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mit Erzähler vom Schwarzwald.
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Lsleion Nr. 4i
Amtsblatt M die Ltadt Wildbad.
verkündigungsblatt
der iigl. Forstämter Wildbad, Meistern, Enzklösterle rc. während der Saison mit
amtl. Fremdenliste.
lneersts nur 8 S!g.
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Deutsches Reich.
Die Geschichte de- Mensche» ist. sei» Gharak.er.
Goethe.
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Theater.
Roman von Ernst Georgy-
SSs (Nachdruck verboien.)
'(Fortsetzung.)
„Aenne!" Robert ries es und wich zurück, sie wie benommen cmstzarrend. Tann fiel sein Blick auf seinen neuen, noch funkelnden Ring. „Ich bin gebunden!" sagte er schroff.
„Tu warst es auch an mich," sagte sie, „sich habe ältere Rechte als jene. Wer ist sie? Wie kann sie sich Zu nehmen wagen, da du im Grunde doch nur mich liebst, lieben kannst!"
„Last sie aus dem Spiel, die so gm und klug, wie sie rein und achtungÄvevt ist," sagte Hellmers plötzlich energisch, „sie weist alles und ist mit dein zufrieden, was ich ihr noch bieten kann. Meine Braut wird auch von deinem heutigen Goup erfahren. 2ln ihrer Seite hoffe sch von der Krankheit zu genesen, die mich an dich noch immer band! Last mich in mein bürgerliches Dasein zurückkehren, Kenne, und bleibe du bei deinen Lorbeeren. — Suche auch du von mir loszukommen, denn es ist nur Eigensinn, der dich noch an mich fesselt."
sinn!'
lachte wie. irre. „Nur Eigensinn, nur Eigen-
„Tu wirst es selbst einsehen. , Past auf, Kind, wenn ich verheirater bin und dir entrückt, dann wirst du auch steck Es ist besser für uns beide! Glaube mir! Und
Heute-das mag unsere letzte Aussprache gewesen
sein, nlcht wahr?" Robert streckte ihr die Hand entgegen.
Nenne legte die ihre nicht hinein. „Tu bandelst wie ein Schuft an mir, das nimm mit auf den Weg!" sagte sie rauh,
„Ich fühle mich ganz unschuldig!" widersprach er gereizt.
„Das (ist Männe rlogrk. Und wie die Welt einmal ist/' fuhr sie fort, „so wirst auch du der Sieger sein, ünd in einer befriedigten, glücklichen Ehe keinen Ausgleich
Mittwoch, den 17 . Mai LSI 1
28 . Jahrg.
Deutscher Neichetast.
Berit», 15. Mai.
N»i Bundesratstijch Ltaatssekectar Dr. Delbrück. Vizepräsident Schultz eröffnet die Sitzung um 12.20 llhr. Die zweite Lesung der
Reichsversicherungsordnung
wird beim 5. Abschnitt (A n f s i ch t) fortgesetzt. 8 408 sagt, daß die Aussicht über die Krankenkassen dem Versichernngsamt zusteht. Bei Beschwerden über rechtlich nicht begründete Anordnungen hat das Oberversicherungsnmt die Entscheidung. Bei Beiriebskrankenkassen für Reichs- oder Staatsbetriebe kann die oberste Verwaltungsbehörde die Ausgaben des Versichernngsamts anderen Behörden übertragen, ß 408 wird unter Ablehnung eines sozialdemokratischen Antrags, der das Verwaltungsstreit- versahren für Beschwerden, festsetzen will, in der KommissionS- sassung angenommen. Ebenso werden i i der Kommissionssassnng augcnonimen die ZK 409 bis 440. Abg. Severing (Soz.) beantragt iin Interesse der Zentralisation der Krankenkassenstatistik einen Z 410 s. Der sozialdemokratische Antrag wird abgelehnt.
Es folgt der 6. Abschnitt (A nfbringnng d e r M i t t e l). Die W 411 bis 422 betreffen Beiträge. Bei 8 411, der besagt, daß die Beiträge bei Errichtung der Kassen »nr dann höher als 4ftz Proz. des Grundlohnes festgesetzt werden dürfen, wenn es zur Deckung der Regelleistnngeii erforderlich ist, beantragt Abg. Schmidt-Berlin (soz.) statt ta/z Proz. 6 Proz. sestznsetzen. Abg. Schlickert (Kons.): Wir entsprechen den Wünschen durch einen von uns zu Z- 420 eingebrachten Komprq- mißantrag, wonach im Falle unzulänglicher Mittel zur Bestreitung der Regelleistnngeii der Gemeindeverband die erforderlichen Mehrleistungen zu tragen und sodann der Gemeindeverband einem Vertreter das Amt des Kassenvorsitzenden zu übertragen hat. Der konservative Antrag wird angenommen, der sozialdemokratische abgelehnt und sodann der ganze 6. Abschnitt angenommen.
Ebenso wird der siebte Abschnitt (K a s s e n Verbandssektionen) unverändert nach den Beschlüssen der Kommission angenommen. Der 8. Abschnitt behandelt besondere Berufszweige. Die Paragraphen 444—462 umfassen die allgemeinen Vorschriften und die Bestimmungen für die Landwirtschaft. H 447 handelt von der Befreiung von der Versicherungspflicht «us Antrag des Arbeitgebers. Die Sozialdemokraten beantragen Streichung dieses Paragraphen sowie des Paragraphen 447 s (weitere Vorschriften für die Befreiung). Arnstadt (kvns.): Nach Streichung dieser Vorschriften würden die verheirateten Arbeiter lediglich geschädigt. Vizepräsident Schultz teilt mit, daß über den H 447 namentlich abgestimmt werden soll. Abg. Busold (Soz.) befürwortet einen Antrag ans Streichung. Abg. Fcgter (Fortschr. Vp.): Durch die ZK 447 und 447 s werden die armen Landarbeiter tun ihre paar Groschen Krankengeld gebracht. Dari» liegt eine große Ungerechtigkeit. Abg. N euner (natl.) bittet, es bei. den Kommissionsbeschlüssen zu belassen. Abg. Schmidt-Berlin (Soz.) tritt nochmals für die Streichung der Paragraphen ein. Nachdem sich il. a. noch die Abgeordneten Dr. Mugdan und Molkenbuhr für
die Streichung der Paragraphen ausgesprochen haben, schließt die Debatte.
Tie namentliche Abstimmung über diese Bestimmung erfolgt spater. Auch die Abstimmung über K 450, der ans Z 447 znrückgreist, sowie über einen dazu vorliegenden sozialdemokratischen Antrag wird zurnckgestellt. 8 452 sieht die Möglichkeit der Herabsetzung des ländlichen Krankengeldes für die Winterarbeit vor. Abg. Arnstadt (kons.) begründet die Herabsetzung. Abg. Zuber l (Soz.) befürwortet eine» Antrag auf Streichung und sührt ans, diese Bestimmung lasse den Anschein zu, als ob bei den Konservativen und bei der Regierung die Scham zu den Hunden geflohen sei. Ebenso wird der Rast des Abschnitts bis Z 462, sowie die 88 463 bis 468 betreffend Dienstboten in der Kommissionsfassung angenommen. Desgleichen nach unerheblicher Debatte die Zß 469 bis 486 (unständige Beschäftigung). Die 88 487 biS 493 betreffen Wandergewerbe. Nach längerer Debatte werden die ZK 490 bis 525 (Hausgewerbe! angenommen mit Ausnahme des 8 515 s, der zurnckgestellt wird. Sodann erfolgt die am Anfang der Sitzung ansgesetzte namentliche Abstimmung über die 88 447 und 447 s. Diese werden mit 181 gegen 86 Stimmen (Volkspartei, Sozialdemokratie und einige Rationalliberale, darunter Dr. Thoma) bei einer Stimmenthaltung in der Kommissionsfassung angenommen. Die Paragraphen bis einschließlich 520 werden angenommen.
Sodann verhandelt das Hans über den zurnckgestellten 8 515 s. Ein Antrag Eickhoff (sortschr. Bp.), den letzten Satz dahin zu ergänzen, daß an Stelle des Bezirks des BersichernngS- amtes auch die von der obersten Verwaltungsbehörde nach örtlichem Bedürfnis bestimmten größeren Bezirke als Betriebssitze anzusehen seien, wird einstimmig angenommen und damit auch 515 s. § 520 s, der verlangt, daß ohne Entgelt beschäftigten Lehrlingen Krankengeld nicht gewährt wird, wird ohne Debatte angenommen und sodann die Weiterberatung aus Dienstag 11 Uhr vertagt. Schluß ssi7 Uhr.
Mannheim, 43. Mai. Ein bemerkenswertes Ergebnis Hatte eine Umfrage, die, wie dem „Mannheimer Generalanzeiger" geschrieben wird, der Verband der Zigarrenfabrikanten Unterbadens, der Pfalz und der angrenzenden Bezirke unter seinen Mitgliedern über den gegenwärtigen Geschäftsgang veranstaltete. Von 90 Firmen, die 21300 Arbeiter beschäftigen, liegen Antworten vor. 47 Firmen mit ,10 200 Arbeitern sahen sich zu Produktions-Einschränkungen genötigt. Tiefe erfolgten hauptsächlich durch Verkürzung der Arbeitszeit. Immerhin mußten aber 25 Firmen auch zu Arbeiterentlassungen schreiten. Auch diejenigen 43 Firmen, die bis jetzt ihre Produktion noch nicht eingeschränkt haben, klagen zum größten Teil darüber, daß trotz vermehrter Reisetätigkeit thre Lager überfüllt seien und ein Teil davon erklärt, demnächst die Produktion einschrünken zu müssen. Als Grund wird allgemein der Konsumrückgang angegeben.
Ausland.
Kaiser Wilhelm
ist mit Frau und Tochier vorgestern in London a»gekommen. Am Nachmittag waren familiäre Besuche, am Abend Familiendiners im Buckinghampalast. Am Dienstag fand die Enthüllung des im St. Jamespark aufgestellten Tenkmals der Königin Viktoria, der Großmutter des Kaisers, statt.
LiVj Jassir Kaiser von Acthiopien.
Aus der abessinischen Hauptstadt kommt eine Nachricht, welche uns bestätigt, daß die Thronfolge nach dem jüngst erfolgten Tode des Regenten Ras Tessama durch die Proklamieruug des vom Kaiser Menelik zum Nachfolger eingesetzten fünfzehnjährigen Prinzen Lidj Jassn zum Kaiser endgültig geregelt werde. Telegraphisch wird gemeldet: LidjIassu ist inAdisAbeba feierlich zum König ausgerufen worden. Tie Krönung findet später statt. Im Lande herrscht Ruhe." — Mit dieser Wandlung der Tinge ist wohl der streit um die Nachfolge des noch immer schwerkranken Kaisers Menelik endgültig beigelegt. Niemand, auch nicht Ras Olie, der Bruder der kaltgesteUten Kaiserin Taitu, hat den Versuch gemacht, die Waffen zugunsten Ras Gugsas, des einstigen Kandidaten der Kaiserin zu erheben.
Ter neue „König der Könige" ist der Sohn eines der angesehensten Fürsten des Landes, des Ras Mikael und einer Tochter Meneliks aus erster Ehe. Er ist im Jahre 1896 geboren. Er feiert eben den zweiten Jahrestag seiner Vermählung mir der jetzt neunjährigen Kaiserin Romana Work, die eine Enkelin des berühmten Negus Johannes ist. Kaiser Menelik muß sich, wenn er wirklich noch lebt und den Tingen folgen kann, der Geschehnisse aufs innigste freuen.
*
Tie Köln. Ztg. meldet aus AddisAbeba unter dem 15. Mai: Ter Bruder der Kaiserin, Ras Olie ist wegen Hochverrats zum Tode verurteilt worden.
Budapest, 15. Mai. Ter Abgeordnete Achim ist das Opfer eines Attentats geworden. Er wurde von den Söhnen eines politischen Gegners erschossen. Tie unmittelbare Veranlassung des Attentats bildete eine Zeitungs- Polemik. Ter Vater der Täter, ehemaliger Schuldirektor und Grundbesitzer Tr. Andreas Szilinaszki hatte sich
erleben! Wir Frauen sind ja immer die Hereingesal- lenen, so lange die Welt steht, und das wird so bleiben! — Aber," plötzlich glitt sie vor den Spiegel und schaute aus ihr Bild, „noch bin ich im Vollbesitz meiner Schönheit Kind meiner Kräfte. 'Noch stehe ich ans dem, richtigen Platz. Ich werde meine Schwingen regen lernen und nn euch Rache nehmen für tausend zertretene Mitschwestern!"
„Aenne, mach keine Dummheiten!" ries er und packie ihren Arm. „,Tu bist wahnsinnig! Denk an deine Familie, an deine Ehre und Würde!"
„Es ist lieb, Herr Hellmers, daß grade Sie mich an diese erinnern! Ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen. Und nun leben Sie wohl, werden Sie glücklich, und er-, ziehen -Sie viele gesunde kleine .Hellmers! Meinen lftruß an die Braut!"
„Aenne!" sagte er beschwörend, erschreckt.
„Herr Hellmers! Ich glaube, meine Freundin wird ihren Salon gebrauchen. Es ist Zeit, .wir räumen ihn! Haben Sie Tank für Ihren Besuch!" Wie eine Königin stand sie plötzlich vor ihm und senkte zur Entlassung das Haupt.
Robert blickte sie kopfschüttelnd an. Tann biß er auf die Kippe, verneigte sich und verließ das Zimmer.
Sie sah ihm stumpf nach und murmelte nur: „Nun ist alles zu Ende, alles —-aus!"
11. Kapitel.:
Im Theater herrschte große Erregung. Auf der Bühne, in den Gängen vor den Garderoben, im Konversationszimmer hatten sich Gruppen gebildet. Eifrig wurde geschwatzt und gestritten und Partei ergriffen. Mehr als die Hälfte, besonders die männlichen Kollegen, stellten sich auf die Seite Anna Gettners. Tie übrigen, meistens Damm, waren für ihre Gegnerin: Elsa Hopsen.
„Das habe ich noch nicht erlebt!"
„Und mitten in der Probe, so daß sie abgebrochen werden mußte!"
„Wie zwei Marktweiber standen sie sich gegenüber.
Pfui Teufel, ich verstehe die sonst so zurlchkhaltende Gettner nicht!"
Brandt, Annas alter Freund und Protektor, der in
dem neuen Stück die Regie zu führen hatte, kam hastig über die Bühne, lieber ein Versatzstück stolpernd, hielt er sich nur mit Mühe ans den Füßen und ries .daher schon von einiger Entfernung eifrig: „Meine liebe Frau von Pollbach, ich appelliere an Ihren Gerechtigkeitssinn! Wenn eine Dame wie Fräulein Gettner derart unvermutet attackiert und in ihrem Privatleben angegriffen wird, so gab es nur die eine Antwort oder eine Beleidigungsklage. Aber ich verstehe Fräulein Gettner, eine Ohrfeige cora-ni publieo war die einzige Lösung."
„Tie Gettner ist eine Intrigantin! Unter ihrer vor nehmen Maske denkt sie uns zu imponieren!" rief eine Schauspielerin. „Sie kann eben keine Götter neben sich vertragen und ist neidisch, daß der Doktor die .Hopfen für die viel wirksamere Rolle bestimmt hat."
Wieder nahm Brand: das Wort: „Ten Irrtum möchte ich sofort korrigieren. Erstens hat der Hein (Doktor dem Direktor und mir die Besetzung völlig überlassen. Zweitens hat er, wie er uns selbst mitteilte, die Rolle per Anna unserem Fräulein Gettner direkt auf den Leib geschrieben. Sie kannte das Stück, als es entstand, Mt für Akt wurde 'ihr zugesandt, -und schon vom ersten ab hat sie sich in diese Rolle eingelebt, demnach an kerne andere je gedacht!"
„Aha! Die Jnrimiiät zwischen Autor und 'Tiarstellerin ist sonderbar!"
„Ter Doktor und Fräulein Gettner sind /Freunde!"
„Lieber .Herl Brandt, wir vom Bau wissen, was wir von diesen Freundschaften zu halten haben!" ent- gegnete die alte Pollbach. .„Ihre Mohrenwäsche ist ja' sehr edel und löblich; jedoch nach den Erfahrungen des Winters und des letzten Sommers in Scheveningen "
„Gnädige Frau", siel ihr der Oberregiffeur jetzt streng ins Wort, „die Kollegialität müßte unser Bühnenvölkchen endlich gelehrt haben, daß wir uns um Pas Privatleben unserer Kollegen absolut nicht zu kümmern haben ! Ich denke, wir lesen jeder nur in unserem eigenen, genügend belasteten Konto." Tamil hatte er seinen (Mt- pseil abgeschoft'en und Merkte, daß er saß. Befriedigt drehie er sich kurz um und stelzte davon.
(Fortsetzung. folgt.) >
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