Scchssiundenschicht für die Untertagarbeiter sei von oer deutschen 8Regierung unter Hinweis auf die Kohlennot abgelehnt worden. Die Arbeiter haben von der deutschen Regierung gefordert, sie solle sich mit den Regierungen der anderen Staaten verständigen zur internationalen Einführung der Sechsstundenschicht. Ge­werkschaftlich organisiert seien in Deutschland im Dezember 1919 insgesamt 436 527 Arbeiter gewesen, gegen 46 450 im Jahre ',916 und 101 965 im Jahre 1914.

In der heutigen Nachmittagssitzung sprach der belgische De­legierte Dejardin über den belgischen Statutenentwurf. Durch die Umstürzung der ganzen Verhältnisse infolge des Krieges müsse auch ein neues Programm entworfen werden. Neben der Forderung für Herabsetzung der Arbeitszeit und auf Soziali­sierung muffe auch der Kampf gegen jede kriegerische Unterneh­mung erklärt werden. In längerer Rede verbreitete sich der deutsche Delegierte Wißmann, Generalsekretär der deutschen Bergarbeiter, über den gleichen Gegenstand und sagte, Deutsch­land habe mit dem Militarismus aufgeräumt und es sei zu wünschen, daß die anderen Länder diesem Beispiel bald folgten. Was die Deportationen anbetreffe, so müsse er darauf verweisen, daß die deutschen Sozialisten alles getan hätten, um die depor­tierten Arbeiter in ihre Heimat zurückzuführen, daß sie aber durch die Militaristen gewaltsam daran gehindert worden seien. Der Borwurf, daß die deutschen Sozialisten die Deportationen ge­duldet hätten, sei durchaus unzutreffend. Das müßten auch die Belgier und die Franzosen wissen. Die Herabsetzung der Ar­beitszeit auf sechs Stunden müsse durch internationale Regelung angestrebt werden. Mit der Statutenänderung sind auch die französischen Delegierten einverstanden ,wie der Franzose Bar- tuil betonte, doch dürfe diese Aenderung nicht bis zum nächsten Kongreß verschoben werden, wie Präsident Smillie vorgeschlagen habe. Hue-Deutschland, von der englischen Delegation lebhaft begrüßt, trat dafür ein, daß diese Frage nochmals ein­gehend in eine Kommission beraten werde. Die Frage, etwaige kriegerische Unternehmungen durch einen internationalen Gene­ralstreik von vornherein zum Scheitern zu bringen, sei so wich­tig, daß sie unbedingt noch eingehend in der Kommission erörtert werden müsse. Nur müsse man dann auch die entsprechenden Konsequenzen ziehen. Man dürfe nicht vergessen, daß zwischen Polen und Rußland Krieg sei und selbst ein drohender Konflikt zwischen Frankreich und Deutschland müsse durch das gleiche Mittel unterdrückt werden. Zum Schluß der Nachmittags­sitzung schlug Präsident Smillie vor, diese Angelegenheit dem internationalen Komitee zu übertragen mit dem Auftrag, dem Kongreß vor seinem Abschluß noch definitiven Bericht zu er­statten, damit die Frage eines internationalen Generalstreiks zur Vermeidung von Kriegen noch auf dem jetzigen Kongreß er­ledigt werden könne.

Eens, 3. Aug. Der Internationale Bergarbeiterkongreß setzte heute vormittag feie Beratungen fort. Den Vorsitz führte heute Sachse, Mitglied des Vorstandes des deutschen Bergarbei­terverbandes. Verhandelt wurde über den Antrag der eng­lischen Delegierten auf Nationalisierung der Bergwerke, das hißt, nach den Ausführungen des Generalsekretärs Hodge Be­seitigung der Macht des Kapitalismus und Beseitigung der Bureaukratie im Bergbau, ferner Uebergang der Bergwerke in den Allgemeinbesitz unter Verwaltung einer Körperschaft, die sich aus Vertretern der Arbeiter, der Konsumenten und des Staates zusammensetzt. Erörtert wurde auch der deutsche Vor­schlag auf Einsetzung eines internationalen Kohlenrats, der die Steigerung der Produktion, die Verteilung der Kohle und dis Festsetzung er Preise unter sich hat. Die erste Frage fand oll- gemeine Zustimmung und man einigte sich, daß Natienalisiemeg und Sozialisierung der Bergwerke ziemlich das gleiche Ziel seien. Ueber die Frage eines intrrnaitonalen K hlenrais

Oie Toässfahrt in äen lNaelstrom.

1j Erzählung von E. A. P o e.

(Nachdruck verboten.)

Wir hatten jetzt den Gipfel der höchsten Felsklippe erreicht. Einige Minuten vergingen, bis der ganz erschöpfte Alte wieder sprechen konnte. Endlich Hub er an:

Vor nicht gar so langer Zeit hätte ich Sie auf diesem Wege ebenso leicht geführt wie der jüngste meiner Söhne. Aber vor etwa drei Jahren ist mir etwas widerfahren, was noch kein Sterblicher durchgemacht und überlebt hat, um es erzählen zu können, und die sechs Stunden der Todesangst, die ich damals durchlebte, haben mich körperlich und geistig gebrochen. Sie halten mich für einen sehr, sehr alten Mann, das bin ich aber keineswegs. In weniger als vierundzwanzig Stunden ist mein einst tiefschwarzes Haar schneeweiß, sind meine Glieder schwach, meine Nerven so zerrüttet worden, daß ich bet der geringsten An­strengung zittere und vor einem Schatten erschrecke. Halten Sie es für möglich, daß ich kaum von dieser kleinen Klippe hinunter­schauen kann, ohne schwindlig zu werden?"

Diekleine Klippe", an deren Rand er sich so sorglos zur Rast niedergeworfen hatte, daß das Hauptgewicht seines Körpers darüber hinaushing und nur das Aufstützen der Ellbogen auf die äußerste schlüpfrige Kante ihn vor dem Hinabstürzen bewahrte diesekleine Klippe" ragte als eine senkrechte, glänzend schwarze Felswand wohl fünfzehn- bis sechzehnhundert Fuß hoch empor aus der Felsenwelt tief unter uns. Nichts hätte mich bewegen können, jenem Rand auf Ellenweite nahezukommen. Ja, die gefährliche Lage meines Gefährten regte mich derart auf, daß ich mich der Länge nach auf den Boden legte, mich an die Sträucher neben mir anklammerte und vergeblich in meinen Gedanken die Vorstellung bekämpfte, die Grundfesten des Berges könnten durch die Wut des Sturmes erschüttert werden, ja, ich wagte nicht einmal, mejne Blicke zum Himmel aufzuheben. Es dauerte eine längere Weile, bis ich durch inneren Zuspruch wieder so viel Mut gefaßt hatte, daß ich mich sitz' ^ -mkrichten konnte, um in die Feme zu blicken.

Amtliche Bekanntmachungen.

Oberamt Calw.

Verkehr mit Kleinvieh.

Mit Rücksicht darauf, daß sich bei der Kennzeichnung der Kälber, Schweine und Schafe Schwierigkeiten ergeben haben, bat die Fleischversorgungsstelle genehmigt, daß bis auf weite­res beim Aufkauf von Kleinvieh (Kälbern, Schweinen unv Schafen) durch Händler von der durch K 8 Abs. 2 der Verfügung der Fleischversorgungsstelle vorn 12. Juli 1920 (Staatsanzeiger Nr. 160) vorgeschriebenen Ausstellung eines Schlußscheins und der Kennzeichnung der Tiere mittels Ohrmarke Abstand genom­men wird.

Calw, den 31. Juli 1920. G ö s.

Die Ortsbehörden für die Arbeiterversicherung werden an die alsbaldige Vorlage der im letzten Quartal aus­gerechneten Quittungskarten erinnert.

Calw, den 2. August 1920.

Vers.-Amt: Bögel, Amtmann.

gingen aber die Meinungen auseinander. Engländer w:e Fran­zosen waren der Ansicht, daß diese Einrichtung erst in Frage komme, wenn die Nationalisierung durchgeführt Die Engländer und Franzosen wollen natürlich nicht, saß die deut­sch« Industrie genügend Kohle erhält, wodurch sie wieder die Konkurrenz mit Frankreich nnd England ausnshmen könnte.

MemiiMler SMljstenKoWch.

Genf, 3. Aug. Auf der heutigen Vormittagssitzung des internationalen Sozialistenkongresses beschäftigte man sich mit der Frage des Völkerbundes. Es sprachen hauptsächlich Dele­gierte der im Kriege neutralen Staaten, die den Friedensver­trag von Versailles und den Völkerbund stark kritisierten und dafür eintraten, daß die Internationale ihren Einfluß in diesen beiden Richtungen geltend mache. Bernstein-Deutschland unter­stützt die Ausführungen. Es gäbe kein Verbrechervolk, weder ein deutsches noch ein anderes, denn Fehler und Verbrechen seien bei allen Nationen begangen worden. Bernstein wurde Beifall zuteil als er ausführte, daß der Vertrag von Versailles nicht nur das deutsche Volk schwer getroffen habe, sondern auch eine ständige Beunruhigung für Europa sei. Deutschland wolle wirklich den Frieden und sei doch so wehrlos gemacht worden, daß es nicht einmal seine Grenzen im Osten schützen könne. Nur eine internationale Aktion könne Besserung schaffen.

Eine Denkschrift der deutsche« Sozialdemokratie zur Kriegsschuldsrage.

Genf, 2. Aug. Der Vorstand der sozialdemokratischen Partei Deutschlands hat dem internationalen Sozialistenkongreß in Genf zur Frage der Verantwortlichkeit am Weltkriege eine Denkschrift überreicht, in der u. a. erklärt wird, die deutsche So­zialdemokratie müsse sich schuldig bekennen, nicht rechtzeitig er­kannt zu haben, daß die Führung der auswärtigen Politik in Deutschland ohne Kontrolle des Reichstags eine Gefahr bleiben müßte. Die deutsche Revolution sei 5 Jahre zu spät gekommen. Ihr nicht schon früher den Weg gebahnt zu haben, sei eine wei­tere Schuld der deutschen Sozialdemokratie. Andererseits konnte sich die deutsche Sozialdemokratie nicht an der Niederlage ihres Volkes mitschuldig machen dadurch, daß sie dem eigenen Volke die Hilfe versagte. Die Partei hätte dann ihre Rolle ausgespielt gehabt. Das Ziel der Partei sei gewesen, eine Beendigung des Krieges in der Weise herbeizuführen, daß es keinem der beiden Teile ermöglicht werden sollte, diktatorische Forderungen zu stellen.

In der Denkschrift heißt es weiter, daß aus den Veröffent­lichungen der russischen, österreichischen und deutschen Archive

Solche Einbildungen müssen Sie überwinden können," sagte mein Führer,denn deshalb habe ich Sie ja gerade hier­hergebracht, damit Sie die beste Aussicht über jenen Schauplatz hätten, wo ich den erwähnten Unfall hatte, und damit ich Ihnen den ganzen Hergang erzählen könnte, während Sie seinen Schau­platz unmittelbar vor Augen haben."

Wir befinden uns jetzt," so fuhr er in seiner eigentüm­lichen,' umständlichen Weise fort,wir befinden uns jetzt dicht an der norwegischen Küste, unter dem achtundsechzigsten Breiten­grad, in der großen Provinz Nordland und in dem öden Distrift der Lofodden. Der Berg, auf dessen Gipfel wir sitzen, ist der Helseggen oder der Umwölfte. Nun richten Sie sich ein­mal ein bißchen niehr empor, halten Sie sich am Grase fest, wenn Sie Schwindel fühlen so und nun blicken Sie über den Dunstkreis unter uns hinweg und auf das Meer hinaus."

Etwas taumlig schaute ich auf und gewahrte in der ange­gebenen Richtung einen weiten Meeresspiegel, dessen Gewässer einen so trüben Farbenton aufwiesen, daß ich mich sofort an die Schilderung des Mare Tenebrarum durch den nubischen Geo­graphen erinnerte. Keine menschliche Vorstellung könnte sich ein wüsteres und öderes Panorama ausdenken. So weit das Auge reichte, zur Rechten und zur Linken, lagen gleich Grenzwällen lange Reihen von abschreckend finsteren und schroffen Felsklippen, deren unheimlicher Eindruck noch erhöht wurde durch das Heulen und Tosen der Brandung, die ihre schäumend weißen Wogen­kämme hoch an ihnen hinaufwarf. Gerade unserem Vorgebirge gegenüber, etwa in einer Entfernung von fünf bis sechs eng­lischen Meilen, war eine kleine, öde, von schäumender Bran­dung umhüllte Insel zu erblicken. Etwa zwei Meilen näher dem Lande zu zeigte sich eine zweite, noch kleinere, nicht minder steinig und ungastlich, und von einem Kranz dunkler Fels­blöcke umgeben.

Der Anblick des Meeres in dem Raum zwischen der ent­fernteren Insel und der Küste erschien mir sehr ungewöhnlich. Trotzdem eine so starke Brise landeinwärts wehte, daß eine Brigg auf hoher See mit gerefften Segeln beigelegt hatte und man ihren, Rumpf beständig untertauchen sah, war hier kein regel-

hervoigeht, daß der 19ll ausgebrocheue Krieg auf deutscher Seite das Kennzeichen eines verwerflichen Präventivkrieges trägt, der zwar nicht unmittelbar gewollt, aber doch in leichtfertiger und verbrecherischer Weise riskiert wurde. Wenn auch die tieferen Ursachen des Weltkrieges in den imperialistischen Strömungen aller Länder rnd in ^ Mächtekonstellation zu

suchen sind. l -g se >: . , ttalaß doch hauptsächlich,

wenn auch nicht ausschließlich, btt der mit Kopflosigkeit gepaar­ten Gewissenlosigkeit der jetzt gestürzten deutschen und öster­reichischen Machthaber.

Sodann heißt es weiter: Wenn sich das Empfinden der deutschen Sozialisten auch gegen Vieles aufbäumt, was die So­zialisten von der Kriegslttinng der denFch-n Machthaber erfuh­ren, so sagten sie sich andererseits doch auch, daß eine Kriegfüh­rung, die Kinder und Frauen, Kranke und Greise dem Hunger­tode überliefert, mit keiner anderen über den Grad der beider­seitigen Moralität rechten kann. Die deutsche Sozialdemokratie könne es nicht als Fehler betrachten, daß sie den Worten der En- tentestaatsmänner nicht traute, die listig um ihre Hilfe warben, um ihr mit höhnischen Versprechungen die Waffen abzuschmei­cheln. Die Ententestaatsmünner mögen nicht schlechter gewesen sein als die deutschen Machthaber, aber besser waren sie ganz gewiß nicht.

Die Denkschrift schließt mit einem Appell an die Sozialisten der anderen Länder, jetzt, nachdem das Kriegstor geschlossen sei, sich stark zu machen, damit keine Macht dieses Tor jemals wieder öffnen könne. Die Sozialisten seien einander sehr viel schuldig geblieben, und würden sich durch Selbstzerfleischung und Zer­splitterung nur schaden.

Vermischter.

Bölkerbundsrat.

San Sebastian, 4. Aug. (Havas.) Die öffentliche Sitzung des Völkerbundsrats wurde gestern Vormittag um 11 Uhr er­öffnet. Der Rat annulierte den Artikel 3 der Resolution vom 16. Januar 1920, der der Negierung des Saargebiets sämtliche Kosten der Erenzkommission aufbürdet. Auf den Bericht Tit- tonis hin wurde beschlossen, auf die Tagesordnung der ersten Völkerbundsversammlung die Frage der Blockadenmaßnahmen zu setzen. Der Rat schlägt der Versammlung vor, eine internatio­nale Vlockadekommission für die Organisation eines Aktions­planes zu ernennen. Gemäß dem Bericht von Quinones d« Leon beschloß der Rat, die Vereinigten Staaten zur Teilnahme an der internationalen Verkehrskonserenz einzuladen, sowie allen anerkannten Regierungen die Tagesordnung der Kon­ferenz und das diesbezügliche orientierende Material zuzu­stellen. Nach Ahörung des Berichts von Tunha beschloß der Rat, den Plan der internationalen Konferenz für Hygiene aus Schaffung eines internationalen Amts für Hygiene zu geneh­migen und der Völkerbundsversammlung vorzulegen. Gemäß dem Bericht von Bourgeois beschloß der Rat, die Veröffent­lichung der Dokumente bezüglich des Völkerbunds durch die internationale Unioersitätskommission in Brüssel zu sub­ventionieren.

Der französische Imperialismus in Syrien.

Beirut, 4. Aug. (Havas.) Die Lage in Cilicien hat sich bedeutend gebessert. Die französischen Truppen haben bei Jenidze über starke kemalistische Streitkräfte einen großen Sieg errungen. Die Türken schlugen sich tapfer. Der Feind ließ mehr als 400 Leichen, 500 Gewehre und eine Anzahl Maschi­nengewehre auf dem Platz. Es wurden 250 Gefangene gemacht, darunter ein deutscher Offizier. Die Kolonne Gracy rückte am 31. Juli in Mersina ein. Die Lage in Syrien ist ausgezeichnet. Nach der Einnahme von Aleppo besetzten die französischen Trup­pen Homs und Hamaha. Ebenso befindet sich die ganze Eisen­

mäßiger Wellenschlag zu sehen, sondern nur ein kurzes, ruck­weises, zorniges Aufplatschen der Flut nach allen Richtungen hin, sogar dem Wind entgegen. Von Schaum war, abgesehen von der nächsten Umgebung der Felsen, wenig zu bemerken.

Die entferntere Insel," fuhr der Alte fort, nennen die Norweger Vurrgh; die näher liegende ist Moskoe. Eine Meile weiter nordwärts liegt Ambaaren. Da drüben liegen Jslesen, Hotholm, Keildhelm, Suarven und Buckholm; noch weiter drüben, zwischen Moskoe und Vurrgh, liegen Otterholm, Flimen, Sand- flesen und Stockholm. So heißen alle diese Orte aber warum man ihnen überhaupt Namen gegeben hat, das kann ich so wenig verstehen, wie eS Ihnen einleuchten wird. Hören Sie etwas? Bemerken Sie nicht eine Veränderung an dem Wasser?"

Wir befanden uns jetzt ciwa zehn Minuten auf dem Gipfel des Hel§e<MN, 1" dem wir vom Innern des Landes aus aufgestiegen waren, so daß wir vom Meer nichts zu sehen be­kommen hatten, bis es sich ganz plötzlich hier vor unseren Augen ausbreitete. Während der Alte noch sprach, vernahm ich ein lautes, allmählich zunehmendes Geräusch, als ob eine ungeheure Büffelherde auf der nordamerikanischen Prärie stöhnte und schnaubte. Gleichzeitig bemerkte ich auch, daß sich in dem Ge­wässer unter uns plötzlich eine Strömung entwickelte, die Seemänner nennen es dasUmspringen" der See die ihre Richtung nach Osten nahm und, während ich noch hinblickte, rasch eine reißende Geschwindigkeit annahm, bis schließlich das Wasser mit geradezu fabelhaftem Ungestüm dahinbrauste. In fünf Mi­nuten befand sich die ganze See bis Vurrgh in einem Zustand unbezähmbarer Wut; am tollsten jedoch brauste und tobte ste( zwischen Moskoe und der Küste. Hier brach das ganze weite Wasserbett, das eben noch in tausend gegen einander strömen­den Kanälen schäumte und sprudelte, urplötzlich in wilder Em­pörung los, keuchend, brodelnd, zischend und sich in zahllosen, riesenhaften Strudeln umherwirbelnd, mit einer Schnelligkeit nach, Osten, wie man es sonst nur bei den höchsten Wasserstürzen zu finden pflegt.

Wenige Mnuten später, und wiederum veränderte sich das Bild vollsMdig. Die Oberfläche wurde glätter, ein Strudel nach,