HSEB.) Stuttgart, 17. Aug. Der Landtagsadgeordneie And Vemeinderat Dr. Wälz, Leiter der Abteilung für soziale Volkswohlfahrt iin Arbeitsministerium ist, wie dieWLrtt. Ztg." hört kommissarisch ins Reichsarbeitsministerium nach Ber­lin berufen worden, um dort eine ähnliche Organisation für soziale Kriegsfürsorge wie in Stuttgart ins Leben zu rufen.

(STB.) Heilbronn, 17. Aug. ImSchwäb. Merkur" fin­det sich eine sehr interessante Notiz bezw. Anfrage in Sachen der Zuckerausfuhr. Es wird dort auf di« erst kürzlich von der Rcichsstelle veröffentlichte Erklärung Bezug genommen, die eine Zuckerausfuhr entschieden in Abrede stellte. Dann fährt das Blatt fort:Wie läßt sich diese Behauptung mit der Tatsache vereinigen, daß in Basel Zucker genug zu kaufen ist, auf dessen Verpackung steht: Zuckerfabrik Heilbronn? Das ist kein Gerücht, sondern eine Beobachtung von durchaus sicheren, einwandfreien Personen." DasNeckarecho" bemerkt dazu: Man wird auf die Antwort der Reichszuckerstelle einigermaßen gespannt sein dür­fen. Ucbrigens: Kann nicht auch die Zuckerfabrik Heilbronn selbst zu einer Auskunft über den Verkauf ihres Erzeugnisses im Ausland behördlich veranlaßt werden? Bei ernstlichem Wollen muß es möglich sein, die Zuckerschieber festzustellen und zur Verantwortung zu ziehen. (Es ist unglaublich, daß die Reiche-uckerstelle die Erlaubnis zur Ausfuhr von Zucker gegeben hat. Bei uns herrscht empfindlicher Zuckermangel, die Haus­frauen haben keinen Zucker zum Einmachen, die Bienen sind zum Hungertod verurteilt, im Ausland kann man aber deut­schen Zucker in jeder Menge kaufen. Solche Zustände fordern zur schärfsten Kritik heraus.)

(SCB.) Aale», 17. Aug. Die Stadtgemeinde hat um etwa 280 MO den bekannten Easthof zurHarmonie" beim Bahn­hof gekauft, der in das zukünftige Zollamt umgewandelt wer­den soll.

(SCB.) Nürtingen, 17. Aug. Sehr schneidig ist der Ge- meinderat von Unterboihingen vorgegangen, der die Vergnü­gungssteuer und auch die Zwangsbewirtschaftung von Milch innerhalb seines Herrschaftskreises aufgehoben hat. Das hiesige Oberamt war als Aufsichtsbehörde anderer Ansicht und hat den Gemeinderat von seinen selbstherrlichen Gefühlen kuriert.

(SCB.) Balingen, 17. August. (Der Wüstling.) Das Sittlichkeitsverbrechen auf der Engstlatter Straße stellt sich, lautVolksfreund", als ein wohlvorbereitetes Attentat heraus. Dem Stationskommandanten gelang es, im Laufe weniger Stunden den Verbrecher in der Person des in Engst- latt ansässigen verheirateten Gipsers Hablizel zu fassen, dessen Einlieferung in das hiestge Amtsgerichtsgefängnis bereits er­folgte. Hablizel ist geständig.

(SCB.) Gmünd, 17. Aug. Der Vemeinderat verhandelte in seiner letzten Sitzung nochmals über die vor 1 Jahre ab­gelehnte Verstadtlichung der Mädchenrealschule, die nach einem Gutachten der Ministerialabt^ilung jetzt durchgesührt werden muß, wenn die Schule erhalten bleiben soll. Ueber die ent­stehenden Kosten lassen sich gaue Angaben noch nicht machen, da die gesetzliche Neuordnung über die Beteiligung der Ge­

meinden an den Echuklasten noch nicht zum Abschluß gebracht ist. Mit allen gegen die Stimmen der beiden sozialdemokrati­schen Fraktionen wurde ein Zentrumsantrag angenommen, wo­nach der Gemeinderat bereit sei, im Sinne des Antrag» der Ministerialabtrilung hinsichtlich der Mädchenrealschule entgegen zu kommen, indem er davon ausgeht, daß ein Gesuch der höheren Mädchenschule zu St. Ludwig um Erhöhung des laufenden städtischen Beitrags und um völlige staatliche Anerkennung als Mädchenrealschul« Berücksichtigung findet und die männliche Realschule ausgebaut wird.

(SCB.) Kllnzelsau, . 17. August. (Kleinbahnidyll.) Schmerzlich enttäuscht waren am Sonntag die Reisenden, die mit dem Zug 11.15 Uhr verreisen wollten. Als sie auf dem Bahnhof ankamen, wurde ihnen die kurze Mitteilung: Der Zug fährt nicht wegen Wassermangel.

(SCB.) Mm, 17. Aug. (Ein unbeliebter Ga st.) Der frühere bayerische Außenminister Dr. Lipp, der seine gesegnete Tätigkeit in Bayern unter Eigner entfaltete, hält sich seit längerer Zeit hier auf. Verschiedentlich frägt man sich, ob dem Manne hier Zuzugserlaubnis erteilt worden ist. Das wäre mehr als erstaunlich.

(SCB.) Ravensburg, 17. August. (Eisenbahnertag.) Der Württ. Eisenbahnerverband hielt hier eine Verbandsver­sammlung ab, die von Verkehrsbeamten des ganzen Oberlan­des sehr.gut besucht war. Abg. Groß hob hervor, daß keine Aufgabe dringender und notwendiger sei, als Aufklärung im Volk zu schaffen. Ein ganz besonderes Interesse müßten aber die Berkehrsbeamten haben, daß sich der Betrieb wieder ren­tiere. Gelinge dies nicht, so bestehe die Gefahr, daß die deut­schen Bahnen in Privatbesitz übergingen. In holländischen Banken lägen bereits zum Ankauf der deutschen Dahnen nam­hafte Beträge. Kämen die Bahnen in Privatbesitz, dann hätten die Eisenbahnbeamten ihre Rechte und alle ihr« Errungen­schaften, um die sie jahrelang gekämpft hätten, verloren. Eine Reduzierung des Personals sei unvermeidlich. Er sei auch dafür, daß der Betrieb vdn jenen Elementen gesäubert werde, denen es nur darum zu tun sei, am Samstag ihren Zahl­tag zu erhalten. Die Einreihung in eine höhere Lohnklasse sei ein glänzender Erfolg des Verbandes, der aber von vielen Mitgliedern nicht gebührend gewürdigt werde. Der Verbands­sekretär warnte, lautOberschw. Anzeiger" davor, sich denen anzuschließen, die gegen den Abzug der Steuern agitieren; es seien vielfach solche, die überhaupt keine Steuer bezahlen wollen. Die Folgen der Nichtbezahlung der Steuern würden sich in erster Linie zu ungunsten der Beamten zeigen.

(SCB.) Tettnang, 17. Aug. Gegen den Kommunaloer­band Tettnang haben die Vereinigten Gewerkschaften Fried­richshafen und die Arbeitergemeinschaft Tettnang ein Flugblatt herausgegeben, in welchem dem Kommunalverband Mißwirt­schaft vorgeworfen wird. Es werden hiefiir einige Beispiele angeführt. Unter anderem wird behauptet, daß ein Leim Kommunalverband beschäftigter Chauffeur 300 Liter Petroleum entwendet habe und daß bis heute noch nichts gegen ihn unter­

nommen worden fei. Den Leitern des Kommunatverbande» wird vorgeworfen, daß sie mit dem zu Dienstzwecken vorhan­denen Auto Mißbrauch treiben und es zu Vergnügungsfahrten! benützten. Ferner sollen in den Lagerräumen des Kommunal­verbands sich noch 55 Faß Schmalz befinden, das auf dies« Weise dem Verderben ausgesetzt sei. Auf gleiche Weise ver­halte es sich mit zirka 20 Ztr. Malzkaffee und zirka 30 Kisten Oelsardinen, die schon ein Jahr lagern und fcstgehalten werden. Im Hause Monfort sollen sich eine Menge Kleider befinden, die von den Motten zerfressen werden. Des weiteren wird behauptet, daß im vorigen Jahr gegen 15 Ztr. Zwiebeln ver­faulen mutzten. Weiter wird in dem Flugblatt an die Ge­schäftsleitung des Kommunalverbandes eine Reihe von Fragen gerichtet, u. a. warum der Kommunalverband Bohnenmehl für Weizenmehl an die Bäcker verkauft warum er Mehl, das von der Tsautenmühle stamme, als Auslandsmehl verkaufe usw. Der Kommunalverband Tettnang wird nicht umhin können, sich zu diesen Vorwürfen zu äußern.

(SCB.) Friedrichshafen, 17. Aug. Das Zeppelin-Lustschiff L Kl wird demnächst, gemäß den Bestimmungen des Friedens- verirags, an Italien ausgeliefert. Wie verlautet, soll die Fahrt über Arlberg-Innsbruck und den Brenner nach dem Süden gehn.

(SCB.) Vom Oberland, 17. Aug. Die Getreideernte ist in unserer Gegend nun zum größten Teil beendigt. Auch der Haber ist bis auf einen kleinen Teil unter Dach und Fach. Wenn der Ertrag auch hinter dem Vorjahr etwas zurückbliöb, so find die Landwirte im allgemeinen doch befriedigt. Leider hat ein Teil der Frucht durch das zeitweise ungünstige Erntewetter etwas Schaden gelitten. Di« Oehmdernte ist in vollem Gang. Von den sogenannten Ackerwiesen wurde während der letzten prächtigen Tage das Oehmd bereits eingeführt. Beim Obst ist eine Mittelernte zu erwarten. Das Frühobst, das dieses Jahr selten früh zur Reife gelangte, wird auf dem Markte bereits in großen Mengen angeboten. Leider muß man auch dieses Jahr die Wahrnehmung machen, daß es um des hohen Preises willen vielfach in noch unreifem Zustand von den Bäumen ge­nommen wird.

Für die Schrift!, verantwortlich: I. V.: I. Baeuchle, Calw. Druck und Verlag der A. Ölschläger'schen Buchdruckereft Calw.

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Urteil.

In der Strafsache gegen den am 10. Juli 1871 zu Pforzheim geborenen, in Dillstein wohnhaften verh. Fabrikanten Karl Wilhelm Müller, wegen Beleidigung und Widerstands gegen die Staats­gewalt, hat das Schöffengericht in Calw in der Sit­zung vom 4. Slugust für Recht erkannt:

Der Angeklagte wird wegen eines Vergehens der Beleidigung und eines Vergehens des Wider­stands gegen die Staatsgewalt zu der Eesamtgeld- strafe von einhundertfünfzig Mark, für den Fall der Uneinbringlichkeit zu der Gefängnisstrafe von zehn Tagen, sowie zur Tragung der Kosten des Ver­fahrens verurteilt. Den Beleidigten, den Kon- trollbeamten Dettling und Hecker, wird die Befug­nis erteilt, den Urteilstenor binnen 11 Tagen nach Eintritt der Rechtskraft des Urteils auf Kosten des Angeklagten durch Bekanntmachung im Calwer Tagblatt zu veröffentlichen.

Vorstehende Abschrift wird beglaubigt und die Rechtskraft des Urteils bescheinigt.

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