Deutsches Reich.

Aus der Fortschrittliche« Bolkspartei.

Neckargemünd, 3. Juli. Die Fortschritt­liche Volkspartei hielt Samstag abend im Gasthaus Prinz Karl" zu Neckargemünd unter dem Vorsitz des Herrn Ar. Löhers eine gut besuchte öffentliche Versamm- illrng ab, in der Ar. G. Leser aus Heidelberg über Die politische Lage im Reich und in Bechen" und Pro­zessor R. Helbing aus Karlsruhe überDie Aufgaben des freiheitlich gesinnten Bürgertums" sprachen. Die Aus­führungen der Redner fanden lebhaften Beifall. In der janschliehenden freien Diskussion gab eine Anfrage eines Angehörigen der Zentrumspartei den beiden Referenten Gelegenheit^ unter allgemeiner Zustimmung ihre Ueber- tzeugung von der Notwendigkeit der Ausdehnung des Groß­blockgedankens auf die Reichspolitik nachdrücklich aus- Ausprechen und zu betonen, daß das Zentrum, das selbst so häufig in der Sozialdemokratie das kleinere Nebel sieht, am allerwenigsten Grund hat, dem Liberalismus aus der gleichen Taktik einen Borwurf zu machen. Ein sozialdemokratischer Diskussionsredner 'bestätigte denn auch, wie das Zentrum im Bezirke, zu dem Neckar- tzemünd gehört, bei der Landtagsstichwahl dem Sozial­demokraten zum Siege verholfen hat. Eine Anzahl der Anwesenden trat der Fortschrittlichen Volkspartei bei; die Konstituierung einer Ortsgruppe dürfte binnen kur­zem erfolgen.

Eine mißglückte Reichstagskandidatur Wassermanns.

Wie diePfalz. Pr." aus zuverlässiger »Quelle er­fährt, hatte der Vorstand der nationalliberalen Partei für den Wahlkreis-Saarbrücken dem Abgeordneten Bas­sermann für die kommende Reichstagswahl die Kan­didatur angetragen jedoch habe Herr Bassermann ab ge­lehnt, und zwar, weil der rechte Flügel der National- liberalen, die Großindustrie, sich entschieden gegen feine Kandidatur erklärte. Seine hauptsächlichsten .Geg­ner wären der Landtagsabgeordnete Dr. Röchling Und Herr v. Vopelius gewesen, gegen deren Willen Herr Wassermann das Mandat nicht annehmen wollte.

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Das Schiffahrtsabgabengesetz.

Wie pus parlamentarischen Kreisen verlautet, wird das Gesetz über die Erhebung von Schisfahrtsab­gab en auf deutschen Flüssen im Reichstag nach dem Wunsch der Regierung als ersteGesetzesvorlage Kur Beratung kommen. Tie Reichsregierung wird sich zuvor jmit den großen Parteien in Verbindung setzen, um eine schnelle Gesetzwerdung der Vorlage herbeiznftihren. Man hofft, auch die Zustimmung Oesterreichs und Hollands bis spätestens zum nächsten Frühjahr herbei- führen z,u können.

Wie dieNat.-Ztg." erfährt, ist wegen der Veröffent­lichung des Gesetzentwurfes über die Schiffahrtsabgaben in derKölnischen Zeitung", gegen einen untergeord­neten Beamten einer bundesstaatlichen Gesandtschaft das Disziplinarverfahren eingeleitet worden. Auf Beschluß des Bundesrates sollte der Entwurf vorläufig noch geheim gehalten werden. Die Mitglieder des Bun­desrates haben auf Befragen auch versichert, daß sie mit der Veröffentlichung nichts zu tun haben. Die Re­daktion derKölnischen Zeitung" hat jede Auskunft ver­weigert.

Karlsruhe, 5. Juli. Wie die Karlsruher Ztg. meldet, hat der Großherzog dem Staatssekretär a. D. Dernburg das Großkreuz mit Eichenlaub des Ordens vom Zähringer Löwen verliehen.

Berlin, 4. Juli. Der heute zum Oberpräsidenten der Provinz Schlesien ernannte llnterstaatssekretär im Staatsministerium, Dr. v. Günther ist ein verhält­nismäßig noch junger Mann. Er wurde vom Fürsten

Wer einen magern Leib hat. trägt gern ein ausgestopftes Wams; denen, welchen der Stoff abgeht, schwellen die Worte.

Montaigne.

Deutsche Männer.

Geschichtlicher Roman von Wilhelm Jensen.

2f ' (Nachdruck verboten)

(Fortsetzung.)

Tie Mehrzahl machte nur einen Promenadegang, auf anderem Pfad über die Höhe nach Haus zurückzukehren, doch ein ziemlicher Teil hielt ein schräg dem Torf Eröll- witz gegenüber befindliches Ziel im Auge, sich an ihm für den Abend zu längerer Seßhaftigkeit niederzulassen. Tort lag unter dem Absturz, von dem die Trümmer der alten Schloßburg herbblickten, in geräumigem Garten eine Wirtschaft zum Gibichenstein", wohlberufen wegen der Güte ihres.Rheinweins und Eimbecker Bieres, und zahl­reiche ländliche Tische und Bänke deuteten auf legen Besuch in ihr während der guten Jahreszeit hin; gegen­wärtig stand diese in ihrer vollsten Schönheit, dicht blü­hende Syringenbüsche umschlossen den Garten wie mit einem blauen Wall, Jasminsträucher begannen weiß zu schimmern, und rote Dornblüten flammten dazwischen. Auch der joviale Wirt war weitaus in Stadt und Um­gegend bekannt; er entstammte einer Gelehrtenfamilie, deren Vorfahr im Zeitalter der Latinisierung feinen Na­men Falke zu einem Faleonius verschönert hatte, und er selbst war ehmals langjährig Beflissener der theo­logischen Wissenschaft in Halle gewesen. Doch, ob die Natur ihn nicht zur Gottesgelahrtheit veranlagt gehabt, vder welcherlei Fatumsbestimmung über ihm gewaltet, ob­gleich er 'fast zwanzig Semester in den Hörsälen und guf dem Fechtboden zugebracht, so hatten sie doch nicht regel­rechten Abschluß durch ein Examen gefunden und ihm infolgedessen auch kein Pfarramt oder anderweitige geist­liche Pfründe eingebracht. Sondern nach längerer Ub- weensheit war eines Tages mit einer hübschen jungen Frau zurückgekommen, um die damals neu hergerichtete Wirtschaft zum Gibichenstein" zu übernehmen. Indes

Bülow zum Unterstaatsfekretär im Staatsministerium berufen, also auf einen Posten, dessen Inhaber einen sehr weitgehenden Einfluß auf die preußischen Angelegenhei­ten hat. Herr v. Günther hat zu dem kleinen Kreis beamteter Personen gehört, die dem Fürsten Bülow in den fetzten Jahren seiner Amtsführung in besonderer Vertrauensstellung zur Seite standen und hat dieselbe Stellung wohl auch beim Nachfolger des Fürsten Bülow eingenommen.

Ausland.

Aalcsunv, 5. Juli. Zu Ehren Kaiser Wil­helms wurde hier ein Denkstein eingeweiht, der 7 Meter hoch ist und auf der Vorderseite das Hohenzollern- wappen mit dem Porträtmedaillon des Kaisers in Bronze zeigt mit der Inschrift ssst II., 1904. Die Stadt ist beflaggt.

Württemberg.

Dienstnachrichte«.

Der ordentliche Pcoiefsor EphoruS Lr v. Buder an der evanpeltsch-theologischea Fakultät der Universität Tübingen wurde seinem Ansuchen rnisvrechend unter gleichzeitiger Enthebung von dem Nebenamt des EphoruS und ersten Inspektors am höheren evangxtisch-theologiscken Seminar in den bleibenden Ruhestand versetzt und ihm tei diesem Anlaß das Kommeniurkreuz der Württembergischen Krone verliehen: die hiedurch in Erledigung kommende oroentliche Professur für Dogmatik wurde dem Epho- rus Traub am niede en cvangelisch-rheologisben Seminar in Echönial übc> tragen und er zugleich im Nebenamt zum EphoruS und ersten Inspektor des höh ren evangelisch-theologischen Semi­nars in Tübingen ernannt. Eine HaupLehrstelle an der Gewerbe­schule in Geislingen a. St. dem Hilfslehrer Dietrich Stein­bring s daselbst, eine HanpilehrfteUe an der Handelsschule in Eßlingen dem Hilfslehrer Karl Thumm daselbst und je eine Hauptlehrstelle an der Handelsschule in Heilhronn den Hilfslehrern Hermann Laupp e uno Eugen Berger daselbst übertragen. Von der K. Regierun r des Jagbkreises iit die Wahl des Amts- gerichtssekretä s Wilhrlm S cheufel e in Brackenheim zum Orts­vorsteher der Stadtgemeinde Lorch. Oberamts Welzheim, bestätigt wo.den. _

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Der Bauordnungsallsschutz der Zweiten Kammer

setzte die Beratung der abweichenden Beschlüsse der Ersten Kammer zu den Art. 25, 29 unss 63 b fort, die bereits in vier Sitzungen von einem Unterausschuß in Anwesen­heit des Ministers v. Pischek, Ministerialrat v. Reiff Und Baurat Burger eingehend Vorberaten worden waren. Der Ausschuß stimmte in Art. 25 den Vorschlägen der Ersten Kammer zu; jedoch wurden in Absatz 7 hinter den Worten:bei der Erneuerung höherer Gebäude" die Worte:auf der seitherigen Grundfläche" eingeschaltet. Die Erste Kammer hat ferner dem Art. 25 einen neuen Absatz 9 zugefügt, nach dem die Zahl der Stockwerke im allgemeinen für Wohngebäude und andere zum längeren Aufenthalt von Menschen dienende Gebäude in kleineren Städten und Landgemeinden, wie auch in den Außen­bezirken und Landhausgebieten großer und mittlerer Städte nicht mehr als drei, im übrigen nicht mehr als vier betragen soll. Der Ausschuß stimmte dieser Bestimm­ung zu und nahm dann weiterhin Veranlassung, die Fälle zu bestimmen, in denen die Rechtsbeschwerde aus­geschlossen sein soll. An den Art. 29 ain hat die Erste Kammer erhebliche Aendernngen vorgenommen, ist zum Teil selbst von ihren früheren Beschlüssen abgewichen. Der Unterausschuß und mit ihm heute der Ausschuß stellten sich aus den Standpunkt, daß aus sachlichen Gründen ein Eintreten in die Beratung gerechtfertigt und des­halb an früheren Beschlüssen zu Art. 29 nicht festzuhal­ten sei. Im allgemeinen wurde dann fast durchweg den Vorschlägen der Ersten Kantmer zugestimmt. Entspre­chend einem Antrag des Berichterstatters Häfsner (D. P.) wurden die Anträge des Unterausschusses angenommen. Die redaktionelle Aenderung des Art. 63 b, die seitens des Unterausschusses vorgenommen wurde, wurde vom Ausschuß zum Beschluß erhoben.

nicht mehr als ein Faleonius; dieses stolzen Vorväter­namens mochte er sich in Ansehung" seines veränderten Berufs nicht mehr würdig erachtet haben und hatte ihn in einen bürgerlich schlichtenLorenz Falke" znrücküber- setzt. Augenscheinlich aber war er damit ans die ihm von angeborener Begabung vorbestimmte Lebensbahn ge- elitet worden, für die er auch alles «Erforderliche an ge-, diegenen Kenntnissen mitgebracht, denn unter seiner sach­verständigen Führung hatte sich die Wirtschaft ans küm­merlichem Anfang rasch zu allgemeiner Beliebtheit und wohlbegründetem Ansehen aufgehoben, und ihre gute Ein­träglichkeit stand erfreulich in den allzeit schattenlos fröh­lichen Gesichtszügen des Inhabers zu lesen.

So ging's auch heut' an den Gartentischen, wie im­mer, munter zu, denn alle Bedingungen zur Vergnüg- lichkeit waren vorhanden, plageloser Feiertag, köstlicher Vorsommer, kühlend erquicklicher Trunk und trotz dem nur kärglichen Inhalt der gehäkelten Geldbörsen thü­ringisch leichter Sinn der Gäste. Beim Umherdenken hätte sich zwar in Stadt und Staat allerlei zusammenfinden lassen, die heitere Gemütsstimmung etwas Kn trüben, doch niemand ließ sich zu solchem törichten Tun verleiten; wozu sollte man über Tinge Nachdenken oder gar reden, an denen man nichts anders machen konnte? Auch Krieg gab's seit ein paar Monaten, aber weitab, drüben jenseits des Rheins. Tort war ein vereinigtes preußisch­österreichisches Heer in Frankreich eingerücht, um die Be­völkerung der Stadt Paris, die den Befehlen ihres Königs nicht recht gehorchen wollte, zur Raison zu bringen. Das ging den verlotterten Soldatenbanden gegenüber, die der neue französischeNationalkonvent" auf die Beine ge­bracht, natürlich rasch von statten und konnte nicht weiter interessieren, als daß man die Erwartung dranknüpfte, der preußische Staat werde sich seine Rüstungskosten von König Ludwig dem Sechzehnten möglichst hoch ersetzen lassen, damit die Entschädigungssumme dem ganzen Lande allerorten zugute komme. Einmal sagte ein behäbiger hallsscher Kürschner, seinen Bierkrng vom Mund abse­tzend:Könnt' der alte Fritz wieder aufstehn, da wär' die Sache im Handumdrehn abgemacht, aber so unter

In der Nachmittagssitznng wurden die wei­teren znrückgestellten Art. 3a und b verhandelt. Bei Art. 3 a war in Pier ersten Lesung ein Beschluß über­haupt nicht zu Stande gekommen. Es standen sich be­kanntlich 3 Anträge gegenüber: Der Antrag des Bericht­erstatters Dr. Eisele ans Vollziehbarkeitserklärung, ein Antrag Dr. Lind ent ann ans beschränkte Genehmig­ung, ein Antrag Krau t ans freie Genehmigung, je durch das Ministerium (also im Weg des Entgegenkom- ntens gegen die 1. Kammer unter Verzicht aus den Be- zirksrat). Der Abg. Hanhmann beantragte in der heutigen Sitzung statt des WortesVollziehbarkeit" das WortUntersagungsrecht" zu setzen und an Stelle der automatischen Vollziehbarkeit einen positiven Beschluß des Ministeriums zu fordern, der mit möglichster Be­schleunigung zu erlassen wäre. Der Minister aner­kannte das weitere Entgegenkommen gegen die Erste Kammer, das in diesem Antrag teilweise liege. Er er­klärte aber, dasUnterfagungsrecht" bedeute seiner Mein­ung nach eher eine Verschärfung der Gegensätze als eine Milderung. Bei der vorgenommenen Abstimmung wurde der Bernnttlnngsantrag Lindemann mit 9 gegen 6 Stimmen (Hanßmann, Eisele, Schock, Gaffer, Graf-Stutt­gart, Späth-Wangen) angenommen. Ein Antrag Hanß­mann auf Beharren auf den seitherigen Beschlüssen wurde mit derselben Stimmenzahl abgelehnt. Im klebrigen wurden die Beschlüsse der Ersten Kammer angenommen.

Das Schicksal der tierärztlichen Hochschule in Stuttgart.

Der Beschluß der Zweiten Kammer, der sich gegen den Fortbestand der tierärztlichen Hochschule aus­spricht und die Regierung ersucht, die zur Aushebung notwendigen Einleitungen zu treffen, ist vielfach dahin ansgefaßt worden, als ob schon in den nächsten Etat die Forderungen für die Hochschule nicht mehr eingestellt wür­den. Dieser Auffassung widerspricht die Begründung, die der Antragsteller v. Balz selbst seinem Antrag gegeben hat und in der er andeutete, daß möglicherweise der neugewählte Landtag zu einer anderen Auffassung «kom­men könnte als der jetzige. Demgemäß beabsichtigt auch die Regierung nicht, etwa schon im nächsten oder auch im übernächsten Etat die Forderungen für die Hochschule zu streichen, sondern sie wird, wie der Stutt­garter Korrespondent der Fr. Ztg. meldet, vorerst ab- warten, wie sich die Frequenz der Hochschule ge­staltet und ob nicht aus Grund dessen, unter Würdigung der hohen Bedeutung der Anstalt für das Land, der nächste Landtag den Beschluß revidiert. Wenn gl so nicht eine ganz besonders starke Frequenzminderung eintritt, so ist die Erhaltung der Hochschule für mindestens noch einige Jahre als sicher anzunehmen.

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Zur Landtagsersatzwahl in Welzheim.

Es fällt aus, daß die Landta gserfatzwahl in We l zh ei m in der Presse lebhafter besprochen wird als die viel bedeutungsvollere.Reichstagsersatzwahl in Cann- statt-Ladwigsburg. Hier hat nach Aufstellung der drei Kandidaten und nach Festsetzung des Wahltermins die Agi­tation begonnen, ohne daß sie jetzt mit lebhafteren Aus­einandersetzungen begleitet würde. In Welzheim aber über­schüttet die Leitung der Deutschen Partei die lokale Presse mit -Einsendungen, worin sie in sehr ungeschickter Weise für ein Zusammengehen der Deutschen Partei und der Bolkspartei, mit anderen Worten für eine jllnter- stütznag ihres Kandidaten durch die Volkspattei, Stim­mung zu machen sucht. Bald operiert sie mit einem Zwie­spalt Mischer örtlicher und zentraler Leitung der Volks­pattei, bald malt sie den sozialdemokratischen oder bünd- lerischen Schrecken, bald droht sie mit Repressalien. Und dazu empfiehlt sie ihren Kandidaten damit, daß er gar nicht ihr Kandidat sei, daß die Kandidatur Scheigerzu­nächst" eine unparteiische sei. Die Volkspattei hat diesen Treibereien ein Ende zu machen gesucht, indem sie deut­lich erklärte, über die Ausstellung eines volksparteilichen

dem Braunschweiger müssen wir wohl was länger Ge­duld haben." Das fand bei den Umsitzenden beipflichtende Zustimmung; mit dem letzteren bezog's sich aus den Her­zog Karl Wilhelm Ferdinand von Branrsschweig-Wolfen- büttel, der den Oberbefehl über die verbündete deutsche» Armee in Frankreich führte, und Mar ein Schwestersohn des vor sechs Jahren verstorbenen großen Friedrich war, doch von seinem Feldherrntalent noch nicht so überzeugende Beweise abgelegt hatte, wie sein Oheim.

T«a und »dort hielten zumeist mit den Kähnen an- gelandete Studenten Tische besetzt, ein kleiner Trupp von vieren oder fnnsen kam erst später Kn Fuß herge­wandert, darunter ein schlank hochansgewachsener junger Bursche mit einem säst noch halben Knabengesicht, der indes ungeachtet seiner wohl kaum über achtzehn Jahre hinansreichenden Jugend bei seinen schon um ein wenig älteren Begleitern in einem gewissen AnsehA zu stehen schien. Sie hielten gleichfalls an, wie er um einige Schritte vor dem Garteneingang stehen blieb und mit der Hand nach der Burgruine darüber hinanfwinkend ries:Sei gegrüßt, alter Vorfahrsitz und gib uns einen guten Abend, denn zu geben, macht dein Name dir zum Beruf. Ich, dein Nachkomme, erinnere dich mit schuldiger Ehrerbiet­ung dran."

Frohsinnig war's gesprochen, einer seiner Genossen lachte:Was gibst du wieder für Nüsse zu knacken, Hans? Bist du ein verkappter Nachkömmling eines edlen Herrn von, ans und zu, der 'mal da oben im kaiserlichen Kar­zerloch gehungert hat? Ja so, weil dein Baker dir den Namen Gibich mitgegeben. Findest du den so schönklin­gend, daß du dem alten Steinhaufen dafür dankbar bist, ebenso wie er zu heißen?"

Wär' ich drum gefragt worden, hätt' ich mir kei­nen bessern zu wählen gewußt als den, welchen Odin einmal getragen," antwortete Hans Gibich gleicherweise lachend.Das versteht Ihr wieder nicht; in den Pandekten kommt er nicht vor und in Galenns' gesammelten Werken vermutlich auch nicht."

(Fortsetzung folgt) . ,