der Gerichtsdicner Würmer sofort als Schaf heißend an, der im Ludwigsburger Zuchthaus eine mehrjährige Strafe abgebüßt habe. Die Untersuch­ung stellte die Nichtigkeit dieser Behauptung und außer­dem fest, daß hinter dem vielfach vorbestraften Gauner drei bis vier Steckbriefe liefen.

Langcnburg» OA. Gerabronn, 29. Nov. Bon 198 Wahlberechtigten haben bei der St a d t s chu l t h e i ße n- wahl 178, das sind 90 Proz., abgestimmt. Gewählt wurde Buchhalter Brost in Stuttgart mit 118 Stimmen, Ratschreiber Gottert in Crailsheim erhielt 59 Stimmen. Die anderen vier Bewerber waren zurückgetreten.

Tuttlingen, 29. Nov. Mit Rücksicht auf die Ver­doppelung der Gebühr für die Besörsterung der Körper- schastswaldungcn durch die Staatssörstcr ist hier der Gedanke angeregt worden, daß die Gemeinden des Be­zirks einschließlich der Oberamtsstadt selbst, die zusammen einen Waldbesitz von 6691 Hektar haben, sich zu einem Verband zusammenzuschließen und zwei eigene staatlich geprüfte Förster anstellen. Die Gemeinden glauben da­durch billiger wegzukommen, als wenn sie jetzt statt wie bisher 80 Pfg., 1.50 Mk. Beförsterungsgebühr für das Hektar Wald bezahlen müssen.

Bebenhausen, 29. Nov. Nach Beendigung der Hofjagden wird das Hoflager am 1. Dezember wieder nach Stuttgart verlegt. Der König und die Königin werden am gleichen Tage dahin zurückkehren.

Lorch, 30. Nov. Der konservative Kandidat für den 10. Reichstagswahlkreis, Professor Lang, ist nunmehr ebenfalls in die Wahlagitation eingetreten. Er begann sie gestern mit einer Versammlung in Waldhausen, die außerordentlich stark besucht war.

Urach, 29. Nov. Tie Nachricht desSchwäbischen Merkur", daß der Bund der Landwirte beschlossen habe, für den zweiten Wahlgang in der Landtagsersatz- wahl seine Kandidatur aufrecht zu erhallen, ist, wie dem Südd. Korr.-Bureau zuverlässig mitgeteilt nstrd, durch­aus falsch. Der Bund fällt seine Entschließung erst in einer auf Freitag den 1. Dezember hierher einberufeneu Vertrauensmänuerversammlung.

Friedrichshofen, 30. Nov. Der bisherige Führer des LuftschiffesSchwaben", Tr. Eckeuer, ist von der Leitung der Lustschiffstation Baden-Oos zurückgetreten. An seine Stelle tritt Diplomingenieur Dörr.

'Nab '^ern.

Mit dem Auto.

Aus Ellwangen wird vom 29. berichtet: Aus der Straße von Ellwangen nach Crailsheim in der Nähe des Spitalhofs ist heute nacht Kaufmann Rilling von Crailsheim mit seinem Automobil verunglückt. Rilliug war um H 2 I 2 Uhr von Ellwangen weggefahren. Hin­ter dem Spitalhof kam ihm, wie Rilliug a'ugibt, ein nicht beleuchtctes Fuhrwerkin scharscm Temp 0 ent­gegen. Beim Ausweichen fuhr der Kraftwagen gegen das

Trottoir, wobei das vordere Rad zusammengeschlage,» wurde. Der noch ganz neue Wagen üb er sch lug sich zweimal und ging vollständig in Trüm­mer. Rilliug erlitt eine schwere, zum Glück nicht lebens­gefährliche Verletzung am Kopfe. Heute früh fand der Strastenwürler den Verletzten, er ließ ihn durch Chauffeur Weist nach Ellwangen in den Grünen Hof verbringen, wv die Wunde genäht wurde. Rilliug klagt über Schmer­zen im Kreuz und Genick. Der Linker des nicht beleuch­teten Wagens fuhr davon, wenige Minuten später hörte mau ihn den Saudberg herunter fahren, leider wurde er nicht erkannt.

Die Here von Käfertal.

Ein ergötzlicher Prozeß aus dein Vorort u ä f e r r a l wurde vor dem Schwurgericht verhandelt. Die Maurers­ehefrau Snsanna G. hatte die Laudwirtsehefrau Elisa­beth Z. verklagt, weil diese ihr nachgesagt hatte, sie sei eine Hexe, sie habe das 7. Buch Moses und sie wäre daran schuld, daß ihr Vieh zu Grunde ginge. Die An­geklagte hat Widerklage erhoben, weil die Z. wiederholt vor ihr ausgespuckt habe. Nun ist über die angebliche Hexe jung und gar nicht häßlich, die Beleidigerin dagegen eine alte Frau. Vom Vorsitzenden befragt, wie sie zu einer solchen Behauptung komme, sagt die Angeklagte, seit 1908 sei ihr Vieh im Werte von über 2000 Mark zugrunde gegangen und zwar seit der Zeit, da die Ehefrau G. ihren Stall betreten habe. Namentlich auf die jungen Ferkel habe sie es abgesehen. Verteidiger Dr. Eberts­heim : Frau G. wird tatsächlich ob dieser Behauptung der Angeklagten in Käfertal schief angesehen. Vors.: Aber sind die Käfertäler so dumm? Klägerin: Ja, sie sind so dumm. Der Vorsitzende rät der Angeklagten dringend, mit der Klägerin einen Vergleich zu schließen. Die alte Frau kann nicht begreifen, daß sie verurteilt werden kann, als ihr der Vorsitzende dringend zum Vergleiche rät. Die singt ja in der Kirch', daß man's über die Straße drnuß' hört, und die soll sauber sein", ruft sie gekränkt aus. Endlich willigt sie in einen Vergleich, obwohl sie keineswegs von der Unschuld der Frau G. überzeugt ist. So geschehen im Jahre 1911 an der Peripherie der Groöstadt Mannheim . ..

Drama im Walde.

Im Walde zwischen Neu- M alsch und Dur m e r s- heim fand ein Renkontre zwischen 2 Jagdhütern und 3 Wilderern statt. Es wurden mehrere S ch ü s s e gewechselt. Ein Jagdhüter aus Durmersheim erhielt einen Schuß in die Hand. Weiterem entzogen sich die Wilderer durch eilige Flucht. Unter den vielen Wilderern, die in der Gegend ihr Unwesen treiben, konnten dis Schuldigen bis jetzt nicht ermittelt werden.

Bei der Landung

des von Berlin bezw. von Gotha nach Baden-Oos zurückkehrenden LuftschiffesSchwaben" gab es am Montag einen Unfall. Kurz vor der Landung wur­den aus beträchtlicher .Höhe Seile heruntergewor­fen und von den unten stehenden Mannschaften erfaßt. Plötzlich aber schnellte der Ballon wieder in die Höhe und drei Mann hingen an den Seilen. Als der Bal­lon wieder so hoch war, daß die Leute wohl zehn M eter vom Erdboden entfernt waren, ließen sie die Seile los und stürzten zur Erde. Einer derselben fiel sehr schwer, so daß er ein Handgelenk brach, allem Anschein nach auch neben inneren Verletzungen eine leichte Gehirn- er schütterung erlitt, die beiden anderen kamen mit ganz leichten Verletzungen davon.

Auch hier Erdbeben.

In Pforzheim wurde wieder am Dienstag früh zwischen 4 und 5 Uhr ein Erdbeben verspürt. Es machte sich durch schwaches rollendes Geräusch und se- kuudeslauges Zittern bemerkbar. Diese neue Erderschütter­ung wurde auch in der Rh ein ebene bemerkt, wie Be­richte aus Freiburg und Mülhauseeu beweise«.

Abgebrannt.

Das Z im bersche Sägewerk in Müllheim i. B. zwischen dem Gasthof zum Kreuz und der Alten Post brannte nieder. Das Feuer brach gegen halb 9 Uhr abends ans, vermutlich im Maschinenraum. Die Feuerwehr war gegenüber dem Brande von nahezu 100 Meter Front fast machtlos. Nur geringe Fahrnisse konn­ten gerettet werden.

Das Liebesdrama einer Sängerin.

Ein blutiges Liebesdrama wird aus Pancsova (Un­garn) "gemeldet. Die Sängerin Eugenie Sen ft erschoß den Jägerleutnant Karl Zobel und tötete sich dann selbst. Am Sonntag suchte das Mädchen den Offizier in seiner Wohnung auf, blieb bis in die Nacht und voll­führte dann die Tat, während der Leutnant schlief. Sie dürste die Tat aus Verzweiflung darüber verübt haben, daß der Leutnant in ein anderes Regiment versetzt war und Pancsova zu verlassen im Begriff stand.

Ermordung eines englischen Zirknsdirektors.

In London ist George Sänger, ein ehemaliger, von Sagen umsponnener Zirkusbesitzer, der seinerzeit in London überaus populär war und allgemein Lord George genannt wurde, von einem früheren Mitglied seines Zir­kus, einem gewissen Cooper, anscheinend mit einem Beile erschlagen morden. Irgendwelche Gründe für die Tat liegen nicht vor. Man nimmt an, daß Cooper, der auch zwei Diener des Lords mit einem Rasiermesser schwer verletzte, die Tat im Irrsinn begangen hat.

Bon anderer Seite wird gemeldet: Der sünsuudachtzig Jahre alteLord Sänger" befand sich in seinem Zimmer allein, als plötzlich gegen 6 Uhr nachmittags ein Mann die Tür zu seiner Wohnung mit großer Wucht, öffnete. Der Mörder, der in her einen Hand eine Axt, in der andern ein scharf geschliffenes Rasiermesser hielt, trat so­fort ans Sänger zu und versetzte ihm, bevor er sich recht der Situation bewußt war, drei wuchtige Axthiebe auf den Kops. Unter lauten Schmerzensrusen sank Sänger mit einer klaffenden Kopfwunde zu Boden. Sein Diener Jackson Me sofort in das Zimmer, um nach der Ursache dieses .Lärms zu forschen. Kaum war jedoch der Diener eingetreten, als der Mörder auch auf diesen losging und ihm mehrere Hiebe mit der Axt aus den Kopf versetzt