nischen Grenze angeordnet und sie hat nach den Heute vorliegenden Kabelmeldungen schon begonnen mit der Mschiebung von Truppen nach Texas und Schissen nach dem Golf von Mexiko. Tiefe auffallende Maßregel wird von der Regierung-zwar damit zu begründen gesucht, daß cs sich lediglich darum handle, den Mechanismus der Mobilmachung zu erproben. Daß es nun aber gerade die mexikanische Grenze ist, an die man die Truppen diri­giert, erweckt ziemlich lebhafte Zweifel an der Stichhaltig­keit dieser Erklärung. An und für.sich könnten ja Zu­sammenziehungen von Truppen in Texas ganz gut mit der Notwendigkeit erklärt werden, in dem Kriege zwischen der mexikanischen Regierung und den Insurgenten die unbe­dingte Neutralität der amerikanischen Grenze zu schützen. Aber die amerikanische Regierung führt das nicht als Grund ihres Borgehens an, sondern sucht die Sache als ein rein militärtechnisches Vorgehen, als eine Art Manöver dar­zustellen, und das ist 'in der Tat schwer zu glauben. Es sind in letzter Zeit Berichte amerikanischer Zeitungen ver­breitet worden, in denen die Lage in Mexiko recht pessi­mistisch dargestellt war. Tie Aeußerungen amerikanischer Blätter über Mexiko müssen immer mit einer gewissen Vor­sicht ausgenommen werden. Es scheint aber doch, als ob die Regierung in Washington durch die lange Tauer des Aus- . standcs in der mexikanischen Nordprovinz Chihuahua, in der Amerika starke wirtschaftliche Interessen hat, beunruhigt wird, um so mehr, als auch in anderen Teilen der Nach- ' bärrepublik durch die Erhebung von Jndianerstämmen die Zustände bedenklicher geworden sind. Es mag nun wohl, da sich die Vereinigten Staaten als die berufenen Protek­toren auch des lateinischen Amerikas Vorkommen und da bei einem weiteren Umsichgreifen der mexikanischen Ver­wirrung europäische Mächte, wie beispielsweise Großbri­tannien, veranlaßt werden könnten, etwas für den Schutz ihrer eigenen Staatsangehörigen zu tun, begreiflich er­scheinen, wenn man in Washington in Konsequenz der Mon­roedoktrin selbst hilft, in dem großen Nachbarstaat Ordnung, zu schassen. Es ist seit Jahrzehnten das erste Mal, daß Porfirio Tiaz über eine Revolution nicht rasch Herr wird, und es würde beinahe wie ein tragisches Verhäng­nis wirken, wenn der greise Staatsmann, von dessen Er­senfaust zu sprechen man sich gewöhnt hatte und der immer eifersüchtig über Mexikos Selbständigkeit wachte, sich die, wenn auch 'nur indirekte Hilfe des großen Nachbarreiches gefallen lassen müßte, um seine lange Präsidentschaft, die eigentlich immer eine Diktatur war, in Ruhe beschließen zu können.

Washingtons. März. Die mexikanische Gesandt­schaft erklärt) das Gerücht, Mexiko habe ersucht oder er­suche um eine Intervention der Vereinigten Staaten zur Lösung der internen Schwierigkeiten, sei lächerlich. Mexiko habe die Macht, um die Revolution unterdrücken gu können, und die öffentliche Meinung stehe der Regier­ung zur Seite. Die Gefangennahme einer Anzahl Ameri­kaner, die sich an der Revolution beteiligt hätten, sei auf mexikanischem, nicht amerikanischem Boden erfolgt.

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Petersburg, 8. März. Ter von dem Minister des Innern einberufene Anticholerakongreß ist heute eröffnet worden.

Württemberg.

Dienktnachrichten.

Der König hat den tit. Obcrpostsekretär Di e m bei der Gencral- direktion der Posten und Telegraphen und den Postsekretär in ge­hobener Stellung tit. Oberpoftsekretär Kurz bei dem Bahnpostamt Stuttgart zu Qberpostsekretären bei der Generaldirektion der Posten und Telegraphen befördert, sowie den Bahnhofverwalter Renner in Nürtingen seinem Ansuchen gemäß in d'en Ruhestand versetzt; dem Lehramtskandidaten Rudolf Tcuffcl von Tübin,en die Oberpiä- zeptorsstclle an der Latein- und Realschule in Blaubeuren und dem Hilfslehrer Karl Go tts elig an dem Realgymnasium und derOber- realsckule in Göppingen die Oberreallehrersstelle an der Realschule in Welzheim übertragen.

Erste Kammer.

Um die von der Abgeordnetenkammer bereits erledig­ten Gesetzentwürfe anzunehmen, hielt gestern die Erste Kam­mer eine Sitzung, in der der Präsident Fürst Hohenlohe- Bartenstein die traurige Pflicht zu erfüllen hatte, den beiden verstorbenen Mitgliedern Schall und Heß einen Nach­ruf zu widmen. Er rühmte die Verdienste und hervor­ragende Arbeitskraft der Beiden. Tann waren die neuen Mitglieder Siaatsrat v. Cron müller und Oekonomie- rat Rnoff zu legitimieren und zu vereidigen. Im Ein­lauf befand sich ein Schreiben des Oberbaurats Prof. Mörike, in dem er um den Verzicht der Kammer auf seine Immunität nachsncht. Gegen Prof. Mörike schwebt bekanntlich ein Verfahren wegen Beleidigung des Prof. Tr. Fünfstück. Dem Gesuch Möries wurde entsprochew. Sodann wurde der Gesetzentwurf, betr. Maßnahmen aus Anlaß des Brandunglücks in Böhmenkirch, der diese Gemeinde ein zunächst unverzinsliches Darlehen bis 140000 M gewähren will, angenommen. Ueber den Ge­setzentwurf betr. die Aufhebung des 'Geheimer^. Rats berichtete an Stelle des verstorbenen Staatsrat von Heß der Staatsrat von Kern, der nach ivrmer Aner­kennung der Verdienste von Heß dessen allgemeinen Bericht vortrng. Ministerpräsident von Weizsäcker hob die Wirksamkeit des Geheinem Rats hervor, dessen Arbeiten manch historische und wissenschaftliche- Leistung von blei­bendem Wert zu danken sei. Ein Beweis dafür sei ein eben so gründliches wie scharfsinniges Gutachten, das Ge­heimrat von Heß schon vor längerer Zeit über die Auf­hebung des Geheimen Rats erstattet habe, und das im wesentlichen die Grundlage für den vorliegenden Entwurf bilde. Dann wurde dem Entwurf unverändert nach den Beschlüssen der Zweiten Kammer zugestimmt. Schließlich wurde der Staatsvertrag zwischen Württem- . berg und Baden über die Herstellung weiterer Eisen­bahnverbindungen und der Rechenschaftsbericht des ständischen Ausschusses gutgeheißen. Nach Geneh­migung eines Truckvertrags und nach Vornahme einiger Kommissionswahlen vertagte sich das Haus. Die nächste Sitzung ist unbestimmt und der Präsident meinte, daß esst Eiche aMi oder gar Juni ein Zusammentritt wieder er­folgen werde.

Aus den Kommistoue«.

Im Finanzausschuß der Abgeo rdneten- Kammer wurde die Beratung des Etats des Ministe­riums des Innern bei Kapitel 38 (Zentralstelle für Gewe rbe und Hände l) fortgesetzt. Referent ist Abg. R emb ol d-Gmünd. Bei Titel 1 Wünschte ein Mitglied des Bundes der Landwirte die Gleichstellung des Präsi­denten mit dem Präsidenten der Eisenbahnen und Posten. Tie Behandlung dieser Frage stieß aber angesichts der neuen Gehaltsordnung auf Widerspruch. Ein Antrag wurde nicht gestellt, und so soll die Frage znrückgestellt wer­den. Bei derBibliothek" fragte ein Mitglied der So­zialdemokratie, ob der Betrag von 16 500 M ausreichend sei, was von Seiten der Regierung bejaht wurde. Es find dieses Jahr schon 500 M mehr eingestellt worden als im letzten Etat. Bei Titel 5 (Fachschulen) teilte der Minister mit, daß die Klavierschule in Stuttgart als ge­scheitert anzusehen sei, da der Klavierfabrikantenverein seine versprochene Unterstützung, besonders durch Zuweisung von Schülern, nicht erfüllen konnte. Es haben sich nur 23 Schüler gemeldet. Es fällt deshalb die vorgesehene Summe von 6500 M weg, Herr Schiedmayer hat seine Stelle als Vorsitzender niedergelegt. Von volkspartcilicher Seite wurde angeregt, wenn sich in Arbeiterkreisen ein Bedürf­nis geltend mache, eine Fachklasse oder Fachschule an die Gewerbeschule der Stadt-Stuttgart anzugliedern. Bei Titel 7 (Genossenschastsunterstützung) wünschte ein Mitglied der Sozialdemokratie, da das Genossenschaftswesen in einem Beharrungszustand bleibe, und eine Erhöhung des Titels nicht erfordere, daß die Handwerker in dieser .Hinsicht mehr aufgeklärt werden sollen. Ein Mitglied des Zentrums beklagte, daß die Bekanntmachungen der Handwerkskammer nur imMerkur" und imBeobachter" erscheinen. Bei Titel 8 (Gewerbeinspektion) beantragte der Referent die Genehmigung der Erhöhung, die durch Vermehrung der Beamtenschaft um einen Beamten entsteht. Ein Mitglied der sozialdemokratischen Partei wünschte die Vermehrung der weiblichen Inspektoren. Im ganzen sind jetzt 18 Angestellte bei der Inspektion.

Ter Minister des Innern erklärte, wenn der dem Reichstag vorliegende Entwurf zur Einführung der In­spektion über die Hausindustrie Gesetz werde, dann müsse eine starke Vermehrung, besonders der weiblichen Inspek­toren eintreten. Ein Mitglied des Zentrums wünscht bei Verstößen gegen die Anordnungen der Inspektoren statt der Verwarnungen Strafen. Es seien Verfehlungen gegen die gesetzlichen Vorschriften durch Beschäftigung Ijähriger Kin­der vorgekommen. Er fragte weiter, warum bei der Gründ­ung der gelben Gewerkschaften ein Gewerbeinspertoi anwe­send gewesen sei. Er kam auch auf den Besuch der Ar­beiter auf der Brüsseler Weltausstellung zu sprechen, wo Baden Hervorragendes geleistet habe. Ter Minister ent- gegnete, das zur Verfügung stehende Geld habe nur ermög­licht, 11 Arbeiter nach Brüssel zu senden, während Ba­den dafür mehr Geld gehabt habe. Tie Inspektoren seien neutral, und es sei ihnen der Besuch irgend einer Ver­sammlung weder geboten noch verboten. Ein Mitglied der Sozialdemokratie wünschte, daß der beratende Arzt der Inspektion ein ständiger Beamter der Inspektion werde, und daß Arbeiter aus die hygienische Ausstellung nach Dresden gesendet werden. Ter Minister stellte fest, daß Württemberg an der Spitze der Gewerbeinspektion aller Bundesstaaten stehe. Beim Eichungswesen, das am 1. April 1912 verstaatlicht werden wird, erklärte der Minister aus Anfrage eines volksparteilichen Mitglieds, daß Heil­bronn ein Hauptamt bleiben werde, dagegen würden auf dem Lande verschiedene Aemter ausgehoben. Bei Kapitel 38 g, (Arbeitsvermittlung) regte ein Mitglied der Sozial­demokratie an, die Regierung möge die Stadtverwalt­ungen veranlassen, aus Schaffung einer Arbeitslosenver­sicherung bedacht zu sein. Tcr Minister lehnte es ab, auf die Stadtverwaltungen einen Truck auszuüben.

Von volksparteilicher Seite wurde ausgesührt, daß es ein Führer der Volkspartei Leopold Sannemann ge­wesen sei, der diese Forderung zuerst ausgestellt habe. Es sei auch nicht an dem, daß die Stadtverwaltungen sich nicht mit der Frage beschäftigten, er müsse dagegen prote­stieren, daß fortgesetzt in die Autonomie der Gemeinden eingegrisfen werde. Tie größeren Städte kennen ihre Pflicht und werden sie erfüllen. Bei Titel 2 kam der Refe­rent aus die'günstigen Erfolge der Wanderarbeitsstätten zu sprechen. Von einem Zentrumsmitglied wurden verschie­dene Beschwerden vorgetragen. Ein Mitglied der Sozial­demokratie teilte mit, daß eine Revision stattgesunden habe und alle Mißstände abgeschafft seien, was der Minister bestätigte. Bei Kapitel 39 (Unfall-, Invaliden- und Alters­versicherung) teilte der Minister mit, daß nach Inkrafttre­ten der Reichsversicherungsordnung das Landesoersicher­ungsamt wohl eingehen werde. In der Erörterung über die Schwindelkassen wies der Minister daraus hin, daß durch den Gesetzentwurf, der dem Reichstag vorliege, dagegen vorgegangen werde. Nach Genehmigung des Kapitels 39a, (Fräulein-Stift) wurde abgebrochen.

Stuttgart, 8. März. Das Zentrum hat folgenden Antrag an die Zweite Kammer gestellt: Tie Königliche Staatsregiernng zu ersuchen, für Abstellung der immer noch sich zeigenden Mängel des Snbmissionsversahrens Sorge tragen zu wollen, insbesondere zu veranlassen^ daß das organisierte Handwerk zur Feststellung der Vor­anschläge und Bedingungen bei Vergebung der öffentlichen Arbeiten und Lieferungen zugezogen wird; daß Unter­nehmer, welche Lehrlinge in übergroßer Zahl beschäftigen, von dem Mitbewerb bei Vergebung der öffentlichen Ar­beiten und Lieferungen ausgeschlossen werden; daß die Bezahlung für gelieferte Arbeiten rechtzeitig erfolgt.

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Aus der Finanzkommisfion. Ter Druckfehler­teufel hat in dem gestrigen Bericht aus der Finanzkommis­sion über die Notlage der Weingärtner den Abgeordneten Balz mit dem Abgeordneten Betz verwechselt. Herr Betz hat bekanntlich den Antrag ans weitcrgehende Unterstützung der Weingärtner durch Lieferung der Bekämpfungsmittet gestellt und mitgetcilt, daß der Weingärtnerverein bereit sei ein Versuchsfeld mit Trahtbau anzulegen.

Heilbron«, 9. März. Die Schreiner sind in eine tag geschrieben: Wie man hört, werden die für den Stra-

geuberkaüs bestimmten Nelken nun Noch von Stüttgaff bezogen, trotzdem, >v-ie die Ausstellung der Firma B«k- bissinger in der Gewerbehalle zeigt, die hiesigen GesihM durchaus leistungsfähig sind. Umso mehr wäre zu wün­schen, daß die hiesigen Geschäftsleute, die für den B<«. mentag ihre Schaufenster dekorieren, soviel LokalpatriM- mus besitzen, daß sie die dazu nötigen Blumen von hiesigen Firmen beziehen, sie werden hier sicher so gut bedient wie in Stuttgart. Darum Geschäftsinhaber von Hell­braun tut nicht etwas, was euch selbst nicht gefällt, son­dern kaufet bei euren Mitbürgern am Platz.

Stuttgart, 8. März. Um die Maschinenbau- fach sch ule von Stuttgart nach Eßlingen zu bekam- men, haben die bürgerlichen Kollegien von Eßlingen be­schlossen, den schon früher versprochenen Beitrag der Stadt von 100000 M zu verdoppeln. Ta von Fabrikantenseu« schon früher 100000 M für den nämlichen Zweck gezeichnet wurden, für die die Stadt Eßlingen die Haftung über­nimmt, so bietet Eßlingen dem Staate 300 000 M. Stutt­gart hat für das Verbleiben der Anstalt gleichfalls lOOM' M geboten, und so kann der Wettbewerb der beiden Städte weiter gehen, wenn nicht die Stuttgarter Stadtverwaltung es vorzieht, von dieser für die beiden Städte wenig vor­teilhaften und rühmlichen Konkurrenz zurückzutreten und das Kultusministerium die Entscheidung rein nach den sach­lichen Bedürfnissen der Fachschule treffen zu lassen. Bei einem solchen Wettbewerb ist schließlich nur der Staats- siskns der lachende Tritte.

Stuttgart, 8. März. Ter Grundstein vom alten Lusthaus wurde gestern Nachmittag bei den Grabarbeiteu für das neue Kunstausstellungsgebäude aufgefunden. Es ist ein ziemlich großer einfacher Stein, mit 2 zylindrischen Vertiefungen und der Jahreszahl 1584. In einer der beiden Oesfnnngen wurde ein venetianisches Glas, das eine Helle Flüssigkeit enthält, einige Münzen und eine Kupsertasel gesunden, in welche offenbar die Stiftungsur­kunde eingegraben ist.

Stuttgart, 8. März. Tie RegierungSdenksch-rist Wer die Erneuerung des Walzwerks bei dem! K. Hüttenwerk Was s e r a l - ngen enthält eine Dar­stellung der verschiedenen Modernisierungsvorschläge, hie ans Grund eines Beschlusses der beiden Kammern von hervorragenden .'Sachverständigen eingeholt worden sind. Ter eine Vorschlag erfordert .1280000 M, ein Zweiter 4500 000 M und ein ^Dritter, der von dem Direktoricck- mitglied der Firma Krupp in Essen Dr. Gillhausen auK- gearbeitet ist, verlangt nur .250300000 M. Tie Re­gierung schlägt vor, nach Heu Vorschlägen des Gutachters! GiW-ausen, einen im einzelnen noch ausznarbettenden Pl.au für den Umbau des Walzwerks zur Ausführung zu bringen, der aus der größtmöglichen Beibehaltung der vorhandenen Einrichtungen und ans der Unabhängigkeit der Walzrrbeit von der bestehenden ebektr. Zentrale beruht und keiuen- salls mehr als 300000 M beansprucht. Tiöse Ausführung könnte zur Not schon im Laufe der Etatsperiode 1911 bis 1912 statt finden.

Ulm, 8. März. Tie Nationalliberale Partei des 14. Wahlkreises Ulm-Geislingen-Hcidenheim hat die Kan­didatur des Handelskammersckretärs Kehm-Ulm in Aus­sicht gerwmmen. Eine Vertrauensmännerversammlung am Sonntag wird diese Kandidatur endgültig ausstellen.

Mm, 8. März. Ter gestern von den Gemeinde­kollegien genehmigte Etat der Stadtpslcge schließt mit 4 596 215 M in Einnahmen und Ausgaben ab. Um das Gleichgewicht herzustellen, wurde ein Betrag von 23288b Mark aus Liegenschaftsgewinnen und aus dem Restver­mögen und ein Steuerbetrag von 1361690 M in dm Etat eingestellt. Wie bisher konnte der Etat balanciert werden unter Erhebung von 6,1 Proz. der Gewerbe-, Gebäude- und Grundkataster und von 41 Proz. der staat­lichen Einkommensteuer. Tie Stadt Ulm ist damit wieder am günstigsten von allen größeren Städter: Württembergs daran. Ter Hospitaletat wurde mit 357 285 M in Ein­nahmen und 399 641 M in Ausgaben genehmigt. Ter Abmangel von 42 356 M kann den Restintttcln entnommen werden.

Nab und Fern.

ynglücksfäüe.

In Bönnigheim spielten zwei Schnlknaben Ball, wobei der eine dem anderen den Ball aus Unvorsichtigkeit in das eine Auge warf, welches derart verletzt wurde, dH der Betroffene in eine AugenUinik verbracht werden mußte. ^Nan befürchtet, daß das Auge verloren ist.

In Bietighe im ereignete sich in der Oelfabrik von Ziegler und Tr. Denck ein schwerer Unglückssall. Werksührer Schmid rvar an einem Kammrad mit Schmie­ren beschäftigt, als seine Kleider vom Transmissionsrie- men ersaßt wurden und, obwohl Arbeiter denselben rasch abschnitten, ihm die linke Hand bis zum halben Oberarm vollständig zermalmt wurde. Ter Bedauernswerte wurde sofort ins Krankenhaus nach Lndwigsbnrg überführt.

Sherlock gegen Seinesgleichen.

Aus Ludwigsburg wird berichtet: Unlängst wurde beim Asperg eine Schafherde durch Hunde zersprengt. Ter Schafe wurden zerrissen. Sherlock wurde zur Feststellung der Uebeltäter Herbeigerusen und er verfolgte die SM bis nach Asperg und verbellte dort zwei einem Fabri­kanten gehörige Hunde, die als Täter überführt Uwrdcn.

Glück im Stall.

Im Stalle des Pensionärs Johann König w Eft sirr gen, OA. Aalen, hat eine Ziege fünf vollkonrnü» ausgewachsene Kitzchen geboren.

Eine liebe Gattin.

Eine resolute Gattin scheint Frau Monika E b e le in Stetten bei Haigcrloch zu sein. Tie neueste NachE desHaigerlocher Boten" enthält von ihr folgende »»-' zeige: Stetten. Tie Schulden, die von meinem Alex Edele, Salinenarbeiter, gemacht worden sind, wo ee noch «ledig war, gehen mich nichts an. Tie Leute, ^ etwas von ihm gut haben, hätten sich sollen melden, ^ vor er geheiratet hat. Ebenso verhält es sich mit de Schulden, die mein Mann gemacht hat, seit er verheirat ist. Tie Gläubiger hätten mich davon in Kenntnis iV