Wochen-Rmrdschau.

r>r. ?. Am Tierrstag läuft die kurze Erholungs ÄS Reichstags, die eine Art politischen Waffen- , indes bedeutete, ab, und der durch die Osterferien unterbrochene Kampf der Parteien wird feinen Fortgang nehmen. Ob auch in gleicher Weise die Positive Arbeit, das bleibt abzuwarten, denn bars erste herrscht völlige Ungewißheit über das weitere Schicksal der Session. Wäh- rerä die.Einen nicht recht an die geplante Herbstsession glauben wollen, verlangen die Anderen gar, daß dieser Reichstag noch den Etat für 1912, wenn nicht zur Er­ledigung, so doch zur gefälligen Kenntnisnahme vorgesetzt bekomme, ein sonderbarer Plan, von deni aber auch die Regierung nichts wissen zu wollen erklärt. Auch sonst ist der offiziöse Tementierapparat in letzter Zeit viel in Bewegung gesetzt worden. Einige, die das Gras wachsen hören, hatten dem Staatssekretär des Innern, Herrn Del­brück, auf Grund der Unstimmigkeiten in der elsaß-loth- ringischcn Versassungsfrage das Sterbeglöckchen geläutet, was prompt dementiert wurde, und Andere sprechen gar von einer Bethmann .Hollweg-Krisis, was allermindestens Sen Dingen, nämlich in diesem Falle den kommenden Wah­len. anscheinend uni neun Monate vorausgeeilt ist.

In Oesterreich ist der Wahlkampf, per zu­gleich die Entscheidung über die Existenzfähigkeit des Ka­binetts Bienerth bringen soll, bereits in vollem Gange. Stehen in der Donaumonarchie sonst die nationalen Kämpfe im Vordergrund, so bringt es die auf die Nationalitäten zugeschnittene Abgrenzung der Wahlkreise, die eine gegen­seitige Invasion ausschließt, mit sich, daß sich zur Wahl­

zeit die politischen Parteiungen und Spaltungen mit umso größerer Schärfe gellend machen. Und zwar nicht bloß bei den Deutschen, sondern nicht minder bei den Polen und Tschechen. Auch die Versuche, innerhalb der deutschen Parteien eine Sammlungsparole gegen die Sozialdemo­kratie auszugeben, sind bisher ganz so wie in Deutsch­land im wesentlichen erfolglos geblieben, obwohl nur auf diese Weise dein Deutschtum in Oesterreich Mandate gewonnen und Garantien geschaffen werden könnten. Dagegen ist noch in letzter Stunde eine Einig­ung in dein erbitterten Streit erzielt worden, der sich zwi­schen Cisleithanien und Transleithanien um die Dienst­sprache bei den ungarischen Militärgerichten entspannen hatte, und die Beendigung dieses Konfliktes ist gerade jetzt angesichts der bevorstehenden Reise des Kaisers Franz .Josef riach Budapest mit besonderer Befriedigung be­grüßt worden.

Der greise Kaiser darf trotz, aller nie ganz beigeleg­ten Differenzen zwischen den beiden Rcichshälften auf die begeisterten Eljen-Rufe der Magyaren umso sicherer rech­nen. da ihnen der zweite angekündigte Gast, Hessen Ev- fcheinen sie mit geringerem Vergnügen entgegensahen, er­spart bleibt. Seit Monaten war über den Empfang desKönigsPetervonSerbien beim Kaiser Franz Joses hin und her verhandelt worden, und wenn auch angesichts der Proteste der Wiener Bevölkerung die öster­reichische Hauptstadt, als Empfangsplatz ausgeschieden war, so hatte man sich doch zum Schluß auf Budapest geeinigt. Aber die Magyaren protestierten ihrem lebhafteren Volks- charakter entsprechend nych stürimscher gegen diese Visite, und so wählte man den bekannten Weg der diplomatischen Krankheit. Kaiser Franz Josef's Heiserkeit mache, so versichern die Wiener Offiziösen, einen Empfang des Serbenkönigszur 'Zeit" unmöglich, aber es scheint Mnz, als ob dies Aufgeschoben ein Aufgehoben bedeutete, ein Mißerfolg, der nicht geeignet ist, die ohnehin gefähr­dete Stellung der Karageorgiewitsch in diesem unruhig­sten aller Balkanländer zu festigen.

Auch sonst wird wieder schlecht Wetter vom Balkan gemeldet. Hat doch der türkische Minister des Aeußern, Rifaat Pascha, dessen Stellung übrigens wieder als recht unsicher gilt, während der Kriegsminister Mahmud

Scheffel über seine Gegner triumphiert Yak, sich gerwtigt gesehen, in der leAen Sitzung der Deputiertenkam- mer den Montenegrinern eine scharfe Zurechtweis­ung wegen ihrer Unterstützung der aufständischen Malis­soren zu erteilen. Es ist ohne weiteres verständlich, wenn die Regierung der Pforte, die sich von Aufständen an allen Ecken des Reiches bedroht sieht, ernlich Front macht gegen die kleinen Balkan-Duodezstaaten, die, wie die Serben, Montenegriner und Griechen, der Meinung sind, ihr Ackerland müsse größer sein auf Kosten des Os- manenreiches, das aber trotz aller inneren Krisen so etwas wie das Erwachen des Löwen erkennen laßt.

Der Sultan von Marokko gehört offenbar in eine andere Rubrik der Zoologie. Es war nur die Haut des Löwen, mit der er sich dekoriert hatte, während er sich als hilfloses Werkzeug in der Hand der Franzosen erweist, die für ihn 'den Kaurpf um sein eigenes Land führen. Für ihn? Zwar versichern sie in einer den Signatarmächten von Ltlgeciras Angestellten Note feier­lich, daß ihre Operationen den Schutz der Europäer bezwecken. Aber wer wird die Marokkaner vor den Franzose,! schützen ? Zweifellos besteht bei dem Kabinett Monis-DeleaM eine starke Neigung, bei dieser Gelegenheit eine möglichst weitherzige Auslegung des M- gecirasvertrages durchzufetzen, aber man wird am Quai d'Orsay nicht vergessen dürfen, daß bei solchen Auslegungs­versuchen auch die anderen Kontrahenten von Al­ge ei r a s, vor allem Deutschland, ein kräftig Wörp- lein mrtzureden haben - auch mitreden werden!

Deutsches Reich.

Das Wachstum der Bevölteruug Deutschlands im Norde« und Süden.

Tie Volkszählung von 1910 hat ergeben, daß die Bevölkerung des deutschen Nordens wiederum ra­scher gewachsen ist, als die des Südens. Seit 1871 nimmt das Uebergewicht Norddeutschlands in der Bevöl- kerungsvermehrung stetig zn. Damals betrug der Anteil Preußens an der Reichsbevölkerung 60,1 o/o, heute 61,9 fo, der von Sachsen 6,2, jetzt 7,4 o/o. Bei Bayern dagegen ist der Anteil an der Reichsbevölkerung im gleichen Zeit­raum von 11,8 aus'10,6, bei Württemberg. von 4,4 auf 3,8, bei Baden von 3,6 auf '3,3, bei Elsaß-Lothringen von 3,8 .aus '2,9, bei Hessen von 2,1 auf 2 o/o gefallen. In der letzten Nmnmer der Mittellungen des Kgl. Würt- tembergischen Statistischen Landesamtes ist nun nachge- wiesen, daß /diese Entwicklung wesentlich aus das rasche Anwachsen Groß-Berlins zu nIckzufuhr en ist. Wäh­rend sich die Bevölkerung des Reichs seit 1905 um 7 o,» vermehrt hat, hat Berlin mit den 4 daran angeschlossenen Großstädten CharlottenLurg, Rixdorf, Schöneberg, DeutschWilmerSdorf und den 17 unmittelbar vorgelager­ten größeren Landgemeinden nm 14,3 o/g zugenommen, Berlin ist also doppelt so rasch gewachsen wie das Reich. Da es sich dabei um eine absolute Zunahme von nahezu 426000 Bewohnern handelt, das .ist ein Zehntel der Reichszunahme (4,26 Millionen), muß diese schnelle Ver­mehrung für den . Norden schtver ins Gewicht fallen. Bei Wzug der Reichszentrale ergibt sich denn auch, daß Preu­ßen nicht.schneller wächst äls der 'Reichsdurchschnitt.

*

Amtliche Statistik über Streiks und Aus­sperrungen in Deutschland im Jahre ISIS.

Im Jahre 1910 sind im Deutschen Reich 2113 Streiks mit 155680 Streikenden beendet worden. Betroffen wur­den hievon 8276 Betrübe mit 374 038 Arbeitern. Die Zahl der Streiks 1910 ist erheblich größer als in den Jah­ren 1909 und 1908, aber geringer als 19051907, den Jahren einer Hochkonjunktur. Von den Streiks im Jahre 1910 blieben 42 Proz. unter der Zahl von 20 Betelligien, 43 Proz. betrafen 21-100 Beteiligte, nur 17 Proz. nah­men einen größerenUmfang an n. zwar umfaßten 93Streiks

willst du ein lveib vernichten, kaß es von Weibern richten.

Robert «Ser sunv.

Theater.

Äomai! von E c ü >i Georg y.

44> «Nachdruck verboten.)

(Fortsetzung.)

Da wurde Fronkar der freigervordene Jntendanten- posten angeboren, mit der Bedingung, Anna Gettner zu entlassen.

Fronkar war empört und Wollte mit ihr nach Amerika gehen, und dem Vaterlande für immer den Rücken kehren. Wer Aenne Mb es nicht zu. Ihre Leidenschaft war er­loschen. Was sic jetzt fühlte, war nur noch reine Freund­schaft und Dankbarkeit für den dNann, der als Künstler und Mensch gleich groß war. Nach kurzem Kampfe trug sie den Sieg davon und schied. Er trat den neuen Posten an.

Aenne ging für eine Saison nach Dresden, machte dann Gastspielreisen und kam Nach Hamburg. Ihre innere Freiheit und Ruhe war um bitteren Preis erobert. Ihre Verhältnisse durch Auszahlung der Erbschaft längst ge­sichert. Ganz allinätzlich hatten die Gefühle erster Ju­gend wieder in ihr die Oberhand gewonnen. Der kurze, ideale Glückstraum mit Fronkar verblaßte. Robert Hell­mers Bild tauchte wieder in ihr empor.

Wie machtvoll, unerklärlich machtvoll er noch in ihr lebte, das hatte Aenne Geltner zn ihrem Entsetzen heute gesehen!

Es war fast Morgen, als sie übermüdet und zer­mürbt ihr Lager auffuchte.

6. Kapitel.

Hier Frau Fritz Hellmers. Wer ist am Apparat?"

,^Zch selbst, Eva, ich, Robert."

2lch so, du selber! Ich hatte deine Stimme gar nicht erkannt. Wie geht es, lieber Schwager?"

Danke, ausgezeichnet! Wer vergib, Eva, wir t)a- ben grade eine dringende geschäftliche Besprechung," - erllang die Stinrme deS Angerufenen durch den Fern­sprecher voller Ungeduld.

Ich will dich Mt nicht aufhaften, Robert. Wer

höre, meine Mama läßt dich fragen, ob du heute abend frei bist?"

Ja, ich bin frei!"

Das ist schön, dann läßt meine alte .Tarne dich bitten, ihr lieber Gast zu sein!" entgegnete Eva.

Schön! Ich komme; aber um welche Zeit?"

Um halb acht Uhr im Reichstheater. Mama hat für Aenne G.s Gastspiel eine ganze .Loge genommen. Dein Billett liegt beim Portier des Theaters auf deinen Namen. Wer fei pünktlich! Schluß!"

Robert Hellmers stand wie angerlageit vor dem Te­lephon. Er vergaß, in Gedarrten versunken, das Hör­rohr anznhängen.

Ist deine verroandtschaftliche Konversation noch nicht beendet?" fragte sein Sozius ungeduldig.Wenn uns doch unsere Damen bloß während ' der Geschästsstunden gütigst verschonten! Meine Frau macht es nicht anders?

Wer es ist höchste Zeit, daß nur uns entscheiden. Die Antwort muß sofort gekabelt werden, damit sie bis zwei Uhr in Neuyork ist."

Bitte, ich bin so tveit, Emil!" - Hellmers nahm vor seinem Schreibtisch Platz, Er blickte seinen Freund und Teilhaber erwartungsvoll an und widmete sich für die nächste halbe Stunde nur den Kalkulationen. End­lich waren diese beendet, die Antwort formuliert und einem Angestellten zur Beförderung übergeben.

Emil Meier, ein dicker, gutmütiger und geschäftlich außerordentlich beschlagener Mann, ging an den eisernen GÄdschrank.

Hellmers nahm das Hauptbuch zur Hand und ver­glich einige Posten.

Nicht .wahr, Robert, das wird ein ganz guter Schnitt für Meier und Hellmers ?" fragte der Sozius vergnüg: und steckte sich eine Zigarre in Brand.Nichts freut mich mehr, als wenn tvir deutschen Michel auch einmal den smarten Fellows, den Pankees, das Fell über die Ohren ziehen. Wenn das Jahr so weiter geht, wird der Abschluß'fein. Ich glaube, wir sind jetzt schon so weit, wie wir im vergangenen Jahr zwei Monate später hielten. So habe ich es gern!" Er rieb sich be­haglich die Hände.

Der Eonp war .gut!" sagte Robert.

201 500 und 38 über 501 Arbeiter. Wie stets- in Zeitt,, raffte i-gcnder wirtschaftlicher MtwiÄung überwoa der Angriffsstreiks mit 1977 Fällen und 149 552UHeich(f weitaus die Zahl der Abwehrstreiks mit 136 Fällen 6128 Streikenden. Fast ein Mertel aller Streitz ^ fällt auf bas Baugewerbe (506), dann folgen in wtttem Abstand das Holzgewerbe (314), die MaschineniMM- (214), die Metallverarbeitung (204), die Industrie de,- Nahrungs- und Menußinittel (137), das Bekleidungsge­werbe (1.34), die Industrie der Steine und Erden ( 119 ) ^ Textilindustrie (107); erwähnt seien schließlich noch Handelsgewerbe mit 75 und das Verkehrsgewerbe mit ?j endlich Bergbau mit 28 Fällen. Nach der Jahreszeit sielen die meisten Streiks in den Sommer (32 Proz.), dann folacn der Herbst (30,4 Proz.), der Frühling (25,6 ProK) und der Winter (12 Proz.), während in den vorhergehenden Jahren der Frühling die stärkste Streikbewegung aufwies. We­niger als einen Tag dauerten 82 Streiks 15 Tage 7N 6-10 Tage 307, 11-20 Tage 299. 21-30 Tage !72 3150 Tage 196, 51100 Tage 190, endlich über M Tage 73 Streiks. Wie früher standen auch 1910 die Lohn­forderungen unter den Gründen des Streiks weitaus im Vordergrund. Bon sämtlichen Streiks hätten knapp M ' Proz. vollen, 43 Proz. keinen Erfolg, wobei natürlich die subjektive Auffassung des BegriffsErfolg" stark mitspricht. Von den 8276 bestreikten Betrieben wurden 2209 zum völligen Stillstand gebracht. 78 Proz. der Streikeirden waren zum sofortigen 'Niederlegen der Arbeit berechtigt, 22 Proz. taten dies unter Vertragsbruch:die Zahl der Vertragsbrüchigen hat im Berichtsjahr wesentlich abge- rwmmen." Auf Antrag der Arbeiter wurden 1254(59 Proz.) aller Streiks, auf Antrag der Arbeitgeber 567 (27 Proz.) durch Vergleichsverhandlungen beendet, und ztvar 830 Fälle unmittelbar zwischen den beteiligten Par­teien, 92 vor den, Gewerbegericht, 818 durch Vermittlung von Bernfsvereinigungen oder dritten Personen, Prlizei und Staatsanwaltschaft Hatten in weniger Fällen als in 1909 aber mehr als in den früheren Jahren sich mit Streiks zu beschäftigen. Dabei läßt sich aber nicht ersehen,in­wieweit bei dem Eingreifen von Polizei und Staatsanwalr- schaft auch tatsächlich strafbare Handlungen ftstgestslkk wor­den sind". Eine größere Rolle bei den Störungen des Wirtschaftslebens spielen im Fahre 19lO die Aussperr­ungen. Während die Höchstzahl der Aussperrungen bisher IRK und 1906 erreicht worden ist, und sie 1908 und 1907 stark zurückgingen, haben sie 1910 den Gipfel erreicht mit 1115 Fällen in 10834 Betrieben mit 306613 Beschäf­tigten und 214129 Ausgesperrten. Ter Umfang der Aus­sperrungen übenrifft also erheblich den der Streiks. Tvch konzentriert sich die Bedeutung der Aussperrungen fast aus­schließlich auf drei Gewerbe: vor Mein Baugewerbe (91 Proz. und 81 Proz. aller Arbeiter), Metallverarbeitung und Maschinenindnstrie. Tie gewaltige Aussperrung cm Baugewerbe, die im Frühliicg begann und Mitte Zum durch Schiedsspruch beigelegt wurde, drückt den Mbeits- känrvfer des Jahres 1910 den entscheidenden Stempel auf Bon den Aussperrungen hatten nur 7 Proz. vollen, 9l Proz. teilweisen, 2 Proz. keinen Erfolg. Maßgebend ist auch für diese Erfolg-Statistik die Entscheidung cm Bau­gewerbe, che die amtliche Statistik alsVergleich" dem teilweiscn Erfolg" zurechnet. Diese Statistik verdient angesichts der zahlreichen, gegenwärtig schwebenden Streiks und Aussperrungen blondere Beachtung. 'Denn sie konsta­tiert eine Abnahme der erfolgreichen sowie der erfolglosen Wirtschastskampfe, und eine Zunahme der Streiks und Aussperrungen nnt teilweise» Erfolg. Däs entspricht durch­aus der praktischen «Erfahrung, nach der in den letzten Jah­ren sowohl die Arbeitgeber wie die Organisationen han­deln. Sie gehen beide nur zaghaft und widerwillig M Wirtschaftskämpfe heran, weil sie wissen, daß in der Reget mit Erfolgen auch Mißerfolge verbunden find und nur in den seltensten Fällen tiefgehende Schädigungen ver­mieden tverden können. Wenn trotzdem die Zahl der Streiks und Aussperrungen immer noch unverhältnismäßig

Da weiß 'man doch, wofür man schuftet!" fuhr der andere fort.An Arbeit will ich es nie fehlen lassen; aber Erfolg muß ich sehen." keine Antwort erfolgte, wandte er sich um und blickte den Freund durchdringend an. Tann trat er zu ihm heran:Sage mal, Jungeken, ist dir heute was über die Leber gelaufen? Du bist zer­streut voreingenommen, und du siehst fahl aus"

Was dir nicht einfällt!"

Weißt du, mir kannst du doch nichts vormachen. Tich kenne ich doch wie mich selbst", sprach Meier un­beirrt weiter.Haft du ein bißchen extravagiett?"

Lachhaft! - Hör auf!"

Oder gekneipt?"

Emil, du bist des Teifels, laß mich in Ruhe. Ich bin wie immer!"

Nein!" sagte der Dicke genrütlichDann würde es mir nicht auffallen! Tu bist noch kratzbürstiger wie im­mer, und nebenbei zerstreut und blaß."

So kann ich mir auch nicht helfen!"

Meier fetzte sich ihm gegenüber auf /seinen Platz wir Schreibtisch und stieß dicke Rauchwolken aus.Aber ich kann dir vielleicht Helsen," meinte er ernst,denkst du denn, ich weiß nicht, wo es bei dir hapert?"

Hellmers blickte erschreckt empor.

Du arbeitest und lebst frercdlos, du wirst immer Mie­sepetriger, weil du eben keine Anlage zum Junggesellen hast, mein Sohn! Kurz und gut, du mußt heiraten, ein Weib nehmen und aus Nachkommenschaft sehen!"

2lch so!" Robert atmete förmlich erleichtert auf Ich werde mich auch über kurz oder lang entschließen und in dev sauren Apfel beißen!" . .

Entschließ' dich über kurz, beiß rein, und du wrrst sehen, die Frucht ist ganz gut. Die Weiber sind, erst einmal gezähmt, besser als ihr Ruf!" ^

,^Ja, diese Weiber!" Robert warf 'den Schrewstck auS der Hand, fuhr sich schwer atmend Über die Sttrn und streckte und leckte seine Arme, als wollte er rm- dieser Bewegung etwas in sich übertäuben.Wie mau es auch macht, stets wird man reinfallen!"

I wo! Wieso denn? Gar nicht, im Gegenteil.

(Fortsetzung folgt.)