Lokales.

Wildbad, den 8. Mai.

Operettenmusik-Abend. Eines in Anbetracht der Frühsaison, großen Zuspruchs erfreute sich der Sonn­abend Abend im Kursaal veranstaltete Operettenmusik-Abend. Allen schmeckte die leicht verdauliche musikalische Kost ganz vortrefflich. In schmeickelnden Walzerklängen zogen die Kinder der Muse vorüber und hier und dort hüpfte ein Füßchen im Takte mit, summte ein Mund die süßen prickeln­den Weisen nach. Die leichtlebige Operettenmusik wurde mit Dank nnd Beifall ausgenommen. Her Musikdirektor Prem mit der gutgeschulten Kurkapelle hat Samstag Abend wieder einen durchschlagenden Erfolg erzielt.

Kammermufik-Abend. Eine genußreiche Unter­haltung, die nur echte Kunst und vorzügliches musikalisches Können entfaltet, bilden die im Kgl. Kursaal stattfindenden Kammermusik-Abende. Zwei Quartette, B-dur und Es«dur standen auf dem Programm von gestern Abend, elfteres von Haydn und letzteres von Mozart. Schon allein die Namen, die gleich leuchtenden Sternen am Musikhimmel strahlen, bürgen für herrliche göttliche Kunst. Die beiden

Quartette atmeten sonnige Freude und die vier Künstler, Herren Herst, Lehnert, Töpel und Echinger wetteiferten mit ihren Instrumenten und verliehen den Werken Wärme und Innigkeit mit gesunder Empfindung. Großartig war die feine Durchbildung und Verkörperung der verschiedenen Charaktere und bei jedem Abschnitt bewies ein reicher App­laus die volle Befriedigung der Zuhörer. Der gestrige Musikabend war ein Abend charaktervoller Schönheit und recht dazu angetan, die herrliche Kunst in alle empfängliche Herzen als Gemeingut zu versenken.

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Wildbad. Verantwortlich: E. Reinhardt, daselbst. Druck und Verlag der Bernh. Hosmannschen Buchdruckerei in

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Auf Anordnung des Kgl. Oberamts ist künftig bei Vorlage von Gesuchen um Bewilligung von Ausnahmen im Sinne des § 105 f. der Gew.-Ordng. (Ausführung gewerblicher Arbeiten an Sonn­tage« re.) in allen Fällen anzugeben:

1. Die Zahl der in dem betreffenden Betrieb beschäftigten Per­sonen;

2. Die Zahl der Arbeiter, für welche die Ausnahme bewilligt werden soll;

3. Der Ort und die Art der Arbeiten, für welche die Ausnahme beantragt wird;

4. Die Arbeitsstunden, in welchen gearbeitet werden will.

Die Antragsteller haben außerdem ihre Gesuche genau zu be­gründen und sind Letztere, nicht wie bisher, erst am Abend vor dem betr. Sonntag, sondern frühzeitiger von den Beteiligten einzureichen, damit das K. Oberamt auch in der Lage ist, die Anträge auf ihre Be­rechtigung zu prüfen.

Wildbad, den 6. Mai 1911.

Stadtschnltheißenarnt : Bähner.

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