:r
t-
ls
ch
e-
r.
nc
N
N
K
ch
'K
r-
ss
»ir
d:
n.
>l.
ch
N
>t-
ü.
es
de
S--
de
rid
M
st.
!M
Al
lle
ö-
ng
ch-
>e»
i-
rse
an
ö-k-
>e»,
,!S--
N!
>en- : m dej. er», ;em
W-
dcs
chst
nde
NN
gcr.
its
den
zw
M
,oir
ege
n!>
für
sin
»er-
H,
!er-
m-
gk-
:i»e
nd-
die
len
hen
an-
itt-
ahk
auf
ts-
sei-
den
>te«
itt
ruch
rken
iren e in
irrer
Jr-
us-
deK
ovr-
Ver
breche» gegeben habe, sich» nach einer gewissen Zeit einer Neuwahl zu unterwerfen, Herr Bazille, der Amtmanni bei der Stadtdirektion ist, hatte öffentlich behauptet, daß Gauß sich in seiner Kandidatenrede sich als Gegner des Prinzips der Lebenslänglichkeit bezeichnet und gesagt habe, er würde die Konsequenz aus dieser Anschauung ziehen, wenn die Gesetzgebung dieses Institut nicht beseitigen sollte. Da diese Angelegenheit in der Presse allmählich einen breiten Raum einnahm, richtete GR. Kübel, der Vorsitzender der Deutschen Partei ist, an den Stadtvorstand ein Schreiben, in dem er unter Bezugnahme auf die Angriffe Bazilles anfragte, ob Herr Gauß sich nicht über dieselben äußern wolle. OBM. Gauß hat darauf erwidert, daß« r, ein Gegner der Lebenslänglichkeit der Ortsvorsteher, in der von Bazille zitierten Rede nicht das Versprechen gegeben habe, nach 10 Jahren zurückzntre- te». Er würde aber keineswegs diese Konsequenz scheuen, wenn er nicht die Absicht hätte, in nicht zu langer Zeit aus Gesundheitsrücksichten gänzlich zurückzutreten. Den Zeitpunkt wähle er sich selbst. — Dann ist ja der Weg zu einer Kandidatur für Herrn Bazille frei!
' Warnung. Die Handwerkskammer Heilbronn veröffentlicht folgende Warnung, die auch für andere Orte Bedeutung hat. Wir haben aus bestimmter Quelle erfahren, daß die „Kunstanstalt Germania" in Halle a. S. nicht weniger als 16 bis 18 Reisende nach Heilbronn entsandt hat. Das Avis' der Anstalt enthält, nachdem es zuvor betont hatte, daß „andere Firmen enorme Kosten'für Aruroncen und sonstige Reklame ausgeben", unter anderem den Satz: „daher haben, wir uns entschlossen, einem Jeden, welcher dem morgen bei Ihnen vorsprechenden Vertreter eine Photographie übergibt, vollständig kostenlos sowie ohne Verpflichtung oder spätere Zahlung eine Semi-Emailplatte, passend für Broschen, Schjlipsnadeln, Berlocks, Manschettenknöpfe vorzulegen." Daß dieses verlockende, auf den ersten Blick freilich durchsichtige Anerbieten nur 'dem „Oberreisenden" der „Kunstanstalt" die Wege ebnen'soll, liegt scheints im System dieser Kunstanstalt. Dem andern Tags erscheint Mter Berufung aus*me erfolgte Abgabe der Photographie dieser Oberreisende und „bietet Ihnen eine günstige Gelegenheit zur Auswahl preiswerter Umrandung schon von 3.50 Mark an und geschieht das Einfassen kostenlos!" Der im Prospekte von der Kunstanstalt ausgesprochenen „Hoffnung, daß dieses wirklich reelle und einzig dastehende Angebot wahrge- nonnnen werbe", setzen wir die Tatsache entgegen, daß nach dem eingeholten Gutachten eines hiesigen Sachverständigen das angepriesene kolorierte oder im Photographietone gehaltene Semi-Enraille eine gewöhnliche, evtl, vorher übermalte, mit einer Celluloidplatte überspannte Photographie ist. Die Umrandung selbst (von 3.50 Mk. an!!) sei amerikanisch Double: Es ist das geringste, was in diesem Artikel gemacht wird.. Es ist nicht einmal Double, sondern vergoldete Ware. In der Fachzeitung „Photographie" seien diese Fassungen zum En-Gros-Preis von 38 Pfg. offeriert. Die Bildchen in der gekennzeichneten Ausführung liefert jeder Photograph um 50—100 Pfg.; jeder Goldarbeiter hinzu einen Anhänger von gutem S i l- berdouble (Gold aufgeschweißt auf Silber) von 1.70 Mark an. Die billigste Umrahmung, „das geringste, was darin gemacht wird", kostet aber bei der Kunstan- stakt Germania 3.50 Mark. Hierin kann u. E. ein schwindelhafter Betrieb erblickt werden, der gegen die guten Sitten und demgemäß gegen Paragraph 1 des Reichs-Gesetzes betr. den unlauteren Wettbewerb vom 7. Juni 1909 verstoßt. Zu diesen M i n d e st kosten kommen aber noch die Gebühren für Nachnahmen des Betrags. Zudem besteht die Gefahr, daß bei Nichtbestellung der Umrahmung die Photographie, oft die einzige noch, nicht mehr, bezw. erst auf vielfaches schriftliches Requirieren zurückgegeben wird. Die Vertreter sind sehr aufdringlich und nehmen auch häufig unter Widerspruch der Ueberfalle- nen die Photographien vom Klavier oder von der Kommode mit. Die Handwerkskammer sieht sich daher im Interesse auch der von ihr vertreteirden Handwerkszweige der Photographen und Goldarbeiter verpflichtet, das Publikum vor dieser widerlichen Konkurrenz zu warnen. Soweit Erkundigungen ergeben haben, haben sowohl die Vertreter zum Sammeln der Photographien wie der Oberreisende zum Sammeln der Aufträge auf die Fassungen keinen Wandergewerbeschein, deshalb seien auch die K. Behörden auf dieses Treiben (Z 56 Ziff. 11 der R.--G.-O. in Verbindung mit Z 148 Ziff. 7 g.) aufmerksam gemacht.
Aus den Berufsvereinigungeu.
Stuttgart, 5. März. Die deutschen Mineralwassers« br ikanteu planen, sich zu einem Verein zusammerrzuschließen, der nur solche Betriebe aufnehmen soll, die auf wissenschaftlicher Grundlage gesundheitlich einwandfrei arbeiten. Wie wir hören, beabsichtigen auch einige württembergische Fabrikanten dem Verein beizutreten. »-
' KTtt'jkkgart, 5. März. Die Verhandlungen Stoischen Konfektionsschneidern und Kleiderfabrikanten haben bis jetzt no,ch keine Einigung ergeben. Wie die „Schwäb. Tagwacht" mitteilt, wurde bis jetzt pro Kleinstück 10 Pfg., pro Großstück 15 Pfg. Lohnerhöhung zugestanden. Die Heimarbeiter verlangen aber pro Großstück mindestens noch 10 Pfg. mehr, ferner Anerkennung der Extraarbeiten. Den Werkstattarbeitern sind drs jetzt 2 Proz. Lohnerhöhung bewilligt worden.
Stuttgart, 5. März. Die Leitung des Württemberg i scheu Brauerbundes hat dem Finanzministerium den Dank für die Veröffentlichung im Staats- Anzeiger betr. die Biersteuerüberwälzung ausgesprochen u. Weich gebeten, Gemeinden, welche neu um die Geneh- Mung von Konjsumsteuern nachsuchen, dieselbe zu verjagen, und solchen Gemeinden, in denen die Steuer benetzt und verlängert werden soll, nur in den dringenden Fällen verlängern zu wollen. Begründet wurde das besuch damit, daß es keine Konsumsteuer sei, sonderrh e sie nicht überwälzt werden kann, zu einer direkten Be- Musrung der Bierbrauer geworden ist. Ferner wurde die der Deputation, die beim Minister wegen der
Malzsteuererhöhüng war, gegebene Zusage Bezug genommen.
Stuttgart, 5. März. Die Erwerbs- und Wirtsch'astsgenossenschaft der Bäckerinnung Stuttgart veranstaltete dieser Tage die Feier ihres 10jährigen Bestehens. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Herr Mangold führte während der Feier den Werdegang und die seitherige Entwicklung der Genossen- schjaft vor Augen. Nach der Bilanz für das Jahr 1909 betrugen die Wtiva und Passiva der Gesellschaft je 236 498 Mark. Hierunter ist ein Reingewinn von Mk. 12354 einbezogen. Von dem Reingewinn werden Mk. 1273 als 4prözentige Kapitaldividende auf Anteile verwendet, auf Mitgliederbezüge eine Umsatzdividende von ld /2 Proz. (8311 Mark). Die Zahl der Mitglieder nahm von 98 auf 103 zu. Die Haftsummen betragen insgesamt 160000 Mark.
Cannstatt, 5. März. Die Bäckerin nuug Cannstatt uird Bezirk veranstaltete letzte Woche in Mühlhausen eine Kommissionssitzung: Es wurde beschlossen, die Dreinbrote und die Sonntagsbretzel abzuschaffen, feste Preise einzuführen und 7 Stück Dreier-Brote nur noch zu 21 Pfg. aÜzugeben. Die Bäcker in Mühlhausen erklärten sich mit den Beschlüssen unterschristlich einverstanden.
Stuttgart, 7. März. Tie württembergische Anwaltskammer veranstaltete gestern ihre Hauptversammlung. Insgesamt waren 75 Mitglieder erschienen. In den Vorstand wurden die ansscheidenden Mitglieder aufs Neue gewählt. An Stelle des krankheitshalber zurückgetretenen Rechtsanwalts Tobel-Ulm wurde Rechtsanwalt Hauffer-Ulm gewählt und an Stelle des verstorbenen Heilbrunner Rechtsanwalts Schloß der Rechtsanwalt Rosenstar t'-Heilbronn. Nach dein Jahresbericht hat sich die Zahl der Rechtsanwälte in Württemberg im vergangenen Jahr um 6 auf '368 erhöht.
Hall, 7. März. Der im Jahr 1821 in Privatbesitz übergegangene alte Landturm Lei Hörlebach, der letzte staatliche Ueberrest der ehemaligen Haller Land- Hege, war in letzter Zeit gefährdet, da die jetzige Besitzerin beabsichtigte, das Holz und die Steine zu einem Neubau zu verwenden. Um der drohenden Gefahr vorzubengen, hat der Ausschuß des historischen Vereins im Einverständnis mit dem Landeskonservatorinm beschlossen, den Turm für den Verein anznkaufen. Der Kauf ist vollzogen. Zur Deckung der Kosten hat die Gemeinde Wolpertshansen einen Beitrag bewilligt, außerdem wird sich der Verein noch insbesondere an die staatliche Behörde und die Amtsversammlung wenden.
Nah und Fern.
Die Aamilientragödie in Zuffenhausen.
Am Samstag hat, wie schon kurz mitgeteilt, ein er- nmchsener Sohn seine Mutter erschlossen. Es ist der 22 Jahre alte Eugen Mößner. Der junge Mann, der unter dem Namen seiner Mutter das Zimmergeschäft seines im Jahre 1906 verstorbenen Vaters betreibt, gilt als ordentlicher und anständiger Mensch!, den nur die Trunk- und Streitsucht seiner Mutter zum Mörder gemacht hat. Wie schon oft, hatte die Witwe Mößner auch am Samstag abend des guten zu viel getan und war betrunken aus der Straße liegen geblieben. Als sie nach Hause gebracht worden war, fing sie wieder wie jeden Tag Streit an, der ältere Sohn Eugen wurde, um Ruhe zu schaffen, nach Hanse gerufen, er machte seiner Mutter Vorhaltungen, die sie mit Vorwürfen erwiderte. Schließlich ging die Mutter auf den Sohn — nach den Angaben des letzteren, Zeugen sind nicht vorhanden — mit einer leeren Weinflasche los, worauf der Sohn drei Revolver schü s se auf seine Mutter abgab, von denen einer in die Herzgegend traf. Die Frau war alsbald tot. Der Sqhn wurde verhaftet. Für die Frau war, wie man von einer Seite hört, schon seit geraumer Zeit die Ausnahme in eine Trinker- und Irrenanstalt beantragt, aber leider noch nicht vollzogen worden. Von anderer Seite hört man, daß es sich nur um eine Entmündigung wegen Trunksucht gehandelt habe. An Zuffenhausen geht das Gerücht, daß die Erschossene sich in anderen Umständen befunden habe. Me Sektion wird Aufklärung schaffen.
Kleine Sinchrichten.
In Cannstatt wurde die ledige 40 Jahre alle Friederich Hämmerte am Samstag nachmittag wegen Kindstötung verhaftet. Sie ist geständig, daß sie zwei unehelich geborene Kinder gleich nach der Geburt durch Ersticken getötet und die Leichen im Ofen verbrannt hat. Ihr Schwager und ihre Schwester wurden wegen Verdachts der Beihilfe gleichfalls in Haft genommen.
In Neckartenzlingen OA. Nürtingen hat sich der 32 Jahre alte ledige Bäcker, Sohn des Gemeinderats und Schmiedmeisters Eberhardt, auf der Buhne seines väterlichen Hauses erschossen. Ter Bedauernswerte lebte noch eine Stunde nach; der Tat. Er war Bräutigam und hatte schon ein Geschäft in Nürtingen, gekauft. Die Sorge, es könnten ihm die Mittel zu dessen Fortführung nicht reichen, trieben ihn zu diesem Entschluß. Die achjtbare Familie wird allgemein bedauert.
'Aus M ü Mch e n wird berichtet: Pfarrer'M üncherer, Mitverleger des „Bayerischen Vaterland", ist seit einiger Zeit spurlos verschwunden. Das letzte Lebenszeichen von ihm kam aus Italien. Von dort Wckte er eine Meldung, wonach er dringend davongehen mußte. Gerüchte bringen das Verschwinden des Pfarrers' mit finanziellen Schwierigkeiten wegen einer vv-n rhm verwalteten Kasse in Verbindung.
In München erschien gestern nachmittag in dem Jnwelierladen von Keller eine Dame, raubte einige wertvolle Schmucksachen und schüttete der Verkäuferin eine ätzende Flüssigkeit ins Gesicht. Die Verkäuferin wurde schwer verletzt. Die Täterin soll eine Prostituierte sein, doch ist Näheres bis jetzt darüber noch nicht bekannt,
Der Generalvertreter eines Münchener Jmmobiliei,-- geschäfts, Horn, ist flüchtig geworden. Er hat Laut „Münchener Zeitung" W e chsel sä l sch u n g n in Höhe von 50000 Mk. begangen.
Ein schweres Antomobilungl nck, bei dem 4 Personen Verletzungen erlitten, ereignete sich auf der Berlin-Magdeburger Chaussee. Ein Automobil wollte einem Lastwagen answeichen, die Steuerung versagte jedoch und das Fahrzeug stieß mit voller Wucht gegen einen Baum. Das Automobil wurde zertrümmert, die Insassen, die herausgeschleudert wurden, erlitten Arm- und Beinbrüche. Der Chauffeur blieb unversehrt.
In Gens ist gestern eine heftige Feuersbrunst in einem Benzin-Depot ansgebrochen. Das Feuer nahm mit großer Geschwindigkeit eine ungeheure Ausdehnung an. Fortwährend vernahm man Explosionen von Benzinsässern. Die ganze Stadt ist in eine Rauchwolke gehüllt. Brennendes Oel ergießt sich in einem Umkreis von 300 Meter um das Depot und bedroht einen Teil der anstoßenden Gebäude. Die gesamte Feuerwehr ist an Ort und Stelle.
Gerichlssaal.
Der Herr Fahnder.
Stuttgart, 5. März. Der ledige Maurer Pins Zieger hatte sich wegen Amtsanmaßung, groben Unfugs und falscher Namensangabe zu verantworten. Der Angeklagte vermutete eines Nachts in der Kammer seiner Geliebten einen anderen Liebhaber. Um sich davon überzeugen zu können, gab er sich der Dienftfrau seiner Geliebten, die er durch heftiges Klingeln anfgeiveckt hatte, als Fahnder aus und sagte zu ihr, in der Kammer ihres) Dienstmädchens sei ein von der Polizei gesuchter Mann, Als man ihn frag, ob er sich als Fahnder ausweisen könne, äußerte er, wenn man nicht glaube, daß er ein Fahnder sei, so werde er einen Schutzmann herbeiholen. Er ging zu einem Schutzmann hin und sagte zu diesem, in dem Hause halte sich ein von der Polizei schon längst gesuchter Mann aus. Der Schutzmann sah vergeblich in der Kammer nach!. Zieger hatte es inzwischen vorgezogen, zu verschwinden. Die Strafkammer verurteilte den eifersüch- tigen Maurer zu drei Wochen Gefängnis uird acht Tagen Hast. — Der ledige Ziseleur Karl Stadtmnller wurde wegen Betrugs in vier Fällen zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt.
Stuttgart, 7. März. Tie Verhandlung in der Straffache gegen den Redakteur des Simplizissimus, Gul- bransson, wegen Beleidigung des Bischofs Dr. von Keppler und der Geistlichen der Diözese Rottenburg findet anr 8. April vor der hiesigen Strafkammer statt.
Kurrft und Wissenschaft.
Das neue Schauspielhaus in Bremen.
Im Herbst dieses Jahres wird Bremen eine neue Bühne erhalten, für die, ihrer ausschließlichen Bestimmung für das Drama entsprechend, die Bezeichnung Bremer Schauspielhaus gewählt worden ist. Das für das neue Unternehmen erforderliche Kapital ist von einer Anzahl Bremer Bürger und Theaterfreunde aufgebracht worden. Der Bau des Theaters, das an der Stelle der Neustädtischen Tonhalle am Neustadtswall errichtet wird, ist dem Berliner Architekten I. Ostwald über- tragen worden. Das Theater soll eine vornehme, aber einfache innere und äußere,Ausstattung erhalten mit behaglichem Zuschanerranm, .breiten Wandelgängen und schönen Foyers. Als Vorbild für die szenische Einrichtung soll die Berliner Re in hart bühne dienen. Das Bremer Schauspielhaus wird neben dem Lustspiel und Bolks- stück vrwiegenod das moderne Drama pflegen, wie es' überhaupt als eine Volksbühne im künstlerischen Sinn des Worts gedacht ist. Um nröglichst weiten Kreisen den Besuch des Theaters zu ermöglichen, werden die Eintrittspreise entsprechend bemessen sein.
Besonderen Wert wird das Theater auf ein künstlerisch hochstehendes Ensemble legen. Als eine interessante Neuerung sei erwähnt, daß sich die Direktion dieses Privattheaters entschlossen hat, den Kindern der Volksschulen und Waisenhäuser eine Reihe unentgeltlicher Nachmittagsvorstellungen zu geben. Bon Interesse für die Oeffentlich- keit dürfte es endlich sein, daß das Ensemble des Theaters Jahreskontrakte erhält, in denen ein Monat Urlaub mit Gehalt vorgesehen ist- Leiter des' Theaters werden die Herren Emile Evrard, der bisherige Leiter des Thäliatheaters, das am 1. Oktober seine Vorstellungen beschließt, und der Whnerrschriftsteller Johannes Wiegand sein. <
Vermischtes.
Fata Morgan» im Schwarzwald.
Ans Nagold wird berichtet: Am Sonntag rnorgen 8 Uhr wurde beim gultroten Sonnenaufgang die seltene Erscheinung einer Fata morgana (Luftspiegelung) als Bild zweier Häuser und eines Baumes beobachtet.
Handel und Volkswirtschaft.
Kirchheim u. T., 2. März. Tie hiesige „Freie Vereinigung der Schuhmacher Meister des Bezirks und der Stadt" hat Ml vorletzten Sonntag eine Versammlung sbgehalten und dabei einstimmig die Erhöhung der Preise beschlossen. Heute gibt sie im hiesigen „Teckboten" bekannt, daß sie zu diesem Schritt gedrängt worden sei durch die „fortgesetzten außerordentlichen Preis- auffchläge auf dem Ledermarkt, sowie durch die bedeutende Steigerung der Steuern und sozialen Lasten". Me Innung kündigt an, daß sie für alle einschlägigen Arbeiten und Artikel einen Aufschlag von 15 bis 20 Prozent ein- treten lassen werde und bezeichnet diese Preishinaufsetz- nng als eine den Verhältnissen entsprechende, recht mäßige. So sind sich in verhältnismäßiger kurzer Zeit hier rasch die Preissteigerungen von Brot, Fleisch, Bier, Milch und, Schnhwaren gefolgt, und mit Ausnahme des Milchanf- schlaO hat sich gegen keine derselben eine lebhaftere Einsprache erheben lassen. » ,