Deutsches Reich.
Die Ttrafexpedition auf Ponape
hat nun ihre blutige Ausgabe beendet. Wie von den Karolineninseln gemeldet wird, ist der Hauptstamm der Dschvkatsch gefangen genommen worden. 25 Mörder wurden standrechtlich erschossen. Mle übrigen Aufständischen, zusammen 426 Menschen, sind nach sh ab verbannt worden.
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Berlin, 5. März. In der amerikanischen Botschaft überreichte heute nachmittag Botschafter Hill mit einer Ansprache dem Göttinger Professor Hermann Wagn er im Auftrag der National-Geographischen Gesellschaft von 'Amerika die CüllummedaiUe für seine Verdienste um die geographische Wissenschaft.
Breslau, 5. März. Eine stürmisch verlaufene Mitgliederversammlung des deutschen Holzarbeiterverbandes,, Zahlstelle Breslau, lehnte heute die Vorschläge des Berliner Schiedsgerichts ab und beschloß, morgen Montag früh in den Ausstand zu treten. Tie Arbeitseinstellung umfaßt ,2000 Personen.
Metz, 6. März. Am Sonntag Abend kam es hier wiederum zu Ausschreitungen. Zwei einheimische junge Leute randalierten in der Römerstraße und 'gerieten in einen Wortwechsel mit Unteroffizieren. Es sammelte sich eine große Menschenmenge an. Schutzleute mußten ein- schreiten und nahmen die beiden jungen Leute fest, wobei aus der Menge aufreizende Ruse ertönten. Das Gerücht, daß die beiden jungen Leute Mitglieder der Lorraine Sportive gewesen seien, stellte sich später als unrichtig heraus.
Ausland.
Laudon, 5. März. 'Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „George Washington", der mit neun anderen Dampfern 'am Samstag die Ueberfahrt von Newyork nach Europa angetreten hat, ist heute als erster in Plymouth ein- getrossen. Er hat den amerikanischen Dampfer „St. Louis", der die Post mitbrachte, um 6 Stunden geschlagen.
Cancale, 5. März. Zwischen den hiesigen Reedern und Fischern sind Streitigkeiten ausgebrochen. Es kam infolgedessen zu Unruhen, die zu Zusammenstößen mit der Gendarmerie führten. Eine Frau wurde getötet. 'Die Zahl der Verletzten beträgt ettva 20, von denen zwei schwer verwundet wurden. Ein Bataillon Infanterie ist hier eingctrosfcn, da man neue Zwischenfälle fürchtet.
Württemberg.
Dienftnach richten.
Vom Evang. Oberschulrcit ist je eine ständige Lehrstelle an der Mädchenmittelschule in Heildronn dem Hauptlehrcr Haller an der dorugen Volksschule, in Gruubach, Bcz. Aichelberg (Schorndorf), dem Hauptlebrer Bübler in Rommelshausen, Bez. Eßtingen, in Garnberg, Bez. Künzelsau, dem Unlerlehrer Georg Bretzlcr in Altenstadt, Bez. Sckalkstetttn (Geislingen), übertragen worden. Vom Katb. Oberschulrat ist je eine Lehrstelle in Heiligkreuztal, OA- Riedlingen, dem Unlerlehrer Hugo Burger in Tcttnang, Obertenringen, OA. Tettnang, dem Unlerlehrer Franz Brotz am Waisenhaus in Ochsen- Hansen, und Schleierhoi. OA. Künzelsan, dem Schulamlsverweser Pecer. Locher in Dätzingen, OA. Böblingen, übertragen, und der Haupilehrer Gans in Gnndershofen. OA. Münsingen, vom Antritt der ihm übertragenen Lehrstelle an der kath- Volksschule in Dielenwengen, OA. Waldsec, enthoben worden.
Zur Reichstagswahl.
Reutlingen, 4. März. Tie hiesigen Nationallibe- ralen haben aus Anlaß ihrer Jahresversammlung Stellung genommen zu der Frage der Wahlvorbereitungen im 6. württeMbergischen Reichstagswahlkreis, der durch die Stuttgarter Abmachungen der Fortschrittlichen Volkspartei mit der Kandidatur des langjährigen Vertreters Friedrich Payer überlassen ist. Nachdem Parteisekretär Keircath- Stuttgart die politische Situation im Reich mit Konservativen und Zentrum als dem Rechtsblock und den Sozialdemokraten aus der äußersten Linken beleuchtet und bei dieser Parteikonstellation die Lage der Liberalen Mittel-
rvie kann man sich selbst kennen lernen? Durch Betrachten niemals, wohl aber durch handeln. Versuche, deine Pflicht zu tun, und du weißt gleich, was an dir ist.
Goethe.
Der Flötenspieler.
8) Novelle von Paul Hermann Hartwig.
(Nachdruck verboten.)
(Schluß.)
Tie Frau Premier erschien in schwerer schwarzer Seide, die Schleife aus schönen alten Spitzen wurde durch eine Brillantnadel zccsammengehaltcn. Sie hatte einen sehr guten Tag, sah frisch und glücklich aus, keineswegs so, als müsse sie umgehend ihr Testament machen. Sie war äußerst liebenswürdig und verbindlich. Riete servierte Kaffee, und er konnte gar nicht anders als annehmen. Eine Tasse guten Kaffees, wie diese, war übrigens die Schwäche des Herrn Justizrats.
„Von Geschäften nachher", sagte die Gastgeberin, dabei schenkte sie ihm noch einmal ein und bot ihm von den guten kleinen Mürbkuchen an, in deren Zubereitung sie Meisterin war. Er nahm auch von dem Kuchen und wucc- derte sich dabei, daß er das tat, aber sie hatte einen so stillen klaren Blick, und um den schmalen Mund lag etwas une leiser Humor. Ter Justizrat selbst besaß keinen, gus den Gerichten hatte er ihn, dem Himmel sei Tank, nicht nötig. Während er über die Zutaten zu dem delikaten Gebäck, wie es ihm seine widerwärtige Haushälterin nie präsentierte, nachgrübelte, ertönten plötzlich aus dem Nebenzimmer die Klänge einer Geige. Was der Frau Pr- mierleutncmt nur eiusiel, jetz gab sie gar einen Musikalischen Kaffee. Es klang aber wunderschön, so schlicht und feierlich und weltfern. Es muhte ein tüchtiger Künstler sein, der da spielte.
„Das Largo von Händel", sagte Frau Asminde leise, „er spielt es prächtig — es ist auch mein .Ljeblingsstück ich habe einen so unmodernen Geschmack." Der Justiz
parteien als schwierig bezeichnet hatte, einigte man sich dahin, unter voller Wahrung der Selbständigkeit der Deutschen Partei sich an den Vorbereitungen zur kommenden Reichstagswahl aktiv zu beteiligen und mit allem Nachdruck für den Kandidaten der Volkspartei einzutreten.
Tübingen, 5. März. Tie hiesige Nationalliberale Partei hat sich mit den Vorkommnissen im Ulan er Wahlkreis beschäftigt und fordert alle national- liberalen Organisationen des Landes auf, einer Erklärung zuzustimmen, die die Ulnwr Volkspartei zur Zurückziehung der Kandidatur Hähnle ausfordert, im Interesse der Ermöglichung eines Siegs der Liberalen und auch aus Gründen der Gerechtigkeit, da die Volkspartei bei dem Landesabkommen ohnehin den Löwenanteil eingeheimst habe. — Tle Ulmer Volkspartei hat (wohl in Kenntnis des Tübinger Beschlusses) in einer Versammlung am Samstag durch ihren Vorsitzenden erklärt: Die Schuld, wenn ein gemeinsamer Wasseccgacig nicht zustande komme, trage die Deutsche Partei. Tie Volkspartei sei aus Grund der Stuttgarter Abmachungen berechtigt gewesen, eine eigene Kandidatur auszustellen, nachdem sie zur Zeit das Mandat in Händen hat.
Stuttgart, 5. März. Tie am Sonntag den 12. März im Saale des Stadtgartens tagende Landesversämm- lnng der Vereinigung württembergischer Berkehrsbeamten des Assistentendienstes wird sich in der Hauptsache mit der neuen Gehatlsordnung und mit der Stellung der Vereinigung gegenüber anderen Organisationen beschäftigen. Daneben her geht noch ein Referat von Redakteur Kühle- Heilbronn über „Tie Stellung des Beamten in unserem Volksleben."
Stuttgart, 4. März. Die vorjährige Ausstellung für Hotel- und Wirtschaftswesen hatte eine Gesamteicc- nahme von 228 851 Ni mit einem reinen Neberschnß von rund 10 000 Mark.
Stuttgart, 4. März. Die Bereinigung zur E rhal tu ng deutscher B n r g e n wird in diesem Jahr ihre Burgensahrt nach Württemberg nehmen. Vorläufig ist in Aussicht genommen, am 17., 18. und 19. Juni über Mergentheim-Hall nach Stuttgart zu fahren und von hier aus eine Reihe würrt. Schlösser zu besuchen. Bon Stuttgart ist eine Fahrt nach dem Bodensee geplant, ans der 'der Hohentwiel und verschiedene andere Burgen besich!- tigt werden sollen. Am Bodensee, vielleicht am 20. Juni in Friedrichshasen, soll die Fahrt enden.
Stuttgart, '4. März. Oberbürgermeister von Gauß hat vom König aus Kap Martin folgendes Schreiben erhalten: „Kap. Martin, Holtet, den 1. März 1911. Mein lieber Oberbürgermeister v. Gauß! Es ist mir ein Herzensbedürfnis, meinein bereits telegraphisch abgestatteten Tank für den mir vom Gemeinderat und Bürgeraus- schnß meiner Haupt- und Residenzstadt Stuttgart übersandten treuen und innigen Glückwunsch auch noch einige schriftliche Worte aufrichtigen Tankes Nachfolgen zu lassen und zu versichern, daß mich dieser neue Beweis treuer Und anhänglicher Gesinnung hier in der Fremde doppelt erfreut und beglückt hat. Ich kann nur bestätigen, daß der Zweck meines Aufenthalts im Süden in erfreulicher Weise erreicht zu sein schieint, sodaß ich hoffen darf, demnächst neu gestärkt in die Heimat znrückzukehren. Indem ich bitte allen Beteiligten meinen gnädigsten Tank und Gruß, sowie d-ie Versicherung meines unwandelbaren Wohlwollens zu übermitteln, bin ich, mein lieber Oberbürgermeister v. Gauß, Ihr gnädiger König Wilhelm."
Backucrng, 4. März. Für die Liegenschaftswerte großindustrieller Betriebe gibt die Zwangsversteigerung, der Nebingerischen Lederwerke in Backnang einen wenig erfreulichen Anhalt. Das zu 707 Z36 Mk. geschätzte Gesamtwert mußte, um überhaupt Käufer zu finden, in 3 Teile geteilt werden. Trotzdem waren die Meistgsbote geradezu erschreckend. Das Meistgcbot, abgegeben von der Madrider Firma Uruijo N. Co., betrug für die Wasch- ledersabrik 96000 Mk. Für die Oberlederfabrik, erstanden von der Württ. Vereinsbank 48000 Mk. und für das innere Werk 7 600 Mk. geboten von der BackNanger Lederfabrik
rat meinte, er habe es neulich auch aus dem letzten Programm der Symphoniekonzerte gelesen.
„Ja, da hat er es auch gespielt."
Er, er — sie wollte doch nicht sagen, daß sie den jungen Künstler zu Gaste habe, dem in den Rezensionen ein so glänzender Weg prophezeit war. Er las gern Rezensionen, besonders wenn sie recht scharf gehalten waren.
Das Largo war zu Ende und der Justizrat wollte applaudieren, aber die Frau Premier hielt ihn zurück.
„Hören Sie nur weiter, es kommt noch etwas."
Potztausend, die hatte Wohl ein ganzes -Orchester engagiert, da gab es jetzt ein Stück für Flöte — ober kein Virtnosenparadestück. Ja, der Künstler hatte Empfindung, wie er den süßen schlichten Charakter der Volkslieder zu treffen wußte. Er mochte eigentlich Flöte nicht
— sie war unmodern, wer sie ober so spielen konnte. Er lauschte mit wirklicher Befriedigung. Das war ein netter Einsall der alten Dame, ein bißchen verdreht war sie entschieden, aber diese Stunde machte das peinliche Renkontre wieder gut, dessen Anlaß ihm in diesem Augenblick völlig entfallen war. Diesmal ließ er sich nicht abhalten, lebhaften Beifall zu spenden.
Frau Asminde blieb still, es schien, als zerdrücke sie eine Träne — Damen sind eben leicht gerührt.
„Es hat Ihnen also gefallen, Herr Justizrat?"
„Aber, wie können Sie fragen, meine gnädigste Frau
— ein Ohrenschmaus in der Tat, wo bleiben aber die Künstler?"
„Einen Augenblick noch. Sie sollen ihn gleich sehen. Entsinnen Sie sich noch auf unsere kleine Unterredung vor fünf Jahren? Sie verlief nicht sehr freundlich, und ich hätte mir vielleicht Vorwürfe machen müssen, wäre diese Stunde nicht gekommen. — Anton, komm doch jetzt einmal herein."
In die Tür trat ein Jüngling, schlank und frank, mit offenem lebhaften Ausdruck in den schönen blauen Augen. Er ging auf Frau Asminde zu und küßte ihr die Hand.
L. Schweitzer. Die Gebote bleiben also, in ihrem Gesamtbetrag von 151600 Mk. um 555 636 Mk. hinter dem gemeinderätlichen Anschlag zurück.
Besigheim, 4. März. Djie bürgerlichen Kollegien ? von Groß-Jngersheim haben gegen die geplante Wasser- s Werksanlage des Elektrizitäts-Werkes Beihingen-Pleidsls- heim Einsprache erhoben.
Crailsheim, 4. März. Daß auch die Jagst ähnlich wie der Donau ober- und unterhalb Tuttlingen ! größere Versinknngsstellen anszuwecsen hat, ist eine altbekannte Tatsache, die weiteren Preisen dadurch wie- 1 der in Erinnerung gebracht wird, daß die an den Wasserkräften der Jagst interessierten Wasserwerksbesitzer sich i neuerdings zusam'menge'schlossen haben, um die Versink- ( nngsstellen zic verstopfen, worüber bereits von einem Tech- 1s niker ein Plan nebst Ueberschlag ansgearbeitet wurde. " Tie Bersickerungsstesien liegen hauptsächlich bei der Heldecc- 1
mühle, etwa 2 Kilometer unterhalb Crailsheim am rechts- ! fertigen Jagstuser, wo schon seit langer Zeit der weitaus ^ größte Teil des Jagstivafsers in den an den Talhängen entstehenden Brüchen des oberen Muschelkalks, der zum Teil starke Zerklüftungen zeigt, versinkt. Messungen haben ,l ergeben, daß von den zwischen 400 und 900 Sekundenlitern i schwankenden Wassermongen der Jagst etwa 70 bis 9V i Proz. verschnnnden. Darüber, wo die versunkenen Wasser ! wieder zutage treten, ist nichts bekannt. Es liegt aus der Hand, daß die Mühlenbesitzer an der Jagst, namentlich zur wasserarmen Zeit, durch die Versinkung des Wassers stark geschädigt werden.
Mm, 4. März. Die Handelskammer wählte zum Vorsitzenden wieder Kommerzienrat Magirus, zum Stellvertreter Fabrikant Herbst. Zum Beirat der hiesigen Zentralstelle wurde Kommerzienrat Magirus und zu dessen Stellvertreter Geh. Kommerzienrat Hägele gewählt.
Rah und Fern.
Ein Ganner.
In Zügels in gen inspizierte ein jüngerer Mann einen Neubau und stellte sich als Beamter der Straßen- : baninspektion vor. Dasselbe Manöver machte er in noch mehreren Orten des Oberamtes Künzelsan und ließ dabei überall durchblicken,, daß bei Bezahlung von 10 Mark e die von ihm entdeckten Ungehörigkeiten nicht angezeigt o würden. In Weißbach! wurde sein Schwindel ausgedeckt, - woraus er verhaftet und ans hiesige Amtsgerichtsgefängnis 1 eingeliesert wurde. j
Ein unangebrachter Scherz. !
Einen üblen Maskenscherz leistete sich in Pf orzheim ^ am Fastnachtsdiensrag ein maskierter Junge, der einem fremden 17jährigen Fräulein aus der Straße ern Plakat aus den Rücken heftete und die junge Dance so stach, daß die Nadel im Fleisch verschwand. Sie mußte int Spital mit Röntgenstrahlen gesucht und herausgeschnctten werden. Jetzt sucht ncacr nach dem frechen Buben.
Durch Aue Feuersbrunst im Geschästsviertel in Mi nnea Potis wurde heute früh erheblicher Schaden angerichter. Tie Höhe des Brandschadens wird aus eine Million Dollars geschätzt.
Luftschiff ahn
Bon Nizza nach Livorno.
Nach einer Meldung aus Livprno ist der Leutnant Baqne von den algerischen Schützen, der am Sonntag früh in Nizza cm Aeroplan ausstieg und die Richtung nach Ajaccio einschlug, aus der Insel Gorgona bei Livorno gelandet. Wie ein von dort kommender Dampfer meldet, hielt der Lnstschisfer die Insel für die Küste von Livorno.
Er erlitt bei der Landung leichte Verletzungen. Wie Gwr- nale d'Jtalia aus Gorgona erfährt, wohnte eine Hroße Menschenmenge dem Schauspiel bei, als Leutnant Baque mittags aus seinem Bleriotapparat vor der> Insel erschien und nach jähem Abstieg landete. Ter Aviatiker erzählte, er
W, ....
„Du hast es gut gemacht, mein Junge", sagte sie zärtlich und strich ihm über das dunkle weiche Haar. Den kleinen Bäckerjungen, der einmal frierend puf dem Hofe musizierte, hätte wohl keiner wiedererkannt.
„Ja, das ist mein Junge, Anton Schotter, der ein- I mal in Winterkälte auf hem Hof seine kleinen Melodien aus der Flöte blies."
Ter Jnstizrat wurde ein wenig rot, dann sagte er leise: „Ich habe unrecht gehabt."
„Das haben Sie wohl — nicht, weil er auf denk Wege ist, ein Künstler zu werden — das konnte niemand wissen. Aber weil es Unrecht ist, die Lebensfreude eines Menschen zu vernichten, und mehr Unrecht noch, MM es ein Kind ist, — Und nun spiel nocheinmal das Largo, nicht wahr, Herr Jnstizrat, das soll er."
Der Jnstizrat nickte — ihm war ganz wunderlich Kn Sinn, eine Empfindung wurde in ihm wach, die seit langen, langen Jahren geschlummert hatte. Er nahm sich vor, Frau Premiere ein guter Nachbar zu werden.
'Anton holte seine Geige und spielte. Seine Gedanken glitten in die Vergangenheit zurück, in die Backstube Meister Senftopfs, zu Herrn Maier, der ihn protegierte, und Herr Blumbrett, der im Delirium gestorben war, dem lustigen Willi Fink, der auf dem Konservatorium eifrig Gesang studierte und im Herbst bereits fein erstes Engagement antreten sollte. Sein Herz war voll Dankbarkeit für die Wandlung seines Geschicks. Er fühlte, wie ihm die Schwingen wuchsen. Werden und wachsen — es war herrlich, zu leben. —
Feierlich schwebten die Klänge durch das Gumchs und die beiden alten Menschen hörten ergriffen zu.
- - Triftige Gründe. „Warum haben Sie ft- gentlich nicht geheiratet, Herr Krause?" — „Das M ich Ihnen sagen: Zu einer Geldheirat hatte ich keil« Neigung und zu einer Neigungsheirat hatte ich kein Geld!