Bumm. Präsident Graf Schwerin-Löwitz eröffnet die Sitz­ung um 12.20 Uhr. Auf der Tagesordnung stehen zu­nächst die vom Zentrum und den Freisinnigen eingebrach- ten Interpellationen betr. die

Maul- und Klauenseuche.

Staatssekretär Dr. Telbrück erklärt sich zur soforti­gen Beantwortung bereit.

Abg. SteinVl (Ztr.) begründet die Zentrmnsintcr- pellation. Tie Schäden der Landwirte infolge der Maul­und Klauenseuche sind oftmals weniger schlimm, als die sich aus den Vorsichtsmaßregeln ergebenden Schäsen. Tie Sperre trifft den Bauernstand schwer und für das nächste Jahr droh: infolge Mangels an Jungvieh eine schwere Kalamität. Tie Regierung sollte endlich unserer Resolution betr. Entschädigung für das an Maul- und Klauenseuche eingegangene Vieh entsprechen.

Fegter (Forlschr. Vp.) begründet die in gleicher Richt­ung sich ^beiliegende Interpellation. Tie Spcrrmaßnahmen hätten nur in beschränktem Maße Bedeutung. Tie Ein­schleppung der Seuche ist überaus vielseitig. Außer den Kreistierärzten sollten alle approbierten Tierärzte zur Ueberwachung und Anordnung der Sp.rrmaßnahmen zu­gelassen werden. Man hätte dann einen größeren Kreis von Sachverständigen. Tie Sperrmaßnahmen haben nur einen ganz minimalen Wert und sind übrigens nicht ganz einheitlich durchgesührt. Vor allem müssen wir uns vor der Einschleppung der Seuche von Osten her schützen. Tie Wissenschaft muß sich mit der Erforschung der Seuche mehr als bisher befassen. Dazu sind vom Reiche Mittel zu bewilligen

Staatssekretär Dr. Delbrück: Ich bin stets bestrebt gewesen, die Beschwerden zu prüfen und zu beseitigen, sowie die Erleichterungen und Abänderungen, die zweck­mäßig erschienen, herbeizusühren. Tie Verhandlungen mit den Bundesregierungen haben ergeben, daß mit der Ein­heitlichkeit allein die Sache nicht gemacht ist. Ich hoffe, daß das neue Viehseuchengesetz am 1. April in Kraft tritt und danrit sind die bisherigen Bestimmungen über die veterinär-polizeiliche Bekämpfung der Seuche mit ihren Mängeln ausgeräumt. Tie vollständige ^ Abschlachtung verseuchter oder seuchenverdächtiger Viehbestände hat we­gen unzureichender Mittel nicht hurchgeführt werden ken­nen. Tie unnötigen Schärfen haben wir abzuschwächen versucht. Tas Maß der Entschädigungsansprüche wird durch das neue Seuchengesetz erheblich erweitert. Hin­sichtlich der zu gewährenden Reichsmittel für die wissen­schaftliche Erforschung der Seuche wollen wir erst Maßj- nahmen treffen, wenn die preußischen Maßnahmen ein greifbares Ergebnis gezeitigt haben.

Auf Antrag des Zentrums und der Freisinnigen fan­det Besprechung der Interpellation statt.

Tr. Hahn (B. d. L.): Die Seuche ist von Osten ein- geschleppt worden. Unbedingte Grenzsperre ist nötig. Hart find oft die Ordnungsstrafen für unterlassene Anmeld­ungen. Wenn der kleine Landwirt, wie der Reichskanzler wünscht, sein Vieh durchhalten soll, so müssen ihm un­verzinsliche Darlehen gegeben werden.

Keil (Soz.): Tas Rindviehseuchengefetz ist ein Gesetz agrarpolitischen Charakters, darauf berechnet, auswärtiges Schlachtvieh fernzuhalten. Württemberg ist nicht von Frankreich, sondern von,Norddeutschland verseucht wor-^ den. Zum Schutz gegen'die Seuchengefahr müßte man sämtliche Mitglieder des Bundes der Landwirte bis zum 12. Januar unter Quarantäne stellen. (Heiterkeit). Es batten mehr Mittel zur Erforschung der Seuche zur Ver­fügung gestellt werden sollen.

Landwirtschaftsminister Frhr. V. Schorlcmer: Tie .Hoffnung, daß wir im Laufe des Winters der Seuche Herr würden, hat sich leider nicht erfüllt. Wir haben in be­sonderem Maße den kleinen Landwirten in Bezug aus die Verwendung des Viehs zur Feldarbeit Erleichterungen ein­geräumt, dadurch ist aber die Bekämpfung der Seuche ge­hemmt worden. Die in den einzelnen Bezirken eingerich­teten Untersuchungstage, in de nen der Kreisarzt in ein­zelnen Orten zur Untersuchung des Viehs zur Verfügung steht, hat sich nicht bewährt. Tie Einschleppung im Re­gierungsbezirk Oppeln, sowie in Ost- und Westpreußen ist nicht auf die Nachlässigkeit zurückzuführen, sondern auf die eigentümlichen Verhältnisse, die der Grenzverkehr mit sich bringt. Zur Unterstützung der wissenschaftlichen Forsch­ung wird der preußische Etat a^lch für das nächste Jahr eine größere Summe anssetzen. Tie großen Manöver ha­ben glücklicherweise eine Verbreitung der Maul- und Klauenseuche nicht im Gefolge gehabt. Ich konstatiere, daß sich unsere Maßnahmen im großen und ganzen bewährt haben. (Beifall).

Abg. Neuner (natl.): Der Grenzschutz muß unter allen Umständen in iveitestem Maße aufrechterhalten wer­den. Nur auf diese Weise lassen sich die großen Werte unseres Viehstandes schützen. Tie Regierung hätte allen Anlaß, den vielfachen Anregungen des Reichstags Folge zu leisten.

Direktor des Reichsgesundheitsamts Tr. Bumm: Tie Arlniten des Reichsgesundheitsamts, des preußischen Instituts für Infektionskrankheiten und des Hygienischen Instituts in Greifswald haben eine wesentliche Klärung für das Wesen der Maul- und Klauenseuche hcrbeigeführt. Allerdings ist der Erreger der Krankheit noch nicht ge­sunden, aber daraus folgern zu wollen, daß unsere bis­herigen Maßnahmen verfehlt seien, wäre unrichtig. Vor allein müssen die-Absperrungsmaßreg ln strengstens durch- sngührt werden. Unrichtig ist, daß dem Professor Löffler in Greifswald ein Monopol für die Erforschung der Seuche cingeränmt worden ist/ Tie wissenschaftlichen Untersuch- iinge nlgehen hauptsächlich dahin, die Immunisierung zu fördern. Prämien auszusetzen ist überflüssig.

Abg Ocrtze» (Reichsp.) tritt für die unbedingte Auf- rechterlwltung der Grenzsperre ein und Erhaltung der alten strengen Strafen bei der Nichtbeachtung der Sicher­heitsmaßregeln. Ter Redner ist für die Einsetzung von Beobachtungskommisfionen, zu denen ein Berwaltungsbe- aiuter, ein Veterinär und ein praktischer Landwirt gehören sollen. Für die Erforschung des Wesens der Seuche müß­ten hohe Preise ausgesetzt werden, i Nach weiteren Ausführungen der Abgg. Brandys

(Pule) und Werner-Gießen (wirtsch. Dgg.) wird Ver­tagung beschlossen.

Nächste Sitzung Dienstag 7. November 2 Uhr. Han­delsvertrag mit Japan. Abkommen mit England betr. hie Auslieferung von Verbrechern. Ausgabe Keiner Aktien. Schluß 5.45 Uhr.

Die Fraktion der Fortschrittlichen Bolkspartei

hat im Reichstage folgenden Antrag eingebracht: Der Reichstag wolle beschließen, den Reichskanzler zu ersuchen, wegen der bevorstehenden Wahlen sofort 1. dem wieder­holt vom Reichstage angenommenen Antrag, von Reichs­wegen und auf Kosten des Reichs den Wahlbezirken ein­heitliche und eine Verletzung des Wahlgeheimnisses ausschließende Wahlurnen zu liefern, Folge zu geben, 2. auf die Landesregierungen dahin zu wirken, daß u) durch landesrechtliche Vorschriften die Nichtanwendung der Bestimmungen über die Polizeistunde auf das Ver­sammlungsrecht sichergestellt wird; h) die Zentral­behörden der Einzelstaaten an die lokalen Polizeibehör­den einen der Verfügung des preußischen Ministers des Innern von Moltke vom 13. Mai 1908 betreffend die Ausführung des Reichsvereinsgesetzes entsprechenden Er­laß richten, nach dem auch auf Umwegen das gesetzliche Ver ei n s- und Versammlungsrecht durch die Be­hörden nicht beeinträchtigt werden soll, insbe­sondere Personen wegen ihrer Zugehörigkeit zu den Ver­einen oder ihrer Teilnahme an den Versammlungen be­stimmter politischer Parteien von den Polizeibehörden in ihrem Erwerbsleben nichtge schädigt werden, und daß Gastwirte wegen der Hergabe ihrer Säle für solche Versammlungen keine wirtschaftlichen Nachteile er­leiden sollen.

Liberaler Sieg in Konstanz.

Nach Kempten und Düsseldorf: Konstanz. Wieder ist eine Hochburg des Zentrums und der politischen Kleri­sei gefallen. Ter liberale Gärtnermeister Schmidt- Singen siegte mit 15 144 Stimmen über den Zentrums­kandidaten, Landgerichtsrat Frhr. v. Rüppliu, der 14 045 Stimmen erhielt. Bei der Hauptwah! hatten er­halten die Liberalen 11 441 Stimmen, das Zentrum 13 266 Stimmen, die Sozialoemokratie 3025 Stimmen. Man darf nach dem Ergebnis der Stichwahl annehmen, duß die Sozialdemokratie der für den Liberalen ausgegehenen Pa­role restlos gefolgt ist. Aus eigener Kraft haben die Li­beralen dann noch weitere 700 Stimmen zugelegt. Das Zentrum kam um 779 Stimmen über seine Hauptwahl­ziffer hinaus. Alle Minen, die das Zentrum springen lieh, verpufften ohne Wirkung. Selbst das schlaue mar­kierte Einschwenken der schwarzen Partei in die Opposition gegenüber Bethmanns Wirtschaftspolitik und das Bor­schicken des Bauerndoktors Heim mit seinen demokratischen Anschauungen hat nichts genützt. Die Wähler wissen, wer ihnen die Lebensmittel verteuerte, Handel und Wandel erschwerte, und sie handeln darnach. Konstanz ist nur ein weiteres Vorzeichen der Mnge, die sich am 12. Januar durch das ganze Reich abspielen werden.

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Roch eine Ersatzwahl.

Bei-der Reichstagsersatzwahl im Wahlkreise Oppeln 8 erhielt: Grundbesitzer Stadtrat Sapletta (Z.j 7879, Pfarrer Banas (Pole) 4773, Landwirtschafts­syndikus Landrat a. D. Lüdke (Rp.) 3265, Gewerkschafts­sekretär Schwab (Soz.) 1609 Stimmen. Es findet so­mit Stichwahl zwischen Sapletta und Banas statt.

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Posen, 28. Okt. Zivischen dem Hauptmann Weisungen und einem Oberleutnant hat ein S ä- belduell stattgefunden. Ter Haupt mann wurde' schwer verletzt. Ursache: Zwistigkeiten, die bei einer Mschiedsfeier ausbrachen.

Ausland.

Der Krieg um Tripolis.

Nene Gefechte.

Täglich werden jetzt von Türken und Arabern, die offenbar sich noch immer in nächster Nähe von Tripo­lis halten, energische Angriffe auf die italienischen Verteidigungslinien unternommen, lieber den Verlauf der letzten Kämpfe liegen, da die Italiener die Depeschen­zensur in Tripolis ausüben, vorläufig nur einseitige Dar­stellungen vor, namentlich fehlt über die italienischen Ver­luste noch jede genauere Angabe. Ueber das neueste Ge­fecht, das Donnerstag früh stattgesunden hat, meldet der amtliche römische Telegraph: Gestern morgen unternah­men die Türken und Araber zwischen Ul-Mesri und Bumeliana einen heftigen Angriff auf die Italiener, wurden aber auf allen Seiten mit großen Verlusten zurückgeschlagen. Die Verlust der Italiener waren gering. Das 82. Regiment ließ den Feind erst., vorrücken und überschüttete ihn dann mit einem mörderischen Feuer, das ihn zwang, sich über ei­nen Kilometer weit von den Schützengräben und Vor­postenketten der Italiener zurückzuziehen. Tas 49. Regiment schlug den Feind aus nächster Nähe, aus einer Entfernung von 20 bis. 30 Metern, zurück.

Nach aus türkischer Quelle stammenden Nachrichten hat zwischen den östlich von Benghasi landenden Ita­lienern und türkischen Truppen sowie Freiwil­ligen der Senussi, die sich hinter der Dattelpflanz- ung von Hadade versteckt hielten, ein neuer Kampf statt- gesunden, in dem 400 Italiener gefallen sein sollen.

K o n stant in o p e l, 28. Okt. Aus der Pforte schei­nen sehr günstige.Nachrichten aus Tripofttanien eingelausen zu sein. Zurzeit soll in Tripolis, Homs, Misrala, Bengasi und Dernä gekämpft wer­den, wobei die Italiener schwere Verluste er­

leiden. Tie Stimmung auf der Pforte ist sehr freudig; an der Börse ist eine Hausse eiugetreten.

Proklamierrrng der chinesischen Republik.

Der Führer der Aufständischen Liyuanheng teilte- den fremden Konsuln in Han kau mit, er sei zum Prä­sidenten der chinesischen Republik proklamiert worden. Die fremden Gesandten, denen die Ankündigung übermittelt wurde, haben sie unbeantwortet ge­lassen. Liyuanheng machte ferner den Vorschlag, daß: er die Verwaltung der Zollämter in Tschangscha rmd an­deren im Besitz der Aufständischen befindlichen Häfen über­nehmen wolle. Die Gesandten erhoben jedoch dagegen Einspruch und wiesen daraus hin, daß die Zölle bereits verpfändet seien. Es wurde daher vereinbart, daß die Zölle zur Verfügung des Generalinspektors bleiben sollen.

Die Gerüchte über den Tod des Kriegsmiuisters Dintsch.ang erhalten shch hartnäckig und haben die Beamten wie die Mandschus in Peking in große Unruhe versetzt. Ihre Familien wandern weiter in großer Zahl aus. Nach etwas unbestimmt gehaltenen amtlichen Be­richten sollen die R e g i e r u n g s t r u p p en die Auf­ständischen geschlagen und Tschangtöfu ein­genommen haben, wobei die Aufständischen 700 Mann an Toten verloren haben sollen.

Nus Mukden wird gemeldet: Die Absendung von Truppen, Waffen und Munition nach dem Süden dauert fort. Es wurden 200 Patronenkisten und 150 Ärtillerie- geschosse abgesandt, sowie mehrere Berggeschütze. Der Generasgouverneur hat aufs strengste die Ausfuhr von Silber verboten. Im Zusammenhang damit fand am Stadttor ein Z usammen st o ß zwischen chinesischer Polizei und Japanern statt, die für 14 000 Dol­lar Silber ausführen wollten. Ein Japaner wurde da­bei ernstlich verwundet; die übrigen wurden verhaftet, sedoch aus Verlangen des japanischen Konsuls wieder frei- gelassen. Zur Verstärkung des Wechselfonds der Regier­ungsbank treffen aus den Bankfilialen in Tsitsikar und anderen Städten hier Silbersendungen win. Die Noten der halbamtlichen Provinzbanken sind völlig entwer­tet. Auf sämtlichen Telegraphenämtern ist die Annahme von Privatdepeschen über den Gang der Ereignisse in den aufständischen Provinzen eingestellt.

Peking, 28. Okt. Ein kaiserliches Edikt er­nennt Bantschikai zum allerhöchsten Bevoll­mächtigten mit dem Titel eines Oberbefehlshabers der Truppen. Auf den seines Amtes entsetzten Verkchrs- mimstcr mußte aus der Stadt flüchten.In Hangt- schau (Provinz Tschenking) ist eine Militärrev ölte- ausgebrvchen.

Ei« Sieg des Exschahs.

In dem bereits gemeldeten Gefechte bei Gjas über­fiel Sch na es Salt an eh, der Bruder des srüharen Schahs, die 1500 Mann starken Regierungstruppen Ser dar Mochls. Nach etwa dreistündigem hartnäckigem Gefecht, flohen die Leute Mochis und überliehen das ge­samte Lager mit den Geschützen den Siegern. Ein Teil der Ncgierungstruppen fand bei der Russischen Diskontobank Zuflucht. Die Verwundeten erhielten ärztliche Hilfe aus der der russischen Seestation.

Württemberg.

Aus dem. Wahlkreis.

Zu einer Mitteilung desBeobachter", daß die so­zialdemokratische Partei des 10. Reichstagswahlkreises die Kandidatur des Revisionisten Dr: Linde mann durch eine Kandidatur des Gewerkschaftsbeamten Hoschka zu er­setzen beabsichtige, bemerkte dieSchw. Tagw.", daß ihr v»in einer solchen Wechsel nichts bekannt sei. Daß Dr. Lindemann gegenwärtig im 10. Wahlkreis nicht agita­torisch tätig sein könne, habe seinen Grund darin, daß cr seit längerer Zeit krank ist und außerhalb Württembergs weilt. Hoschka nehme nur deshalb an der Agitationsarbeit teil, weil er au Stelle des verstörbenen Genossen Wagner als Landtagskandidat für das Oberamt Schorndorf auf­gestellt worden sei." Dazu sagt jetzt derBeobachter": Daß Dr. Lindemann in der Versenkung verschwinden wird, werden die nächsten Wochen zeigen. Begründet wird das dann werden mit dem altbekannten bürgerlichen Of- fizierspensionierungsgrund. Ob sein Erbe dann Hoschka oder Kinkel oder Westmeyer Heißt, ist Nebensache es sind .nur verschiedene Namen für die gleiche Nummer."

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Der Ulmer Kompromißkandidat

ist gesunden. Die Bolkspartei des 14. ReichstagZwahl- kreises hat der Nationalliberalen Partei einen Mann als- gemeinschaftlichen Kandidaten präsentiert. Nicht zuletzt infolge der Bemühungen des bisherigen volks­parteilichen Kandidaten, Herrn Rechtsanwalt Hähnle, hat sich Herr Dr. med. Vogelfang, prakt. Arzt in Söf­lingen, bereit finden lassen, eine gemeinsame Kandidatur der beiden Parteien anzunehmen. Die getroffene Wahl scheint aus mehreren Gründen eine besonders glückliche und aussichtsreiche. Herr Dr. Vogelsaug ist als sehr tüchtiger Arzt sehr viel, insbesondere mit der ländlichen Bevölkerung in Berührung gekommen, erfreut sich überall größter Beliebtheit und steht in der Partei wegen seiner großen Opserwilligkeit, aber auch wegen der Schärfe '.md Selbständigkeit seines Urteils in hohem Ansehen.

Stuttgart, 27. Okt. Bon der Württ. Vereins­bank geht demSchw. M." folgende Mitteilung zu: Die finanziellen Schwierigkeiten des vor kurzem schwer erkrankten Direktors unserer Filiale in Ulm, Herrn Sali Thalmessing er, sind auf Privatverbindlich­keiten zurückzuführen, die uns nicht betreffen. Für uns selbst kann bei der Abwicklung ein Verlust von etwa 90000 M entstehen aus Ansprüche, die zum Teil ar» einer anläßlich der Uebernahme des Geschäfts der Bastk- kommandite Ulm Thalmessinger und Co. durch die Würm Vereinsbank von Herrn Thalmessinger für nur bedingt übernommene Wrte eingegangenen Garantie herrührest-