rn-

:nii

sich

radr

uch

ge-

kern

Zeit

so

sse! und hat. aus )en j gast I nach fah­

ren, als bei der derzeitigen Volksstimmung die Konserva­tiven keine Aussicht haben, selbst in die Stichwahl zu kom­men, während die Liberalen vorzugsweise den Schluß- hrmpf gegen die Sozialdemokratie zu führen haben."

Ter 4. Dbstbautag des Württernb. Obstban­vereins wird am 8. u. 9. Oktober in Heilbronn stattfinden. Die Württemb. Obstbautage haben bei den Obstbau-In­teressenten im ganzen Lande großen Anklang gefunden und es darf deshalb erwartet werden, daß auch der dies­jährige Obstbautag in Heilbronn eines großen Besuches sich erfreuen und einen schönen Md interessanten Ver­lauf nehmen wird. Der Heilbronner Bezirksobstbauverein wird die hiesigen örtlichen Veranstaltungen arrangieren und beabsichtigt, nicht allein eine Obstansstellung, sondern auch einen Tafelobst-Markt zu Veranstal­ten. Tie Versammlungen des Obstbautages und die Obst- ausstellnng des Heilbronner Vereins werden in den Sälen der Harmonie, der Tafelobstmarkt aber in der städt. Wollhalle abgehalten werden. Dieser Obstbautag wird daher mit den dabei beabsichtigten Veranstaltungen des Heilbronner Obstbauvereins sowohl für die Obsterzenger als auch besonders für die Obstverbraucher von großem wirtschaftlichem Werte sein. - Eingehendere diesbezügl. Veröffentlichungen werden noch erfolgen.

des

erde

ch-

ge-

md-

Re-

>en

ach-

der

rde,

eich

den

vie-

sich

!-a8 nats reser mml da! kein- dem fterk aml amt !tär- n en

end

,gs-

kan

An-

tei

der

m-

lbe-

lteii

das

20-

^en-

nr-

ich-

nte

los

ken

die

M

äm

da

und

ler-

ald

ei-

cde,

Stuttgart, 4. Aug. Bei der heutigen Ziehung der A u s st el l u n g s l v t t eri e fielen 3000 Mark auf A 26 861, 1000 Mark auf Nr. 34 889, 500 Mark auf K. 39 211, je 100 Mark auf Nr. 2216, 43636, Dert- aewinne fielen aus die Nummern: 46 600, 44 740, 41840, 17 781, 1701, 9863, 4870, 3140, 8130. (Ohne Gewähr.)

Künzelsau, 5. August. Die Staatshaupt- tassc hat heute den durch die Fälle Bosch und Benz an die hiesige Darlehen s k asse zu entrichtenden Scha­densersatz in der Höhe von 188 949,39 Mark bar aus- bezahlt.

Leonberg, 4. Aug, Der Gemeinderat hat in sei­ner gestrigen Sitzung beschlossen, anläßlich der 40jährigen Wiederkehr des deutsch-französischen Krieges für die Ve­teranen eine Feier zu veranstalten und ihnen eine Ehren­gabe aus der Stadtkasse zu bewilligen und zwar für die Veteranen Mark 5 und für Nichtkombattanten Mk. 3. M Feier wird am 4. September unter Beteiligung der bürgerlichen Kollegien stattsinden.

Plochingen, 4. Aug. Die MaschinenfabrikHas- sia" G. m. b. H. in Kassel beabsichtigt, auf ihrem in Plochingen gelegenen Areal ein Steinkohlengaswerk zu erbauen und daraus die Gemeinde Plochingen mit Gas zu versehen. Die anfängliche Gaserzeugung soll 500 Ku­bikmeter betragen und auf 1000 Kubikmeter gesteigert Verden.

Gmünd, 5. Aug. In der gestrigen ^Sitzung der bürgerlichen Kollegien gab der Oberbürgermeister eine Dar­stellung des Hochwasserschadens, der in der Nacht vom Mittwoch auf Donnerstag die Stadt Gmünd betroffen hat. Es sind nicht nur Privatpersonen schwer geschädigt wor­den, sondern auch die Stadtgemeinde selbst erleidet großen Schaden. Das Hochwasser der Rems, das ganz plötzlich hereingebrochen ist, hat den Körner- und den Schafsteg mitgenommen. Am dreiteiligen Wehr ist ein Stück her- ausgerissen. Für die Geschädigten soll eine Hilfsaktion eingeleitet werden.

Tuttlingen, 4. Ang. Gegen den Beschluß der Fa­brikanten, Arbeiter, die bei einein Mitglied des Vereins beschäftigt sind und ihre Stelle wechseln wollen, ein Vier­teljahr lang nicht einznstellen, hat eine außerordentlich zahlreich besuchte Schuhmacheroersammlung ihrer großen Entrüstung Ausdruck gegeben. Neue Kümpfe toerden in Aussicht gestellt.

Langenau OA Mm, 4. Ang. Die hiesige Real­schule bedient sich beim Sprachunterricht des Grammophons mit den Tialogplatten zum kleinen Toussaint-Langen- scheidt und zwar mit sehr gutem Erfolg. Die Realschule in Langenau dürfte das erste Institut in Württemberg M, das sich diese Errungenschaft auf dem Gebiete des

Sprachunterrichts zu Nutzen macht.

Nah und Fern.

Ter Polizeihund im Dienste der Familie.

Ein 11 Jahre altes Töchterchen eines im Friedrichs- mg in Mannheim wohnenden Ingenieurs ging aus tsturchl, da sie in der Töchterschule ein schlechtes Zeug- wd >mz bekam, nicht nach Hause. Tie Eltern waren über das Verbleiben des Mädchens in größter Besorgnis und wand­ten sich deshalb an die Kriminalpolizei. Diese machte sich Dn aus die Suche nach dem Kind. Ter Hund des Poli- pinspektors verfolgte nach erhaltener Witterung an den Schuhen die Fährte des Kindes bis an den Neckar, in der Nahe der Friedrichsbrücke verlor er sie aber. Man nahm 3^ Wn an, das Kind habe sich ein Leid angetan, versuchte ^ >!s aber noch einmal mit dem Polizeihund, der nach noch- ^ Miger Witterung die gleiche Spur verfolgte, am Neckar ^ i>lh aber zur Friedrichsbrücke wandte, diese überschritt und oav Uch der Schimparstraße seinen Weg einschlug. In dieser Graste sprang der Hund aus und ab. Die Mutter ent-, stui sich, daß ihr Kind hier eine Freundin habe und bei fanden sie auch die Gesuchte.

Der Vorhang fällt.

Ter Sänger Aumann in Halle hat seine Frau sich er s ch o f s en. Er war 1857 in Maliers geboren, tr war seit sechs Jahren Baß-Buffo am Halleschen Stadt- ^rter, zuvor am Theater des Westens in Berlin, Er IM E seit Jahren Selbstmordgedanken gehegt. Seine Frau cein ^ trotz eines Leidens eine lebenslustige Dame. Sie HB höchstwahrscheinlich,' worauf auch der Befund der Lei- an- ^ schließen läßt, nicht freiwillig aus dem Leben ge- sest Abden. Aumann hat seine 15jährige Tochter mit W- sich ">t weggeschickt und zuvor herzlichen Abschied von ihr iaer Wommen. Aumann hatte keine Geldsorgen und eine M°h°Gage.

^ Kleine Nachrichten.

Der Preßmeister Wilhelm Lang des Portlandzement- ^ kckes in Lansfen a. N. war mit dem Reinigen einer

iche

hen

ege

neu

fts-

üer

ecks

in

kor-

ein

er-

W

des

lei­

den

Presse beschäftigt, splange sie in Betrieb war. Dabei brachte er den linken Arm zwischen Preßklotz und Ausstoßzylinder, so daß er ihm am Ellbogen vollstärrdig zerquetscht wurde. Der Unglückliche wurde nach Anleg­ung eines Notverbandes im Fuhrwerk ins Heilbronner Krankenhaus geschafft, wo ihm sofort der Arm abgenom­men werden mußte.

In tiefe Trauer wurde die Familie des Gastwirts und Metzgers Jul. Hezinger in Mettingen OA. Eß­lingen versetzt. Der 12jährige Sohn sollte aus dem Keller eine Flasche Bier heraufholen. Er kam mit ihr zu Fall, wobei ihm die Scherben in den Unterleib ein­drangen, sodaß die Gedärme heraustraten. Schwerver­letzt wurde er in das Krankenhaus nach Cannstatt ver­bracht, wo er abends noch verschieden ist.

In Gmünd hat das Hochwasser nun doch noch sein Opfer gefordert. Ein zehn- bis elfjähriger Knabe stürzte beim Fischen nach Holzstücken in die hochgehende Rems. Er wurde zwar noch lebend an Land gezogen, starb aber bald darauf.

Ein Wolkenbruch ließ die Bäche,des Städtchens H eu- bach OA. Gmünd gewaltig anschwellen, so daß die Hauptstraße total überschwemmt wurde. In der Fabrik Spießhoser und Braun verursachte der in das Hinter­gebäude eindringende Klatzbach Schaden in Höhe von ei­nigen hundert Mark. Den vereinigten Kräften der Nachbarschaft ist es zu danken, daß größere Verheer­ungen ausblieben. In dem Wohnhaus stand das Wasser mehrere Fuß hoch. «

In Baach bei Zwiefalten OA. Münsingen fiel der 80 Jahre alte Zimmermann Matthias Koch, als er seiner Frau einen heruntergefallenen Finger Hut aufhe- ben wollte über einen etwa 20 Meter Abhang vor seiner Wohnung aus die Straße, wo er blutend und bewußtlos liegen blieb. Er wurde von Nachbarsleuten, die ihn fallen sahen, nach Hause getragen, ist aber sei­nen innerlichen Verletzungen erlegen. Koch wollte im November dieses Jahres mit seiner 76jährigen Frau die goldene Hochzeit feiern.

Aus Eyach OU Horb wird berichtet: Von einem schweren Unglück wurde am Donnerstag mittag der Bahn­wärter Beiter bei Börstingen heimgesucht. Während der Vater auf seinem Posten stand und die Mutter einige hundert Meter vom Wärterhause am Bahndamm ar­beitete, wurde das dreijährige Söhnchen, das aus dem Gehweg neben dem Gleis zur Mutter sich begeben wollte, von dem daherbrausenden Zuge angefahren und von dem Trittbrett eines Wagens so schwer im Gesicht und am Schädel verletzt, daß nach einigen Stunden der Tod ein­trat.

GerichLssaal.

Heilbronn, 4. Aug. Der 39 Jahre alte verhei­ratete Bauer Karl August Willig von Großsachsenheim OA. Vaihingen, hatte mit seiner 15jährigen Pflege- und Stieftochter ein unerlaubtes Verhältnis unterhalten, das nicht ohne Folgen blieb. Der Angeklagte wurde wegen eines Verbrechens wider die Sittlichkeit zu einer Ge­fängnisstrafe von 9 Monaten verurteilt. Auf die er­littene Untersuchungshaft wurden ihm eine Woche in An­rechnung gebracht. Die Kosten hat der Angeklagte zu tragen.

Vor 4V Jahren.

Denkwürdigkeiten an den deutsch-französischen Krieg.

Samstag, 6. August 1870.

Schlacht bei Spichern. Rekognoszierung bei Riemling, Neunkirchen und Habkirchen. Schlacht bei Wörth.

Baden. Gestern früh 2 Uhr erbeuteten Füsiliere des 6. Bad. Jns.-Regts. 20 Kähne, die sie von Münch­hausen her über den Rhein brachten.

8. Depesche vom Kriegsschauplatz.Sieg­reiche Schlacht' bei Wörth. Mac Mahou mit dem größten Teile meiner Armee siegreich geschlagen, Franzosen auf Bitsch zurückgeworfen.

Auf dem Schlachtselde bei Wörth, 6. August., halb 5 Uhr nachm.

Friedrich Wilhelm, Kronprinz."

9. Depesche vom Kriegsschauplatz. (Ge­kürzt.) 6Uhr 10 Minuten abends.Französ. Armee aus der ganzen Linie Kehrt gemacht und Rückzug ins Innere, hat Saarbrücken geräumt, vor ihrem Abzüge aber in Brand gesteckt. . . . Bon den Höhen aus ihrem Rückzuge mit Brandkugeln nachgeholfen.

10. Depesche vom Kriegsschauplatz (ge­kürzt). Abends 9 Uhr. General 0. Kamecke traf den Feind in starker Stellung aus den Bergen von Spichern und ging sofort zum Angriff.über. Auf den Kanonendonner eil­ten die Generale Barnekow und Stülftnagel herbei, v. Gä­ben übernahm das Kommando und es gelang nach sehr heftigem Kampfe, die Position Frossard zu erstürmen.

Mainz, 6. 'Aug. A. L. v. Verdi.

DieKöln. Ztg." berichter:Die Schlacht bei Wörth war eigentlich gm 6. Äu-gust nicht beabsichtigt und sollte dem Plane nach später geschlagen werden. Tie Stellung der Franzosen aus den artilleriebesetzten Hügeln war unge­mein stark. Tausende von Schützen lagen hinter Hecken, Gräben, Weinbergmauern. Aber von großem Mute hin­gerissen, eröffnten die bayerischen Jäger den Kampf, verbissen sich stark, wichen keinen Schritt zurück und hielten sich über eine Stunde gegen die französ. Uebermacht. Mit musterhafter Schnelligkeit wurden sie von den Preußen unterstützt. Wenn die Mitrailleusen, was selten vorkam, einmal trafen, hatten sie eine verheerende Wirkung, aber die 4psündigen preuß. Batterien, bis zu den vordersten Schützenlinien vorgezogen, und die bayer. Artillerie Mit ihrem besonders guten und mutigen Feuer brachten jene bald zum Schweigen. Als mittags der Kamps am heftig­sten wütete, kamen mit freudigem Hurra die braven W ü rt- temb erg er ins Gefecht. Die Franzosen fochten mit ! verzweifelter Hartnäckigkeit, ein Zuaven-Negiment ließ sich

fast völlig ausreiben, Marschall Mac Mahon war stets in den vordersten Reihen, aber nachmittags 4 Uhr war die Kraft der Franzosen gebrochen und sie räumten In Eile das Schlachtfeld. Das ganze Mac Mahon'sche Korps war ziersprengt und 'aufgelöst. Unter den Gefangenen be­finden sich auch 2 französische Redakteure der preußen- feindlichen BlätterFigaro" undGaulois". Die französischen Gefangenen sind sehr erbittert über Mac Mahon, der ohne jeglichen Kriegsplan vorgehend, seine Truppen opferte. Mac Mahon ist verwundet.

Die Preußen bezeichnen die Schlacht bei Königrätz als ein Kinderspiel gegen Wörth. Mit unsäglichen Schwie­rigkeiten und großen Verlusten mußten den Zuaven iund Turkos die Weinberge, wo sie Posto gefaßt hatten, abge­rungen werden. Zwei mal eroberten die Franzosen Wörth' wieder zurück, sandten sogar 2 Regimenter Kürassiere den Preußen entgegen, aber nach zwei gutgezielten Salven wälzten sich die ganze stolze Reiterschar in wilder Flucht dem Walde zu.

Auf deutscher Seite wurde das furchtbare Artilleriege­fecht init 250 Geschützen durchgeführt. Tier Kronprinz hatte früh 9 Uhr dem General v. Kirchbach befohlen^ den Kampf nicht aüfzunehmen, der Ordonnanz-Offizier hatte den Befehl aber irrig an die schon stark am Feinde sitzenden Bayern gebracht, die in ihrem allgemeinen Triebe nach vorwärts und in ihrer Kampfbegierde die Preußen mit sich fortrissen, sodaß der Kronprinz, anfangs ver­wundert über die Nichtbefolgnng seines Befehles und nicht wissend, daß seine Aufforderung zum Einstellen des Kam­pfes einen falschen Weg genommen hatte, die Durchführ­ung des nun einmal entbrannten Kampfes befahl.

Sonntag, 7. August 1870.

11. Depesche vom Kriegsschauplatz. Hom­burg, 9 Uhr 45 Min. S. K. H. der Kronprinz meldet: 1) Der Feind ging nach gestriger Schlacht in größter Auf­regung zurück. Bei Niederbronn suchte französische Ar­tillerie zu halten, es wurde aber von den Bayern ge­nommen. Ter Feind ging .auf der Straße nach Bitsch zurück. Württembergische Kavallerie nahm hei Reichshosen viele Vorräte und 4 Geschütze. Tote und Verwundete bedecken die Rückzugsstraße. Heute früh wurde das vom Feinde verlassene Hagenau besetzt. 2) An der Saar wurde Saargemünd von den diesseitigen Truppen besetzt. Forbach ist nach leichtem .Gefecht genommen.

II. Kronprinz meldet: ... .2 Adler, 6 Mitrailleusen genommen, über 4000 Gefangene gezählt. . . . Beiderseits starke Verluste.

Mainz, 7. Aug. v. Podbielski.

III. . . . Ende des Kampfes erst bei völliger Dun­kelheit. Verlust, namentlich an Offizieren, groß, vom Feinde zahlreiche Tote.

Mainz, 7. Aug. o. Verdi.

IV. An die Königin Augu sta!

Welches Glück, dieser neue große Sieg durch Fritz! Preise nur Gott für seine Gnade! Gewann einige 30 Geschütze, 2 Adler, 6 Mitrailleusen, 4000 Gefangene. Mac Mahon war verstärkt aus der Hauptarmee. Es soll Viktoria geschossen werden. Wilhelm.

Paris. Tie Kaiserin Eugenie har eine Proklama­tion erlassen und beschwört darin alle guten Bürger, die Ordnung ausrecht zu erhalten und inahnt sie, den Nie­derlagen gegenüber fest zu bleiben. Tie Aufregung über die schlechten Nachrichten von Weißenburg und Wörth er­füllt die ganze Stadt. Der Ministerrat tagt in Permanenz.

Sonntag, 7. August 1870.

In der Schlacht bei Wörth wurden 200 französ. Of­fiziere und 9000 Mann gefangen genommen, 1 Adler, 2 Turkofahnen, 28 Geschütze, 5 Mitrailleusen, 91 Protzen, 23 Wagen mit Gewehren, 158 andere Fahrzeuge und 1193 Pferde erbeutet. Das ganze Gepäck des Marschalls Mac Mahon, sogar die Toilettegeräte seiner Damen sielen in die Hände der Sieger.

TieFranks. Ztg." berichtet von französ. Greuellatein Sechzehnjährige Buben und Schulkinder sielen über unsere Verwundeten her und verstümmelten sie, indem sie ihnen die Augen ausstachen und die Zungen abschnitten. Alan muß zu den Blessierten Posten stellen, nur sie vor der Wut der Zivilisten zu schützen. Tie Frevler wurden heute alle standrechtlich erschossen. Wörth wird wie eine eroberte Stadt behandelt, mancher Unschuldige mag darumcr lei­den. Alles Brot, das gebacken ist, gehört den Verwunde­ten. Die Frauen und Töchter der Stadt müssen Ver­band-- und Leiuenz-eug waschen, es fehlt an Verbandzeug und Erfrischungsmitteln.

Die Schlacht bei/Spichern. Ter Drang nach vorwärts, der in den Führern und Soldaten lag, führte zu dieser Schlacht, in der alles gut geheißen wurde, weil es eben vorwärts ging. Ztvar ging die Einheit der Führ­ung öfters verloren, viele Kompagnien fochten aus eigene Faust gegen überlegene,Infanterie: Artillerie und Ka­vallerie konnte fast gar nicht zum Zuge kommen, aber die Franzosen lernten dadurch Pie deutsche Kraft und mutige Ausdauer und die Wucht des deutschen Ansturmes kennen.

Unter blutigen Verlusten mußten die Preußen die von den Franzosen dicht besetzten Schluchten und Höhen stürmen, die französischen Offiziere lachten über die Be­mühungen der Preußen, Pen Berg zu gewinnen. Aber die stürmenden Truppen prangen stets steil bergauf, per 5. Division gelang §s sogar, unter kolossalen Anstreng­ungen das Meisterstück zu vollbringen, zwei Batterien auf schmalem, steilen Bergpfad guf die Höhe von Spichern zu ziehen. 2/ preuß. Bataillone behaupteten schließlich gegen 52 französische die eroberten Stellungen, 1 Dioi- sionsarnllerie stand gegen eine vollzählige Korpsartillerie.

Das Korps Froffard ist gänzlich aufgelöst und demora­lisiert. Zahlreiche stehen gebliebene, mit Fourage und Momierungsstücken beladene Wagen ,nnd Marodeurs be­zeichnen den Weg seiner Flucht, die in der Nacht erfolgt: war.

Deutsche Verluste bei Wörth: 489 Ossiziere, 10153 Mann. Der Erfolg war teuer erläuft. Der Kronprinz ritt noch am .Abend daS Schlachtfeld ab, von den Truppen jubelnd begrüßt.