Saison 1911 .

Nun stehen wir wieder im schönsten Monat des JahreS im Wonnemonat Mai, und ein herzlich frohes Willkommen sei ihm zum Gruß entboten! Möge er uns das bringen, was wir von ihm erhoffen: goldenen Sonnenschein, linde Luft, ein Grünen und Blühen überall, ein Wachsen und Gedeihen zu unseres Herzens Freud und Lust. Ist doch der holde Mai der Göttin des Wachstums geweiht, zieren wir ja so gern unsere Wohnungen mit grünen Maien und wird sein erster Tag alter deutscher Volkssitte nach im festlichen Schmuck der vielen duftigen Gaben, die der Mai uns schenkt, noch heute in vielen Gegenden des lieben deut­schen Vaterlandes begangen. Im Volksmund heißt es vom Wonnemonat:Nur einmal blüht im Jahr der Mai, nur einmal im Leben die Liebe!" Hinaus in Gottes schöne Welt! das ist jetzt die Parole: weg mit Sorgen, weg mit Grillen!

Jst's Herz dir beklommen zum Walde geh hin. Wenn Lenzestau leise entrauschet den Lüften,

Durchatmet von hoffnungsgeschwängerten Düften Und lieblichem Keimen und holdem Erblühen.

Drum ist dir's beklommen, so wandre zum Wald, Wenn Lenzestau leise entrauschet den Lüften,

Durchatmet von Keimen, von Blühen und Düften Da schaue, da lausche, und Friede wird bald.

Endlich ist er herangekommen, der mit Hangen und Bangen in freudloser Winternacht herbeigesehnte 1. Mai. Anheimelnde Töne klingen wieder nach langer Ruhepause an unser Ohr. daß Königliche Kurorchester unter Leitung ihres Dirigenten, des uns wohlbekannten Herrn Musikdi­rektors A. Prem eröffnet« gestern vormittag bei präch­tigem Frühlings weiter durch ihr erstes diesjähriges Debüt die Saison 1911. Alle königlichen Badeanstalten haben ihre Pforten den aus allen Gauen Deutschlands kommenden Erhohlungsbedürftigen erschlossen, alle Hotels, Gasthäuser und Privatwohnungen sind aufs beste saisonmäßig geeichte und schon weist die amtliche Fremdenliste die Ziffer 9 0 5

aus. Mögen sich auch diesmal wieder die altberühmten Wildbader Thermen zu Nutz und Frommen aller Kranken und Siechen heil- und segenbringend bewähren.

Unser frommer Wunsch ist, daß am Schluß der Sai- on 1911 alle Erholungsbedürftigen das gefunden haben, was sie hier im herrlichen Wildbad und auf den schwarzen Höhen suchten, Heilung von allen Leiden und ihnen unser Städtchen, mit seinen netten Häusern und freundlichen Gesichten in dankbarer Erinnerung bleiben möge.

L. Pankoke.

Lokales.

Wildbad. 2 . Mai 1911.

Der Evangl. Arbeiterverein Wildbad hielt gestern im Gasthof Badischen Hof seine diesjährige, von fast sämt­lichen Mitgliedern besuchte Generalversammlung ab. Nach­dem vom Kassierer der Versammlung der Rechenschafts­bericht vorgelegt wurde, wurde demselben Entlastung er­teilt. Der Bericht ergab einen Ueberschuß von 400 Mark welcher der Vereinsbank Wildbad überwiesen werden soll. Bei der vorgenommenen Vorstandswahl wurden sämtliche Herren des alten Vorstandes neu- bezw. wiedergewählt. Dem Antrag, den Verein handelsgerichtlich eintragen zu lassen, wurde stattgegeben und weiteres darüber beschlossen

Vortrag. Der Verband der ständigen Holzhauer des Württ. Schwarzwaldes hielt am vergangenen Sonntag 2 Versammlungen ab und zwar in Wildbad und Sprollen- berg. Im letzteren Ort war die Versammlung sehr gut besucht und konnten am Schluß des Vortrages mehrere Neuaufnahmen vollzogen werden. Der Redner führte u. a. aus, wie wenig Einfluß der einzelne Mann im Wirtschaft- lichen Leben auf die Gestaltung seiner Arbeits- und Lohn- Verhältnisse besitzt und er sich seine Vorteile nur durch den Zusammenschluß in Organisationen holen kann und müßten darum sämtliche Holzhauer des württ. Schwarzwaldes durch das Mittel der Organisation versuchen, ihre Verhältnisse zu bessern. Der Verband bezweckt: die schlechten Lohn- und Arbeitsverhältniffe zu bessern, die Rechte der Mitglieder zu

vertreten und ihnen in allen Lagen des Lebens beizustehen Im die Durchführung seiner Aufgaben zu fördern, ist er iu,' Gegensatz zu andere» Organisationen parteipolitisch unab­hängig und religiös neutral. Wer darum mithelfen will, die Interessen seines Berufes wirksam zu vertreten, der melde sich als Mitglied an, denn nur durch Einigkeit kom­men wir zum Ziel auf dem Boden unseres engeren Vater­landes."

Der heutigen Auflage unserer Zeitung liegt ein Pro- spekt der Firma Dr. Arthur Erhard, G. m. b. H., Berlin betrVisneruin" bei, dessen Durchsicht wir unseren Lesern angelegentlichst empfehlen.

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Dsitung: Lgl. Alusikäirvktor.

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2. OuvortursIlka" Doppler

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1 . Oboral: Diodstsr 4osu vir sind bisr.

2 . OuvertüreDeäitoustrsiobo" Luppe

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Druck und Verlag der Bernh. Hofmannschen Buchdruckeret in Wildbad. Verantwortlich: E. Reinhardt, daselbst.

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Wildbad.

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Das in Nr- 97 dieses Blattes näherbezeichnete Anwesen des Wilhelm Wurz, Hoteldieners hier, kommt am nächsten

Donnerstag, den 4. Mai 1S11, vormittags 11 Uhr auf der hiesigenNotariatskanzlei letztmals zur Versteigerung, wozu Liebhaber eingeladen werden.

Den 1 . Mai 1911.

Gerichtsnotar Oberdörfer.

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Von Mittwoch früh Uhr ab ist gutes junges

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zu haben das Pfund zu 55 Pfg.

Ev,Arbeiterverein

Mittwoch abend 8 Uhr

Ausjchuß-Mung

bei Mitglied Knch z- Adler.

Der Vorstand.

Dem geehrten Publikum von Wildbad und Umgebung zur gefl Kenntnis­nahme, daß ich mit dem heutigen Tage meine Praxis in München, Neuhauser­straße 7, aufgegeben und mich mit Herrn I. Klauser, Neuenbürg, associert habe. Wir führen die Praxis unter der bewährten Leitung des Herrn

Mitglied des Verbandes bayer. Dentisten und des deutschen Reiches.

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über I. Assistent ües Herrn Dr. Llivxer, Lnäsprst; I Assistent «les Herrn Dr. Lncklivber, Wien; I teebniseber Deller um ^LdnürLtlieben korldilänvKS-IvsIilvI Derliv W.

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