rich ftiner BehaEung 8er MngeVorenen lebhaft in chutz rrahm. Tr. Paasche hingegen hielt wiederum das System Rechenberg für verfehlt, während der Staatssekre­tär sich seiner annahm.

Der Etat für K'a merun und Togo wurde sehr schnell erledigt. Tr. Goller von der Volkspartei wünschte hier die Ausweisung größerer Mittel zur Bekämpfung der Bepra und der Schlafkrankheit. Beim Etat fürSüd­westafrika verweilte man natürlich wesentlich länger. Der fortschrittliche Mg. Haußmann wandte sich mit Entschiedenheit gegen die in Südwest üblich gewordenen Nachverzollungen und verlangte im Interesse der Rechts­pflege eine oberste koloniale Instanz in Deutschland. Von Seiten der Regierung wurde versucht, die Nachverzollungen zu rechtfertigen. Herr Tr. Semler verlor sich in Klein­lichkeiten, indem er für einen verabschiedeten Beamten den TitelRat" verlangte; hierauf wünschte er die Förder­ung der Bahnbauten in Südtvcst-Afrika. Abg. Tr. Gol­ler bemängelte die außerordentlich großen Kosten für die Polizeitruppen und wünschte möglichst weitgehende Selbst­verwaltung in der Kolonie. Der Etat für Südwest tvurde schließlich 'angenommen, ebenso der Etat für Neu-Guinea und der Südseeinsoln ohne Debatte.

Eine interessante Enthüllung

nmchte das sozialdemokratische Wahlkomitee von Gießen einige Tage vor der Wahl. Hiernach wurde zwischen den Alsfelder Antisemiten und dem sozialdemokra­tischen Parteiführer Krumm, Stadtverordneten in Gie­ßen, schon bei der Reichstagsstichwahl im Jahre 1903 vereinbart, daß die Sozialdemokraten in Alsfeld von der Wahl des national!iberal-n Kandidaten Dr. Wallau zu­gunsten des Antisemiten Bindewald zurückgehal- ten werden sollten, während zum Lohn dafür die Anti­semiten in Frankfurt, um die. Wahl des So­zialdemokraten zu ermöglichen, Wahlenthalt­ung üben mußten. Beides ist geschehen und Mar mit Erfolg. Also haben schon 1903 Sozialdemokraten Und Antisemiten Wahlgeschäste miteinander gemacht, und die Haltung der Sozialdemokratie im Jahre 1907 war-nur die Folge der alten Gewohnheit, mit den Antisemiten zusammenzugehen. Im übrigen wird von den Gießener Blättern aus Grund der Einzelwahlziffern festgestellt, daß der Sozialdemokrat bei der Stichwahl in 24 Orten we­niger Stimmen erhalten hat, als bei der ersten Wahl; in 21 Orten davon ist ein Teil der Wähler, die im ersten Wahlgang sozialdemokratisch wählten, nachweisbar zu Werner aibgeschtvenkt. Ueberhaupt hat der sozialdemo­kratische Wahlapparat bei der Stichwähl wie selbst Par­teiblätter seststellen, versagt. In manchen Orten waren nicht einmal genügend Stimmzettel vorhanden. Die So­zialdemokratie kann also von dieser Wahlniederlage sa­gen: wes msxinm oulpa.

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Die Folgen der Zündholzsteuer,

Ueber die durch die 'Zündwarensteuer geschaffene trost­lose Lage der Zündholzindustrie enthält der soeben er­schienene zweite Band des Berliner Jahrbuchs für Han- und Industrie interessante Ausführungen. Danach tvar das Jahr 1910 für die Zündholzsabrikation das schlechteste, das sie se erlebt hat. Die Zündhölzer sind nach dem Inkrafttreten des Gesetzes nicht nur von den Konsumenten sehr gespart, sondern auch durch me­chanische oder chemische Feuerzeuge ersetzt worden. Die Fabriklager haben sich gefüllt und es mußten Betriebs­einschränkungen und Arbeiterentlassungen vorgenommen iverden. Das zur Regelung der Produktion gebildete Zündholzsyndikat, dem 83 Proz. der Fabrikan­ten angehörten, hat die Produktion seiner Mitglieder auf 30 Proz. eingeschränkt. Da die dem Syndikat nicht bei­getretenen Unternehmer ihre Fabrikation nicht einschränk- ten, sondern flott darauf los produzierten, mußte sich das Syndikat wieder auflösen, und nun trat ein Kamps "aller gegen alle ein, der der deutschen Zündholzindustrie schwe­ren Schaden zufügte. Nach dem Steuererträgnis er­gibt sich, daß im ersten Steuerjahr noch nicht einmal 40 Proz. des Turchschnittsabsatzes der letzten drei Jahre erreicht wurden. Ter Verlust der Zündholzindustrie wird auf 41/2 Millionen Mark berechnet. Der Bericht zeigt erneut, wie die Steuermacherei des schwarz-blauen Blocks einen Industriezweig ruiniert, denn es ist Üar, daß eine Industrie bei einem Ausfall von über 60 Prozent ihrer Produktion nicht existenzfähig bleiben kann.

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Berlin, 24. März. Tie Kommission des Reichs­tags für die Versicherungsordnuug beendete heute die dritte Ausgleichungslesung der Vorlage. Die Fertigstellung der Berichte ist noch vor den Osterferien zu erwarten.

Berlin, 24. März. Die Schis fahrt sabga- Len-Kommission erledigte heute den § 3 der Vor­lage. Dabei wurde unter dem heftigen Widerspruch der preußischen Finanzverwaltung einstimmig beschlossen, daß die Unterhaltungskosten für die bereits bestehen­den Anleihen nicht aus den Schiffahrtsab­gaben bestritten werden solle».

Ausland.

Wien, 24. März. Das deutsche Kaiserpaar, das ge­stern vormittag mit Prinz Joachim und Prinzessin Vik­toria Luise hier eintraf, weilte nachmittags in Schön­brunn bei Kaiser Franz. Abends um 9 Uhr erfolgte die Weiterfahrt nach Korfu.

London, 25. März. Nach einer einem hiesigen Großhandelshaus zugegangenen Depesche, sei der Aus­bruch von Feindseligkeiten zwischen China und Rußland nahe bevorstehend.

Württemberg.

Der König hat dem FiuanzsekrclLr Kerle bei de« Sa««r»lamt Eulz die erbetene Entlassung aus dem Staatsdienst erteilt. N» 24. März wurde Hauptlehrer Hetzet in Pftaudsrs i» den Ruhe- Kand »ersitzt."

Der Landtagsabgeordttkte J««e»dörfer vom

Bund der Landwirte ist an: Freitag nachmittag in seinein Heimatort Heimerdingen gestorben. Er ist seit 1902 Vertreter des Bezirks Leonberg. Er wurde bei der letzten Wahl 1906 im ersten Wahlgang gewählt. Er hatte 1585 Stimmen erhalten, während auf den Kandidaten der Volks­partei 1106 Stimme gefallen waren. Ein weiterer Kan­didat war damals nicht aufgestellt worden. Jmmendör- fer erreichte ein Alter von 62 Jahren. Er war in der Landtagsperiode 19041906 Mitglied des Gesamtvor­stands und der Kommission für innere Verwaltung, in der folgenden Landtagsperiode Mitglied der Bauord­nungskommission und in der laufenden Periode gehörte er wieder dem Ausschuß für innere Verwaltung an.

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Airs den Kommissionen.

Im Finanzausschuß der Zweiten Kam­mer wurde heute bei der fortgesetzten Beratung des Eisenbahnetats von sozialdemokratischer Seite für die Diensteinteilung eine Vertretung der Lokonwtivheizer bei der Verwaltung erwünscht, waS der Ministerpräsident als unzulässig bezeichncte. In der Folge wurden eine Reihe Petitionen ausführlich besprochen, wobei der Interessen­gegensatz zwischen den Militäranwärtern und den von der Verwaltung freiwillig eingestellten Unterbeamten zum Ausdruck kam. Von volksparteilicher Seite wurde an­geregt, die Kohlen für die Eisenbahnverwaltung nicht wie bisher über Mannheim, sondern über Karlsruhe zu be­ziehen, da die Benützung des längeren Wasserwegs bis Karlsruhe billigere Frachtkosten jedenfalls für den Koh­lenbedarf der Bahnlinien ztvischcn Pforzheim und Tutt- lingen-Jmmendingen ermögliche.

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Stuttgart, 24. März. Der Zweiten Kammer sind in der Zeit vom 21. Februar bis 19. März abermals nahezu 40 Eingaben zugegangen, die sich fast durchweg auf die neue Gehaltsordnung beziehen.

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Der Menschenaustausch Württembergs.

Württemberg, welches alsMenschenlieferant" für das Reich draußen, für Rußland, Oesterreich-Ungarn, Pa­lästina tvohl bekannt ist. spielt bei den Außen- und Jn- nenwanderungen neuerdings eine andere Rolle als früher. Im Jahre 1889 belief sich der Wanderungsgewinn un­seres Heimatlandes auf insgesamt 52 000 Personen, der Wanderungsverlust auf 136 000. Im Jahre 1907 wun­derten nach Württemberg 146 000 Personen ein, während 234 000 das Land verließen. Der Mehrverlust Würt­tembergs betrug 1880: 84000, 1890: 77 000, 1900: 129 000, 1907 : 88000 Menschen. Wir sehen daraus wie stark der Nettoverlust Württembergs trotz des zunehmenden Gewinnes war, wie er von 18801890 langsam von 18901900 schnell anschwillt um bis 1907 sehr rasch zu fallen. Seit 1900 hat sich also der Charakter Württem­bergs als eines, seinenAbsatz" steigernden Menschen- lieferanten für das Reichsausland wie Reichsinland we­sentlich geändert; Württemberg ist seinerseits als starker Anziehungsfaktor aufgetreten, ob schon die Menschenaus­tausche an sich dabei noch erheblicher Angenommen ha­ben; die Bilanz ist dadurch für Württemberg weitgün­stiger" geworden.

Ein heißer Sommer in Aussicht? lieber die mutmaßliche Frühjahrs- und Sommerwitterung äußerte sich dieser Tage Herr Dr. Maurer, der Leiter der meteoro­logischen Anstalt in Zürich. Er bezeichncte es als eine sehr interessante und zugleich merkwürdige Erscheinung in der Wittcrungsgeschichte, daß die Frühlings- und nament­lich die Sommermonate der letzten fünf Jahre, von 1906 bis 1910, in konsequenter Aufeinanderfolge ein bedenk­liches Defizit an Wärme aufwiesen. Die auffällig starken Fehlbeträge in den mittleren Temperaturen der einzelnen Monate von April bis Juli die oft zwei bis drei Grad er­reichten, erweckten völlig den Eindruck, als ob wir uns in einer andauernden Kälteperiode befänden. Ungefähr die nämliche Erscheinung, aber weniger stark, zeigte sich in den Kühlwetterjahren 1886 bis 1890; noch viel mehr aber, und in ähnlichem Grade wie jetzt in der Zeit von 1836 bis 1845. Es hat sich aber stets noch gezeigt man kann hier aus einer bald hundertjährigen Reihe von zuver­lässigen Witterungsaufzeichnungen schließen, daß solche ungewöhnlich starke und konsequent anhaltende Tempera­turrückschläge stets wieder von den andern Extremen, den Wärmeexzcssen, gefolgt sind, und Tr. Maurer ist der festen Ueberzeugung, daß wir in allernächster Zeit, im Frühjahr, noch mehr aber im Sommer, jene Wärmeüberschüsse zu spüren bekommen werden.

Stuttgart, 24. März. In der gestrigen geheimen Sitzung "der bürgerlichen Kollegien wurde der Gehalt des künftigen Stadtschultheißcn aus T7 000 Mark festgesetzt. Die Frage einer evtl. Annahme eines Reichstags- oder Landtagsmandats durch den neuen Stadtschultheißen wurde nicht erörtert. Dem neuen Stadtvorstand wird für den Fall seiner Nichtwiederwahl oder Nichtwiederbestätigung nach Ablauf der zehnjährigen Wahlperiode ein Ruhege­halt gewährt. Die Wahl findet bekanntlich am 12. Mai statt.

Stuttgart, 24. März. Im Württembergi- schen Kunstgewerbeverein hielt heute Abend Hof­rat Peter Bruckmann- Heilbronn einen Vortrag über Silberwaren, ihre Fabrikation und ihr S t i l". Unter der zahlreichen Zuhörermenge, die sich im Vortragssaal des Landesgewerbemuseums eingesunden hatten, befanden sich zahlreiche Künstler, sowie der Präsi­dent der Kgl. Zentralstelle für Gewerbe und Handel, Staatsrat v. Mosthaf. Der Vortrag, der durch zahl­reiche Lichtbilder und durch aufgestellte Musterstücke aus der Silberwarensabrikation unterstützt wurde, fand leb­haften Beifall.

Horkheim, 25. März. Wie gestern hier bekannt wurde, hat das Ministerium die Beschwerde gegm die Nichtbestätigung des zum Ortsvorsteher hier gewählten Verwaltungskandidaten Gomringer von Flein abgewiesen. Damit haben die oberen Verwaltungsbezirken zum zwei-

tenmäle gegen den ausdrücklichen Willen Per MehrM der hiesigen Bürgerschaft entschieden. Die Gemeind? itz nunmehr zum drittenmale in kurzer Zeit vor einen Wahl­kampf gestellt.

Freudensteitt, OA. Maulbronn, 24. März. Di? Wahl des geprüften Verwaltungskandidaten AuM Kienzle, zur Zeit Stadtschultheißenamtsassistent i», Kleingartach, zum hiesigen Ortsvorsteher ist von der A?- gierung des Neckarkreises bestätigt worden.

Nürtingen, 25. März. Ter Oberamtmanil Freiherr von Falkenstein wurde heute vormittag tot aus dem Neckar gezogen. Näheres über den l!n- glückssall ist noch nicht bekannt.

Gmünd, 24. März. Als treuer Direktor der stM. scheu Gas-, Wasser- und Elektrizitätswerke ivurde an Stelle des in den Ruhestand tretenden Direktor Geyer vom Kr- meinderat Regierungsbaumeister Eduard Weng er m Cannstatt, Vorstand des Neubaubureaus für das Stutt­garter Zentralgaswcrk gewählt. Sein Ansangsgehalt wurde auf 4500 M festgesetzt.

Nah und Fern.

Schauerlicher Fund.

Die Graüarbeiter der Bauunternehmer Gebr. Büß- Wangen, machten Freitag früh aus ihrer Arbeitsstelle m Gais bürg an der Talstraße einen schauerlichen Furch. Ms die Arbeiter mit dem Mgraben des einige Meter hohen Terrains beginnen wollten, bemerkten sie, daß über Nacht ein Teil der Erde eingestürzt war. Beim Wegräumen dieser Erbmasse fanden sie dann einen 8 Jahre alten Knaben er­stickt darunter vor. Wie es scheint, haben mehrere Kinder am Wend zuvor, nachdem die Arbeiter den Arbeitsplatz verlassen hatten, daselbst gespielt, wobei dieser .Knabe ver­schüttet wurde, ohne daß es von seinen Kameraden lh- merkt wurde. Gerichtliche Untersuchung ist eingeleitet, zu­mal noch 'ein weiterer Knabe vermißt werden soll. , § Unbeaufsichtigte Kinder. I

Dieser Tage ist in dem in B r e u n i g swe iler (Waiblingen) beim Schulhaus gelegenen Feuersee ein zwei Jahre altes Mädchen, dessen Mutter im Backhaus beschäf­tigt war, ertrunken. In einem unbewachten Augen­blick geriet das Kind an den See und stürzte hinein. Tie sofort angestellten Wiederbelebungsversuche waren er­folglos.

Das 2r/sjährige Söhnchen des Gemeinderats Braig in Allmendingen, OA. Ehingen lief unter einen mit Erde beladenen Wagen und kam so unglücklich zu Fall, daß das Rad dem Kinde den Brustkasten eindrückte, was den sofortigen Tod zur Folge hatte.

Wackere Tat.

Als in der Mittagsstunde der etwa 5jährige Knabe eines Bewohners der Kappelgasse in Gmünd mit seinem Wägelchen quer über die Straße wollte, bog ein Gefährt in die enge Straße in raschem Tenipo ein. Die Zuschauer glaubten, das Kind verloren. Im letzten Moment sprang aber ein Mann hinzu, befreite mit eigener Lebensgefahr dav Kind aus seiner gefährlichen Lage und konnte es Nl der erschrockenen Mutter zurückgeben.

Der Ausfichtsturm als Kamin.

Ter an der Schtvarzwaldstraße bei Pforzheim ge­legene Aussichtsturm, welcher vom Frühjahr bis Herbst vielen einen schönen Rund- und Fernblick bietet, präsen­tierte sich dem heurigen ersten Besucher vollständig mit Rauch ängesüllt. Auf die verwunderte Frage erzählte die iin Anbau wohnende Wartefrau, daß das Kamin des an- gebauten Häuschens bei Ostwiird absolut nicht gezogen habe,, verschiedene Vorstellungen bei der Behörde um Whists seien nutzlos gewesen und so hätte siehelf tvas helfen niag^ ein Rohr in den Turm gemacht. Ter Aussi'chtsturm wird jetzt mit vorzüglichem Erfolg als Kamin benützt, während der eigentliche Kamin durch Abdecken außer Tätigkeit ge­setzt ist.

Zum Mord a« der Krau Hoffmauu

wird heute aus Berlin gemeldet: Der Krankenpfleger Griehl, der des Mordes an der Witwe Hoss­mann angeklagt ist, tvurde am Freitag Vormittag dm Schankwirk Kolodzik, von dessen Lokal aus am "Mordtag das Telephongcspräch mit dem Schlächtermeister gegenüber dem Mordhause in der Blumenthalerstrahe geführt wor­den war, gegenübergestellt. Der Schankwirt erkannte in Griehl bestimmt den Mann wieder, der das Gespräch! geführt hatte.

Die Persönlichkeit des im Neckar bei Marbach ge­fundenen Leichnams wurde jetzt ermittelt. Es ist der schon seit vielen Jahren im Hotel Marquardt in Stuttgart anP- ftellte Fremdenführer Gottlieb Trost. Auch am Freitag wurde wieder ein männlicher Leichnam gegenüber der N- dersabrik von Karl Ernst geländet.

Gerichtsaal.

Stuttgart, 24. März. Das 18jährige Dienstmäd­chen Wilhelmine Bäuerle von Renningen hat ihre Freun­din, ein jüngeres Tsenstmädchen, gehörig hereingelegt. Zunächst erhielt sie von dem Mädchen die Erlaubnis, ary der Sparkasse von ihrer Einlage 30 Mk. erheben P dürfen. (Sie gab aber das Sparkassenbuch nicht mehr zurück, sondern erhob, nachdem sie das Geld verbraucht hatte, ohne Wissen des Mädchens die restliche Einlage und unterschrieb die Quittung mit dem Namen. Unter allerhand falschen Vorspiegelungen entlockte sie dann vo» dem Mädchen weitere Geldbeträge. Die StrafkarnmerK- kannte gegen die bisher unbestrafte Angeklagte auf 2 nate 15 Tage .Gefängnis. Es tvurde in Betracht ge­zogen, daß sie das unerfahrene Mädchen auf gewisse»' lose Art und Weise um ihre Ersparnisse gebracht hat.

NottweH, 34^ März. Die Strafkammer verurteW den Kaufmann Otto Schäfer von Trossingen, der 1904 für den damals gegründeten Bau- und Sparvereins Kassier mit einein jährlichen Honorar von 250 M betr^ war, und für sein Kolonialwarengeschäft, zu dem er »och eine Fabrik gründete, Vereinsgelder im Betrage