Wochen-Rundschau.

vr. ?. Fast gleichzeitig hat in dieser Woche vor Kiel End vor Toulon ejne große Flottenparade stattgefunden, ober es ist dabei ^ ein nicht unwesentlicher Unterschied fesrzu stellen. Bes der deutschen Flvttenparade hat man die Schifft für sich sprechen lassen, bei der fran­zösischen hat ihnen neben dem Präsidenten Fallixres vor allem Herr Delcassee diese Arbeit abgenommen. Ter französische Marineminister hat den Mund recht voll ge­nommen, in feinen privaten Reden noch Mehr als in seinen offiziellen, und er hat n. ä. versichert, daß erkeinen Muff zeigen" wolle, sondern daß ,/rlle Schiffe vollkommen kriegsbereit" seien, daßunsere Munitionskammern bis zum Rande voll sind."

Wenn es wahr wäre, daß Herr Delcassee sich nicht mit dem Lob der eigenen Schiffe begnügt, sondern diesem eine absprechende Kritik über die deutfthe Flotte hinzn- gefügt habe, so würde das nur beweisen, daß das Selbst- bewnßtftin des Herrn Delcassee noch heute stärker ist als seine Sachkenntnis. Wenn man sich aber etwa am Quai d'Orsay einreden sollte, daß die deutschen Staatsmänner sich durch derartige Mittelchen imponieren lassen, so wäre das eine ebenso verfehlte Spekulation wie di« Annahme, daß man in politisch zurechnungsfähigen Kreisen die Droh­ungen der Sozialdemokratie mit der Jnszenssrtzung eines pvhitischen Massenstreiks im Ernstfall auch nur rinen Augenblick höher eingeschätzt habe als einen Muff.

Aller Voraussicht nach wird es den sozialdemokrati­schen Führern, wenn sie auch die Märokkosrage bei dev großen Parade in Jena weidlich, str ihre Zwecke aus- ttutzen werden, doch recht lieb sein, daß sie die Prosts auf das Eyempel dieses Generalstreiks nicht zu machen brauchen. Denn was wir in der letzten Woche an aben­teuerlichen Gerüchten und Kriegsalarm, der an einzelnen Orten sogar zu einem Sturm auf die Sparkassen geführt hat, zu verzeichnen hatten, ist durch den Fortgang der Berliner Marökkogespräche aus das gründlichste widerlegt worden. In einer offiziösen Kundgebung ist dieser Fortgang alsglatter'" zensiert worden, und wenn auch eine prinzipielle Kundgebung Noch keineswegs zu verzeichnen ist Und über die-territorialen Kompensationen zweifellos noch erlftbliche Meinungsverschiedenheiten be­stehen, so darf man doch allem Anschein nach in nicht zu ferner, vielleicht schon in sehr naher Zeit auf ein po­sitives Ergebnis rechnen, wobei es natürlich auf einem ganz anderen Matte steht, inwieweit dieses Ergebnis als halbwegs befriedigend filr das deutsche Volk bezeichnet wer­den kann.

Als sehr fraglich kann es auch erscheinen, ob mit einer solchen deutsch-französische» Verständigung die Ma­rokkosrage endgültig gelöst werden wird, denn abgesehen davon, daß die Frage der Garantien für die- deutsche Handelsfreiheit im Scheriftnreiche leicht dm Keim zu neuen Unstimmigkeiten in sich tragen Knute, besteht zwischen den beiden Marokkrivalen Frankreich und Spanien trotz aller geheimen und nicht geheimen Verträge nichts weniger als Einigkeit, wie das Mt bei dem Streit um die Besitzergreifung von Jfni durch Italien deutlich zu Tage getreten ist. Ilster auch in Jtäüen scheint eine starke Neigung zu einer Anmeldung von Kvmpenfttttmsansprü- chen an die marokkanische Masse zu bestehen^, und daß a uch Großbritannien gern eine klingende Belohnung für dieuneigennützige" Freundschaft, die es dxN französischen Busenfreunden erwiesen hat, Mistecken möchte, das geht schon aus der elegischen Tonart hervor, mit der Lon­doner Matter daran erinnern, daß Tanger einst in eng­lischem- Besitz gewesen ist.

Auch die englisch-russische Freundschaft ist auf eine

Am rechten Platz der rechte Mann,

Darauf vor allem kommt es an.

Daniel Sanders

Doraliese von Freilingen.

Von Helene von Mühlau.

84' Nackdruck verboten.

(Fortsetzung.)

Die Tochter des alten Dieners, die mit ihrem Vater unten in den kleinen Parterrestübchen der Villa tvahnte und den beiden Damen die Bedienung besorgte, hatte leist, an die Tür geklopft. Sie trug ein Tablett mit Tassen Und einer Kanne duftenden Kaffees in der Hand und be­gann «un lautlos im Zimmer zu hantieren, breitete ein weißes Tuch über den runden Mittellffch stellte Taffen Und Kaffee zierlich bereit nahm das Gebäck, das in einem silbernen Körbchen in einem Schränkchen stand zün­dete die Lampe mit dem roten Seidenschirm an - freute sich des blutroten ^Scheines, der wie eine leuchtende Schlange von ihr aus durchs Zimmer floß fragte nach wei­teren Wünschen und war gerade bereit, das Zimmer zu verlassen als die Klingel an der Haustür ertönte. .

Tante Marinka stieß einen kleinen Schrei aus und ' Doralieft erbebte. Einen Augenblick war ihr, als mHse sie Ziehen irgendwohin hinweg Mer di» Aecker Lurch den rieselnden Regen hin zu ihrem Wald, zu ihrem stillen, einsamen, dunklen Wald. Aber dann eine Stimme eine wohlklingende, tiefe Stimme, die ihren Namen nannte und Schritte auf der Trepp«

ein leises Klopsen an der Tür - uäd-Tante

Marinka war ihm zuerst entgegengegaugen. Mit- glückli- ' chcm Lächeln und strahlenden Augen war sie ihm entgsgen- gegüngen hatte ihm beide Hände gereicht und das Willkommen!" das sie aussprach hatte einen Beiklang von jubelnder Freude.

Und er hatte, den überherMchs» Gruß der alten Dsme- gebührend erwidernd, über diese hinweggesehen hatte hinübergefthen zu der, die groß, schlank, bleich am Tische stand die keinen Schritt zu ihm hin tat, die kein« Hand rührte, klm sie ihm zu reichen, die kein Wort fand, um ihn willkommen zu heißen.

Baroneß!" Nun stand er neben ihr und sah sie fragend, erwartend an und unter diesem seinem Mick kcttn dann allmählich Lehen und Bewegung in sie zurück.

starke Belastungsprobe gestellt worden und zwar durch die Wendung, welche die Wirren in Persien genommen haben. Es ist auch rm Britenreiche ein offenes Geheimnis, daß der Ex sch ah Mvhamed Ali mit Unterstützung, wenn nicht als Sendling des Zarenreiches aus der Ver­bannung zurückgekehrt ist, um den Kampf um Szepter und Krone zu wagen, und ein englisch-russischer Konflikt wäre kaum vermeidlich gewesen, wenn dieser Kampf sich zugunsten des russischen Proteges entschieden hätte. AVer es ist an­ders gekommen, und die schweren Mederlagen des Ex ­schahs bedeuten zugleich eine Schlappe des Zarenreiches und vor allem des russischen Rubels. Mohammed Wi verliert nicht nur zum zweiten Male sein Reich, sondern zugleich die fette Pension, mit der ihn Seiner Majestät des Schahs Ungetreue Perser abgefmchen hatten.

Es hat den Anschein, als ob auch die portugiesischen Monarchisten trotz der soeben erst erfolgten ftierlichen Konstituierung der jüngsten Republik wieder ernstliche An­strengungen zu einer Gegenrevolution machen, de­ren Fäden nach der Versicherung der Lisfäboner Regirung nicht bloß nach London, sondern auch nach Madrid laufen sollen. Sonderlichen Erfolg aber versprechen alle diese Putschversuche schon deshalb nicht, weil der Mann fehlt, der einer solchen Bewegung erst den Inhalt und damit ihren Halt geben könnte. Don Manuel eignet sich jedenfalls zu dieser Melden- oder Märtyrerrolle nicht. Ec läßt seine Anhänger ihre Haut zu Märkte tragen und denkt fern ab dom Schuß als Philosoph : Leben und sterben lassen.

Deutsches Reich.

Zu de« MarokkoverhauDluugen

terkt die Nordd. Mg. Ztg. mit, daß der Reichs-ka nzLgr, der am Mittwoch Abend von Kiel in Berlin eirttraf, nach ferner Ankunft eine Besprechung mit Herrn v. Kider len- Wachter hatte, gm Donnerstag schlossen sich ^mehrere Ko-nftrLnzen an. Die nächste Besprechung des Staatssekre­tärs mit dem französischen- Botschafter soll Donnersrag Abend oder' Freitag früh stattfinden.

Aus der Fortschrittlichen Bolkspartei.

Der geschästsstrhrnÄe Ausschuß der Fortschritt­lichen. Vo-lkspartei wird am 16. und 17. Septem­ber in Berlin zusammentreten. Gegenstand her Ver­handlungen ist in der Hauptsache die Vorbereitung der kommenden Reichs tags wählen. Daneben wird sich, der geschäftsführende Ausschuß mit den Meinungs­verschiedenheiten beschäftigen, die im Rheinlande zwischen den Parteivorständen im Wahlkreise Re ur­sche: d-Lennep-Mettmann und dem Vorstande der ProviozilÄorMnisation in Düsseldorf ausgebro­chen sind. Diese Angelegenheit ist mehrfach Gegenstand von.Erörterungen in dem engeren Organisationsausschuß der Partei gewesen. Dieser hat den Vorständen in Rem- scheid und-Düsseldott den Vorschlag unterbreitet, die ganze Angelegenheit vor Dem ges chästssührenden Ausschuß . zu verhandeln und hierzu je drei Delegierte nach Berlin zu entsenden. Sowohl der Provinzialvorstand in Düsseldorf wie der Parteivorshmd für den Wahlkreis Lennep-Mett­mann hat diesen Vorschlag des Ausschusses akzeptiert. Dazu bemerkt dieFreisinnige Zeitung":Mit Rücksicht cmf diese Verhandlungen-seAn wir davon ab, zu den mancher-" lei Verdächtigungen für und wider unsere Parteigenossen in Remscheid.und den Abg. Eickhoff einerseits wie die Parteivarstände für die Rhenrpvovinz andererseits zur Zeit Stellung zu nehmen. Wir glauben, daß auch die übrigen Parteiinstanzen und die Parteiblätter gut daran täten, diesem unserem Beispiele zu folgen. Der geschäfts-

Herr von Pirono!" erwiderte sie und legte eine schmale, kühle Hand in die nach ihr äusgestreckte.Ts ist sehr liebenswürdig von Ihnen, Herr von Pirono!"

,-O bitte, bitte!" Mit einer Handbewegung wies er je­den Dank von sich ab.Sie ließen meinen Brief rmbeant- tvortet, Baroneß- und so nahm ich an, daß Sie meinem Vorschlag, nicht feindlich gegenüberstehen?"

Min. nein, im Gegenteil) Herr von Pirono", fiel Tante Dkarinka dazwischen.Ach, Sie wissen ja nicht, wie. schwer nkeine Mchte dies ejnsame, untätige Leben er­trägt. Ach laß doch Dolieschen!" wehrte- sie ihrer Nichte ab, die ihr ein Zeichen machte) zu schweigen.Herr von Pirono ist doch kein Fremder und unsere ganze Geschichte kennt er ja doch Wort für Wort nicht wahr, Hem Pfarrer? Sagen Sie es. nur. Aber was sie im- Dorf auch über sie sagen mögen, Dolieschen konnte nicht anders handeln. Was meinen Sie, was der Baron von

rhr verlangte? EntwederMutter" sagen zu der-

nun. Sie wissen ja entweder sich un verordnen unters Regiment, alle Rechte drangxben Kind sein unmün­diges Knrd sein da wo sie bislang Herrin gewesen

-oder 'Was blieb da Dolieschen anders über, als

ilasoder" zu wählen, Herr von Pirono-?"

Und während der junge Pfarrer still, andächtig mit -irrem undefinierbaren Ansdruck im Gesicht die eifrigen Reden der alten Dame anhörte, saß Doliese da, als sei nicht von ihr die Rßd-t hächelte sogar ein wenig!und schrak erst dann aus, als Herr von Pironos wohltönende Stimme in Tante Marinkäs Redestrom einfiell

,Mafien- wir lassen wir!" bat er das alte Fräu­lein.Sie haben schwere Zeiten hinter sich, Baroneß Gott möge Ihnen Kraft verleihen, sich wenigstens mit der Zukunft abzufinden" Aber dann schrak er zusammen, denn in Doraliefts Gesicht war der böse Aus­druck gekommen, den er so gut . kannte und vor dem er sich so oft schon gefürchtet hätte.

Tante Marinka war aus dem Zimmer gegangen sie lehnte über der Treppe und rief dem Mädchen zu, daß es noch eine dritte Taffe bringen möge, und dann säßen sie bei einer traulichen Kafftestnnde zusammen und Herr von PironH Schilderte mit beredten Worten das Lebe» in den Gemeinden Freilingen und Pirono und Dora- Liese, die sich bislang nur um das Wohl und Wehe derer, die mit dem Herrensitze Freilrngen in irgendwelcher Bezieh­ung standen- gekümmert hatte, hörte aus. des jugendüchen Pfarrers Worten woU den leisen Tadel heraus, der ihrer

führende Ausschuß der Partei ist die gegebene Instanz um in derlei Fragen eine Klärung und Entscheidung im Verein mit den 'beteiligten Parteigenossen herbeizusühren." (Gegen den Abgeordneten Eickhoff wird bekanntlich der Vorwurf erhoben, er habe sich in Rücksicht auf sich Mandat in seiner politischen Betätigung zu sehr rechts­stehenden Anschauungen genähert. Red.)

Berlin, 6. Sept. Zu einer Meldung, daß der Kaiser in Begleitung der Kaiserin und der Kronprin­zessin im nächsten Frühjahr nach KonstantinoPel rei­sen würde, um einen Gegenbesuch dort zu machen­bemerkt dieTägliche Rundschau", daß ein Gegenbesuch des deutschen Hofes stattfinden wird, aber in welcher Art und Form, das sei noch nicht entschieden. Wahrscheinlich Mer dürfte sein, daß der Kronprinz diesen Gegenbe­such abstatten werde.

Ausland.

Wie«, 8. Sept. Die au asiatischer Chplerq erkrankte Steuermannsgattin Marie Jäger ist gestorben. Bei zwei weiteren Kindern der Verstorbenen wurde das Vorhandensein von Choleravibrionen festgesteltt.

Budapest, 8. Sept. Ingenieur Richter ist gestern Abend hier ein.getroffen. Den ihn empfangenden zahl­reichen Journalisten gab er keine Auskunft, be­merkte nur, er hoffe, bald, im Kreise seiner Familie zu sein.

Brüssel, 7. Sept. In Charleroi veranstaltete eine nach Tausenden zählende Menge aus dem Wochenmarkt Lärmszenen, svdaß Polizei und'Feuerwehr wie­derholt eingreisen mußten. Später wurden auch Trup­pen ansgeboten. Man erwartet abends erneut lärmende Kundgebungen. Auch auf dein Markt in Ostende kam es zu Lärmszenen.

Konstautiuopel, 8. Sept. Gestern wurden 2 8 Er­krankungen und 13 Todesfälle an Cholera gemeldet. Im Bereich von Erzindschan sind, wie die -Zeitungen berichten, 11 Redisbataillone mobilisiert worden.

Württemberg.

Jahresversammlung des deutsche»

Porno logen-Bereins.

Der Deutsche Pomologen-Berein hielt in Friedrichs Hafen vom 3. bis 6. September seine 51. Jahresversammlung ab. Der erste und der letzte Tag war Ausflügen ürä» Besichtigungen gewidmet. An den Verhandlungstagen sprach Landwrrtschastslehver I. Groß-Lindau über Obstbau am Bodensee. Okfft- bcrulehrer Grote -Ueberlingen über Obstverwertung unÄ- Obsthandel am Bodensee. Garteninspektor Schönberg - Hohenheim sprach-über das Thema: Welche besonderen -Ausgaben hat der Obstbau in Württemberg zu er­füll«:, die dem gesamten Obstbau in ganz Deutschland gestellt sind? Der Obstbau in Württemberg hehnt sich immer mehr aus in moderner Richtung. Die Verwend­ung geschieht meist ganz in Württemberg. Genossen-« schaftsverkaus und Obsthandel blüht im Lande. In Statt? gart werden jährlich etwa 6000 Waggon Moschbst unr- geschlagen, wodurch Stuttgart der größte Hbstmnschlags- platz der Well ist. Eine Resolution verlangt wieder bes­sere Frachttarife, zweckmäßigere Einrichtungen und Ver­besserungen der zur Qbstbeförderung bestimmten Eisen- bahnwaggons sowie bei dem Abschluß der künftigen neuen 'Zollverträge einen angemessenen Schutz für deutsches

Gleichgültigkeit gegen die ihr so wohlbekannten Gemeinden galt und sie nahm ihn still und als verdient hin.

Und zudem, Baroneß', sägte er, nachdem sie einge­willigt hatte, einige der Bedürftigsten, zu besuchen,zudem Baroneß, werden »sie empfinden, daß es für ein gequältes, gepeinigtes Herz wohl keinen besseren Trost gibt, als den,' das Unglück anderer zu sehen. Glauben Sie es mir> ich spreche aus Erfahrung. Ich gehe hundertmal' un­lustig, verzagt mit mir selbst uneins, zu meinen lei­denden, darbenden Freunden, und kaum einmal geschieht es, daß ich sie verlasse, ohne durch sie getröstet und gestärkt zu sein!"

Sie wollte ein trotziges Wärt sagen. Sie wollte sägen: Ich leide gar nicht so fthr, wie Sie es sich denken, Herr von Pirono. Me Einsamkeit drückt mich und die .Lange-' weile läßt mir die Zeit ein wenig lang werden weiter nichts!"

Mer diese Lüge kam nicht über ihre Lippen. Die schlimmen Nächte ohne Müdigkeit, ohne Schlaf traten vir ihre Augen die endlosen, grauen Tage die langen, inhaltlosen Abende ach, all das zusammen, hieß das' nicht leiden furchtbar, unerträglich leiden?

Und so lächelte sie das liebe, weiche Lächeln, das man so selten bei ihr bemerkte, und der junge Pfarrer glaubte ein Wunder zu schauen, als er sie so sah gkDoraliese liebes, gutes Fräulein 'Doraliese!" aber-die äusgestreckte Hand sank schlaff herab denn im Augenblick war da wieder die'stolze, unnahbare Baroneß aus ihr geworden, die keine Vertraulichkeiten kein Mit­leid erträgt.

Tante Marinka saß in nervöser Unruhe dabei ihre Augen irrten von der Baroneß zum Pfarrer und vim Pfarrer zurück zu Doräliese.

Wenn sie nur jetzt keine Torheit beging nur jetzt nicht ihr schroffes Wäftn annahm! Der junge Pirono, das war der einzige Mensch weit und breit, der einen Licht­blick in ihr Leben bringen der ihre Einsamkeit erträg­licher machen konnte. Verscherzte sie sich auch den, dann Ach Tante Marinka ahnte etwas Furchtbares, etwas Unausdenkbares- was dann kommen würde!

Mer Doralieft beging, keine Torheit und ward nicht schroff. Still und freundlich hörte sie auf des Pfarrers- Worte ja, aus ihre» Augen sprang mauchmäk ein leichter Glänz, der nach Freude aussäh und wie endlich Herr von Pirono sich znm Abschied erhob, sagte sie ein fast herz­liches :Ans Wiedersehen!" . (Forts, folgt.).