Türken unter schweren Verlusten weichen mußten. Tie Kaserne wurde von den Italienern besetzt. Inzwischen war aüch der Rest der Brigade Amegio ausgeschifft wor­den und hatte sich dem Hügel des Dorses genähert. Auch dort waren türkische Truppen verborgen, Angriff war lang und die Italiener konnten nur Schritt für Schritt vorwärts kommen. Schließlich gelang es den Ita­lienern, diese großartige Stellung zu nehmen, während sich die türkischen und arabischen Truppen nach Benghasi zurückzogen.

Tas Konstantinopeler BlattJeni Gazetta" mel­det, daß ungefähr 300 Italiener die türkischen Truppen südlich von Tripolis angriffen, aber zurückge- schlag eR wurden. Die Türken wurden durch Hilfsko- lonnen von ungefähr 15 OM Eingeborenen unterstützt. Türiischerseits wurden drei Feldwebel getötet, sieben Sol- dalen verwundet. Tie .Hilfstruppe hatte acht Tote, drei Verwundete.

Eine weitere Meldung aus der türkischen Hauptstadt besagt: Die ottv manische Flotte, welche seit drei Tagen in den Dardanellen war, ist ausgelaufen. Ihr Ziel ist 'unbekannt.

_ Aus der Türkei.

Der türkische Kammerpräsident Achmed Riza hat an den BerlinerVorwärts", das sozialdemokratische Zen- tralblatr, ein Schreiben gerichtet, worin über die Halt­ung derMächte bittere Klage geführt wird:

Beim gegenwärtigen tripolitanischen Abenteuer ist Ita­lien nicht der einzige Schuldige. Dis andern Mächte sind seine Komplizen, denn der Anschlag gegen die Türkei war von der, Mächten vorbereitet. Ihre Ber'treter fassen uns an der Kehle und sagen: Fügt Euch erst in die Okkupation als eine vollendete Tatsache, dann wollen wir Euch helfen, die Sache zu regeln! Diese unbegreisliche Haltung Europas schmerzt uns uns umso mehr, als der Verlust von Tripolitanien, tvenn wir es verlieren sollten, im ganzen Orient Mißtrauen, Verzweiflung und Abscheu erzeugen muß. Es würde kein Vertrauen mehr in die Zivilisation vorhanden sein, keines in das gegebene Wort, in die Verträge, die Europa unterzeichnet hat. Dieser Widerspruch zwischen Worten und Taten erscheint in den Augen der Orientalen als ein Majestätsverbrechcn an der Mora l."

Dem Großwesier Said Pascha ist es durch ge­schickte Taktik gelungen, den Generalissimus Testet P a- s ch a zu halten. Er hat den für ihn vorgeschlagenen Nach­folger als ans seinem jetzigen Posten unen tb ehrlich erklärt.

Italienische Stimmungen.

Aus Rom wird berichtet: Tie hier herrschende Stim­mung wiedergebend schreibt dasGiornale d'J t a-- lia":Je mehr. Zeit vergeht, Blut fließt und die italie­nisch,en Interessen geschädigt werden, umso weniger wird Italien geneigt sein, der Türkei eine Ge l d e n ts ch ä di g - n n g zu gewähren. Italien kann nicht ewig dem Krieg und der Sabotage gegen seine levantinischen Interessen zu­schauen: es wäre bei einer Fortdauer dieses Zustandes ge­zwungen, einen entscheidenden Schlag, zu führen, indem es die kriegerischen Operationen erweitert." - - lieber- Haupt ist der Druck der römischen Presse auf die Regier­ung. die die Lokalisierung des Krieges aufgeben soll, höchst bemerkenswert, ebenso wie die neuerdings zu beobachtende Art der Zeitungen, den Verbündeten Italiens vor­zustellen, daß. jeder Versuch der Vermittlung, der nicht die absolute italienische Souveränität über Tri­polis zur Grundlage habe, das Volk verstimmen würde.

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Die Revolution in China.

Peking, 21. Oktober. In einem Dankschreiben an dkn Thron erklärt Huanschikai, er müsse wegen Krankheit seine Abreise nach Hupe aufgeben, werde aber mittlerweile Vorsichtsmaßregeln ergreifen. Von seiten des Thrones wurde ihm befohlen, möglichst schnell abzureisen und dadurch die Aufmerksamkeit und das Vertrauen des Thrones zu rechtfertigen. Der erste Transport von Verwundeten aus dem Süden ist hier eingetroffen. Wie verlautet, haben die Aufständi­schen Tschangscha eingenommen.

Hankau, 21. Okt. Gegenwärtig herrscht in Hankan Ruhe. Bei den. S-treitkräften der Aufständischen sind Zeichen großer Tätigkeit zu beobachten. Es hat be­reits ein leichteres Scharmützel stattgefunden. Für M o n- tag wird ein ernstes Treffen erwartet.

Lissabon, 23 . Okt. Der geschützte KreuzerSag Ra­phael" ist bei Villa Socundo (nördlich von Porto) ge­scheitert und gilt als verloren. Die Besatzung ist g e- rettet.

Lissabon, 23. Okt. Der Präsident der Republik hat den Gesetzentwurf gegen die Verschwörer un- l e r z e i ch n e t.

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Tokio, 23. Okt. Hier ist die staatliche Pulver­fabrik explodiert. 12 Mann wurden getö­tet, 0 verwundet. 4000 Kilo Pulver sind vernichtet und zwei Gebäude zerstört worden.

Württemberg.

Dicmtnactirichtcn.

Der König hat den Bezirksnotar Huber vo Voll an das Be­zirks»»! ariat Göppüige» und den Bezi ksnotar AchlenOr von Creg- lingen a» das Beznksnotanat Wiejensteig je chrem Ansuchen gemäß versetzt. Vom Evnng. Oberschulrai ist je eine stand ec Lehrstelle in Fluor» Bez. Rottweil, den, Unterlchrer Christoph Schweizer in Pfullingen, in MSnchberg, Bcz. Tcnlsinpen <Her>enbera> dem Haupi- lehrer Rieibmüller in Wolsenbauscn. Bez Roilenbucg, in Schiitzirigen Bez Kninlingei,, dem Hcnwtlchrer § roh ma i er in Uinerjemnacn, Bez. Tailfingen (Hcrrciwer.ch, in Wain, Bez Ober- bolzhe m (OA. Lanpheim. den, U tterlehrer Wilhelm Schmid in Heilbroim, in Rüningen Volksschule dem Aunalis.e.ww Wacker in Manobcrg, OA Reutlingen in Bieägheim (Volksschule: den Hanpt- Hautlehrern Merkte in Wiernsheim Bez- KniNtngennd Riede in Alfoor», Be;. Großdeinbach «Welzheim), in Äniilingn, (Voiksschuls der II lertehrerin Frida Knauer in Neckar!enzlingen, B-;. Neuffen, in Schwenningen (Volksschule) dem dortigen Umerlrhrer Hermann Siegle und dem Unterle der Adolf Geißler in Reueabürg über­tragen worden-

Oberschwäbischer Parteitag der Volkspartei.

Mm, 22 . Okt.

Heute fand hier der stark besuchte Oberschwäbische Parteitag der Bolkspartei statt.

Striem ann-Biberach berichtete kurz über die Ar­beit des Oberschwäbischen Agitationsausschusses. An- knüpsend an die Ereignisse in Konstanz betonte er die Not­wendigkeit. das Zentrum auch im Oberland energisch zu bekämpfen und im 15. und 16. Wahlkreis volksparteiliche Kandidaturen aufznstellen. Tie außerordentliche tatkräf­tige Unterstützung der nationalliberalcn Kandidatur durch die Bolkspartei hätte auch im 14. Wahlkreis eine entgegen­kommendere .Haltung der Nationalliberalen erwarten lassen.

MoosI Ulm begrüßte die Versammlung im Namen der örtlichen Organisation. Auch er hob hervor, daß die Wahl in Konstanz und ihr Erfolg gebieterisch ver­langen, daß das Zentrum auch in den oberschwäbischen Wahlkreisen, die bisher für däs Zentrum als sicher galten, bekämpft werde. Zur Lage im 14. Wahlkreis berichtete er über den neuesten Vorschlag der Deutschen Partei, die Aufstellung der Kandidatur Zeppelin, gleichzeitig aber auch die Tatsache, daß. Zeppelin abgelehnt habe. Er führte aus, daß die Bolkspartei nunmehr alles getan habe, was man billigerweise von ihr verlangen könne, um die Einig­ung mit der Deutschen Partei herbeizuführcn.

Zs folgten sodann der Geschäfts-' und der Kassenber- richt, die Neuwahlen zum Oberschwäbischen Agitations­ausschuß und die Bestimmung des nächstjährigen Vor­orts, als welcher Geislingen festgesetzt wurde.

In der eingehenden Erörterung von Organisa­tionsfragen hob der Landesparteivorsitzende Professor Hoffmann die Notwendigkeit einer volksparteilichen Kandidatur im 16. Wahlkreis hervor, und bezeichnet«: die Aussichten der Volkspartei in diesem Wahlkreis, der eine alte liberale Tradition besitze, als durchaus nicht aussichtslos.

Nachdem noch Fabrikant Wolf-Neu-Ulm den Gruß des Liberalen Vereins Neu-Ulm überbracht und die Ver­sammlung noch die Absendung eines Dank- und Glück­wunschtelegramms an die Parteifreunde in Konstanz be­schlossen hatte, erstattete Parteisekretär Kn eh er ein kur­zes Referat über die politische Lage in Württemberg, Schließlich ging er noch auf die Verhältnisse im 14. Reichs­tagswahlkreis ein und wies insbesondere ans zwei Tat­sachen hin, einmal, daß der Böblinger nationalliberalen Versammlung die Ablehnung Rießers keinesfalls be­kannt gewesen sei, diese Ablehnung also auch nicht der Grund ihres Entschlusses gewesen sein könne, ferner, daß die Böblinger Resolution, die dahin ging, daß eine Zurück­ziehung der Kandidatur Kehm zu Gunsten der Kandidatur Zeppelin auf deutschparteilicher Seite in Aussicht genom­men habe, und was im 14. Wahlkreis möglich sei, im 4. nicht unmöglich erscheinen würde.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen bei dem Rechts­anwalt Hähnle - Ulm, I l g - Stuttgart, Ansprachen hiel­ten, fand eine starke Versammlung statt, in der zuerst Landtagsabgeordneter Feiger über die Arbeiten des Landtags sprach. Er konstatierte das Zusammenarbei­ten der beiden liberalen Parteien im Landtag, anerkannte die Mitarbeit der Sozialdemokratie, kritisierte aber die Etatsablehnnng, dann besprach er kurz die erledigten Ar­beiten des Landtags, Volksschnlgesetz, Bauordnung, die steigenden Aisten der Staatsverwaltung, die größe Spar­samkeit und Vereinfachung notwendig machten. Dabei äußerte er sich gegenüber den Vorschlägen der Regierung auf Beseitigung der Kreisregierungen und Zusammen­legung der Oberämter skeptisch.

Als zweiter Redner referierte Rechtsanwalt H ahn! e- Ulm über die Lage im Reich. Er behandelte zunächst die Marokkofrage und betonte vor allem die Ge­fahren des persönlichen Regiments und des Mangels einer parlamentarischen Mitbestimmung bei aus­wärtigen Verwicklungen. Nach kurzer Erwähnung einiger Aufgaben des Reichstags erörterte der Redner die schwäch­lich«: Haltung der Reichsregierung bei Her Reichsfinanz­reform und den schmählichen Verrat der Mehrheitsoar- teien an den Interessen des Volkes. Er erinnerte an das vernichtende Urteil, das die Wähler bei den Nachwahlen über Konservative und Zentrum gefällt haben. Zur Stellung gegen die Sozialdemokratie betonte er, daß eine freiheitliche Politik in Deutschland ohne diese nicht möglich sei. Weder Liberalismus noch Sozialdemokratie könnten für sich die Mehrheit erringen. Es handle sich nicht darum, den Gegensatz zur Sozialdemokratie, ihre ver­bitternde und aufreizende Agitation zu verhüllen. Aber die Beseitigung der bisherigen Mehrheit im Reichs­tag sei eine gebieterische Notwendigkeit/' Die Volkspartei erkenne auch offen die Haltung der Nationalliberalen an, die bei der Reichssinanzreform sich auf die Seite der Volkspartei gestellt hätten. Die Bolkspartei werde diese Anerkennung durch loyales Festhalten an dem Wahlab­kommen beweisen, sie habe es auch im 14. Wahlkreis bewie­sen durch das Anerbieten einer nationalliberalen Kan­didatur, obwohl dieses Angebot ein schweres Opfer für sic gewesen sei. Der Redn-.r schloß mit der Aufforder­ung zu eifrigem Eintreten für die Volkspartei bei den bevorstehenden Kämpfen.

Einigung im 14. Wahlkreis.

Wie das Schwäb. Korresp.-Bnro ersätz:. hat Graf Zeppelin die Kandidatur für den 14. NcichstagSwahl- kreis entgültig abgelehnt. Tie Deuts «He Par­tei hat daraufhin der Bolkspartei das Anerbie­ten einer gemeinsamen Kandidatur auch aus den Reihen derVvlkspartei unter Zurückzieh­ung der bestehenden beiden Kandidaturen gemacht. Tie Volkspartei hat dieses Anerbieten an­genommen und sich bereit erklärt, in den nächsten Tagen, einen Kandidaten aus ihren Reihen vorzuschlagen.

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Die Aufstellung der Kandidat^ Mülöerger.

Die N at i o n a lli b er a l e Partei ves 1. Württ. Reichstagswah lkreises vcrannr'.t, e im Stadtgar­

ten in Stuttgart eine Versammlung, die der Auf­stellung der Kandidatur Mülberger galt. Den Vorsitz führte Dr. Bickes-Feuerbach. Er führte in seiner ein­leitenden Ansprache aus, daß es sich an dem bevorstehen­den! Kampf nicht um die Sache einer Partei, sondern des Bürgertums gegen dieinternationale" Sozialdemokratie handle. Es sprachen hierauf der Reihe nach sämtliche anwesende Vertreter der Ortsgruppen des Wahlkreises ihre Zustimmung zu der Kandidatur aus, worauf dieselbe einstimmig angenommen wurde. Der Kandidat selbst wurde bei seinem Erscheinen mit lebhaftem Händeklat­schen begrüßt.

Zur Uracher Landtagswahl.

Nachdem die Volkspartei aus ihrer Versamm­lung in Metzingen dem Wunsche einiger Uracher be- bezüglich einer Sammelkandidatur mit einem höheren Staatsbeamten nicht beigetreten ist, wird, wie derBe­obachter" hört, die Deutsche Partei jetzt von der Aufstellung eines eigenen Kandidaten absehen. Es wer­den sich dann Volkspartei, Sozialdemokratie und Bund der Landwirte gegenüberstehen.

Vorsicht bei JnvalidenkarLen. Fortgesetzt wird bei den Ortsbehörden wahrgenommen, daß solche Perso­nen, die ihre Quittungskarten in eigener Verwahrung ha­ben, diese nicht rechtzeitig, d. h. nicht innerhalb zweier Jahre nach dem Ausstellungstag, Umtauschen und sonnt ihren Rechtsanspruch (die Anwartschaft) an die Kasse der Jnvaliden-Versicherung verlieren. Nun bringt die am 1. Januar 1012 in Kraft tretende Invaliden- und Hinter-- bliebeuenversicherung viele neue Rechte und Pflichten, es werden z. B. die Wochenbeitrüge erhöht, andererseits auch die Ansprüche der Versicherten so wesentlich erweitert, daß die Quittungskarte für den Inhaber künftig eine , größere Bedeutung haben wird, wie seither. Sodann aber werden die Bestimmungen über Wiederaufleben einer erloschenen Anwartschaft für Versicherte, die das 40. Lebensjahr voll­endet haben, so verschärft, daß ein rechtzeitiges Einkleben der Beitragsmarken und ein Umtauschen der Quittungs­karten innerhalb der gesetzlichen Frist von zwei Jahren dringend nötig ist. Nähere Auskunft wird von der Be­hörde erteilt besonders solchen Personen, die abgelausene Qnittungskarten in eigener Verwahrung und die Erneuer­ung der Jnvaliden-Versicherung seither versäumt haben..

Stuttgart, 23. Okt: Wie dasSüdd. Korr.-Büro" erfährt, erlitt in der Nacht zum gestrigen Sonntag Frau Herzogin Wera einen leichten Schlag an» fall. Es besteht keine Lebensgefahr.

Stuttgart, 22. Oktober. Die Buchdruckerge- bilfenschaft des 4. (würlt.j Tariskreises setzte heute im Dinckclacker die Diskuision über die Berliner Tarifver­handlungen fort. Es kam zur erneuten heftigen An­griffen auf die Vertreter in der Tanskommission. den Tarif selbst und das Verband-:organ, denKorrespondent". Der Delegierte und Gauvertreter Knie forderte auf, die Wirkungen des Vertrages erst einmal ein viertel Jahr lang zu erproben. Sollte sich bis dahin zeigen, daß der neue Tarif für die Mehrheit ungünstig sei, könne er (Knie) ja inimer noch nach berühmten Mustern hinausgeworsen werden. Zum Schluß wurde eine Resolution ange-- uvmmen, die in zum Teil recht heftigen Worten den Tarif als. Verschlechterung bezeichnet uno das Bedauern über den. Abschluß ckusspricht. Unter diesen Umständen wäre der Abbruch der Verhandlungen vorzuziehen gewesen. Die Stuttgarter würden die Verantwortung für den Tarif ablehnen und sie den Tarisvertretern und dem Korre­spondent überlassen. Wie in der Versammlung zur Mit­teilung kam, hat eine Sonderversammlung der württ. Maschinensetzer für sich eine Resolution angenom­men, in der der Tarif, soweit er die Maschinensetzer be­trifft, unter allen Umständen mit Entschiedenheit zu­rückgewiesen wird.

Hohenheim, 21. Okt. Die Deutsche Land­wirt s ch a ft s g e s e l l sch a f t hat im 'Hof ihres Ge­schäftsgebäudes in Berlin vor drei Jahren ihrem Begrün­der, unserem Landsmann, Max Eyth ein Denkmal gesetzt, wohin ein Abguß jetzt in der Eingangshalle des hiesigen Schlosses als Geschenk an die Landwirtschaftliche Hoch­schule Aufstellung gefunden hat.

Marbach, a. N., 21. Okt. Die hiesige am Markt­platz gelegene mit Realrecht ausgestattete Paul Sattler'sche Apotheke, die 22 Jahre ihren Besitzer nicht wechselte, ging, durch Kauf um die Summe von 209 000 M in den Be­sitz des appr. Apothekers Alfred Palm von Laichingen,- z. Zt. in der Rosenapotheke in Heilbronn über. Die Ueber- nahme erfolgt am 1. April 1912.

Serres, OA. Maulbronn, 21. Okt. Die hiesige. Waldensergemeinde begeht am 28. Oktober die Feier des 150jährigen Bestehens ihrer Kirche. Dabei wird- aus dem Rathaus eine Ausstellung von Waldenseralter­tum stattfinden.

Reutlingen, 21. Okt. Der hiesige Konsum- und Sparver.in hat vor einigen Jahren erst in der Tü­bingervorstadt gegen Betzingen ein neues Geschäftshaus erstellt und damit gleichzeitig eine Bäckerei mit Nudel- fabrikation verbunden. Beide Geschäftshäuser haben sich- bisher derart entwickelt, daß die Räumlichkeiten schon wie­der zu eng sind. Eine außerordentliche Mitgliederversamm­lung, die sich vorgestern abend mit der Frage, der Be­schaffung weiterer Lokalitäten für die Eigenproduktion be­faßte, hat die Maßnahmen des Aussichtsrats in dieser Sache gut geheißen und beschlössen, das nötige Areal von rund 6 Ar zum Preise von 12 Mark pro Quadratmeter von der Stadt anzukausen und mit einem Aufwand von 50 000 Mark ein neues Geschäftshaus an die von der künf­tigen elektrischen Straßenbahn nach Betzingen berührte Tü­bingerstraße zu erstellen. Auch wurde ein direkter Gleis­anschluß an die Bahnlinie in Aussicht genommen. Mittel 'zur Ausführung dieser Arbeiten sind vorhanden. Der Dispositionsfonds des Anfsichtsrates wurde gleichzeitig von 100 000 auf 200 000 Mark erhöht.