ein merkwürdiges Gegenstück zu den: Denkmal, das sich, die beiden Meister durch« ihre Werke in dem Museum geschaffen haben und das der alten freien Reichsstadt Kiberach, die schon so manchen bedeutenden Mann her­vorgebracht hat, zur weiteren Zierde gereichen wird.

Stuttgart, 15. April. Der Beschluß der Stuttgar­ter Arbeitgeber im Baugewerbe, am 15. Mril sämtliche Maurer und Bauhilfsarbeiter a us zu s p erren, ist heute abend 6 Uhr überall zur Durchführung gelangt.

Stuttgart, 15. April. Das Verkehrsministerium! hat eine neue Verfügung über die Feststellung der kör­perlichen Tauglichkeit für den Dienst der Ver­kehrs anst al t en erlassen, die eine Verschärfung der bisherigen Vorschriften bedeutet. U. a.-werden zum Ver­kehrsdienst Personen nicht zugelassen, die erkennen lassen, -daß sie zum Mohvlmißürauch neigen.

Stuttgart, 15. April. Dr. Hugo Eck euer aus Friedrichshafen hielt heute Abend im Bürgermuseum ei­nen Vortrag überdi e neu esten F o r ts chr i tt e u nd die praktischen Aufgaben der motorischen Luftschifffahrt. In großen Umrissen entwarf Redner -ein anschauliches Bild der Entwicklung der Motorlustschis- fahrt und des Zeppelin'schen Unternehmens und fand mit seinen Ausführungen stürmischen Beifall.

Stuttgart, 15. April. Ter Verband Württemberg gischer Staatsbeamtenvereine hielt gestern abend unter dem Vorsitz des Abgeordneten Baumann in der Lieder- Halle eine Sitzung ab. Beim Beginn wurden drei weitere Vereine in 'den Verband ausgenommen, sodann der Ver­lauf der Massenversammlung der Beamten und Unter- beamten im Zirkus zu Stuttgart besprochen und beschlos­sen, die damals gefaßte Resolution durch eine Depu­tation der Regierung zu übermitteln. Hauptgegenstand der gestrigen mehrstündigen Beratung war die bekannte Frage der geheimen Bezeugnissung, zu der von einem- Juristen ein sachverständiges Gutachten eingeholt wurde. Diese Frage wird in den nächsten Tagen auch« die Zweite Kammer beschäftigen.

Rotenburg OA. Cannstatt, 15. April. Der Wein­gärtner und frühere Gemeinderat Gotthilf Diehl Und seine Ehefrau, geb. Kurrle, feierten vorgestern im Kreise von 7 Kindern und 29 Enkeln das Fest der goldenen Hoch­zeit. Der Jubelgatte zählt 79, die Gattin 78 Jahre.

Schramberg, 15. April. Gestern vormittag erfolgte die feierliche Amtseinsetzung des bisherigen Amts­verwesers Par ad eis in öffentlicher Sitzung der bür­gerlichen Kollegien durch Oberamtmann Hailer aus Obern­dorf. Nachdem dieser ebenso wie Kommerzienrat Jung- hans eine Ansprache an den Stadtschultheißen gerichtet hatte, dankte Parad-eis für das ihm geschenkte.Vertrauen und faßte seine Wünsche in die Worte zusammen, daß al­les zum Wohle der Stadt und ihrer künftigen Entwick­lung ausschlagen möge. Daran schloß sich ein Früh­schoppen in der Post und ein Festessen im Paradies.

Ulm, 15. 'April. Die Zahl der Bauarbeiter, die von der Aussperrung betroffen werden, ist hier verhältnismäßig gering. Es handelt sich um etwa 100 organisierte Arbeiter. Die Bauarbeiten werden deshalb keine Unterbrechung erfahren.

Friedrichshafen, 14. April. Am 30. ds. Ms. findet die Erö ffnu ng des neuen Kurgarten Hotels» Friedrichshofen statt. Die Eröffnung wird mit einer Fest­lichkeit verbunden sein, zu der die Verwaltung eine Reihe von Einladungen ergehen läßt.

Nah und Fern.

I« -er Falle.

Der Jagdpächter von Söflingen ließ, in einen ungezäunten Privatgarten, ohne es dem Eigentümer zu sagen, ein sogenanntes Fangeisen legen, um einen Marder zu fangen. Tie ahnungslose Frau des Garteninhabers kam bei der Arbeit in das Eisen und es tvurde ihr der Arm abgeschlagen. Unglücklicherweise war niemand in der Nähe, um die arme Frau aus ihrer schlimmen Lage zu befreien und so mußte sie mit dein Eisen an dem abgeschlagenen Arm das nächstgelegene Nachbarhaus auf- fuchen, wo sie endlich befreit werden konnte.

Wer den Schaven hat ...

Eine biedere Frau der Argen-Gegend wollte mit einem mit 680 Eiern beladenen Handkarren eine Steige hinauf. Außer deu Eiern hatte die Frau auch noch ein widerspensti­gesGöckele" in einem Korb, dem es in seiner dunklen Be­hausung nicht gefiel. Nach verschiedenen vereitelten Flucht­versuchen gelang es ihm endlich doch, die Freiheit zu erlangen. Während nun die Frau dem entlaufenen Ge­fangenen nachlief, fing der an abschüssiger Stelle stehende Karren auf einmal an, sich einem Abhang zu nähern, wo er verschiedene Purzelbäume den Mhang hinunter schlug, zum Verhängnis für die 600 Eier. Busch und Strauch Prangten in goldigem Eidotter. Sie hatten iroch nie so gelb geblüht.

Ein Ballonunfall.

Mus Saarbrücken wird vom 15. gemeldet: Der BallonPrinzeß Victoria", der gestern morgen 9hs Uhr im hiesigen Volksgarten aufgestiegen war, geriet hinter Marburg in eine vertikale, die den Ballon herunterriß. Obgleich die Insassen, Oberleutnant Klein, Brauerei­direktor Müller und Kaufmann Kn och aus Saar­brücken den ganzen Ballast bis auf 2 1/2 Säcke Sand aus­warfen, stieß der Ballon auf den Boden, wobei Oberleut­nant Klein und Brauereidirektor Müller herausgeschleudert wurden. Knoch wurde init dein Ballon wieder in die Höhe getrieben. Später gelang es ihm, zu landen. Ter Ballon konnte aber nicht geborgen werden, sondern trieb führerlos weiter. 'Alle drei Herren blieben unverletzt.

Mord nn- Totschlag.

In dem lothringischen Dorfe Ob er - Gining. en bei Tiedenhofen erschlug auf offener Dorfstraßss der Ar­beiter Hörnet seinen Schwiegersohn mit der Hacke. Ter Mörder wurde verhaftet. In dem Dorfe Neu- Häkselim Westerwald suchte, wie dieRhein. Bolks-

zig." meldet, eine Bäckersfrau mit Hilfe eines Bäcker­gesellen ihren Mann zu ermjorden. Sie begossest den etwas geistesschwachen Mann mit Petroleum und schoben ihn in den Backofen, um ihn zu verbren­nen. .Durch das Geschrei des Mannes' wurden Nachbarn herbeiigelockt, die ihn vor dem Tode bewahrten.

Dreister Hotcl-iebstahl.

Eine sehr elegant gekleidete junge Dame betrat die­ser Tage mittags eines der größten Hotels in Hastings, ging die Treppe hinauf und verschaffte sich Zugang zu den besten Gastzimmern. Innerhalb einer halben Stunde hatte sie ein Dutzend Zimmer besucht und sich die Vor­gefundenen Schmucksachen angeeignet. Ohne jede Scheu schritt sie die Treppen hinab, an den höflich grüßenden Kellnern und Stubenmädchen vorüber, erkundigte sich noch beim Portier, wann der nächste Zug nach London abgehe, und entfernte sich. Die beraubten Hotelgäste geben ihren Schaden auf über 20000 Mark an.

«leine Nachrichten.

JnNeipperg OA Brackenheim erstach der Knecht des Schultheißen Alt auf freiem Felde dessen Sohn, ei­nen 28jührigen, jungverheirateten Bauern. Der Knecht, der ein Verwandter des Schultheißen ist, war früher in ei­ner Nervenheilanstalt untergebracht. Er soll von feinem Herrn wegen Vernachlässigung der Geschäfte getadelt wor­den sein.

Das 3 Jahre alte Tocksterchen Pauline der Metzger­meisters Witwe Marx in Rottweil kenn in der Küche dem Herdfeuer zu nahe. Im Nu stand es in Hellen Flam­men. Die Mutter, die sich im Laden befand, eilte her­bei, Hoch kam ihre Hilfe zu spät. Das Kind hatte be­reits so schwere Brandwunden erlitten, daß es nach etwa zwei Stunden qualvollen: Leidens starb.

In W a a g-N eu stad tl entstand in einer Fabrik landwirtschaftlicher Maschinen in der Ortschaft Melec- sicz im Trentschiner Komitet Feuer, das bei starkem Wind den ganzen Ort, sowie die benachbarte Ortschaft Namens Noggorod einäscher te. Die hiesige Feuer­wehr hat sich an die Brandstätte begeben. Man befürch­tet, daß der Brand noch auf andere benachbarte Ort­schaften übergreift.

Von Nordland und Fin marken wird ein or­kanartiger Sturm gemeldet, der ausbrach, während sich die Fischerflotte auf dem Meere befand. Bis gegen Abend sind zwölfFische r als tot gemeldet. Eine Anzahl Fischerboote wird noch vermißt.

GerichLssaal

Das Urteil im Simplizissimus-Prozeß.

Stuttgart, 15. April. In der Strafsache gegen den Redakteur desSimplizisfimus", Hans Kaspar Gul- branff 0 n wegen Beleidigung des Bischofs von R 0 t- tenbnrg, Dr. v. Keppler und der Geistlichen der Diö­zese Rottenburg wurde heute folgendes Urteil verkün­det : Der Angeklagte wird zu einer Gefängnisstrafe von zwei Monate, zur Tragung der Kosten und zum Ersatz der dem Nebenkläger erwachsenen Auslagen verurteilt. ffDem bischöflichen Ordinariat wird die Be­fugnis zugesprochen, den verfügenden Teil des Urteils im Simplizisfimus, im Staatsanzeiger ,für Württemberg, Schwäbischen Merkur, Deutschen Bolksblatt, in der Kreuz­zeitung, Köln. Ztg. und Köln. Volksztg. zu veröffentlichen.

Heilbronn, 15. April. Ein schamloses Trei­ben führte die 44 Jahre alte verwitwete Arbeiterin Chri­stine Oehrle, geb. Kiibler von hier auf die Anklagebank. Sie hat ihrer 15 Jahre alten Tochter den Weg zur Lie­derlichkeit geebnet, indem sie längere Zeit hindurch den Liebhabern ihrer Tochter Gelegenheit gab, mit dieser in geschlechtlichen Beziehungen zu verkehren. Sie wurde Wege:: eines Verbrechens der erschwerten Kuppelei im Sinne des Z 181 Ziffer 2 des R.-St.-G.-B. unter Zubilligung mildernder Umstände zn einer Gefängnisstrafe von 6 Monaten und zur Tragung der Kosten des Ver­fahrens verurteilt. Außerdem wurden ihr die bürger­lichen Ehrenrechte «auf die Dauer von 3 Jahren aber­kannt. Auf die erlittene Untersuchungshaft wurde ein Monat in Anrechnung gebracht.

Karlsruhe, 15. April. Die Strafkammer verur­teilte den 51 Jahre alten Hauptlehrer Philipp Baust von Plankstadt wegen Vergehens gegen Z 174 und 176 zu 1 Jahr und 2 Monaten Gefängnis. Vor dem Schwurgericht gelangte in geheimer Sitzung die Anklage­sache gegen den 43 Jahre alten in Pforzheim wohnhaften Ausläufer Gustav Net er aus Karlsruhe wegen Sitt­lichkeitsverbrechen im Sinne des Z 173 und 176 zur Verhandlung. Die schweren Sittlichkeitsverbrechen hatte der Angeklagte an seinen Töchtern verübt. Das Urteil lautete auf 6 Jahre Zuchthaus und 10 Jahre Ehrverlust.

Essen a. R., 14. Llpril. Der Arbeiter Kalla aus Gelsenkirchen, der in der Nacht zum 6. Juli v. I. den 43jährigen Gelegenheitsarbeiter Leber beraubt, ihm den Schädel eingeschlagen Und hierauf den Kopf ab­geschnitten hat und die Leiche der Kleider beraubte, wurde heute vom Schwurgericht wegen schweren Raubes und Körperverletzung mit Todesfolge gemäß dem Antrag der Staatsanwaltschaft zu lebenslänglichem Zuchthaus ver­urteilt.

Vermischtes

Lieber Herr Redakteur!

Ich bin schon oft furchtbar erschrocken in meinem Leben. Das erste Mal bin ich erschrocken, wie die Ring­kämpfer hier waren, weil -s'ch auf Omer de Buillon 30 Klicker gesetzt hatte und der Merle hat gesiegt. Das zweite Mal bin ich erschrocken, wie meine Tante bei uns zu Besuch war und auf einmal anfing zu singen, denn sie will sich äusbikden lassen. Das dritte Mal bin ich er­schrocken, wie ich mich in der Schule bei etwas gemeldet habe, was ich gar nicht gekonnt habe, und auf einmal bin ich wirklich drangekommen. Mer einen so furcht­

baren Schreck wie gestern «Abend, wo mein Vater aus der Zeitung vom Karl May vorgelesen hat, und daß er int Gefängnis gesessen hat, und im Zuchthaus einen so furchtbaren Schreck habe ich noch nie nicht gehabt. «T»r Kater hat mich Heim Lesen immer so schePp angeguckt und wie er fertig war, ist er aufgestanden und hat hie ganzen Karl May-Bäirde vom Brett genommen, hat sie mit einer Kordel zu einem Pack zusammengeschnürt und hat sie der Mutter gegeben.Da kannst Du morgen Kaffee mit kochen", hat er dabei gesagt und- die Mutter hat ganz ruhig genickt und bloß gesagt:Kakao!"

-Ach, lieber Herr Redakteur, ist das denn auch alles wahr, mit dem Karl May? Das hätt' ich aber nie ge­dacht, daß das auch so'n Bruder ist! Ich Hab ihn doch so arg gern gelesen und Hab eine Masse Bände von ihnt gehabt: Von Bagdad nach- 'Stambul, Durchs wilde Kur­distan, den Schul, den Winnetou, den Old Snrehand der aber Schuhrhänd ausgesprochen wird und noch Zwei an­dere, die auch anders ausgesprochen werden und nirgends' hat etwas von gestohlenen Meerschaumpfeifen dringestan­den. Wir haben sie uns in der Schule immer gegen­seitig geliehen, denn er hat nämlich« Noch viel viel mehr ge­schrieben. Einmal Hab' ich den zweiten Band von Winne­tou in der Geschichtsstunde gelesen, wie der Lehrer grad den trojanischen Krieg erzählt hat; denn wenn inan da einmal angefangen hat, dann kann man nicht mehr auf­hören, ich meine den Winnetou. Ich Hab das Buch unter der Bank auf meinem Knie liegen gehabt und Hab gelesen. Mer auf einmal fragt mich'der Lehrer:Wie hieß der Mann, der den Trojanern den Rat gab, das hölzerne Roß in die Stadt zu ziehen?" Und weil ich noch- ganz in Ge­danken war, Hab ich gesagt:Old Shatterhand!" sodaß die ganze Klasse laut gelacht hat. Der Lehrer hat mir eine Ohrfeige nud einen Fünfer gegeben und mich noch« ins Klassenbuch «eingetragen. Er ist doch ein tounder- barer Mann, ich 'meine der Karl May, nicht der Lehrer. Wir haben uns in der Klaffe immer Namen von Karl May gegeben, «und ich- war der kleine Halef, der einen so wunderschönen langen Namen hat. Ich Hab ihn aber doch 'auswendig gelernt, er heißt: Hadschi Halef Omer, Ben HNdschi Mul Abbas, Jbn Hadschi Tawud al Gofsara! Ich wollt, ich tät auch so heißen, aber dann tät ich mich abkürzen und Abul Abbas nennen.

Es tut mir schrecklich leid, daß jetzt alles nicht wahk ist, was er -geschrieben hat, uiid den andern tut's auch leid. Wir haben immer fest geglaubt, er wäre in den wilden Ländern, in Kurdistan, Stambul, in der Wüste und wo die Orangen und Datteln wachsen, und dabei war er nur im Gefängnis und im Zuchthaus. Es ist zu duMm! Ich glaube, es gibt doch viel Schlechtigkeit auf der Welt. Einmal Hab ich 'eine Kokosnuß, gekauft für 30 Fennig, -und wie ich- sie nachher zu Hause aufgemacht habe, war gar keine Milch 'drin. Der Vater sagte da­mals, das wäre nicht reell, aber ich glaube, das mit denr Karl May ist auch nicht reell. Ter Vater Hai mir jetzt andere Bücher gegeben, die ich lesen soll, sie heißen:Hun­dert kleine Geschichtchen" undBeispiele des Guten" und Rosa von Tannenburg". Aber ich habe gar keine Lust mehr dazu, denn auf einmal kommt da auch etwas von gestohlenen Meerschaumpfeifen heraus.

Es grüßt Sie herzlich Hänschen Hanne mann

Quartaner. -

Aus dem Drdensland Preußen.

Im zweiten ,Aprilheft des März glossiert ein Mit­arbeiter denO r d e n s k 0 ll e r" in Deutschland und teilt dabei, in einem Zitat ausTer Gemeinnützige" (Hohen­limburg .in Westfalen) vom 31. März, folgende neueste Begebenheit ans demOrdensland" Preußen mit:

'Als Auszeichnung für hervorrageirde Leistungen und mustergültig,es .Betragen ist vom König­lichen Regierungspräsidenten zu Arnsberg den nach dreijährigem Schulbesuch jetzt entlassenen Fortbild- ungssch-ülern Fr. Osthoff (bei Firma Moritz Rib­belt), W. Uhl mann (bei Firma Schrimpf und Schäfer) und Ludwig Nenhaus (b-ei Firma Maler und Giese) d i« bronzene Medaille mit der Inschrift: Für Fleiß ,und Geschick" verliehen worden."

Für Fleiß und Geschickpovr Io insrits -, die­selbe Couleur in Grün, würde der Berliner sagen. Welche Leistung .aber auch, dreijähriger Schulbesuch mit muster­gültigem Betragen! Ohne Nachsitzen! Man denke das aus! Hoffentlich dürfen die drei Fortgebildeten ihre Me­daillen nun auch am goldenen Bandemit Schleifchen" tragen. Und bei den großen Ordensfesten damit am Thron vorbeidefilieren! 'Aber es ist recht so: dem Verdienste seine Krone, sagt ja schon der Dichter so schön, und -er würde auchOrden" gesagt haben statt Krone, wenn dem nicht der Reim im Wege gestanden hätte. Wir nehmen an, daß die königliche Regierung in Arnsberg demnächst auch den Säuglingen, die ein Jahr lang mustergültig an den Brüsten ihrer Ammen gelutscht haben, eine Me­daille .verleihen wird, etwa mit der Inschrift:Für Kraft und Ausdauer", und den Vierjährigen, die sich ein ganzes Jahr lang nicht die Hosen vollgemacht haben, erst recht eine, etwa:Für Reinlichkeit und -würdiges Verhalten" . . . Und so fort inkimknm. Scherz bei­seite: Schließlich haben dieHerren" Osthoff, Uhlmann und Neuhans im Regierungsbezirk Arnsberg ihre Me­daillen ebenso verdient wie viele der Herren Von und Zu, -deren Kruft all die Kreuzchen und Sternchen mit und ohne Diamanten, Eichenlaub und Schleifchen garnichl zu fassen vermag .... Gott weiß, warum!

Annodazumal. Wachtmeister (zu einem Sol­daten, der ihm von zu Hause eine fette Gans mitgebracht Hatte):Sie wissen doch, Michel, daß das Geschenkgeben zwischen Untergebenen und Vorgesetzten verboten ist. Sie bringen mich in Verlegenheit. Die Gans kann ich als Geschenk nicht annehmen. Da sie aber einmal da ist, werde ich sie kaufen. Also, was soll sie kosten?" Soldat: 25 Pfennig, Herr Wachtmeister." Wachtmeister:Gut. Hier ist dine Mark da bekomm ich also noch drei Gänse!"