Ausland.

Moskau, 28. Nov. Auf vcrschiÄienen Straßen und Hätzen der Stadt veranstalteten Studenten heute Demon- strativnen gegen die Todesstrafe, die sogleich durch Husaren, Kosaken und berittene Schutzleute zerstreut wur­den. 181 .Demonstranten wurden verhaftet, unter ihnen M Studentinnen. Verletzt wurde niemand. Tie Verhaf­teten werden wegen Verletzung von Anordnungen des Stadthauptmanns bestraft werden.

New York, 28. Nov. Aus Mexiko wird gemeldet, der Chefgeologe des Geologischen Landesinstituts, Dr. Burkhardt, habe im Norden von Mezsiko große Phos­phor lag er entdeckt.

Württemberg.

Dienstnachricht«,».

"Der König hat Lic bei der Regierung des Schwarzwaldkreiscs erledigte Rcgierungsratsstcllc dem OberaintSvorstand, titulierten Re- gimn^srat Stehcr in Gcrabronn, die bei der Negierung des Donau- krches erledigte Rcgicriingsratsstellc dem OberaintSvorstand, titulierten Roglcrungsrat Hasel in Geislingen und die erledigte Stelle eines etatsniKhigen Assessors bei dem Vorstand der Versicherungsanstalt Württemberg dem tituliertem Oberregienmgsassessor Spengler, .Hilfsarbeiter bei der Zcntralleitmig des WohltätigkeitsvcreinS, mit dem Titel eines Oberamtnumus übertragen. Weiter: Auf die Pfarrei Hausen o. V-, Dekanats Rottweil, den Pfarrer Ne her in Pflaumloch, Dekanats Neresheim, und auf die katholische Kaplanci Mtshauscu, Dekanats Saulgan, den Vikar Theodor Ke ich er in Stuttgart ernannt. Dem Oberreallehrer Käse r an der Realschule in Neckarsnlm eine Oberrcallehrersstelle an der Realschule in Feuer- bpch und dem Hilfslehrer Dr. Maier an der Fricdrich-Engensrcal- schule in Stuttgart eine Obeneallehrersstcllc an der Realschule in Tuttlingen übertragen, die Stelle eines Gebäudeverwalters bei der Kiscnbahiihochbausckttoil Stuttgart dem Obcrbahnmeistcr Lohmann in Geislingen unter Belassung seines bisherigen Titels und Rangs «einem Ansuchen entsprechend übertragen und die Ciscnbahnsekrctäre Ekcrtin Oehringen »ach Crailsheim, Kick in Bopfingen nachNent- lmgen '.Hauptbahnhof und Rode in Stuttgart Nordbahnhof nach Stuttgart Hanptbahiihof je ihrem Ansuchen entsprechend versetzt.

Zu den Briefen des Herrn Bogt.

Kr derSchwäbischen Tagawcht" wird folgender Ariks des Reichstagsabgeordnecen tzildenbrand veröffent­licht:Soeben lese ich in der Reichspost das Märchen von Th. K-, ich sei im Dezember 1906 im Reichstag an Herrn Vogt-Gochsen herangetreten, nm ein Handelsgeschäft im 2. Gang der Landtagsntzrhlen zu entrieren. Hat Herr Vogt seinem Freunde Th. K. die in der Reichspost publizierte Darstellung gegeben, so ist er ein über hie Maßen naiver Politiker. Ich hatte weder einen Auftrag noch die Absicht, einem Lündl-erischen Politiker Wer. ein Gegeirseitigkeitsgeschäst zu verhandeln. Haben wir über­haupt ich erinnere mich dessen nicht - - einige Worte über die Wahlen gewechselt, so können nreinerscits nur un­verbindliche Bemerkungen gemacht worden sein. Fm üb­rigen habe ich persönlich nrich über den Brief des Herrn Vogt nicht entrüstet, das überlasse ich der Deutschen Reichs- poft, die nach ihrem Vorgehen im Fall Kindermann dazu verpflichtet ist."

-kr

Ei« AS rötest der württcmbergischen Biindlcr.

Ter Landesaus schuh des Bundes der Landwirte Württembergs hat in seiner letzten Sitzung zu den Reichstagswahlen beschlossen, mit der konservativen Partei wegen der Aufstellung von Kandidaturen zu ver­handeln und in recht vielen Kreisen den Kampf energisch ausznnehmen. Ferner heißt es in der Mitteilung der Tatschen Reichsposr" über die Sitzung:Einmütig wurde das Vorgehen des Ministeriums des Innern bezüg­lich der Zulassung der Einfuhr ausländischen Viehes verurteilt. Tie Erklärung der Oehringer Land- lvirte soll in allen Versammlungen behandelt werden. Nachdrücklich wurde der Mangel einer Berufsvertrctung unserer Landwirtschaft in einer La ndwirtscha fts - kämm er betont; für die endliche Errichtung einer solchen soll entschieden eingetreten werden. In einer solchen Frage wie der des Schutzes unserer Viehzucht sollten alle land­wirtschaftlichen Vereinigungen einmütig und entschlossen Stellung gegen das Vorgehen des Herrn Ministers v. Pi- fchek nehmen." Es soll also wieder einmal ein bedroh­licher Entrüstungssturm gegen den Minister Pischek inszeniert werden, um die schlechten Wahlchancen des Bu- des zu verbessern. Die Herren würden gut tun, bei diesem Sturm gegen Herrn v. Pischek auch gleich gegen den eige­nen Vorsitzenden, den .Herrn Schmid-Platzhof flam­mende Protestresolutionen koszulassen, denn Schmid-Platz­hof hat als Mitglied der Ersten Kammer gegen die Er­richtung der Landwirtschastskammer gestimmt und jn einer Polemik sogar rundweg erklärt:Unsere Bauern stehen der Landwirtschaftskamnrer vollständig gleichgültig gegenüber, schon wegen der entstehenden Kosten und weil für die württembergische Landwirtschaft alles geschieht, was in Anbetracht unserer finanziellen Lage geschehen kann. Ge­gen den Mann, der Vertreter der württeinbergischen Land­wirtschaft in der Kammer ist und trotzdem nach der Auf­fassung des Bundes die Interessen der Landwirtschaft so verkennt und verrät wird also nach der jetzt beliebten bünd- lerischen Ausmachung kein Wort des Protestes scharf genug sein, und Herr Pischek wird im Bundesvorsitzenden einen Leidensgefährten haben.

»

Eine große Beamtenoersarnnrlung in Stut t-

gart hat nach Referaten des Landtagsabgcordneten Liesching und Rembold folgende Erklärung ange­nommen :Die am 27. November versammelten württem- bergischen Staatsdiencr billigen die Absicht der Regierung und der Stände, die derzeitige. Staatsverwaltung zu ver­einfachen und tverdcn die hierauf gerichteten Bestrebungen in ihrem Teile fördern. Insbesondere anerkennen sie den Grundsatz, die Gliederung der Beamtenschaft hinsichtlich der Vorbildung lediglich von der Art und der Bedeutung der dem einzelnen zugewiesenen Aufgaben abhängig zu machen. Tie Äenderungen im Ausbau der staatlichen Be­hörden werden nicht ohne Einfluß auf die Beamtenschaft sein. Die Beamten hoffen daher, daß bei Durchführung der beabsichtiget» Maßnahmen folgende Grundsätze einge­hakten werden mögen: 1) Ehe die zwangsweise Zurrche-

setzuug eines Beamten herbeigeführt wird, sollet« der Grad seiner Leistungsfähigkeit und möglichst auch seine per­sönlichen Verhältnisse geprüft werden. 2) Von dem Recht der Versetzung in den zeitweiligen Ruhestand soll nur in zwingenden Ausnahmefällen Gebrauch gemacht werden. 3) Bei Festsetzung der Arbeitsgebiete für die einzelnen Kate­gorien soll in den Uebergangsjahren auf die vorhandenen Beamten billige Rücksicht genommen werden. Eine erheb­liche Verschlechterung der an sich tvenig günstigen Beför­derungsaussichten müßte als ritte Härte empfunden wer­den, und in zahlreichen Fällen zu einer unerwünschten Beeinträchtigung der beruflichen Befriedigung führen. 4) Soweit eine Minderung des persönlichen Aufwands da­durch erstrebt wird, daß das bisherige Personal einzelner Stellen durch solches mit geringeren Bezügen zu ersetzen ist, soll diese Maßregel nur allmählich unter Berücksichtig­ung des jeweiligen Bestandes von Beamten der einzelnen Gruppen durchgeführt werden, andernfalls tritt eine Er­sparnis kaum ein, weil Beamte, bis'zu ihrem Ausscheiden in geringer bewerteten Stellen weiter verwendet würden. Der Bedarf am Personal der verschiedenen Klassen soll nicht durch Benachteiligung der vorhandenen Beamten', sondern durch Regelung des neuen Zugangs den künftigen Verhältnissen angepaßt werden.

*

Die Ragolder Hilfsgeldcr.

Anläßlich der Hebung des Gasthofes zum Hirsch durch den inzwischen verstorbenen Bauunternehmer Mrkgauer ist bekanntlich das Gebäude am 5. April 1906 eingestürzt. Bei diesen, Unglück verloren 53 Menschen das Leben. Mehr als hundert tvurden mehr oder weniger schwer ver­letzt. Tie damals eingeleitete Hilfsaktion ergab die hübsche Tnnnne von etwa 440000 M. Nach Bezahlung der Be­erdigungskosten für die Getöteten und der Kurkosten für die Verletzten nsw. blieben noch 108000 M übrig, von ivel- cher Summe die anfallenden Zinsen als Renten prozentual den Verletzten und Hinterbliebenen Witwen und Waisen z,rr Verfügung stehen. Zwei der Verletzten haben nun) wie in derFrankfurter Zeitung" berichtet wird, Ende vorigen Jahres an die Stadtgemeinde Ersatzansprüche ge» stellt und auch 1200 und 600 M bewilligt erhalten. Da­raufhin traten auch die übrigen Verletzten, im ganzen 58 ai, die Stadt, die mit 100000 M gegen Haftpflicht ver­sichert ist, mit Entschädigungsforderungen heran. Die Stadtverwaltung lehnte aber diese Haftung rundweg ab. Die Beteiligten klagten, wurden aber wegen Verjährung ih­rer Forderungen vom Landgericht Stuttgart kostenpflichtig abgewiesen. Die Angelegenheit kommt nunmehr an, 29. November vor dein Oberlandesgericht erneut zur Verhand­lung, da die Abgewiesenen es bei dem Urteil erster Instanz nicht bewenden lassen wollten, Jn einer Bittschrift an das Hilfskomitee stellten die Verletzten ferner das Verlangen, von Heu noch vorhandenen 108000 M den Waisen der sofort und später mit Tod abgegangenen Opfer 50 000 M in Sparkassenbüchern anzulegen und den Rest mit 58000 M an die Witwen und noch lebenden Verletzten zu Verteilen. Das Hilfskomitee ging aber bis jetzt auf diesen Vorschlag nicht ein, sondern will es bei dem jetzigen System (Verteil­ung der Zinsen als Renten) belassen und das Kapital, wen« sämtliche Rentenempfänger weggefallen sind, den, Bezirks­krankenhaus Nagold überweisen. Die Hinterbliebenen und Verletzten sind aber anderer Meinung und machen gel­tend, daß die Gelder für die Opfer der Katastrophe, sucht aber für das Nägolder Bezirkskrankenhäus cingegangen seien. Nach Beendigung des Prozesses mit der Stadt­gemeinde «vollen die Beteiligten bei dem Hilfskomitee wei­tere Schritte unternehmen,

Stuttgart, 26. Nov. Wie dasN. T." aus sicherer Quelle erfährt, ist beabftchtigt, den Entwurf zum neuen Beamtenbesoldungsgesetz noch vor Weihnachten, jedenfalls aber spätestens mit dem Etat zu veröffentlichen.

Stuttgart, 28. Nov. Zur silbernen Hochzeit des Königspaares, die am 8. April nächsten Jahres stattfindet, soll in ganz Württemberg ein Blumen Ver­kaufs tag veranstaltet werden, dessen Gesamterträgnis dem Königspaare als eine Gabe des württembergischen Volkes übergeben wird. Das Königspaar hat zu dieser Veranstaltung feine Zusage bereits erteilt und wird den Erlös zu wohltätigen Zwecken verwenden.

Saulgau, 26. Nov. Verlangt da durch besondere Rechnung eine württembergische landwirtschaftliche Beruss- genossenschaft von einer Gemeinde hiesigen Bezirks sage und schreibe zwei Pfennig restliche Umlage! Der Brief an die Gemeindepflege kostete 10 Pfennig, die Postanweis­ung mit Brief 20 Pfennig, die Zurückgabe der quittier­ten Rechnung an die Gemeinde 10 Pfennig, also stehen dem Einzug von zwei Pfennig nicht weniger als vierzig Pfen­nig Unkosten entgegen! Und das, trotzdem in alle« Zeitungerl die Lächerlichkeit eines derartigen kleinlichen Gcschäftsgebahrens rviederholt gekennzeichnet wurde.

Ravensbvrg, 27. Nov. Ter seit mehr als zweihun­dert Jahren bestehende Gasthof zumGoldenen Hecht" ist zu zwei Teilen an die Württembergische Bereinsbank und an die Tr. Kahsche Buchdruckerei verkauft worden. Im kommenden Frühjahr erfolgt der Wbruch, worauf neue Gebäude zu Geschäftszwecken erstellt werden. Dabei ist rüch eine Vergrößerung der Buchdruckerei von Dr. Kah, G. m. b. H., Verlag des Oberschwäbischen Anzeigers, ge­plant.-

Aus HoheuzMer«, 28. Nov. In Hechingen ist heute der Mitbegründer und Vorsitzender der Hohenzoll-- rischen Bolksvarlei, Kaufmann Kim merke, einem Schlaganfall erlegen.

Nah und Fern.

Beim Rodel«

an der Bergyau-er Steige in Biberach ist ein junger Kaufmann in ein entgegenkommendes Fuhrwerk hineinge­saust und so schwer verletzt worden, daß er bewußtlos vom Platze getragen werden mußte. Das gleiche Schick­sal widerfuhr in der Mondstraße einem Rodelmädel, das prit einem anderen Sportsweib zusammenranme und gegen einen Randstein geschleudert tvurde.

Jn Pfullingen waren zwei Schutzleute bei ihren Versuchen, den« Rodeln auf dein .Tlffenweg zu steuern, von übermütigen Burschen schwer gereizt, verhöhnt und, wie es heißt, auch beworfen worden. Sie ließen sich durch ihren Grimm verleiten, den Burschen mit Knüppeln aufzulauern. Ms rvieder einige Rodelschlitten daher ka­men, schlugen sie in der Dunkelheit blindlings darauf kos und trafen ein Fräuleinso unglücklich auf den Mpf, daß dieses bewußtlos vom Platze getragen werden wußte. Untersuchung ist eingeleitet.

Ein herbes Mißgeschick

hat einen Feuerwehrmann inBrackenheim betroffen. Er erhielt bei einer Feuerwehrübung am 2. Oktober einen Stoß, dessen Folgen er zunächst nicht beachtete. Erst nach einigen Wochen verrnehrten sich die Schmerzen so, daß er ärztliche Hilfe in Anspruch nahkn. Und nun stellte es sich heraus, daß der Mann sich zwei Rippen gebrochen hatte. Es ist erfreulich, daß die Stadtverwaltung dem im Dienste der Allgemeinheit Verunglückten aus Billigkeitsgründen eine Unterstützung zugestand.

Ueber unsere Kraft" wagen.

Aus Urach wird geschrieben: Tie Poslautomobfle sind zweifellos eine große Verkehrsverbcsserung, die kein Heimweh nach der alten romantischen Postkutsche auf- kommen lassen. Aber des Winters werden sie ebenso wenig Herr, wie diese vielleicht noch weniger. Die Postkutsche konnte man bei starkem Schneefall auf Schlittenkufen setzen, das Auto aber bleibt stecken. Bisher kannten wir diese Er­fahrung nnr durch die Berichte aus dem Schwarzwald.' Jetzt haben wir sie selbst machen müssen. Zwischen hier und Münsingen blieben unsere beiden Omnibusse im tiefen Schnee stecken und mußten herausgeschaufelt werden, wobei dem einen auch noch das Kettenrad brach. Die Führer ließen aber ihre Fahrzeuge nicht im Stich und brachten sie mit Hilfe der Insassen schließlich, wenn auch mit großer Verspätung, doch noch ans Ziel.

Feuer in Rewhork.

* 40 Tote.

In Newark, einem Vorort Newports, ist in einem alten Fabrikgebäude ein Feuer ausgebrochen, bei dem über 40 Menschen uins Leben gekommen sind. Düs Bauwerk hatte nur zwei Feuerleitern, welche bald vollge­pfropft mit Flüchtenden waren. Ter K ampf üms Le­ben auf den Feuerleitern war schrecklich; man fand einen Knäuel von sechs Mädchen, welche durch den .Ge- sichtsausdruck und die Art und Weise, wie sie einander! gefaßt hielten, zeigten, ivie entsetzlich sie um ihre Rettung gerungen haben. Ein gerettetes Mädchen erklärt, es habe gesehen, wie manche Arbeiterinnen von den nachdrängenden Kameradinnen von der Feuerleiter gestoßen wurden. Bier-, zehn Mädchen kamen durch den Sprung aus den Fenstern um, acht starben in der, Hospitälern, der Rest erlitt den Flammentod. Sechs Mädchen sprangen zugleich in das Sprungtuch. Alle waren sofort tot. Mehrere sind an ihren Nähmaschinen verbrannt, andere lotgetreten wor­den. Die Brandursachc ist eine Gasolin-Explosion in einer Lampenfabrik im dritten Stock. Der mit Maschinenöl ge­tränkte Boden und das Pappschachtelmaterial brannten! wie Zunder. Der Wind fachte die Flammen an. Ditz Fluchtmöglichkeiten waren ganz unzureichend. Mauer« Kürzten ein und begruben die Leichen, vielleicht auch Lebende. Viele sind verkohlt. Die Totenliste wächst stünd­lich an.

Der Postwagen von O e hringen nach Forchten - Lerg stürzte beim Kameralamt in Oehringen infolge des) Glatteises um und lag samt Insassen quer über die Straße. Außer einigen Hautabschürfungen der erschrockenen Passa­giere und einen, gebrochenen Rad des alten Kastens haß sich aber nichts Ernsthaftes bei den, Falle zugetragen.-

In einem auf einem Vergügungsplatz befindlichen Zir­kus bei Berlin wollte ein Löwenbändiger einen Ring­kampf mit einem Löwen vorfuhren, als der Mann den Zwinger betrat, kam der Löwe auf.ihn zu und biß ihm in die linke Seite des Halles. Der Verletzte wurde ins Krankenhaus gebracht. Man glaubt, daß die Wunde lebens­gefährlich ist.

Gerichtssaal.

Ein Todesurteil für Streikausschreitungeu.

RoUen, 26. Nov. Bor den, hiesigen Schwur­gericht wurde gestern gegen sieben Arbeiter verhandelt, die angeklagt Waren, gelegentlich des Kaiarbeiter-- Ausstandes in Havre iur September 1910 Yen Führer einer Kolonne von Arbeitswilligen totgeschla­gen M haben. Bon den' Angeklagten wurde einer zum Tode, xiner zu fünfzehn Jahren uird zwei andere M je pcht Jahren Zwangsarbeit, letztere drei außerdem zuv Zählung einer Entschädigung von 20000 Francs verur­teilt, die drei anderen wurden frcigesprochcn. Für de« zum Tode Verurteilten beschloß das Gericht, ein Gnaden­gesuch einz,weichen.

Lustfchiffahrt

Frankfurt a. M., 27. Nov. Das Kartell süd- westdeutscher Luftschiffvereinr, hem die ,Ver­eine in Marburg, Mainz, Wiesbaden, Mannheim, Karls­ruhe, Freiburg i. Br., Straßburg, Konstairz uzrd Frankfurt a. M. angehören, hat am 27. November in seiner ersten Delegiertenversammlung zu Mannheim die Veranstaltung des ersten Zuverlässigkeitswettfliegens jn dev Oberrheinischen Tiefebene im Jahre 1911 beschlossen, M Prüfung für Flieger und Flugzeuge. Ms Etappen der Fahrt sind Baden-Baden, Freiburg i. Br., Mülhausen i. E., Straßburg, Karlsruhe, Mannheim, Frankfurt a. M. sowie nach 'Möglichkett die dazwischen liegenden größeren Orte in Mssicht genommen. An einzelnen dieser Plätze werden Schauflüge stctttfiuden. An Preisen sollen 300000 Adark aufgebracht werden. Den Ehrenvorsitz im Arbeits­ausschuß hat Prinz Wilhelm von Sachsen-Weimar-We- nach in Heidelberg übernommen. Mit den Vorbereitungen ist der- Frankfurter Verein für Luftschiffahrt betraut Worden.-