stens bis auf werteres nicht daran denken kann, die ita­lienisch-französischen Grenzgebiete in Europa, Savoyen und Nizza, begehrlich zu betrachten. Endlich aber sieht Frank­reich es natürlich gern, daß derDreibund einen Knacks bekommt, da Italien durch seinen Tripoliszug seine beiden Dreibundgenossen Deutschland und Oesterreich in eine pein­liche Lage zur Türkei bringt. Vom' offiziellen England weiß man, daß es ebenso neutral" wie Frankreich blei­ben will. England hält Aegypten nun schon seit einem Menschenalter besetzt, und die Briten haben das Pharao- vnenland nicht viel anderserworben", als Italien jetzt Tripoliserwerben" will. Also hat auch England keinen rechten Anspruch darauf, den Italienern Moral zu pre­digen. Und wir in Deutschland? Sind wir eigentlich ganz frei von Schuld und Fehle? Wie derPanthe r" nach Agadier ging, schien doch auch Deutschland auf dem Sprunge zu sein. Wir haben, das ist richtig, kein nordasrikanisches Gebiet an uns gerissen. Aber ein andres Stück Afrika fordern wir doch als Kompensation. Wenn's Lgar nach dem Herzen unsrer Alldeutschen ginge, so täten wir es nicht so billig; denn die sehen ja mit Neid und Bewunderung auf die jetzt hervortretende italienische Schneid" undTatkraft".

Bedauerlich und verwerflich bleibt die Art her ita­lienischen Trausgängerei. Italien Hütte sich schwerlich da­mit begnügt, die Zugeständnisse anzunehmen, zu denen die Türkei bereit war, und die ihm in Tripolis ohne weiteres eine Vormachtstellung gegeben hätten. Es durste, wenn einmal die Moral ausgeschaltet sein soll, immer noch nicht zu einem Zeitpunkt den Krieg entfesseln, der dem Dreibund die schwersten Unbequemlichkeiten be­reitet, die Jungtürkei der Gefahr des Zusammenbruchs aussetzt und Europa hart an den Abgund des Weltkriegs drängt. Rein politisch genommen, ist der Tripoliskrieg ein frevelhaftes Spiel, und niemand kann noch sagen, ob es leidlich endet oder in Verlust und Unglück.

Deutschland rät der Türkei zur äußersten Nach­giebigkeit. Tie Türken haben keinen Truppenweg nach Tripolis offen. Italien besitzt die unbestreitbare Ueber- machi zur See, den Landweg durch Aegypten versperrt England den Türken. Auch kann die Türkei ihre Balkan- grenzprovinzen nicht von Truppen entblößen. Sie muß solange wie irgend möglich im Frieden Kräfte sam­meln, wenn sie als Kriegsmacht Geltung haben will. Un­ter diesen Umständen bat Italien alle Aussicht, Tripolis zu nehmen. Mit welchen Opfer n, das wird sich zeigen, und dann wird sich voraussichtlich wieder bewahrheiten, daß in der Politik nur scheinbar das Recht ungestraft oerletzt werden kann.

Kriegsvorbrrritung und Kriegstechnik.

Der ehemalige Leiter der öffentlichen Arbeiten in Tripolis, Gi'seppe Parsi, der lange Jahre dort gelebt hat und daher ein gründlicher Kenner der dortigen Verhältnisse ist, wurde in Mailand interviewt. Er ist überzeugt, die Italiener könnten nur mit größter Schwierigkeit und starken Menschenopfern landen. Die tripoliianischen FortsSchat Masri",Gorgoritza" undFranesi" sähen nach außen sehr verfallen aus, seien aber innen mit ganz neuen Schn e l lfe u e r ka n on e n ausgerüstet, die Deutschland erst vor einem Jahr geliefert habe. Außerdem müsse berücksichtigt werden, daß 30 bis 50 000 Araber dre regulären Truppen unterstützen wür­den, sobald der Guerillakrieg angefangen habe. Ver­proviantierung und Nachschub der Munition für die Ver­teidiger können ohne Küsterttveg vom Hinterland auf Karawanenstraßen besorgt werden. Für Italien sei die Expedition also kein militärischer Spaziergang, sondern ein ernster und vielleicht sehr blutiger Feldzug.

Die italienische Expedition wird in zwei Teilen von je 15 000 Mann nach Afrika eingcschifft. Die erste Infanterie-Division wird sich aus den Regimentern der ersten Infanterie-Brigade Nr. 82 (Rom) und Nr. 84 (Florenz) und aus den Regimentern der zweiten Infan­terie-Brigade Nr. 6 (Palermo) und Nr. 40 (Neapel) zu­sammensetzen; die zweite Infanterie-Division wird aus den Regimentern der dritten und vierten Infanterie- Brigade Nr. 4 (Catania), Nr. 63 (Salerno), brr. 22 (Pisa) und Nr. 68 (Mailand) gebildet. Der ersten Di­vision werden dr.i Schwadronen des Kavallerieregiments von Lodi und sechs Batterien Feldartillerie, der zweiten Division drei Schwadronen des Kavallerie-Regiments von Piacenza und sechs Batterien Feldartillerie beigegeben. Zur Verfügung des Generalkommandos stehen ferner die Bersaglieri-Regimenter Nr. 8 (Palermo) und Nr. 11 lNeapel), einige Batterien Gebirgsartillerie, einige Ma­schinengewehr-Abteilungen, Fedungs-Artillerie, ein Ba­taillon Genietruppen, einige Telegraphenkompanien und endlich Personal für die Einrichtung radiotelegravhischer Feldstationen. Der Kommandant der italienischen Ex­pedition General Caneva ist 1845 in Tarcento (Friaul) geboren; er wurde in der Militärakademie zu Wiener- Neustadt erzogen, machte den abessynischen Feldzug mit und wurde 1910 Korpskommandant.

Das Mailänder MilitärfachblattPreparazione" schreibt, die türkische Flotte bilde keine org mische Ein­heit, umfasse aber eine Reihe von Torpedoboot­jägern, die der Zahl nach wenig hinter den italienischen zurückbleiben und von großer Verwendungsfähigkeit für die Offensive seien. Einige dieser Boote seien neuester Konstruktion und überhaupt keines älter als acht Jahre. Augenscheinlich wolle die Türkei den größten Vorteil hier­aus ziehen und darum die Offensive ergreifen. Ihre Hoffnung auf Erfolg könne aber nur aus die äußerste Ver­wegenheit jener Fotille gegründet sein. Der türkische Kommandant werde seine Boote jedenfalls zur-Ueber- raschung vereinzelter italienischer Gxschwaderschiffe aus­schicken. Man habe also eine See-Guerilla, nicht aber eine eigentliche Seeschlacht zu erwarten.

Die setzte« Nachrichten.

Konstantinopel, 2. Okt. (Wien. Corr.-Büro). Der frühere Gesandte in Belgrad, Fcttü Pascha, ist zum Kommandanten der Truppen ernannt worden, die zur Verteidigung der Küste der Adria mobi­lisiert wurden.

Konstantinopel, 2. Okt. (Wien. Corr.-Büro.) Der englische Staatssekretär Grey soll in seiner letzten Unterredung mit dem türkischen Botschafter in London beruhigende Versicherungen gegeben haben.

Piräus, 2. Okt. (Agenzia Stefani.) Die Polizei verhaftete hier die Besatzung des türkischen Seg­lers Slikeria unter dem Verdacht, daß sie Waffen nach Tripolis bringen wolle.

Brindisi, 2. Okt. (W. B.) Der türkische Dampfer Sabah", der türkische für Tripolis bestimmte Truppen an Bord hatte, wurde von italienischen Kriegsschiffen aufgebracht und hierher gebracht.

Deutsches Reich.

Zur Teuerung.

Der Stadtrat von Mannheim nahm in seiner letzten Sitzung Kenntnis von dem Ergebnis der Ver­handlungen, mit denen er in der Frage der Lebens­in ittelteuerung das Bürgermeisteramt und die Meß- und Maßkommission beauftragt hatte, und faßte nach ein­gehender Beratung folgenden Beschluß: Um den Minder­bemittelten den Ankauf von Kartoffeln zu einem möglichst billigen Preis zu ermöglichen, soll die Stadt­gemeinde diese Lebensmittel in Verbindung mit Mann­heimer Firmen, die den Kartoffelhandel betreiben, im großen beziehen und durch die Detaillisten auf dem Markt an besonderen Plätzen zu einem ermäßigten Preis ab­geben lassen, dessen Höchstgrenze von der Stadtverwalt­ung festzusetzen ist. Daneben soll ein Ausrufmarkt für Weißkraut und Kartoffeln geschaffen werden. Die Wieder­einführung eines städtischen Fisch Markts konnte nach den früheren ungünstigen Erfahrungen vorläufig nicht in Betracht kommen, dagegen wurde dem Vorschlag, mit den hiesigen Fischhändlern ein Uebereinkammen abzu­schließen, wonach diese auf den Mannheimer Wochenmärk­ten den Fischverkauf zu Preisen betreiben sollen, die ge­genüber den Ladenpreisen entsprechend ermäßigt werden, zugestimmt. Weiter soll versuchsweise an Minderbemit­telte im alten Rathaus an den Hauptmarkttagen kon­densierte Milch zum Selbstkostenpreis, die Büchse zu 45 Pfg. (Ladenpreis 55 Pfg.) abgegeben werden. Die Büchse enthält Material für 2ftz bis 3 Liter Milch, so daß das Liter nur auf 15 bis 18 Pfg. zu stehen kommt. Auf dem Zeughausplatz soll an den Tagen, an denen kein Hanptmarkt stattfindet, ein völlig gebührenfreier Markt zum Vertrieb von Lebensmitteln aller Art gehalten wer­den. In Bezug auf die Fleischnot wurde beschlossen, sich der von dem Vorstand des deutschen Städtetags kürz­lich übersandten Eingabe anzuschließen. Weiter wurde von dem Angebot einer Anzahl Metzgermeister Gebrauch gemacht, die der Stadt einige Ochsen und Rinder zu amtlich überwachten Probcschlachtungen zur Verfügung stellen, um den Nachweis zu liefern, was von der oft gehörten Behauptung über die große Verschiedenheit zwi­schen den von den Metzgern zu zahlenden Preisen für das Lebendgewicht des Schlachtviehs und den Fleisch­preisen zu halten sei. Weiter nahm das Kollegium Kennt­nis von dem Stand der Verhandlungen rnit einem Pri­vatunternehmer,' der zur Errichtung und zum Betrieb einer groß angelegten Schweinemetzgerei auf Mannheimer Gemarkung ein Gelände von 50 000 Quadratmeter er­werben will. In der Frage der Milchversorgung ist die Gründung einer-großen Milchzentrale unter hervor­ragender Beteiligung der Stadtgemcinde geplant. Bis zur Erledigung der Vorbereitungen dazu soll auf ge­nossenschaftlicher Grundlage in Verbindung mit dem Ge- nosfenschaftsverband badischer landwirtschaftlicher Ver­einigungen eine kleine Milchzentrale mit einem Kapital­aufwand von 10 000 M sofort errichtet werden, woran sich die Stadt mit 5000 M beteiligt.

Ausland.

Lissabon, 3. Okt. Aus Santiago de Com- postella wird berichtet, daß der Führer der portugie­sischen monarchistischen Verschwörung, der Kapitän Cor- va Conceiro mit 2000 Bewaffneten und aus­gerüstet mit Kanonen in Portugal einge­fallen sei.

Antwerpen, 3. Okt. Während der letzten Stürme haben auf der östlichen Schelde achtzig Fahr­zeuge Schisfbruch erlitten. Vierzig von ihnen sind gesunken. Eine große Anzahl von Per­sonen ist ümgekommen.

Newtzork, 3. Okt. Kontreadmiral Schley ist ge­storben.

Württemberg.

Dienst Nachrichten.

Der König hat den Oberförster üt. Forstmeister Sch einer in Leonberg seinem Ansuchen gemäß in den bleibenden Ruhestand ver­setz! und ihm bei diesem Anlaß das Ritterkrein des Ordens der Württ. Krone verliehen, die Slelle des Vortragenden wttilich>.n Mit­glieds der Israelitischen Oberkirchenbehörde dem Oderkirchenvorsteher Rechtsanwalt Or. Karl Nördlinger in Stuttgart übertragen, die tit. Oberpvstsekreläre Wirtb und Haas bei der Generuldirtttion der Posten und Telegraphen zu Obc^postsekretären bei dieser Gene- raldirektion, Gollmer bei dem Postamt Nr. 1 in Stuttgart zum Oderpostsekretär bei der genannten Gencraldirektion und den Post- sekrctär Zeller bei dem Postscheckamt Stuttgart zum Oberpostsekre­tär bei diesem Amte befördert, sowie den Oberpoftsckrctär Stortz bei dem Postamt Nr. 3 in Stuttgart aut Ansuchen in den Ruhestand versetzt, den Eisenbahnsekretär Hofmann in Ulm zum Oberbahn­sekretär daselbst befördert, die Stelle eines Ministerialknnzlisien Lei dem Ministerium des Kirchen- und Schulwesens dem ttt. Oberkanz­listen Hoffm ann daselbst übertragen. Dem Stationskassier Rill e in Ulm wurde anläßlich seiner Versetzung in den Ruhestand die Ver­dienstmedaille des Kroncnordens verliehen.

Westmcher siegt.

Eine außerordentliche Generalversammlung der So­zialdemokratie des württ. Reichstagswahlkreises in Deger­loch beschäftigte sich mit der Wahl von 4 Vertretern

zur Pres'sekommission für dieSchwäbische Tag­wacht". Ber der ersten Wahl zur Pressekommission wurde ein Stimmzettel mehr abgegeben als Stimmberechtigte an­wesend waren. Fünf Genösset: erhielten die gleiche Stim­menzahl. Dadurch wurde eine zweite Abstimmung not­wendig. Gewählt wurden in der zweiten Wahl die Ge­nossen Bullmer mit 66, We st meyer mit 57, Heid- inge r mit 56 und Genossin Zetkin mit 54 Stimmen. Weitere Stimmen erhielten: Epple-Feuerbach 53, Gohl- Degerloch 52, Martersteig 52, Bratz 27 Stimmen und Schund 1 Stimme. Letzterer hatte sofort, Bratz zwischen dem ersten und zweiten Wahlgang abgelehnt. Jetzt ist also Westmeyer und sein Anhang doch in die Presse- kommissivn gekommen, die .in Zukunft eine Westmeyersche Politik in derTagwacht" verhindern sollte! Der Streit wird also lustig weitergehen. Ueberhaupt scheint West, meyer durch die Auseinandersetzung der letzten Wochen in Stuttgart Anhang geivonnen, Hildenbrand dagegen Sym­pathien verloren zu haben.

Neue Fahrpläne. Der unentbehrliche gelbeTa­schenfahrplan", herausgegeben von der Gencraldirektion der Kgl. Württembergischen Staatseisenbahnen (Union Deutsche Verlagsanstalt in Stuttgart. Preis trotz 120 Sei­ten Umfangs nur 20 Pfg.) ist soeben erschienen. Er bringt wieder zahlreiche praktische Neuerungen. I nsbe- sondere fällt angenehm auf die Deutlichkeit, welche durch Wegfall der ganz kleinen Ziffern erreicht wurde. Seine sonstigen Vorzüge sind bekannt: Anführung aller An­schlüsse und der Privat- und Nebenbahnen, bequemes Taschenformat, zweckmäßige Einteilung. Die amtliche Be­arbeitung bietet die Gewähr der Zuverlässigkeit.

Der BlitzfahrPlatt der Hofbuchdruckerei Greiner und Pfeiffer für den Winterdienst ckst soeben ausgegeben worden. Dieser Fahrplan, der im Augenblick über jede Strecke orientiert, hat sich längst die Gunst des Publikums erworben, so daß es genügt, lauf dessen Erscheinen hin­zuweisen.

<-

Billige Seefische! Am 2. Oktober ist für den Ver­sand frischer Seefische und frischer Seemuscheln in Stück­gutsendungen und in Wagenladungen von deutschen See­häfen nach den württembergischen Stationen unter teilweiser Aufhebung bereits bestehender Ansnahme- tarife ein neuer Ausnahmetarif in Kraft getreten, der bei größeren Entfernungen bis auf die Hälfte der regelrechten Frachten heruntergeht. Vom 2. Oktober 1911 bis zum 31. Dezember 1912 werden für die genannten frischen Seefische und Seemuscheln in Wagenladungen an Ge­meindebehörden und gemeinnützige Organisationen, die diese in Ausübung gemeinnütziger Tätigkeit, sowie für Wagenladungen an gewerbliche Unternehmer, die diese an eigene Angestellte zu oder unter dem Selbstkostenpreis zum Selbstvcrbrauch abgeben, die Frachtsätze des vorgenann­ten neuen Ausnahmetarifs unter den im Tarif angege­benen Bedingungen um 20 Proz. ermäßigt.

»

Stuttgart, 2. Okt. Der gegenwärtige Lehrer­mangel hat zur Folge gehabt, daß Lehramtskandi­daten ans anderen Bundesstaaten in den Württ. Volks­schuldienst getreten sind. So finden sich gegenwärtig im Landbezirk Ulm je zwei sächsische und bayerische Lehrer, im Stadtbezirk ein bayerischer Lehrer in unständiger Stellung.

Stuttgart, 2. Okt. Die Fahrt des Luftschiffs ^Schwaben" nach Stuttgart wurde wegen anhaltender Stürme auf Mittwoch 4. Okt., verschoben.

Nah und Fern.

Für acht Millionen Eltern- und Geschwister­mörderin.

Eine aufsehenerregende Verhaftung wurde vor einigen Tagen in Neu orte ans vorgenommen. Ein den besten Gesellschaftskreisen angehörendes junges Mädchen, Anny Crawford, wurde von der Polizei festgenommen. Sie hat die entsetzliche Tat auch bereits eingestauden. lieber die Beweggründe sagte sie aus, sie habe ihre Familie deshalb ums Leben gebracht, um in den Besitz des acht Millionen Mark betragenden Vermögens zu gelangen.

Lebendig verbrannt.

Als der in dem Kalkwerk von I. Weigand und Cie. in Mergentheim beschäftigte Arbeiter Titter aus Steinbach Kalksteinmassen in den fast ausgebrannten Kalk­ofen hinabstvßen wollte, verlor er das- Uebergewicht und stürzte in den Schacht. Tie auf seine Hilferufe herbei­geeilten Arbeiter konnten ihn nicht mehr retten. Er wurde von der glühenden Gesteinsmasse förmlich vergraben. Das, Gericht, das alsbald zur Stelle war, konnte nur noch die Ueberreste des Bedauernswerten bergen.

Unaufgeklärtes Jagdnnglück.

Ein eigentümlicher Fall beschäftigt die ungarischen Behörden. Als der sächsische Kämmerer Baron Max Burg vor einigen Tagen auf einer Besitzung des Grafen Geza Andrassy eine Jagd mitmachte, stürzte der ihm zu­geteilte Förster Sztojka plötzlich zu Tode getroffen neben ihm nieder. Baron Burg, der wegen unvorsichtiger Töt­ung unter Polizeiaufsicht gestellt wurde, gab an, er habe zweimal auf einen Hirsch geschossen, jedoch nicht getroffen. Plötzlich krachte ein Schuß, woher, wisse er nicht, der den Stojka getroffen habe. Der Kämmerer wurde zu­nächst auf freiem Fuß belassen, mußte aber auf Ehrenwort erklären, jederzeit der Staatsanwaltschaft zur Verfügung, zu stehen.

*

Im ganzen Riesengebirge fällt andauernd bis^ auf 800 Meter herab starker Schnee. Bei der Ham­pelbaude erreicht die Höhe des Schnees bereits 25 Ztm.

In Ragusa ertranken beim Baden der Haupt­mann Friedrich Wolf vom Kriegsministerium in Berlin und seine Frau und der Intendant Karl Hanak von Sarajewo.

In einer Fabrik in Prignac bei Nantes zersprang: ein Schwungrad. Durch umherfliegende Eisenteile tour-