trag zu § 161 fortgesetzt. Ter sozialdemokratische An­trag will Wiederherstellung des von der Kommission ge­strichenen ß 181; er wird abgelehnt. Tie Paragraphen 182 und 183 werden nach kurzer Debatte angenommen, des­gleichen § 184, der Befreiung der Lehrer und Erzieher an den öffentlichen Schulen usw. von der Versicherungs- Pflicht Vorsicht, wenn die Tienstleistung nur zur Aus­bildung im Beruf erfolgt, unter Ablehnung eines sozial­demokratischen Antrags auf Streichung der Bestimmung. Ta8 Haus nimmt sodann auch die Paragraphen 185 und 186 an, von denen der letztere die Befreiung von Halbinva- lidcn von der Versicherungspflicht Vorsicht, und lehnt einen aus Streichung dieses Paragraphen gerichteten sozialdemo­kratischen Antrag ab. Tie Paragraphen 186 a bis 190 werden unter Ablehnung sozialdemokratischer Abänder- nngsanträge nach den Kommissionsbeschlüssen angenom­men und Z 192 gemäß dem Beschluß der Kommission unter Wlehnung eines von den Sozialdemokraten eingebrach- ten Antrags gestrichen. Zu ß 192 war in der Kommission ein § I92a hinzugefügt worden, wonach die Versichernngs- pslicht in allen Fällen erlöschen soll, wenn das regelmäßige, jährliche Gesamteinkommen 4000 M übersteigt. Mol- kenbuhr (Soz.) beantragt diese Summe auf 5000 M zu erhöhen. Nach längerer Debatte wird der Antrag der So­zialdemokratie abgelehnt und 8 192 a angenommen.

Die Paragraphen 197 bis 209 beziehen sich aus die Krankenhilse. Zu 8 197 beantragt Abg. Sache (Soz.) u. a. als Krankengeld nicht den halben, sondern den ganzen Taglohn anzusetzen. Die Anträge werden abgelehnt, des­gleichen in namentlicher Abstimmung mit 212 gegen 59 Stimmen eilt Eventualantrag der Sozialdemokraten, an­statt deS halben Taglohns dreiviertel desselben als Kran­kengeld anzusetzen. Die 88 197 und 198 werden angenom­men. 8 199, Ueberweisung der Kranken in ein Kranken­haus, wird angenommen unter Wlehnung eines sozial­demokratischen Antrages, welcher die Krankenhauspslege auch aus Gutachten des behandelnden Arztes eintreten lassen will, ferner, wenn der Kranke einen eigenen Haus­halt nicht hat und die Krankenhauspslege verlangt. Das Hans nimmt sodann die 88 900203 an, nachdem zu 8 20l ein sozialdemokratischer Antrag abgelehnt ist, der ein Hausgeld für die Angehörigen inr Betrage von drei Vierteln des Krankengeldes Vorsicht.

Tie Paragraphen 204 bis 209 werden nach Ablehn- nngung der sozialdemokratischen AbänderungSanträge an­genommen.

Die 88 210 bis 230 behandeln die Woche nhils c. Die Sozialdemokraten beantragen bei allen Paragraphen weitergehcnde Beihilfen unter dem Hinweis, daß es sich hier um die künftige Generation, den bedeutendsten Wert­zuwachs handle. Den Müttern sollte dadurch die Mög­lichkeit gegeben werden, ihrer mütterlichen Pflicht zu ge­nügen. Irl (Ztr.): Ich bitte, unseren Antrag anzuneh­men, wonach die Gewährung der Wochenhilse für Wöch­nerinnen, die in der Landwirtschaft oder als Dienstboten beschäftigt sind, durch die Satzungen geregelt werden soll. Daraus wird die Weiterberatung aus Dienstag 1 llhr »er­regt. Schluß Z/s? llhr.

Der Kaiser im Elsaß.

Straßburg, 8. Mai. Ter Kaiser ist 1.35 Uhr nrucr dem Geläute der Münsterglocken und unter begeister­ten Kundgebungen des Publikums im Automobil nach Metz abgereist. Im Wagen des Kaisers hatten der Statt­halter Gras Wedel und Staatssekretär Freiherr Zorn von Bulach Platz genommen.

M e tz, 8. Mai. Der Kaiser ist inn PHT Uhr im Auto­mobil eingetrossen und hat inr Generalkommando Wohnung genommen. Auf dem Wege hieMer hat der Kaiser die Werke der Ostfront besichtigt. Auf dem ganzen Weg von Slraßönrg bis Metz wurde der Kaiser aus das herzlichste begrüßt. In den Straßen von Metz hieß den Kaiser eine große Menschenmenge mit andauernden Hochrufen willkom­men. Abends folgte der Kaiser einer Einladung des Bc- zcrkspräsideüten und der Gräfin Zeppelin-Aschhausen zum Diner. Aus dem Wege zum Bezirkspräsidentcn hatten die Schulen Ausstellung genommen. Heute abend beginnt eine größere militärische Uebung.

q:

Berlin, 8. Mai. Der Kaiser hat in Anerkennung des tapferen Verhaltens der Besatzung der bei der Unter­drückung des Tingeborenenansstandes in Ponape beteilig­ten Schisse eine große Anzahl von Auszeichnungen ver­liehen.

Berlin, 9. Mai. Nachdem die Bauslaschner sich mit dem Spruch des Einigungsamtes nicht zufrieden ge­geben haben und heute in den AuSstand getreten sind, hat der Arbeitgeberverband beschlossen, ab l6. Mai etwa 40000 Arbeiter der Branche auszu sperren.

Dresden, 8. Mai. Heute vormittag zehn Uhr fand auf der Internationalen H y g i en e a u s st cl l un g in Ge­genwart des Königs, des Prinzen und der Prinzessin Jo­hann Georg, der Spitzen der Behörden, des Diplomatischen Korps und zahlreicher Ehrengäste die Eröffnung der aus­ländischen Pavillons statt.

Ausland.

Bar sur Aube, 8. Mai. Die r 0 t e n F ahn en, die sei: dem 19. März auf der Mairie und den Markthallen angebracht waren, sind ohne Zwischenfall entfernt wor­den, ebenso sind die beleidigenden Inschriften bese itigt worden.

Brüssel, 8. Mai. Bor der 2. Zivilkammer begann heute der Prozeß!, den Prinzessin Luise von Belgien ange­strengt hat, um ihre Interessen bei der Regulierung des Nachlasses des Königs Leopold zu wahren. Auch Gräfin Leonyay ist vertreten, um eventuell, wie ihre Schwester, den Besitzanspruch auf das in Stiftungen, namentlich in Kobnrg niedergelegle Vermögen, das der Vertreter der Klägerin ans 54 Millionen Frcs. schätzt, geltend zu machen. Für die Verhandlung sind etwa 17 Sitzungstage vorge­sehen.

Madrid, 8. Mai. Der Finanzminister hat heute nachmittag der Kammer einen Gesetzentwurf vorgelegt,

durch den die OllroiaLgaben in den Kreisstädten und die Spezialabgabcn aus Mohole und Salze ausgehoben wer­den. Tie Abgaben werden durch verschiedene Stenern ersetzt.

Rcwysrk, 9. Mai. Nach Depeschen aus El Paso hat der Führer der Ansständischen Made r 0 gestern Abend die Stadt Iuarez angegriffen n. einge n 0 m m e n. Bei den Kämpfen in den Straßen der ^tadt sollen dieRegie r ungstruppen starke Verluste erlitten haben.

Württemberg.

Der württ. Bauwerkincistervcrein hielt in Gmünd seine 30. Tagung ab. Tie Tagung, die einen guten Besuch cniswies, wurde vormittags h->1l Uhr vom Landcsvorstand E. Kübler aus Göppingen eröffnet. Er hielt einen Bortrag über die Erziehung der tech­nischen Jugend. Redner wies darauf hin, daß der Verein sich seit über 10 Jahren mit der Vorbildungssragc beschäftige. Der tiefste Grund hiesür sei darin zu suchen, daß nian die Ilebersüllung des LtandeS durch Fernhalt­ung ungeeigneter Elemente eindännnen wolle. Es sei ein Akt der Selbsthilfe, der die Buwerkmeister gezwungen habe, zu dieser Frage Stellung zu nehmen. Ueberall schaffe nian Prüfungen und Dnrchgangsstadien, durch die der einzelne sich durcharbeiten müsse. Da könne man es den Bauwerkmeistern nicht verdenken, wenn sie nicht länger Zurückbleiben wollten. In weiteren Ausführungen behan­delte Redner die Wichtigkeit einer guten Allgemeinbild­ung. Eine gründliche praktische Ausbildung, so uner­läßlich sie sei, genüge allein nicht. Eine Hebung des Standes erreiche inan nicht allein durch Erzielung ma­terieller Vorteile, dringend notwendig sei auch die Schaff­ung ethischer Werte. Der Meister müsse dem jungen Nachwuchs neben der Geschäftstüchtigkeit auch die Be­wahrung sozialen Empfindens gegenüber den Arbeitern beibringen. Man mache leider mitunter die Erfahrung, daß da und dort versucht werde, den jungen Leuten durch Geschenke beizukommen, damit sie bei Warenlieferungen ein Auge zudrücken. Das sei ein Unfug, der nur aus dein Wege der Erziehung beseitigt werden könne. Tie technische Jugend müsse zu Männern erzogen werden, welche des deutschen Volkes würdig seien. (Beifall). In der Dis­kussion wurde betont, daß der Verein die Forderung nach einer besseren Allgemeinbildung schon in mehrfachen Eingaben an das Ministerium zur Geltung gebracht habe. Es stehe nun zu erwarten, daß dem Wunsche, in ab­sehbarer Zeit wenigstens teilweise entsprochen werde. Ans dem Gebiet des fachtechnischen Nnterrichtstvesens hat der Verein durch Veranstaltung von EinsührnngSkursen in das neue Baugesetz auch dieser wichtigen Angelegenheit seine Aufmerksamkeit gewidmet. Auch das Pensio ns Ver­sicherung sg es etz für Privatangestellte wurde in ei­nem Referat behandelt. In einer Resolution erkennt der Baumeistertag die Bemühungen des Reichstags an und hofft, es möchte das Gesetz möglichst schnell erledigt wer­den. Die nächste Landesversammlung soll in Reut­lingen stattsinden. Abends fand im Stadtgarten ein Bankett statt.

Zur Stuttgarter Stadtvorstandswahl.

Keiue Einigung.

Bei den Verhandlungen der bürger­lichen Parteien zur Stadtvorstandswahl wurde fol­gendes Schlußprotokoll herausgegeben: Die heurige Be­sprechung der verschiedenen bürgerlichen Parteien hat leider zu einer Einigung nicht geführt. Tie Nationalliberale und die Konservative Partei traten für die Kandidatur La uten schlag er ein; die Volkspartei dagegen für die Kandidatur Sigel und Keck. Die Vertreter des Zen­trums erklärten, daß Keck für sie annehmbar sei, wenn sämtliche bürgerliche Parteien sich aus ihn einigen könnten. Der Versuch der Volkspartei, eine Einigung für die Kandi­datur Sigel zu erzielen, ist dadurch gescheitert, daß Natio­nalliberale und Zentrum 'diese Kandidatur ablehntcn.

Zn diesem negativen Ergebnis bemerkt der ^Beo­bachter":Mit dieser UneiniAei't der bürgerlichen Par­teien ist dem Siege des sozialdemokratischen Kandidaten aufs kräftigste vorgearbeiret. Tie Hauptschuld trägt die Nationalliberale Partei, die ausschließlich auf ihrem u n m ö g l i che n Ka n d i d a t en Lautenschlager, der ihrer Partei angehört, beharrte."

Die Volkspartei hat auf Montag Abend eine Mitglie­derversammlung cinberusen um zu- der neuen Situation Stellung zu nehmen. Diese Versammlung endete mit die­sem Resultat:

Die Bölkspartci unterstützt Keck.

Folgende Resolution wurde dieser Versammlung vom Ausschuß vorgeschlagen:Die Versammlung der Fort­schrittlichen Volkspartei Groß-Stuttgart dankt dem Aus­schuß für seine Bemühungen, eine gemeinsame Kandidatur mit den anderen Parteien herbeizusührcn. 1) Sie hält den von der Sozialdemokratie ausgestellten Kandidaten, ab­gesehen von den Verpflichtungen, die ihm seine Partei­angehörigkeit auferlegt, nach seiner Tätigkeit in den bürger­lichen Kollegien von Degerloch und Stuttgart nicht für einen geeigneten Repräsentanten der hauptstädtischen Ver­waltung. 2) Sie bedauert, daß die Deutsche Partei es ab- gelehnt hat, gemeinsam mit der Volkspartei die Kandi­datur des OBM. Keck oder des Ministerialrats Sigel aus­zustellen, der sich in der Justiz- und Eisenbahnverwaltung sowie als städtischer Oberrichter hervorgetan hat und zur Annahme einer gemeinsamen Kandidatur bereit gewesen wäre, und daß die Deutsche Partei durch einseitige Auf­stellung eines ihrer Parteigenossen die Solidarität des Ge­samtliberalismus ausgegeben hat. 3) Sie erachtet den­jenigen Beamten der Staatsaussichtsbehörde, der, wie Re­gierungsrat Lautenschlager, als Untersuchungsrichter Stell­ung gegen die städt. Verwaltung genommen hat, nicht als geeignet, diese Verwaltung gegenüber der Staatsaufsicht erfolgreich 'zu vertreten, auch wenn er seine Auffassung in der neuen Stellung ändern würde; sie kann sich der Tat­sache nicht verschließen, daß die Kandidatur Lautenschlager keine Zugkraft in der Bevölkerung besitzt und zahlreiche Wähler vor der Abstimmung für die Gegenkandidaten be­

stimmen würde. 4) Sic erkennt den OBM. K e ck, angesichts seiner erfolgreichen Tätigkeit als Oberbürgermeister/an­gesichts des Vertrauens, das er durch diese Tätigkeit, durch sein Auftreten und durch die energische Walpnng der Lelbnverwnlnmg genommen hat, als den geeignetsten und aussichtsreichsten bürgerlichen Kandidaten und wrrd nach­drücklich für diese Kandidatur eintreten." Diese Re­solution wurde unter lebhaftestem Beifall mit allen gegen 3 Stimmen ohne Debatte angenommen, so daß ein Führer der Volkspartei nut Freuden Hinweisen konnte ans die Einigkeit, die sich heute wiederum gezeigt habe.

Gleichzeitig hat die N att i 0 n a l l i b e r a l e Partei beschlossen, die Ka n d i d a t n r L a u t c n f ch l ä g er zu un­terstützen. Die Konservativen werden sich wohl ebenfalls hinter die Kandidatur Lautenschluger stellen, wenn picht das vorzügliche Urteil, das das Zentralblatt der Kon­servativen über Herrn Keck abgab, sie zum Teil wenigstens veranlaßt für den Göppingcr Stadtvorstand einzutretcn' Das Zentrum hat sich seine Stellung Vorbehalten, wird aber nach seiner Haltung bei den Einigungsverhandlungen zu schließen, sich auf die Seite des Herrn Keck neigen. Da Amtmann Bazille angesichts der nun geschaffenen Si­tuation die offizielle Erklärung abgab, daß er seine Kandidatur vorläufig nicht weiter verfolge und OBM. Jnckle zu Gunsten seines Kollegen Keck seine Kandidatur znrückzog, so verbleiben noch drei Kandidaten: Keck, Lau­tenschlager und Lindemann.

Die Kandidatur Lindemann ist Montag Abend in einer großen Versammlung in der Lie­derhalle den Stuttgartern empfohlen worden. Dabei siel es aus, daß Herr W e st m e >) er. den Vorsitz führte. Demnach hat sich der Stuttgarter Führer der Radikalen inzwischen damit nbgesunden, daß Herr Lindemann als Stadtvorftand auch zu Hofe gehen will. Anders derVorwärts", der schon am Tage nach der Aufstellung des Herrn Linde­mann schwere prinzipielle Bedenken äußerte und neuerdings folgendes schreibt:

Zunächst bleibt es im unklaren, welche Organisa­tionsbeschlüsse Genosse Lindemann gemeint hat, die ihm angeblich die Ausübung des Amtes nnnröglich machen. Falls solche beständen, hätten sie entweder ausgehoben oder bestätigt werden müssen. Auf keinen Fall geht es aber an, einen einzelnen Gerrossen von den Be­schlüssen der Gesamtheit zu entbinden und für ihn Aus­nahmen in der Gegenivart oder Zukunft zu machen. Han­delte es sich gar um Beschlüsse der Landesorganisatiow in Württemberg, so wäre die Parteiversammlung einest Wahlkreises sicher nicht berechtigt, diese anfzuheben oder von ihrer Befolgung zu dispensieren. Die Situation, wie sie sich infolge der Ablehnung des Antrags der Par­teileitung und der Annahme einer allgemein gehaltenen Bertrauensresolution für den Genossen Lindemann ge­staltet hat, ist somit durchaus unklapW Jedenfalls wird die Stuttgarter Parteileitung noch weitere Aufklärungen der Parteiöffentlichkeit wohl nicht vvrenthalten. Wir würden uns damit auf jene schiefe Ebene begeben, die die französische Partei eingeschlagen hatte, als es sich um den Eintritt Millerands in die Regierung han­delte. SolcheGenossen auf Urlaub" hat die Partei bisher nicht gekannt und wird sie wohl auch in Zukunft nicht kennen lernen wollen."

Herr Lindemann wird sich, falls er gewählt und be­stätigt wird, seinen Urlaubspaß schon selber ausstellen. Und zwar einen Urlaubspaß von unbegrenzter Dauer.

Mundelsheim, 6. Mai. In Hessigheim werden zur Bekämpfung des Heu- und Sauerwurms laut Beschluß des Gemeinderats Heuer versuchsweise 500 Stück blechcne Fanggesässe an die Mühlbcrgwcinbesitzer zur Ausstellung an geeigneten Stellen verteilt. Auch Mundelsheim wird in den an diese Lage anstoßenden Käsberg 1000 solcher Ge­säße ansstellen laßen. Der Mottcnfang soll überall aber nnttelst Klebsächer durch Schnlknaben lebhaft betrieben werden.

Nah und Fern.

SteuerdcfrauSant?

Unter dieser Uebcrschrift schreibt dis Neckarzeüung: Der Rentner Wolfmüller in Bonfeld, welcher über­ein beträchtliches Vermögen verfügt man spricht von einer halben Million steht schon längere Zeit in Ver­dacht, sein Vermögen in den letzten Jahren nicht vollstän­dig versteuert zu haben. Die Vcrdachtsnwmentc haben sich nun in letzter Zeit derart verstärkt, daß eine förmliche Untersuchung gegen ihn eingeleitet werden mußte. W scheint nun auch eine Hausdurchsuchung bei ihm vorge­nommen worden zu sein, denn am letzten Freitag fand sich 'eine Gerichtskommission bestehend aus dem Vorstand des Kameralamts Heilbronn, einem Amtsrichter, zivei Steuerwächtern und einem Landjäger in Bonfeld ein und hielt bei dein Beschuldigten eine Durchsuchung ab. In wieweit diese Durchsuchung Erfolg hat, wird die nach­folgende Untersuchung ergeben; zwei große Pakete, welche die beiden Steuerwächter fortschasften, lassen auf nichts gutes schließen; offenbar wurden seine sämtlichen Wert­papiere beschlagnahmt."

Der Blitz.

Bei einem Gewitter am Samstag abend schlug der Blitz in das sehr hohe Fabrikkamin der Firma Heinrich Otto und Söhne in Unterboihingen. 3040 Meter weit slogen herausgeschlagene Steinstücke und Splitter die unweit des Kamins stehenden Schadbanten und richteten! Schaden an den Glasoberlichtfenstern sowie an den unter ihnen liegenden Maschinen an.

Durch einen Blitzstrahl wurde der Diepold'sche Heuhof in Sontheim eingeäschert. Das Wohnhaus wurde gerettet. Tiepold ist versichert.

Tod durch einen Papagei-.

Auf seltsame Weise ist, wie durch Wiener Blätter be­richtet wird, zu St. Pölten eine 58jährige Ingenieurs- Witwe, Frau Emma Hanisch, aus dem Leben geschieden. Frau Hanijch hielt schon seit Jahren einen Papagei ur ihrer Wohnung, der als äußerst zutraulich und zahm ge­schildert wird. Vor wenigen Tagen nun biß oas Tier die Frau in die Hand. Nach kurzer Zeit schwoll diese