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mit Erzähler vom Schwarzwald.
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Amtsblatt für die Ltadt Mildbad.
verkündigungsblati
der rigl. Forstämter Wildbad, Meistern, Enzklösterle rc. während der Saison mit
amtl. Fremdenliste.
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Nr. 2,3.
Donnerstag, deu 15. September 1S1H.
27. Jahrg.
Deutsches Reich.
25. Deutscher Weinbaukongreß.
Colmar i. E., 12. Sept. Me geschäMchen Verhandlungen des 25. Deutschen Weinbaukongres- ses, zu den: die Stadt Colmar auch umfangreiche seitliche Veranstaltungen arrangiert hat, erössnete gestern ein Vortrag von Professor Kulisch-Colmar über die Erziehung der seither hauptsächlich offen zum Ausschank kommenden süddeutschen Weine zu Flaschenwei - ne n. Weinbaulehrer Muttern- München vertrat in einem zweiten Vortrag die Ansicht, hast eine weitere Einschränkung des deutscher: Weinbaues in erheblichem Maste Lium noch möglich fei und warnte vor der extensiven Wirtschaftsweise -als Hauptquelle von Misterfolgen des Weinbaues. Bei rationellem intensiven Betrieb sowohl für den jQualitäts-, wie für den Quantitätsban sei sehr wohl eine befriedigende Rente, wenn nicht gar eine Erhöhung der im Weinbau investierten Nationalwerte erzielbar. Tiefe Anschauung müsse noch viel mehr als bisher namentlich irr die Kreise der Kleinwinzer eindringen.
Mus der heutigen jGeneralversammlung des deutschen W einbauv ereins teilt der Vorsitzende, M. Becht-Dieidesheim, mit, daß das neue Weingesetz sich immer mehr einlebe, nachdem die andern Staaten ähnliche Bestimmungen erlassen haben. Tie Mitgliederzahl des Vereins ist etwas zurückgegangen mrd beträgt nicht ganz 800. Tjer Verein will sein Hauptaugenmerk aus Förderung des deutschen Weiuabsatzes in England richten. Tie Jahresbilanz schließt mit 12880 M in Einnahme und Ausgabe.
Für den nächstjährigen Kongreß ist einstweilen M e tz in lAüssicht genommen, der übernächste findet bestimmt in Wü rzburg statt.
Berlin, 12. Sept- Ter geschäftsführende Ausschuß der Fortschrittlichen Vvkkspa.pt ei hat am Samstag 'Abend und Sonntag Vormittag im Zentralbureau, Zimmerstraße .5/6, getagt und über eine große Anzahl dm Fragen, insbesondere der Agitation und Organisation Beschluß gefaßt. In dem Ausschuß, zu dem auch mehrere süd- und Westdeutsche Mitglieder erschienen waren, gab sich durchweg eine volle Uebereinstim- mung in.Bezug aus die Beurteilung der innerpolitifchen
jreie Regsamkeit aller Kräfte ist ein Bedürfnis hoher Zivilisation.
A. Schäffle.
62, Deutsche Männer.
Geschichtlicher Roman von Wilhelm Jenstzn.
(Nachdruck verboten.)
(Fortsetzung.)
Das also war das Notwendigere gewesen, was der Herzog noch zu tun gehabt; ^Lichtschein erhellte droben ein Fenster, und dort saßen nun sie beisammen und xr Me der, die er sich zur Frau ausgewählt, mit, was für konfuses Zeug der von draußen nach dem Fenster Hinaufblickende am ,'Abend über ihren Aufenthalt in Kassel znsammengesabÄt habe. Dazu lachte sie vermutlich; Erstellen konnte Mibich sich dies freilich nicht, denn er We sie, seitdem sie in Krem SchäferinanZug auf seinen Enieu gesessen hatte, nie Meder lachen gesehen, als ob ihr dazu überhaupt die Fähigkeit abgehe. Fetz aber tat he's natürlich doch, um ihrem künftigen Gemahl zu ge- Meu, weil ihr wohl bekannt war, daß es ihr Gesicht noch besonders reizvoll verschönere. Wer das damals an dem Tend unccrin Gibichenstein bei den Glühwürinchenlämp- chm vorhergesagt hätte! Tuch stammte jedenfalls die erste Zuneigung des Herzogs zu ihr schon davon her, hatte unbewußt in ihn: fortgedanert, sich weiterentwickelt führte m:n dazu, daß sie heut abend zweifellos als iwu Kraut das Haus wieder verließ.
Das indes wartete Hans Gibich nicht ab, und wv and wie er die Nacht zugebracht habe, wußte er am Morgen kaum, nur daß er aus die Kirchturmuhr achtgeben nEsst, um sich genau mit dem Schlage zehn bei dein Her- U einzustellen und ihn dadurch günstig zur Erfüllung seines Versprechens zu stimmen. Das führte er auch aus,
,jener empfing ihn mit der Anrede: „Na, du bist präzis, wie sich's für einen schwarzen Husaren gehört, och sehe, du hast's eilig, dich in Marburg füsilieren zu Wn, paZ gefällt mir; was jemand sich! vorgesetzt hat, prch er möAichst ohne llmffchweiise fertig bringen, und °u kemrst ja die Kugeln gut gmug, um auf bestem Fuß M ihnen W stehn. Ich habe mit meinen: Schisser, der '"ch der Weser zurück will, Abrede genommen, daß er
Lage und ans die internen 'Angelegenheiten der Partei kund. Tie ausgiebige Tistuffion knüpfte besonders an die Referate über die allgemeine politische Lage, über die Finanzlage, die Presseangelegenheiten, sowie über Organisation und Agitation an.
Halle a. S., 12. Sept. Me Stadtverordneten beschlossen einstimmig die Staatsregierung um Aushebung der Grenzsperre gegen die Vieheinsuhr zu ersuchen und den deutschen Städtetag zu einer Kundgebung in Sachen der Fleischnot aufzusordern. Auch sämtliche Konservative stimmten zu.
Marienburg, 13. Sept. Vom bakteriologischen Institut in Berlin ist heute die telegraphische Meldung eingegangen,' daß es sich bei den:, hier unter choleraver- dächligen Erscheinungen verstorbenen Ziegelstreicher Lang um einen Fall von cholera asiatica handelt. Bis jetzt sind vvu den unter Choleraverdacht. Eingelieserten zwei erwachsene männliche Personen und vier Kinder ihrer Krankheit erlegen. Vier Personen befinden sich im hiesigen Makonissenkrankenhaus etwa 100 Personen wurden unter Quarantäne gestellt. Tie zweijährige Tochter des 'Arbeiters Dvmbrowski ist heute nach unter choleraverdäch- tiigen Erscheinungen verstorben.
Burgstädt, 14. Sept. Gestern nachmittag ist in Burkersdorf das in den 60er Jahren stehende Ehepaar Göller in seiner Wohnung erschlagen aufgefunden worden. Anscheinend liegt Raubmord vor, der wahrscheinlich um die Mittagszeit verübt worden ist.
Württemberg.
Dienstnachrichteu.
Der König hat dem stellvertretenden Gerichtsschreiber Friedrich Brändle in' Tetlnang eine Assisteutenstelle bei dem Katholischen Kirchenrat mit dem Titel eines Sekretärs übertragen. Hauptlehrer Heckenberger in Hausen, OA- Richlingen ist in den 'Ruhestand versetzt worden.
Minister v. Pischek über Fleischteuerung und landwirtschaftliche Zölle.
In Mergentheim hielt anläßlich des 3. landwirtschaftlichen !Gausestes der Minister des Innern v. Pischek während des Festessens eine Rede, in der er seine Anerkennung für die Leistungen der fränkischen Landwirte
dich mitnimmt. Sein Schoner liegt etwas draußen vor, ich schaffe dich za ihm hin. Komm!"
Er ging an den Strand nach einer Stelle voraus, wo ein Boot bereit lag, sagte: „'Steig ein, das Rudern Macht mir Spaß, ich habe gestern Geschmack dran gefunden und heut inorgen schon aus eigne Faust mit einer Fahrt meine neue Kunst versucht. Wenn nichts artdres aus mir wird, kann ich vielleicht :nein Brot als Fischer verdienen; als Kugeksang, wie du's im Sinn hast, bietet sich mir vorderhand keine günstige Gelegenheit Mehr.
Offenbar befand sich der lSprocher heut in muntrer Laune, er mußte den gestrigen Mend später zu vollster Befriedigung verbracht 'haben. Unter der südlichen Steilwand der Insel entlang pudernd, machte er seinen Begleiter aus die verschiedene Färbung der bald braunroten, bald grauen Steinschichten aufmerksam: „So schmeißt die Natur auch, wenn sie uns zusaMmeubackt, ihre Ziegelstücke durcheinander; sie passen oft nicht zueinander und man verwundert sich, wie eins zu dm: andern gekommen ist. Ader schließlich vertragen sie sich doch, und allmählich Aeht einem gus, daß es so wohl am besten .war. Sieh dir's an, ein Gelehrter wie du, kann von .äll-sm profitieren. Vielleicht schreibst du einmal eine 'Abhandlung darüber, wie dicht in einem Menschenkops gesunde Vernunft und Narrheit beieinander liegen können. Das bringt ebenso die Natur durch eine Pumpe zuwege, mit der sie uns die beiden abwechselnd aus dem Brustkasten in den Gehirnkasten hinaüffchasft. Ich will nicht behaupten, bei mir könnt's nicht Vorkommen; eine An- ioandlung davon Hab' ich auch eimnal verspürt. Doch kriegte sie bei mir die Vernunft nicht unter. Wer wenn du dich einmal durch solche Abhandlung berühmt machst, da einpfehl ich dir, diese Steinschchten von Helgoland als Beispiel anzuführen. Sieh, hier wird die Geschichte ganz anders. An der Westseite haben Sturm mrd Stein beständig miteinander in: Krieg gelegen, so konnte das Wasser diesen verrückten Wirrwarr zustande bringen. Dein Schoner liegt freilich drüben, will indes erst um Mittag Segel beisetzen, so haben wir noch Zeit, einen kleinen Abstecher da rechtsherum zu machen. Der wird weiter zu deiner Belehrung beitragen. Ich sagte vorhin, daß ich schon eimnal heut morgen hier gewesen bin, und netzm'Z
aussprach und weiter betonte, daß die Landwirtschaft lei
der auf eine minder günstige 'Ernte an Getreide und Futter Hurückb'licke und daß auch! die Aussichten für den Weinartrag recht trübe seien. Allein der Landwirt sei nun einmal von der Gunst und Ungunst des Wetters abhängig und hieran könne keine menschliche Macht etwas ändern, wie auch keine neue Form der gesellschaftlichen Ordnung. Ter Landwirt dürfe das Vertrauen nicht verlieren, haß aus Regen auch wieder Sonnenschein und auf ein schlechtes Jahr Meder bessere folgen, die die Schäden des vorausge- gangenen Jahres heilen. Ter Minister fuhr dann, Me die Tauber,zeitung berichtet, wörtlich fort: „Vielleicht kann er puch das Miudererträgnis durch die Erzielung höherer Kaufpreise einigermaßen ausgleichen. Es ist das freilich, wie wir an der durch die gegenwärtige Weifch- teuerung hervorgerusenen Bewegung sehen, für den Landwirt eine /zweischneidige Waffe. Weite Kreise der Bevölkerung verlangen von der Regierung, — als welche allerdings nicht so fast die Landes-, als die Reichsregierung in Betracht kommt, — dringend Abhilfe durch Maßnahmen zur Verbilligung des Fleisches. Mau kann ihnen dieses Verlangen bei der außerordentlichen, für einen großen Teil der konsumierenden Bevölkerung kaum erschwing- baren Höhe dermaliger Preise nicht verargen und die Bundesregierungen sind gewiß alle in die ernsteste Erwägung darüber eingetreten, was etwa in wirksamer Weise geschehen kann, um dem Verlangen, Rechnung zu tragen. Aber ein Wunsch ist leichter gestellt als erfüllt. Ms Ab- hilssmittel werden im Wesentlichen vorgeschlagen 1) Tie Oeffnung der Grenzen für freie Einfuhr von Schlachtvieh und Anlegung von Schlachthäusern an der Grenze, 2) Aushebung oder Suspendierung der Zölle ans Futtermittel, 3) Zulassung des gefrorenen amerikanischen Fleisches; 4) Herabsetzung der Fleischbeschau und Schlachtgebühren. Das letzterwähnte Mittel berührt ausschließlich die städtischen Verwaltungen. Was die übrigen Vorschläge betrifft, so kann ich mich über sie an dieser Stelle selbstverständlich nicht aussprechen, aber ich möchte doch daraus Hinweisen, daß die ohnehin nur nach reichsgesetzlicher Menderuug des Zolltarifs mögliche Oeffnung der Grenzen für die Einfuhr lebenden Viehs den gewünschten Erfolg nicht wohl erzielen kann, La ja Viehmangel und Fleischteuerung in denjenigen Ländern, die für unsere Versorgung — namentlich bei uuis im Süden — hauptsächlich in Betracht kommen könnten, ebenso herrscht, wie in Deutschland, so-
auf mich, dir etwas vors Gesicht M bringen, wozu du Augen Machen wirst."
Das Boot war au die Westseite des Eilands uurge- bogen, und an die Stelle der glatten Wand trat hier ihre phantastische Zerklüftung in abgelöste Felspfeiler, Tore und Bogen, zwischen deren Klippengewirr die leis dünende See nur mit leichten weißen Schaumwellen hineinzüngelte. Der Herzog ruderte noch ein Stück dran entlang, dann sagte er, das Fahrzeug auf den Mehlartig zerriebenen rötlichen Steinsand einer kleinen Bucht anlanüend: „Ties ist's, ivas ich gemeint habe. Sieht's nicht aus wie die Grotte der — wie hieß die Person, die dem alten König oder Häuptling den Kopf zurecht setzte ? — es ist ein bißchen lange her, daß mein Präzeptor mir's eingepaukr hat, aber ich find's doch noch — Egeria, glaub ich. Steig mit aus, auf den richtigen Namen kommt's ja weiter nicht an."
In der Tat hatte hier das Wasser eine ziemlich tiefe grottenartige Höhlung ausgewaschen, die vorn offen lag, doch nach rückwärts von mannigfach ausgetürMten großem "Geblöck ,abgeschlossen wurde. Der Herzog sah umher und fuhr fort-: ,/Ist's nicht großartig und wert, es noch 'anzusehn, eh' du dich zu deinem neuen Beruf als Kugelsang auf die Beine machst? 'Wer mit meiner Schul- tveisheit hapert's doch; die Egeria, fällt mir noch ein, war eine Landschildkröte, die sich irgendwo in einem Busch bei Rom aufhielt. Hier kann nur eine Helgoländer! Na ja de Hausen: das wirst du dir als klassischer' Philo- log schon selbst gesagt haben. Hallo! Bist du zu Haus, Wasserhexe? Dann zeig' dich mal! Ich macht' sehn, wie du aussiehst!"
Auf den Rus richtete sich hinter einein der Blöcke etwas in die Höh', eine nur halb sichtbar werdende Gestalt, die Ms dem Scheitel ein kleines mondsichelartig gebogenes buntes Krönchen trug, doch Reichte das Dämmerlicht im Hintergründe der Höhle noch aus, das Gesicht drunter als das Ebergard Falles erkennen zu lassen. Und wahrnehmbar ward's auch, daß sie mit scheu verwirrten Augen ungewiß aus die beiden Ankömmlinge Hinblicke; sie schien im Begriff tzu stehn, sich wieder hintep ihrer Deckung Zn verbergen.
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