(STB.) Stuttgart, 6. Aug. Der fünft« frei« Viehmarkt am Stuttgarter Schlachtviehhof am Donnerstag erfreute sich wieder­um eines lebhafte« Geschäftsganges. Der reichlichen und in der Qualität guten Zufuhr stand «ine rege Kauflust der Metzger gegenüber, dte in Schweinen und Kälbern nicht ganz befriedigt werden konnte. Angeführt waren: 357 Stück Großvieh, 167 Kälber und 50 Schweine. Im Hinblick auf di« stete Fleifch- und Viehbewirtschastung im Nachbarland Baden beklagt sich brr Handel darüber, daß der Ankauf sowohl in Oberschwaben als auch im Hohenloher Land bereit» Schwierigkeiten begegne, in­dem die höheren Viehpreise, die in Baden angelegt werden, ihren Einfluß auf die Erzeuger ausüben. Soll die erfreulich einge­setzte Besserung in der Aufbringung des Schlachtvieh für die württ. Hauptbedarfsbezirke durch di« derzeitigen Verhältnisse in Baden nicht empfindlich gestört werden, so ist hier baldige Ab­hilfe notwendig. Jedenfalls kann eS Württemberg nicht gleich­gültig sein, wenn Baden durch Duldung der vollständigen Frei­heit auf dem Gebiete der Fleisch- und Viehbewirtschastung die ordnungsmäßige Versorgung seiner Bevölkerung stört und die württ. Preisfestsetzung in Unordnung bringt.

(SCB.) Heilbrorm, 6. Aug. Zum Tode de» Freiherrn von Münch wird uns von zuständiger Seite geschrieben: v. Münch, der in letzter Zeit die Aufhebung seiner Entmündigung betrieb, stürzt« sich zwei Tage vor seinem Tode aus einem Fenster der Wohnung seines Vetter» Dr. v. Scherte! in Heilbronn, gegen den er Anzeige wegen Mordversuchs und Freiheitsberaubung er­stattet hatte. Bei diesem Sturz brach er sich fünf Rippen und zog sich außerdem eine Verletzung der Lunge zu, die den Tod

herbetführre. Bei der Sektion wurden Veränderungen am Ge­hirn gefunden, die einwandfrei die geistige Erkrankung des Ver­lebten nachwiesen.

(SCB.) Heilbronn, 7. Aug. Dom Arbeitsamt wird ge­schrieben: Mit den Vorarbeiten zum Neckarkanal kann nunmehr begonnen und «ine Anzahl Erwerbsloser beschäftigt werden. Ein­gestellt werden etwa 360 Arbeiter, die'auf die Baustellen bei Horkheim und Neckarsulm verteilt werden. In den in der Nähe der Kanalstrecke liegenden Gemeinden find zurzeit etwa 1200 Erwerbslose und Notstandsarbeiter insgesamt vorhanden. Wenn daher in einer Gemeinde 10 Erwerbslose sind, können davon nur 3 zum Neckarkanal kommen. Es liegt in der Natur der Sache, daß nur die Gemeinden berücksichtigt werden können, die in der Nähe der Kanalstraße liegen; von weiterher Arbeitskräfte zu­zulassen, wäre nur möglich, wenn eine größere Anzahl Leute benötigt würde. Nachdem aber beispielsweise auf Heilbronn mit 760 Erwerbslosen nur 226 Kanalarbeiter kommen, verbietet sich die Zulassung von Erwerbslosen, die in entfernter liegenden Gemeinden wohnen, von selbst. Die in Betracht kommenden Gemeinden erhielten die ihrer Erwerbslosenzahl entsprechenden Kanalarbeiter zugewiesen.

(SCB.) Gundelfingen, 6. Aug. Hauptlehrer Kurz und Apothekergehilfe Fink von hier haben die Strecke Gundelsheim— Mannheim—Düsseldorf in einem Meter langen, 75 Zenti­meter breiten leinenen Faltboot mit Paddelrudern ohne jeden Unfall ganz auf dem Neckar und auf dem Rhein zurückgelegt. Das pfeilschnelleMiniaturboot, das nur handbreit über das Was­ser ragte, fand mit seinen Insassen auf der gefahrvollen Fahrt

überall von den Ufern aus, auch von den Engländern, Fran­zosen und Amerikanern, Beifall. Die Heimreise wurde mit dem im Koffer wohlverwahrten Schifflein auf der Bahn zurückgelegt.

(SCB.) Blaubeuren, 6. Aug. In Nellingen wurde eines der sonst in dieser Jahreszeit noch erdfarbenen Wiefel beob­achtet, dessen Pelz schon weiße Flecken zeigte. Das deutet in der Regel auf den frühen Eintritt des Winters hin. Auch die Vogelbeeren röten sich schon bedeutend, was nach der Erfahrung der Albbauern ebenfalls auf einen baldigen Winterbeginn schließen läßt. Auch das Frühjahr hat ja Heuer um mehrere Wochen eher als sonst den Frühling gebracht.

(SCB.) Friedrichshasen, 6. Aug. Ein 24 Jahre alte» Kaufmann von auswärts, der einer Wiesbadener Transport­firma den Betrag von 100000 Mack unterschlage« hatte und mtt ihrem Auto flüchtig war, wurde lt. „Seeblatt"' in einem hie­sigen Gasthof festgenommen. Er hatte vorher schon versucht, mit dem Auto die holländische, österreichische und Schweizer Grenze zu passieren, wurde aber jeweils zurückgewiesen, weil er nicht im Besitz ordnungsmäßiger Papiere war. Sein Begleiter war deshalb mit dem Kraftwagen nach Wiesbaden zurückgefahren, was ihm dann zum Verhängnis gereichte, denn er wurde da­selbst verhaftet, wobei er den Aufenthaltsort seines Komplizen preisgab. Dieser hielt sich hier unter dem Namen Powel auf. In seinem Besitz wurde der gesamte von ihm entwendete Geld­betrag vorgefunden.

Für die Schriftleitung verantw.: Otto Seltmann, Calw. Druck und Verlag der A. Ölschläger'schen Buchdruckerei, Calw.

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zwecks Stellungnahme zum Entwurf des Statuts des Brzirksgewerbegerichts. Referent: Arbeiterfekr. Dietrich-Pforzheim.

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auch die Mitglieder des Ortsausschusses.

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