BomL. Z. 7".

TicFranks. Ztg." veröffentlicht über das ireueste Scksift des Zeppelin'schen Typs folgende Mitteilung: die äußere Form desL. Z. 7" ist die seitherige der Z-Schiffe. W wird drei Motore mit insgesamt 350 Pferdestärken erhalten und hat eine Länge von 145 Meter; der Durch­messer ist 1 Meter größer als der desZ. 3". Ter An­trieb der Motore erfolgt wieder, wie früher, durch Stan­genübertragung und nicht durch die Zuletzt angewanotcn Stahlbänder. Bei Abwägung aller Erfahrungsmo­mente scheint einstweilen dieser ersten Konstruktion doch der Vorzug zuzukommen, obgleich sie ja auch nicht voll befriedigt. Bei der an denZ."-Schiffen verhältnismäs­sig großen Entfernung der Propeller vom Motor ist beim Fahren von Kurven das durch die Zentrisugalkrsst her­vorgerufene Schwanken der Gondeln stets eine mehr oder- weniger große Gefahr für das Zerreißen der straff gespann­ten Stahlbandtransmissionei:. Man ist daher mangels Kesserem zur alten Konstruktion zurückgekehrt. Auch bei der Seitensteuerung wird man amL. Z. 7" das große mittlere Hecksteuer, das seither am ,.,Z 2" undZ 3" ein Karakiorifum bildete, vermissen. Tie Seitenstener wer­den sich wie seither wieder zwischen den Stabilitätsflossen befinden und unterstützt sein von einer kleineren Steuer­ung, die an der oberen Mitte des sich zuspitzenden Hecks angebracht ist. Auch am ,,Z. 3", jetztL. Z. 6" ge­nannt, der inzwischen noch eine Gaskammer erhalten hat, wird dieses veränderte Steuersystem voraussichtlich zur Anwendung kommen. Bei dem in Metz liegendenZ 1" fehlte das große Hecksteuer von Anfang an.

GerichLssaaL

Hall, 4. Mai. (Schwurgericht). Tie am Freitag und Samstag ausgefetzten Sitzungen haben am Montag ihren Fortgang genommen. Auf der Tagesordnung stand noch als Nachtrag die Strafsache gegen die 49 Jahre alte Fabrikaufsehersehefrau Friederike F u l l in Gerabronn ivegen Mords und gegen ihre 17 Jahre alte Tochter Anna Full, ledige Fabrikarbeiterin, wegen Kinds tötung. Beide sollen das von der Anna Full unehelich geborene Kind gemeinschaftlich getötet haben, indem sie das lebende Kind mit einem Bett erstickten und dann den Leichnam im Herd verbrannten. Ta es sich eventuell mn ein Todesurteil handelte, wohnte als Vertreter des K. Justizministeriums Landgerichtsrat Letzkus der Ver­handlung an, die unter Ausschluß der Oesfentlichkeit statt- sand. Die Geschworenen verneinten bei der Angeklagten Friederike Full die auf Mord gerichtete Schuldfrage, spra­chen sie aber des gemeinschaftlichen.Verbrechens des ver­suchten Totschlages schuldig und versagten ihr mildernde Umstände, worauf sie zu der Zuchthausstrafe von zwei Jahren sechs Monaten verurteilt wurde. Tie Angeklagte Anna Full wurde ebenfalls der versuchter: gemeinschaft­lichen Kindstätung für schuldig gesprochen, jedoch wurde, da sie noch -eine 18 Jahre alt ist, die Frage, ob sie bei Begehung der Tat die zur Erkenntnis ihrer Strafbarkeit er­forderliche Einsicht besaß, verneint, woraus Freispruch er­folgte. Tagegen wurde ihre Unterbringung in einer Bes­serungsanstalt verfügt. Tie Verhandlung nahm zwei volle Tage in Anspruch.

Von der Brüsseler Weltausstellung.

Bon unserem Spezialkorrespondenten.

Am Tage ihrer Eröffnung wurde die Weltausstellung von ca. 60 000 Personen besucht. Weitaus die meisten hiervon waren Abonnenten, denn an Eitrittsgeldern wur­den nur 13000 Frcs. eingenommen. Das ist immerhin ein wesentlicher Fortschritt gegenüber der Brüsseler Welt­ausstellung von 1897, die am ersten Tage nur 5000 Frcs. einbrachte. Ueberhaupt hat die Ausstellung, was die fi­nanzielle Seite des Unternehmens anbclangt, unter recht günstigen Auspizien begonnen. Tie Abonnements auf die Ausstellung haben bis dahin etwa 650 000 und die Abon­nements auf Alt-Brüssel, oder Brüssel-Kirmes, wie Man es hier offiziell nennt, 77 000 Francs ergeben, zusammen also die hübsche Summe von ca. 727 000 Francs. Dabei fließen die Eintrittsgelder noch fortwährend reichlich in die Kassen an den verschiedenen Eingängen, obwohl die Aus­stellung noch, "keineswegs so weit gediehen ist, um den ihr zu Teil werdeirden starken Besuch jetzt schon erklärlich erscheinen zu lassen. Es muß ja zugegeben werden, daß, der große Park in der Mitte der Ausstellung, wo speziell die Pariser Gartenbaukunst prächtige Anlagen geschaffen hat, sich jetzt schon recht anmutig ausnimmt und daß eine Promenade durch diesen oder dem bereits im saftigsten Grün prangenden Bois de la Cambre entlang eine große Annehmlichkeit bildet und es ist auch nicht zu leugnen, daß man sich aus den' für das Amüsement reservierten Terrains jetzt schon recht gut die Zeit vertreiben kann, obwohl auch darr das Meiste seiner Vollendung erst'entgegensieht. Aber du übrigen ist die bereits eröffnete Ausstellung doch noch recht weit zurück und wer sie des eigentlichen Ansgestell­ten wegen besucht, wird sich sehr enttäuscht fühlen. Fast alle Abteilungen sehen noch recht öde aus, und merkwürdi­gerweise ganz besonders die belgische, wo noch am Mon­tag nicht viel 'Mehr zu sehen war als die fahlen Wände und hier und da ein zur Hälfte fertiger Stand. In der holländischen und der spanischen Abteilung wurde über­haupt Jeder ohne Ausnahme zurückgewichen, wahrscheinlich, weil man sich schämte, das Publikum diese trostlos leeren Räume sehen zu lassen, dagegen hatte man in der französi­schen Wteilung, die sehr schön und interessant zu wer­ben verspricht, bereits viÄfach mit dem Ausstellen be­gonnen und gar Manche vortreffliche Tinge konnte man letzt schon dort bewundern. Sehr weit vorgeschritten war die englische Abteilung mit ihren säubern und gediegenen, über meist ziemlich, nüchternen und schwerlich in 'besonderem Maße das Interesse des Laien erregenden Ausstellungsge­genständen, von denen nur die allerdings prächtigen Mo­delle von Personendampfern und Kriegsschiffen eine stär­kere Anziehungskraft auf'das Publikum auszuüben schie- sim, fertig dagegen im eigentlichen Sinne des Wortes , Tage der Ausstellungs-Eröffnung nur eine ein­ige Abteilung, nämlich die deutsche. Hier gab es iszu-

sagen nichts mehr zu tun und sauber und tadellos konnte sie sich 'an jenem Tage in ihrer imposanten Großartig­keit und Gediegenheit den Besuchern präsentieren. Tan deutschen Ausstellern gereicht es zur hohen Ehre, daß sie sich eine solche Mühe gegeben haben, um das große Werk so Pünktlich zu vollenden, und den Lohn hierfür werden sie teilweise schon darin finden, daß alle belgischen Blätter des Lobes für die deutsche Abteilung voll sind und daß das Publikum in Hellen Scharen dorthin zieht, um all das Vortreffliche, was daselbst zu sehen ist, anzustaunen. Zu­mal die Maschinenhalle bildet ein Ganzes, wie es die deutsche Industrie noch auf keiner früheren belgischen Aus­stellung der Welt gezeigt hat und das aller Voraussicht nach von keiner andern Abteilung übertroffen werden dürfte. Auch König Albert kargte nicht mit Worten der Anerkennung, als er am Eröffnungstage die deutsche WAbteilnng durchwanderre, und er ver­sprach, schon sehr bald zu einer eingehenden Besichtig­ung derselben zurückzukommen. Tiefer zweite Besuch fand bereits am Morgen des 25. April statt, an dem der Kö­nig mit der Königin um 9 Uhr in der deutschen Abteilung eintraf, um bis 121/» Uhr, also über 3 Stunden, in ihr zu verbleiben. Diesmal sah der König sich alles sehr gründlich an und besonders erregte sein Interesse die ohne­hin stark in die Augen fallenden Ausstellungen der bekann­ten Firma R. Wolf in Magdeburg-Buckau, die ans der ausgezeichnet schön und exakt gearbeiteten OOOpferdigen Heißdampf-Riesenlokomobile zur Herstellung des elektri­schen Lichtes in der Ausstellung, einer lOOpserdigen Heißdampf-Tandcm-Verbund-Lokömobile, einer 15pferdi- gen Heißdampf-Hochdruck-Lokomobile, einer fahrbaren Heißdampf-Treschloiomobile, einer Dreschmaschine mit Selbsteinleger, Kaff- und Kurzstrohgebläse, einer Lang­strohpresse mit Selbstbinder, 4 Kreiselpumpen von ver­schiedener Größe und eine Buckaucr Schiffsschraube be­stehen und die somit hem Beschauer sofort ein Bilo der hauptsächlichsten Arbeiten liefern, welche in den Wolf- schen Werken hergestellt werden. König Albert informierte sich eingehend über die einzelnen Eigenschaften der ver­schiedenen Maschinen, ihre Zweckmäßigkeit, Peistangsfähig- keit usw. und wurde nicht müde, die näheren technischen Erläuterungen über die Maschinen sowie die Mitteilungen über den Betrieb dieser bedeutenden Firma anzuhören, die über 3000 Menschen beschäftigt und bis jetzt ea. 15000 Lokomobilen von 5 bis zu 800 Pserdekräften geliefert hat und die insbesondere in Bezug aus Zahl und Leistung ab- geliescrter Heißdampf-Lokomobilen weitaus an der Spitze aller Lokomobilbau-Firmen der Welt steht. Es würde zu weit führen, wollten wir hier noch auseinandersetzen, welche Vorzüge die ausziehbare Dampslokomobile vor den gewöhnlichen Tampsanlagen mit Sonderkessel besitzt. Viel­mehr kommt es uns vor allem daraus an, das große, übri­gens auch von allen andern Ausstellungsbesuchern geteilte Interesse hervorzuheben, welches der König diesen deut­schen Fabrikaten entgegenbrachte und ihn lange an jenem Telle der deutschen Abteilung znrnckhielt. Hiermit soll je­doch keineswegs gesagt sein, daß der König nunmehr oie Fabrikate der übrigen Aussteller etwa weniger beachtet hätte. Vielmehr entdeckte er fast überall das Eine oder Andere, was ihn besonders interessierte und ihn zu nähe­ren Erkundigungen oder auch wöhlzu lauten Ausrufen per Bewunderung veranlagte, und ganz besonders gefielen bei­den Majestäten unter anderem auch die ausgezeichneten Modelle der DampferKronprinzessin Cäcilia" undGe­org Washington" des Nordd. Lloyd, die sie mit ebenso viel Interesse besichtigten wie das deutsche Haus, die Kultur- Halle, die -Halle für Jngenieurweseu, die Eisenbahnhalle etc. etc. Tie warmen Worte der Anerltznnung, die S. M. beim Abschiede an den deutschen Generalkommissar und den Präsidenten des deutschen Komitees richtete, hatte oie deutsche Abteilung redlich 'perdient, und cs ist in hohem Grade erfreulich, daß die belgische Presse dies ohne weite­res zugibt. --- -

Auch im Parke, wo die stärksten und wichtigsten Attrak­tionen jeder Weltausstellung, nämlich die Wirtshäuser, sich befinden, haben gar viele unserer Landsleute sich nie­dergelassen, um dem Publikum zu zeigen, was sic leisten und bieten können, und an deutschen Bier- und Weinstuben, Zu denen sich sogar, allen belgischen und holländischen Genever zum Trotze, eine deutsche Branntweinstube ge­sellt hat, herrscht dort nirgendwo Mangel. Bon flinken Kellnerinnen mit bayrischer ioder schwäbischer Mundart wird in ihnen der Gast, der sich in der Ausstellung müde gelaufen hat, bedient, und das Bier, was man dort be­kommt, ist durchweg ganz vortrefflich und mit Rücksicht aus'die Ausstellung keineswegs zu teuer. Es kostet näm­lich 40 Centimes 32 Pfg. per großes GlaS. In ei­ner dieser Bicrhallen wäre es ganz besonders gemütlich güvesen, da nebenbei noch 8 wackere deutsche Musikanten mit unermüdlichem Eifer entsprechende Musikstücke vor­trugen, wenn nicht .überall die Oberfenster noch 'gefehlt hätten. Tiefem llebelstande hatte man zwar durch Vor­hängen von blauen Tischtüchern abznhelfen gesucht, jedoch ohne den gewünschten .Erfolg. Ein eisiger Zugwind wehte durch das ganze Lokal, der uns trotz des köstlichen Bieres, der blitzsauberen Tirndel und der enrsigen Musikanten schon sehr bald wieder hinaus in's Freie wgte.

Alles in allem genommen ist es überhaupt zum Be­suche der Ausstellung noch viel zu früh. Ter Haupt- Clous der Ausstellung, das herrliche, von der Stadt Antwerpen erbaute Rubens-Haus mit zahlreichen Gemälden des unsterblichen Meisters, soll allerdings bereits nächste Woche fertig wer­den, dagegen hat man mit der Herrichtung anderer her­vorragender Sehenswürdigkeiten, wie z. B. der von den Antwerpener Tiamanthändlern herzustellenden Tiamant- schleisereien, zu der unter anderem 5000000 Kilo diamant­haltige Erde vom Kap verwandt werden sollen, noch nicht einmal begonnen. Und ebenso verhält cs sich mit so man­chem Andern, was gewiß Jeder gerne einmal sehen möchte, was aber erst in's Dasein gerufen werden .maß. Freilich wird jetzt, wo die Ausstellung einmal eröffnet ist, von allen Seiten mit ganz anderem Eifer als bis dahin an der Fertig­stellung des großen Werkes gearbeitet, and wenn dieser Eifer auch anhält, dann dürste es sich allerdings vielleicht schon in ganz kurzer Zeit lohnen, der Ausstellung wegen die Reise von Teutschland nach Brüssel zu unternehmen. Und

das dürste vielleicht noch zweckmäßiger sein, als die Aus­führung einer derartigen Absicht bis in den Sommer hi- hausznschieben. Wenn man das jetzt schon stellenweise etwas unheimliche Gedränge der in den Trams, in Autos oder Droschken, per Velo oder zu Pferde oder zu Fuß nach der Ausstellung hinausströmenden Menschen sieht, dann fragt man sich unwillkürlich, wie es hiermit erst während der eigentlichen Reisezeit wohl noch werden soll.

.Unter aller Kanone".

Diese Redensart wird häufig gebraucht, um etwas als sehr schlecht, sehr gering, äußerst minderwertig zu be­zeichnen. Die nreisten, die sie gebrauchen, wissen nicht, was sie bedeutet und denken an eineKanone". Mit ei­nerKanone" hat der Ausspruch! aber nichts zu tun. Er stammt aus dem Schulteben, nicht vom Exerzierplatz. Ein Oberpfarrer einer sächsischen Lateinschule hat, wie ein alter Aktenband ausweist, einExtemporale" schrei­ben lassen und sich zur Korrektureinen Kanon" (Zeug- nisstusen) von fünf Censuren gemachet (optima, baue, sie satis, mala, passima), .aber leider sehen viele der Arbeiten so schlecht gewesen, daß sie nur als sud omni eanona bezeichnet werden dursten." Daraus wurde dann mit der Zeitunter .aller Kanone" (statt Stufe). In Württemberg hatten wir bis vor zwei Jahrechallgemein acht Zeugnisstufen. Im Jahre 1908 kehrte man in den Volksschulen zu den fünf Gliedern dieses sächsischen Ober- Pfarrers zurück und erteilte: 5 sehr gut (optima!,, 4 gut (bans), 3 befriedigend (sie satis),

2 genügend (mala, schlecht), 1 ungenügend (pas­sima, sehr schlecht). Die Eltern derer, die in ihren Zeug­nisheften. 1 und 2 heirnbringen, mögen sich trösten mit den Vätern jener sächsischen Stadt deren Söhne - -lei­der viele" - sub omni aanona, d. h. eineNull" Er­halten haben. Ns A'.

Der operierteFrühling".

Von einer wohlgelungenen Rettung der Sittlichkeit weiß der StuttgarterBeobachter" zu berichten. Tie Aktion spielte sich in dem lieblichen Bad Jmnau im Eyachtal ab. Seit einiger Zeit besitzen Klosterschwestern das Bad. Aus seinen früheren, besseren Zeiten haben sich nun schone Gipsfiguren erhalten, den Frühling, Sommer, Herbst und Winter darstellend. Sie fanden durch die Schwester Oberin den ihnen gebührenden Platz an der Sonne, nachdem sie lange auf dem Speicher zu­rückgezogen ihr Dasein hatten fristen müssen. Doch der Frühling", dessen Schärpe nicht alles verhüllte, viel­mehr die eine Brustseite etwas frei ließ, erregte das Beidenken des geistlichen Herrn Geschäftsfüh­rers und die sittliche Entrüstung des Herrn Kämmerers vom benachbarten Ort, der im Aufsichtsrate ein gewichti­ges Wort spricht. Der Badmeister mußte eine gründ­liche Operation vornehmen. Er bekam den Auftrag, d i e Brust mit der Feile wegzufeilen. Dabei wollte es das Unglück, daß die Figur innen hohl war, und so feilte der gute Mann ein Loch in die Brust des schönen Frühlings". Es wurde ihm nun ein Gipsverband an­gelegt, und jetzt erscheint der holde Lenzfast eben", wie es die Herren Pfarrer Wohl lieber sehen. Daß ihr Herrgott die Frauen aber auch mit einer Brust geschaffen hat! Das widerspricht doch direkt jeden: Anstands- und Sittlichkeitsgefühl!

Die gedächtnisstarke Kuh.

Daß den Tieren, und auch der gewöhnlich als dumm gescholtenen Kuh oft einGedächtnis eigen ist, das man­chen Vertreter der Gattur^ Üomo sapiens beschämen kann, beweist nachstehendes Geschichtchen, das aus Bu­karest berichtet wird. Im Mai 1909 verschwand einem Einwohner der Gemeinde Predeal an der ungarischen Grenze eine stattliche Kuh. Ende Februar d. I. pas­sierte ein Schlachtviehtransport aus Ungarn den Grenz­bahnhof Predeal, und mehrere Bauern, darunter auch der frühere Besitzer jener Kuh, erkannte eines der Tiere als die vor 3/4 Jahren verschwundene Milchspenderin lvieder. Natürlich erhob der Mann sofort Einspruch gegen den Weitertransport des Tieres, aber der hals ihm nichts und die Kuh wurde mit ihren andern Leidensgenossinnen weiterbefördert. Der frühere Besitzer reichte nun sofort eine Klage ein, der das Gericht auch stattgab; es kau: aber zu folgender, wirklich salomonischer Entscheidung: Die Kuh soll nach Predeal zurnckgebracht und dort frei- gelassen werden; kehrtsie nun v 0 n selbst nachihrcin chnnaligen Stalle zurück, so soll sie dem Klä­ger verbleiben! Urck) wirklich: die Kuh hatte in den zehn Monaten den Weg nach dem Stall nicht vergessen und strebte sofort, wie sie freigelassen war, darauf zu, zur großen Freude des früheren Besitzers, der ans die gescheite Kuh nun doppelt stolz ist. Die Treue wenn auch nur die Medächtnistreue sie ist doch kein leerer Wahn. , x

To uristen-Rat. Ein unsicherer Bergsteiger le-gi am besten keine bestimmte Reiseroute vorher fest, son­dern entscheidet sich praktisch erweise immer erst vou Fall zuFall".

- Boshafte Frage.Ihr Vetter ist gestor­ben?" .Leider ja." -.An welchem Arzt?"

- Unüberlegt.Nicht wahr, Herr Doktor, unser Mopserl ist ein reizendes Tier! Er darf auch jeden Tag mit uns essen." -Geh' Frau, red' nicht so von einem unvernünftigen Tier! Man sagt: Er frißt mit uns!"

- Immer zerstreut. Professor (auf der Berg­spitze einen Bekannten treffend>:Ah, Herr Notar!. . . Kommen Sie auch von unten?"

Gefährdetes Rend ezv ous. Fräulein (zum Dienstmann, der an der Straßenecke seinen Standplatz hat, sich aber eben entfernen will):Ach, möchten Sie nicht iwch einige Minuten hier stehenbleiben?" - - Dienstmann: Warum denn?" Fräulein:Damit mich der Herr iricht perfehlt, mit dem ich mich hier zusammenbeftcllt habe. Wir wollten uns nämlich hier in Ihrer Nähe treffen."