Lokales.

Wildbad, 1. Juni roll. >

— Sinfoniekonzert. Das gestern von dem König!. Badkommissariat im Kursaal veranstaltete Sinfoniekonzert hat eigentlich nicht den Zuspruch gefunden, den es wohl verdient hat.' Denn nicht allein die vollendete Fertigkeit unserer Kurkapelle mußte ihre Zugkraft ausüben, sondern schon das Mitwirken der Opernsängern, Fräulein Martha Bommer, Opernsängerin aus Mainz hätte ein weit größeres Publikum anlocken müssen. Mit L. v. Beethoven's Ouvertüre „Coriolan" wurde das gewählte Konzert-Pro­gramm eröffnet. Die geniale Kunst der Kurkapelle ent­faltete sich hierin gerade zu wunderbar und aus diesem, wie der Sinfonie B-dur von Frz. Schubert und der , Rap- sodie norwegienne Nr. 3" von Svendsen sprach ein warmes pulsierendes, bald leidenschaftlich zuckendes Feuer. Glän­zende Erfolge feierte auch Fräulein Martha Bommer in der Arie der „Elisabeth" aus „Tannhäujer" von Rich. Wagner und in der Arie der „Susanne" aus „Figaros Hochzeit" von W. A. Mozart. Den schönsten Triumpf errang sie aber als Sängerin in dem „Vogellied" ans der Oper „Bagozzo" von Leoncavallo, und wurde der Sängerin lebhafter Beifall zuteil. Vorzüglich hielt sich auch der Fürst­lich Schaumburg-Lippesche Hosmusiker Kießling vom Kurorchester beim Begleiten der Oper, er hat die schwierige Aufgabe in dezenter, feiner und kunstsinniger Weise gelöst.

Unser verehrter Herr Musikdirekter A. Prem hat mit souvräner Meisterschaft das Ganze geleitet und es ver­standen, alles in schönster Harmonie zusammen zu halten. Etwas seltsam Schönes fließt auch wohl hinüber in die Seele dessen, der nachträglich sich der genußreichen Stunden erinnert; tröstlich mild wird ihm die Erinnerung der verklunge­nen Melodien ins Ohr raunen — Spährenklänge. D. x>.

— Das Kgl. Knrorchester spielt von heute ab nicht mehr von 11—12, sondern von 8—9 Uhr vormittags in in der Trinkhalle und nachmittags nicht von 5—6, sondern von 6—7 Uhr auf dem Kurplatz. Auch ist das Orchester aus etwa 36 Mann verstärkt worden.

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