Staatsmann ein gutes Verhältnis mit Deutsch­land befürwortet.

In diplomatischen und parlamentarischen Kreisen Berlins würdigt man die allem Anschein nach freund­liche Tendenz der Rede Greys, hat aber doch im Allge­meinen den Eindruck, daß trotz mancher freundlichen Wendungen und Zukunftsbilder eine Wesentliche Aen­de rung der bisherigen Richtlinien der englischen Po­litik zunächst nicht zu erwarten ist.

In Wien glaubt man, daß die Rede der Ausgangs­punkt neuerVerständigungsversuche sein werde und hofft auf eine bevorstehende Rede Bethmann Hollwegs.

Rationale Fleischergcselle«. Der in Berlin ta­gende 2. Fleischergesellen - Kongreß hat, wie die Deutsche Fleischer-Zeitung" meldet, beschlossen, einen Zu­sammenschluß aller national und handwerkstreuen Flei- schergesellen-Vereinigungcn in die Wege zu leiten. Dem neuen Bunde sind vier Landesverbände und 22 Tinzel- vereinigungen beigetreten, die zusammen ungefähr 7006 Mitglieder haben. Der Vorsitzende des Förderungsaus­schusses der nationalen Arbeiterbewegung, General von Loebell, beglückwünschte die Versammlung zu diesem

Beschluß und überwies dem neuen Bund 20000 Mark.

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Berlin, 20. Nov. DieNorddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt:Die Nowoje Wremja meldet aus Wutschang, daß die dortige Bevölkerung gegen die Deutschen wegen Lieferung von Gewehren sehr au fgebracht sei. Den Regierungstruppen sei es nur mit Mühe gelungen, drei gefangene deutsche Of­fiziere vor dem Lynchen zu retten. An dieser Räu­bergeschichten ist kein wahres Wort."

Leipzig, 29. Nov. Die Verhandlungen der aus Vertretern des Deutschen Buchdruckerver- eins und des Verbandes der Druckerei Hilfs­arbeiter bestehenden Kommission zur Revision des vor fünf Jahren abgeschlossenen Tarifes für Druckerei­hilfsarbeiter sind gescheitert.

Ausland.

Der Krieg um Tripolis.

Die italienische Flottenaktion.

Der KonstantinopelerJkvam" erfährt: Der rus­sische Botschafter überreichte dem Großwesir die Antwort Italiens, ans der hervorgehe, Italien wolle auf die ganze Aktion gegen die Darda­nellen verzichten. Der Botschafter erklärte freund­schaftlich, die Türkei sollte die Verhandlungen zur Lösung der Tripolisfrage einleiten.

Vom Kriegsschauplatz

meldet dasselbe Blatt: Die Kämpfe bei Tripolis dauern an. Die Italiener sind in der Stadt einge- schlossen: ihr Versuch, Henni zurückzuerobern, ist ge- schei tert. Tie Italiener zogen sich mit einem Verlust von mehreren Toten und 80 Gefangenen, darun­ter 4 Offiziere, zurück. Diese Meldung läßt sich schwer mit den italienischen Nachrichten über die Wiederbesetz­ung von Henni vereinbaren.

Die Revolution in China

Eine Verschärfung der Lage

meldet eine Depesche aus Peking: Tie Kaiserlichen eroberten Hanyang. Tie Resolution dehnt sich auf die LüLmand schurei aus. Dalny ist Hanpt- yuarncr der Ausstäuöischen. In japanischen Postsäcken wurden Bomben befördert. Die Revolution spitzt sich immer mehr zu und nimmt europäerfeindliche Ten­denzen an. Bei der Eroberung der Stadt durch die Kai­serlichen hatten die Aufständischen große Verluste und flohen nach Wutschang. Aus Schanghai dagegen werden Mißerfolge der Kaiserlichen bei Nanking gemeldet: General Tschanghfun in Nanking läßt Waffen auf die andere Seite des Jangtse hinüber­schassen, angeblich in der Absicht, Nanking aufzu- geben und sich mit den Kerntruppen nach Norden durch­zuschlagen. Ten Aufständischen stehen nur nenausgehobene RÄruten gegenüber. Das kaiserliche Fort Tstger Hü­gel hat kapituliert. Tie Aufständischen beschossen die Befestigungen innerhalb Nankings und bereiten jetzt die Besetzung des Berges Tschingschang vor, der die gesamte Südstadt beherrscht. Ten Ausländern ist auf das be­stimmteste anbefohlen, die Stadt zu verlassen.

Die Mächte.

Tie offiziöse Presse Tokios lehnt die Auf­forderung Her übrigen Presse ab, in China zu in - ter vertieren: Jede Einmischung Japans oder anderer Mächte würde nur den Entwicklungsprozeß Chinas auf­halten. Dem PetersburgerBörsenblatt" wird aus Peking gemeldet, daß Juanschikai im Namen der Dynastie die Hilfe der Mächte gegen die Revo­lution zu erbitten beabsichtige. Diese angebliche Absicht rufe lebhaften Protest in Petschili und Kiansu her­vor. Man glaube dort, daß die Dynastie mit diesem Schritt ihr eigenes Todesurteil unterschreiben würde. Andere Blätter melden, die Lage der Dynastie sei trostlos, da die Gefahr der Abschneidung von Peking bestehe. Juanschikai rät der Dynastie, sofort ins Innere zu fliehen, allein die Prinzen kaiser­lichen Geblütes wüßten, daß die Flucht nur einen kurzen Aufschub des Unterganges bedeuten würde. Deshalb wird vielleicht das ganze Kaiserhaus Selbstmord be­gehen.

Poris, 29. Nov. An dem Automobildrosch­kenstreik nehmen über 6000 Lenker teil. Baron Gustav Rothschild ist gestorben.

Bukarest, 29. Nov. Der König erösfnete gestern in Anwesenheit des Kronprinzen und des Diplomatischen Korps das Parlament mit einer Thronrede.

Zabrze, 29. November. Der Fleischergeselle Kotziolek, der am 6. Nov. in Gemeinschaft mit dem

Fleischer Kaszy den Geldverleiher Schaper ans Sosnowiee ermordet und aus geraubt hat, wurde in der Wohnung seines Schwagers, der selbst der Polizei An­zeige gemacht hatte, verhaftet. Der Staatsanwalt hatte auf die Ergreifung des Mörders eine Belohnung von 4000 M ausgesetzt.

Newyork, 28. Nov. Theodore Roosevelt ver­öffentlichte eine Erklärung, die jede Möglichkeit sei­ne r Kandidatur für die Präsidentenwahl im nächsten Jahre ausschließt. Roosevelt versichert gleichzeitig, er werde in der kommenden Kampagne auch für keinen an­deren Bewerber eintreteu.

Württemberg.

Dieustuachrichtrn.

Der König Kat den t-t. Oberbahnsekretär Gerber bei der Generalsirekiion der Slaaiseisenbatmcn zmn Oberbnhnsekretär bei dieser Behörde beiörd rl, den Eisenbahnsekretär SIre ick er in S uttgart Hauvkbahnhof nach Aalen seinem Anstichen entlprechend versetzt den wberdahnasfistenlen Heiß in Aalen zum E senbahn- sekretäc in Ebingen befördert, den technischen Eisenbahnielretär Regele bei der Eis-ubah bau wpektion Sulz zu der Eisenbahnbau- inspektisn Ulm seinem Ansuchen ent'p echend versetzt, die Bauwerk­meister Küstner zum Bahnmeister in Oberndorf a. N. und Elauß zum Bahnmeister in NiedersteUeu ernannt den Postmeister Oet- tinger in Müusingen auf Ansuchen nach Nürtingen versetzt und eine gehobene tzostsekretarstelle bei dem Bahnpostaml Stuttgart dem Pohsek etär Linsenmann bei dem Bahupostamt Ulm übertragen-

Der Finanzausschuß der Zweiten Kammer hat mit der Beratung der Uebersicht über die Zulagen und Nebenbezüge der in die Gehaltsordnung ansgenom­menen Beamten und der.Lehrer an den höheren Schulen begonnen. Tr. Eisele (Vp.) wurde zuin Generalreferen- ten bestimmt. Tie Beschlüsse sind zunächst nicht für die Oeffentlichkeit bestimmt.

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Stuttgart, 29. Nov. Einer kürzlich erschienenen Notiz über Veränderungen.am Alten Postplatz ist nach­zutragen, daß der Häuserblock zwischen der Rotebühlftraße und dein Alten Postplatz vom Cafe Menz an aufwärts voraussichtlich au eine Norddeutsche Versicherungsbank übergehen wird.

Stuttgart, 29. Nov. Zur Gemeinderatswahl wird in der Stadt ein neuer sozialdemokratischer Wahlvorschlag verbreitet, der im Gegenteil zu dem viel angefochtenen Vorschlag nicht Westmeyer und Ge­nossen, sondern Lindemann, Tauscher, Wasncr, Baitinger, Mattutat, Sämann und Fischer enthält. Die Namen sind je ein Mal kumuliert.

Baihingen a. E«, 28. Nov. Stadtschultheiß Wi schuf ist im Alter von 55 Jahren nach nur drei­wöchiger Krankheit gestorben. Ein geborener Vaihinger, hatte er die Leitung der Gewerbebank unter schwierigen Verhältnissen übernommen und sie zu einem soliden, ge­achteten Institute emporgehoben. In jener Zeit trat er auch in der Oeffentlichkeit energisch für die Interessen der Volkspartei ein, der er sich angeschlossen hatte. Im Jahre 1905 wurde er zum Stadtpfleger, 1907 zum Stadt­schultheißen seiner Heimatstadt gewählt. Mit der ihm eigenen Umsicht und Energie führte er die Geschäfte zum Wohle der Stadt, die in ihm einen tüchtigen Bürger und Führer verlor. Auch die Bolkspartei steht trauernd am Sarge des wackeren Mannes, der ihr unent­wegt zugetan war, wenn er auch in den letzten Jahren in Anbetracht seiner Stellung sich eine gewisse Reserve im öffentlichen Hervortreten auferlegt hatte.

Oehrirrgen, 28. Nov. Hier wurde in einer Ver­sammlung eine Ortsgruppe des Reichsverbands ge­gen die Sozialdemokratie gegründet. Vorsitzen­der ist Rittmeister Bopp-Cappel.

Dehringen, 28. Nov. An dem Wiederherstellungs­ban des Neuensteiner Schlosses des Fürsten zu Hohenlohe- Oehringen, wurde dieser Tage das Richtfest zum letzten der vier Schloßflügel gefeiert, wobei der bauleitende Archi­tekt Professor Bodo Ebhardt seiner Freude Ausdruck gab, daß die dem Einsturz nahe Halbruine des Schlosses Neuenstein nunmehr in 5jähriger Arbeit wieder in einen standfesten, stolzen Bau umgewandelt werden konnte. Zur Arrondierung des fürstlichen Besitzes seit dem Beginn der Bauarbeiten wurden Grunderwerbungen mit dem Ge­samtwerte von 385175 Mark vorgenommen.

Tübingen, 28. Nov. Dem volksparteilichen Ab­geordneten Payer des 6. Reichstagswahlkreises Reut- lingen-Tübingen-Rottenburg, wird es diesmal nicht ganz leicht gemacht. Am Sonntag sprach er in Lustnau, wurde aber von Gegnern in einer Weise unterbrochen und gestört, die er, wie er selbst sagte, lange nicht erlebt hat. Es war ihm minutenlang nicht möglich, sich verständ­lich zu machen. Der nationalliberale Versammlungs­leiter Schultheiß Rath bedauerte die Ausschreitungen und schlug eine Resolution vor, in der die natio­nalliberalen Wähler ausgefordert wurden, die Kandidatur Payers kräftig zu unterstützen. Nachmittags sprach Payer in Kirchentellinsfurt, hier trat ihm niemand ent­gegen.

Gmünd, 28. Nov. Wie erinnerlich hatte der Baü- werkmeister K. Baas die Leitung des zusammengebroche­nen Neubaues inne, bei dem mehrere Personen schwer verunglückt sind. Die Untersuchung soll ergeben haben, daß die Bauleitung nicht immer die erforderliche Sorg­falt walten ließ, weshalb sie für die persönlichen und farblichen Scbäden haftbar wurde. Nun ist über das Ver­mögen des Dauwerkmeisters Baas das Konkursverfahren eröffnet worden.

NkM, 28. Nov. Der frübere Direktor der hiesigen Filiale der Württembergiscben Vereinsbank, Sali Th al­messing er. hat sich aus dem Sanatorium in Kreuz­ungen, wo er untergebracht war, vor kurzem entfernt, ohne daß man seinen jetzigen Aufenthalt kennt.

Nah nnh ^eni.

Reue Erdstöße.

Wie verschiedene Beobachter Mitteilen, ist Dienstag Nacht zwischen 3/^12 und 12 Uhr in Heilbronn eine dreimalige kurze Nr derschütterunggleich als

ob ein Straßenbahnwagen vorbeifahre" wahrgenommen worden. - Aus Ebingen wir gleichzeitig berichtet, daß Dienstag Abend 3h7 Uhr ein Erdsto ß von namhafter Stärke verspürt worden ist. Die Bewohner eilten er­schreckt ans die Straße. Tie Gegend von Ebingen wird neuerdings als das Zentrum des Erdbebens vom 16. No­vember angesehen. Seit jenem Tage sind in Ebingen fast täglich leichte Erdstöße wahrgenommen worden.

Postraub in Berlin.

Am letzten Samstag ist in Berlin ein großer Postraub verübt worden. Zwei Provisionsreisende, C a- vello und Wendt, die inzwischen verhaftet wurden und gestanden haben, raubten in frecher Weise einen Post­wagen aus. Cavello stand am Eingang zum Postamt 41. Als der Postwagen vorfuhr und der Begleiter sich nach dein Postamt begab, um die Ankunft des Wagens zu mel­den, sprang Wendt blitzschnell vom Wagen, öffnete mit einen: vorher angefertigten Schlüssel die Schlösser und rollte den schweren Postsack heraus, den er seinem Kom­plizen Cavello übergab. Cavello ist dann in einer Kraft­droschke mit dem Raub davoiig^ahreu und Wendt hat so­dann ruhig den Bock wieder bestiegen, als ob nichts ge­schehen tväre. Tie Barsummen wurden wieder beigebracht. In der Wohnung des Cavello hat man noch für 70000 Mark Wertpapiere unversehrt gefunden, und in dem Badeofen befanden sich Reste verbrannter Wert­papiere, die etwa 100000 Mark betragen haben. Im Ganzen sind 300 000 Mark ip bar und in Wert­papieren gestohlen worden. Ter Postillon Wendt von dem ausgeraubten Karriol ist verhaftet Ivorden, ebenso der Briefträger Müller, der ihn auf der Fahrt begleitet hat.

Ein Racheakt

wie er unter Winzerü noch nicht dagewesen ist, wurde in Maikammer (Pfalz)verübt. Als am letzten Freitag die Pachtgüter im Ueberfeld auf weitere 20 Jahre ver­steigert wurden, verlautete die veranstaltete Drohung, daß etwas geschehen" würde, wenn es jemanden einfallen sollte, den alten Pachtpreis zu überbieten. Am Montag entdeckten nun die neuen Pächter, daß 250 Rebstöcke abgeschnitten wurden. Als Täter nahm die Gen­darmerie den Winzer Adam Maas fest, der die Tat auch bereits eingestanden hat. Maas unternahm im Ge­fängnis vergeblich einen Selbstmordversuch.

Das Redaktionsgeheimnis.

Der Journalist Chast rußt, verantwortlicher Re­dakteur eines Blattes im Departement Correal, der vor dem Untersuchungsrichter einen Briefumschlag ver­schluckte, um den Urheber eines Artikels nicht zu ver­raten, wird vor das Schwurgericht gestellt unter der Anklage, ein gerichtliches Beweisstück vernichtet zu haben.

Bei den Abbrucharbeiten am Oratorium in Heu­bach wurde der Taglöhner Wanner von einem herab­stürzenden Balken erschlagen.

Gerichtsaal.

Stuttgart, 28. Nov. Unter Ausschluß der Oeffent­lichkeit wurde gegen die 20 Jahre alte Kontoristin Paula Wächter von Kochendorf wegen Kindstötung ver­handelt. Die Geschworenen bejahten fahrlässige Tötung. Urteil: 4 Monate Gefängnis.

Der Schwaneugesang Wu K o-tn s.

In Europa ist vielfach die Meinung verbreitet, als sei die Mehrzahl der chinesischen Beamten, besonders der höheren, eine verächtliche, bestechliche und jeden sittli­chen Empfindens bare Klasse von Menschen, nur daraus bedacht, Reichtümer zu sammeln und- Ehrcnstellen zu er­halten. Nichts ist falscher als diese Meinung! Zahlreiche Beispiele von bewundernswertem Patriotismus aus frühe­rer wie neuerer Zeit beweisen zur Genüge, daß sittliches Empfinden, opferbereiter Patriotismus und tatkräftige Energie im Handelt, einer großen Anzahl von chinesischen Würdenträgern und Gelehrten in hohem Maße eigen sind. Wohl ist bei der vollständig verschiedenen Anschauungs­weise die Art und Weise, wie sich jene edlen Eigenschaften zeigen, vielfach eine andere als bei uns, aber das darf uns doch nicht hindern, ihnen unsere Anerkennung zu zollen. Gerade jetzt, wo neben so manchen Greueln im Reiche der Mitte die Vaterlandsliebe der Chinesen sich wieder im hellsten Lichte zeigt, dürfte es angebracht sein, auf jenen Mann hinzuweisen, der in der Geschichte Chi­nas unauslöschlich als der Verteidiger nationaler und echter Treue verzeichnet ist. Es ist dies der Zensor W u K'o-tu, der mit Recht mit der ungesetzlichen Erbfolge des jungen Kaisers Wuang-Hsü unzufrieden war, und mit Rücksicht aitf die HKfahrcn, die aus dieser ungesetzlichen Erbfolge zu erwarten waren, sich als getreuer Untertan berechtigt, ja in seinem Gewissen genötigt sah, der Kaiserin gegenüber seine schweren Bedenken zu äußern. Nus Gründen, die er in seiner Abschiedsdenkschrift nieder­legte, wartete er noch vier Jayre nach dem Tode deS Kaisers T'ung-Chih, indem er .Hoffnung gegen Hoffnung setzte, daß die weitverbreitete Unzufriedenheit der Li­teraten und Beamten eine endgültige Form annehin-en und die Kaiserin-Witwe veranlassen würden, die zu­künftige Nachfolge zu regeln, und den erb­

losen Geist T'ung-Chih's durch den Erlaß ei­nes neuen Dekrets zu versöhnen. In dieser Hoff­

nung betrogen, ergriff er die klassische, korrekte Ge­legenheit der Beisetzung des verstorbenen Kaisers U879Y nahe seinem Grabe sich zn entleiben und dafür zu sor­gen, daß ein Schwanengesang aus seinem Pinsel hinter­bliebe, der, yAe er wußte, im Gedächtnis der Belehrten und Beamten im ganzen Reiche lange fortklingen werde. Sein Tod hatte den sofortigen Erfolg, die Kaiserin Tzu Hsi von ihrem Fehlgriff zu überzeugen. Sie begriff die Stärke der öffentlichen Meinung, di? dem Protest d?Z Zen- j soren zugrunde lag, und versuchte sofort seinen anklagcn- ! den Geist durch Zusicherungen, die er angestrebt, näm­lich für die zukünftige Beschaffung eines Nachfolgers für T'ung Chih zu versöhnen. Aber nicht nur bei dieser Gelegenheit beeinflußte der Tod Wu K'o tu's ihre Hand­lungen und beunruhigte ihr, abergläubisches Gemüt. In