Gewagtes Spiel.

Früher war es eine Lieblingsbeschäftigung mancher liberaler .Politiker, taktische Fragen in einer Weise in der Öffentlichkeit zu behandeln, die den Gegnern aus­gezeichnet gefiel. In der letzten Zeit scheint es damit besser geworden zu sein. Wenigstens hört man gegen­wärtig viel mehr von praktischer Arbeit draußen im Land, als von den früher so beliebten Auseinandersetz- nngen, in welcher Weise man die noch ungelegten Gier später im politischen Haushalt verwenden solle.

Es ist s ehr ausfallend, daß die Konservativen, die man immer als Vorbilder politischer Taktik und Stra­tegie angesehen hat, in letzter Zeit zu den vielen Schwierig­keiten, in denen sie stecken, noch eine erbitterte Auseinander­setzung über die taktische Frage gesellt haben, wie sich die Partei bei den Stichwahlen verhalten solle. Sollte das ein Zeichen mehr sein, daß die Junker vor der großenGötterdämmerung" stehen? Jedenfalls stößt die Desperadopolitik" des Herrn v. Heyde- brandt auf einen Widerstand in der konservativen Partei der zeigt, daß man auch dort anfängt, die Führereigen- schasten dieses vielfach überschätzten niederschlesischen Gran­den einigermaßen zu bezweifeln.

Auf den ersten Blick scheint sein Schlachtplan recht schlau: Da die Konservativen bei der nächsten Reichs­tagswahl trotz der Hilfe des Zentrums eine ganz schwere Niederlage erleiden werden, soll dafür gesorgt wer­den, daß kein arbeitsfähiger Reichstag zusam- menkommt. Es müssen also möglichst viel Sozial­demokraten auf Kosten der Liberalen unterstützt wer­den. Tann kann nach Ansicht derer um Heydebrandt ein großer Krach nicht ausbleiben, bei dem die Konser­vativen vielleicht durch einen Staatsstreich, wieder oben­auf zu kommen hoffen. So rechnet Herr v. Heydebrandt u. d. Lasa und er ist Manns genug, seinen ganzen Junker­hochmut u. die rücksichtslose Energie, mit der er bisher so­viel Eindruck machte, an die Durchführung dieses Plans zu setzen.

Vielleicht hätte er auch einen gewissen Augenblicks­erfolg erzielt, wenn das strengste Stillschweigen bis Zum Tag nach den Hauptwahlen gewahrt worden wäre. Man hätte dann bis dahin die heuchlerische Phrase von der Notwendigkeit im staatserhaltenden Interesse die Sozial- demokratie zu bekämpfen und alle andern Rück­sichten hinter dieser Vaterlandsrettung zurücktreten zu lassen, so lange wiederholen können, bis wirklich eine Anzahl von Leuten im nationalliberalen Lager darauf hereingefallen wären. Nachdem aber jetzt ganz offen die Parole ausgegeben worden ist, den Sozialdemokraten kon­servative Stichwahlhilfe in mehr oder weniger verschäm­ter Form zuzuführen, wird auch der Vertrauensseligste einsehen müssen, daß die Junkerpartei ihre egoistischen Interessen mit einer Rücksichtslosigkeit verfolgt, von der sogar die Sozialdemokratie noch viel lernen könnte.

Tie Erkenntnis, daß die konservative Partei, seit­dem sie sich mit dem Zentrum zum Sturz des Fürsten Bülow verbunden hat, immer mehr ein frivoles Spiel mit den Interessen des Landes und der Monarchie treibt und immer tiefer in den Sumpf gerät, ist in konservativen Kreisen sehr weit verbreitet. Aeußerungen derSchle­sischen Zeitung", des verbreitetsten Organs, über das die Konservativen überhaupt verfügen, zeigen das zur Ge­nüge. llnd eine Rede des Reichstagspräsi­denten, des Grafen Schwerin-Löwitz, der be­kanntlich der Heydebrandtschen Wahlparole den schärfsten Widerspruch entgegensetzte und auffallend energisch vom Zentrum abrückte, ist ein beachtenswertes Symptom, wenn auch der Abgeordnete von Anklam-Temmin als einEin­spänner" gilt, weil er nie nach Junkerart die Interessen seiner Partei und seines Standes über die des Vater­landes stellte. Tie Wirkung dieser Rede bleibt bestehen trotz eines nachträglichen Kommentars, den er derKreuz­zeitung" geschickt hat, um das Zentrum einigermaßen zu versöhnen.

6offe wenig und wirke viel Vas ist der kürzeste Weg zum Ziel.

Ernst Eckstein.

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Die Häuser am Berge.

Roman von Peier Halm.

22) (Nachdruck verboten.)

(Fortsetzung.)

Fvau Olga trat dem Maler mit fliegendem Atem ent­gegen.

Elena!" schrie sie das Mädchen an,wiederhole/ was du mir eben gesagt hast. Oder du hast gelogen . . ."

Ta sprach Elena Trama ruhig die Worte zum zweiten Male, die sie vor Eintritt der Nacht aus Freitags Munde vernommen UND die sie stolz gemacht hatten.

Ter Maler senkte einen Augenblick hie Lider. Es kam alles so unerwartet, es stürzte über ihn wie eine Lawine von Steinen, die unter den Wimerregen droben in den Gipfeln der Felsen von Tranagra sich löste.

Karl Freitag griff nach der Türklinke; es war eine peinliche Szene, deren Augenzeuge er nicht sein mochte. Ta erfaßte ihn Walther am Arm:Nein, du bleibst!"

Nun?" fragte Frau Olga.Wirst du Elena Trama noch diese Nacht aus dem Hause schicken?"

Nein; denn das Kind'ist unser geworden in Mer Form."

So heiß' ich dich gehen, Elena Trama! Auf der Stelle!"

Sie bb'ibt!" sagte Walther mit einer Bestimmtheit, vor der Olga erschrak.

/Walther!" schrie sie ihn an und taumelte, ihrer Sinne kaum noch mächtig, gegen die Wand;Walther eine von uns zweien muß weichen; entweder Ich oder sie..."

Sie sahen sich starr in die Augen.

,sWenn es schon eine sein muß, wie du'meinst, dann du . . ."

Ta brach Olga Freitag mit einem leisen Aufschrei zu­sammen.

Wer die Stimmung im Volk kennt, wird die Rat­losigkeit der Konservativen wohl verstehen. Alle taktischen Kniffe, alle Drohungen, alle Bündnisversuche, alle Dekla­mationen und Reklamationen werden das Volksgericht nicht aufhalten, das bei den Wahlen Mer sie Hereinbrechen wird. Und dieser Zusammenbruch der Konservativen wird endgültig sein, wenn die Partei nicht an Haupt und Gliedern sich erneuert und sich bemüht, den Lebensbe­dürfnissen der Nation und den Forderungen der Zeit wenigstens soweit gerecht zu werden, wie das die eng­lischen Konservativen schon vor achtzig Jahren taten.

Deutsches Reich.

Mühlheim a. R-, 9. Juli. Oberbürgermeister a. D. Stcinkopf ist nachts in einem Kollier Spital nach glücklich überstandener Operation an Plötzlich eingetretener Herzschwäche gestorben.

Hamburg, 10. Juli. Gestern abend 9.10 Uhr stieg das LuftschiffP. L. 6" zur Fahrt nach Essen auf. Diese führt Mer M ü n st e r, wo eine Zwischenlandung vor­genommen wird.

Berlin, 9. Juli. Ter französische Botschafter Cain- b o n, der gestern abend in Berlin wieder eingetroffen ist, hat heute nachmittag den Staatssekretär v. Kiderlen- Wächter in dessen Wohnung ausgesucht. Die Aus­sprache beider hat ergeben, daß keinerlei Anlaß zur Be­unruhigung vorliegt, daß vielmehr auf beiden Seiten der aufrichtige Wunsch besteht, sich über etwaige Differenzen zu verständigen.

Ausland.

Paris, 9.'Juli. Eine Versammlung der Arbeiter aller Verbände des Baugewerbes bestätigte einen Be­schluß des Komitees der Syndikate den allgemeinen Ausstand zu erklären. Tie Arbeitgeber sollen sich ge­weigert haben, mit dem Syndikat über besten Forder­ungen Zu unterhandeln.

Paris, 9. Juli. Tie Sekretäre des Bauarbeiter­syndikats, Baritand, Vian und Dumont, bei denen in den letzten Tagen wegen antimilitaristischer Umtriebe Haussuchungen vorgenommen wurden, sind verhaftet worden.

Bern, 10. Juli. Beim Großen Mythen sind gestern innerhalb drei Stunden drei Touristen abge- stür zt. Unter den Verunglückten sind .zwei Deutsche: Franz Wächter aus Württemberg und Wolsgang Som­mer ans Regensburg.

Konstantinopel, 9. Juli. Im städtischen Kranken­haus in Stambul ist ein Cholerafall vorgekommen. Auch in Anatolien greift die Cholera um sich.

Buenos Aires, 9. Juli. Tie Polizei hat eine anarchistische Verschwörung aufgedeckt. Zwei italienische Akrobaten, in deren Wohnung eine Werk­start zur Herstellung von Bomben gefunden wurde, sind verhaftet worden.

Württemberg.

Dienstnachrichteu.

Der König hat die ordentliche Professur für Baugeschichte, Lau­formenlehre und Bauzeichnen an der Technischen Hochschule m Stutt­gart dem Architekten und Privatdozenten an der Technischen Hoch­schule in München Dr.-Jng. Ernst Fi echter übertragen; den evangelischen Pfarrer Stierlin in Grimbach, Dekancus Schorn­dorf, seinem Ansuchen gemäß in den Ruhestand versetzt und ihm bei diesem Anlaß das Ritterkreuz 1. Klasse des Friedrichsordens verliehen; dem Oberreallehrer Dr. Köstlin am Realgymnasium in Gmünd die neuerrichtete Professorsstelle an der Oberrealschule in Tübingen, dem O erreallehrer Oberkampf an der Realschule in Schram­berg eine Oberreallehrersstelle an der Realschule in Backnang, dem Hilfslehrer Franz Die hm an dem Realprogymnasium und der Realschule in Aalen d>e neuerrichtete Oberreallehrersstelle an der Realschule in Schramberg, dem Hilfslehrer Wilhelm Jeuther an der Oberreulschule in Cannstatt die Hauptlehrstelle an der Elementar-

IX.

In dieser Nacht schrieben beide Brüder Briefe an ihren Vater keiner wollte die Gedanken des anderen wissen; jeder: sollte dem schwergeprüften alten Manne den Trost bringen, den er für den besten hielt. Sie gingen mit­einander im späten Lichte des Mondes schweigsam den Saumpfad hinab nach Tranagra, weckten den Kommissio- nario, Vergaben ikstn die Briefe und gingen vor das Haus Pasquale Buffos, um Navda Länta noch in der Nacht initgehen zu heißen. Sie sollte Frau Olga behilf­lich sein und wenn die auf ihrem Entschlüsse bestarrd sie früh hinabgeleiten. Tier Kommissionari-o wollte sie bis tzu einer festgesetzten Zeit am Bruche der Mauer er­warten.

Narda Lanta trat mit weiten entsetzten Augen in das Zimmer Frau Olgas.

Nun, Narda, was werden sie in Tranagra sagen?"

/Sie werden es nicht glaüben wollen; deren wenn man Mich ist, wie 'die gnädige Frau, so geht man nicht van seinem Manne."

/Tann sag' jjshnen, der Mann hat Elena Trama lieber gehabt als sein Weib."

Elena Trama lieber? Nein, gnädige Frau; das ist nicht wahr. Ter Herr har ja kaum noch ein Wort mit ihr gesprochen."

Aber das eine ,das er gesprochen har, ist um so schlimmer!"

Wallen gnädige Frau das Kind auch mitnehmen?"

/Nein, nein," stieß sie hervor,das Kind ist dieser Elena Trama!"

Tas versteh ich nicht", sagte Narda mit seltsamem Blick: dann nahm sie die Kleider und Wäschestücke, die ihr Frau Olga reichte, und legte sie in den Koffer.

Ter Tag kam schon.

Karl Freitag hatte sich auf sein Zimmer begeben: Wal­ther saß zn quälestden Gedanken im Atelier es war ihm, als müsse er noch einmal die Hand seines Weibes in die seine nehmen, als nrüsse er ihren Mund küssen und das Geständnis von ihren Lippen hören:Ich war ein törichtes Kind.' Sei wieder gut!" Mer dann war ihm

schule in Tuttlingen und dem Turnlehrer Wagner in Gmünd die Hauptlehrstelle für Turnen an dem Realgymnasium und der Ober­realschule in Ulm, in Seeburg, Bez. Hengen (Uracy), dem Unterlehrer Heinrich Schöffler in Stuttgart, in Allmersbach Bez. Waiblingen, dem Unterlehrer Hermann Betz in Hohenacker, desselben Bezirks übertragen.

Württemberg.

Württembergischer Landtag.

-s. Stuttgart, 8. Juli.

Präsident Payer eröffnet 9. Uhr die Sitzung. Am Reigernngstisch: Ministerpräsident v. Weizsäcker und General­direktor von Stieler.

Mit der Etatberatung wird bei Kap. 118, Tit. 30,

Unterhaltung maschineller Anlagen,

fortgesahren.

2lbg. Schlegel (Soz.) wendet sich dagegen, daß Aufträge nach außerhalb des Landes erteilt werden. Insbesondere soll­ten nicht Firmen berücksichtigt werden, die sozialpolitisch rück­schrittlich sind.

Abg. Dr. Elsas (Dp.) weist auf die Nachteile hin, die die Güterwagengemeinschast mit sich gebracht habe. Es fehle an großräumigen Wagen nicht nur in der Zeit des großen Bedarfs, sondern auch im Juni und Juli. Die schönen gro­ßen württembergischen Wagen seien nach dem Norden gewan­dert. Besonders die Spediteure klagen.

Ministerpräsident v. Weizsäcker: Die Sozialdemokratie! verlange eine kaufmännische Handlungsweise. Dann könne man auch nicht die sozialpolitischen Verhältnisse der einzelnen Firmen prüfen, sondern müsse einfach die billigste Firma berücksichtigen. Wegen einer solchen ökonomischen Wirtschaft sollte man der Ver­waltung keine Vorwürfe machen.

Generaldirektor v. Stieler: Es sei nicht richtig, daß di« guten Wagen nach dem Norden wandertep. Redner verliest ein« Reihe von Zahlen über die Bestellung von großräumigen Wagen.

Abg. Keil (Soz.): Mit der Aendernng der Lohnverhält­nisse sollte auch die Lohnordnung geändert werden. Dabei soll­ten die Arbeiterausschüsse herangezogen werden. Am lautesten seien in der letzten Zeit Klagen aus der Rottweiler Werkstatt in die Oesfentlichkcit gedrungen. Schwere Klagen kämen auch aus Friedrichshafen. Immer schwerere Beschwerden kämen so­dann aus Cannstatt. Die Arbeiterausschüsse sollten allgemein mehr respektiert werden.

Ministerpräsident v. Weizsäcker: Er habe seinen Ohren nicht getraut, als Keil gesagt habe, man schätze auch in den Staatsbetrieben ein Arbeiterleben nicht. Dieser Vorwurf sei so unbegründet, daß er auch in diesem Hause keinen Eindruck ma­chen konnte. Er wolle deshalb auch ans die Sache nicht Wetter eingehen. Er müsse gegenüber den Klagen Keils betonen, daß er auch Erklärungen der Zufriedenheit erhalten habe. Die Kla­gen Keils werde er im besonderen untersuchen lassen. Wenn Keil gesagt habe, daß gerade gegenüber der Arbeiterschaft das Spar­system besonderes scharf migewandt werde, so müsse er diesen Borwurf entschieden zurückweisen. Gerade die hiesigen Arbei­ter gehören mit zu den bestbezahlten Arbeitern Deutschlands.

Abg. Haußmann (Vp): Die alten Beschwerden sollten nach der Lohnaufbesserung endgiltig begraben werden. Keil habe selbst zugegeben, daß von Eßlingen wenig Klagen kämen. Dort seien «der die meisten Arbeiter beschäftigt. Bedenklich sei es aller­dings, daß im Herbst Rottweiler Beschwerden der Regierung vor- a-rrragen wurden, ohne daß die Beschwerdeführer bis heute Ant­wort hätten. Jeden Fortschritt auf industriellem Gebiete müsse inan unterstützen. Zurückweisen müsse er den Gedanken, daß nur von der württembergischen Industrie bezogen werden dürfe. Das dürfe nur geschehen, wenn der Preisunterschied kein zu großer sei. Der Grundsatz, alles unbedingt nur aus Württem­berg zu beziehen, würde der heimischen Industrie auch nur schaden. (^L>ehr richtig!) Die Frage der großräumigen Wagen sei keine Speditenrfrage, wie Herr von Stieler gemeint hab^ Er weise ans die Wünsche der Trikotagenindnstrie in Balingen und Ebingen hin.

Generaldirektor v. Stieler: Er kenne die Wünsche der Trikotagenindnstrie. Er bemühe sich auch, sie zu.erfüllen. Im Akkord seien insgesamt nur 11 Proz. der Werkstättenarbeiter beschäftigt, die Einkünfte der Akkordarbeiter hätten sich in den letzten Jahren sehr wesentlich erhöht. Für die Arbeiter werd« alles getan. Die Arbeitsmethode sei erheblich verbessert. Ls seien schneller arbeitende Drehbänke, Hobelbänke nsw. angeschafft worden. Das alles komme den Arbeitern zugute. Da könne man doch nicht sagen, daß auf Kosten der Arbeiter gespart werde.

Abg. M ai er-Rottweil (Ztr.): Auch er habe Klagen über die Behandlung der Rottweiler Werkstätbänarbeiter gehört.

Abg. Mnkberger (D. P.): Es liege kein Grund vor, da­rüber zu klagen, daß die einheimische Industrie zu wenig berück­sichtigt wird.

Abg. Liesching (Vp): Bei uns stelle sich der Arbeiter um 200 Mark besser als in Preußen.

Abg. Keil (Soz.): Wenn der Ministerpräsident Werkstätten­arbeiter geworden wäre, dann würde er sicherlich auch auf einem anderen Standpunkt stehen. Durch die Ausführungen des Mi­nisters sei er nicht widerlegt.

wieder, -alssolle -r fliehen, um ihr nicht noch einmal Zn begegnen; denn er würde ihr vergeben, alles vergeben und verlor sein Glück und sein Leben über den Launen dieser Frau.

Wie hie Sonne kam, Hörte er die Tür öffnen und OlK ftrn Flur laut mit Narda reden.

Er stieg.hinab wie eine Verstoßene sollte sie nicht aus seinem Hanse gehen. Und er wollte nicht unter einer verzehrenden Schuld zagen, nicht die Rene in sein Kerz ein zie hen lasten, wenn es Liebe verwaist war.

Olga", sagte er,ich weiß, du wirst nicht zu deiner Familie gehen?"

/Warum nicht?"

Weil man dort tveiA welche Schuld du hast."

Sie stieß ein kurzes heiseres .Lachen hervor.

Darum sorge dich nicht. Aber ich habe die Dinge kommen sehen .und habe deinen Vater längst auf diesen Tag vorbereitet."

Auch wir haben ihm geschrieben keiner hat den Brief des andern gelesen wir haben uns nur ver­sprochen, treu gegen uns selbst zu sein."

Das sieht ja aus, als hättet ihr euch vor mir ge­fürchtet."

Nein, aber wir wollten dem Vater das Schlimmste ersparen. Bist du wahr gegen ihn und gibst dem Schick­sal hie Schuld, das uns törichterweise' vereinigt, so wird alles gut werden."

Ta wandte sie sich ab, bleich und übernächtig.

Narda Lama wartete draußen mit Antonio SoroÄ Esel, dem sie das Gepäck aufgebünden hatte.

Mit einem (eiskaltenLeb' wohl" trat Olga in den Morgen; .nach -wenigen Schritten, dje sie um die Weg­biegung firhvten, (war sie .Walther Freitags Micken ent­schwunden. Aus dem Melierfenster sah er sie noch einmal/ wie sie -schon der Straße nahe war, auf der das Fuhrwerk ivartete.

Mer sie schaute nicht zurück.

(Fortsetzung folgt.!