>

ch tätig am Vermittlungsamt die Beendigung des Gespräches anzeigt. Weiter sind Ortsverkehr und Fernverkehr künftig ? getrennt; bei Gesprächen nach Auswärts ist zunächst aus- - drücklich das Fernamt zu verlangt"». Wir verweisen im »> übrigen auf die heutige Bekanntmachung der Delegraphen- nfu: inspektwn.

Das Kestbuch zum Kreisturnfest, versaßt voll Emil Jooß, wird in den nächsten Tagen erscheinen. N Es enthält neben einen: ausführlichen Festprogramm eine eingehende Darstellung der Geschichte der Heilbron- ner Turnvereine. Tie Geschichte der Turngemeinde ttM bietet viele interessante Einzelheiten, so einen Ori- ^ ginalbrief Jahn's von 18l2 in Faksimiledruck, eine Re­produktion der Festkarte von 1846, einen Jnstinus Kec- ner-Bries von 1846 u. s. f. Besonders ausführlich ist bas >eri, hochinteressante Turnfest von 1846 sowie die Zeit von nim l84849 behandelt. Verknüpft ist nrit der Geschichte des

i K Heilbronner Vereins die Entwicklung der deutschen Turnerei ^ (weshalb auch der deutschen Turnfeste, insbesondere des bahnbrechenden Coburger von 1860 gedacht ist) und wei­terhin die Mitwirkung der deutsechn Turner bei der Ver- üm wirklichung des Jahn'schen Gedankens, ein einiges Deutsch- tand zu schaffen. Deshalb sind auch die politischen Zeit­verhältnisse, insbesondere von der Ausrottung der Schles- o i wig-Hvlstein'schen Frage bis zur Gründung des neuen Deutschen Reiches mit in die Geschichte der Turngemeinde verwoben. - Die mit großem Fleiß ans einem riesigen Aktenmaterial zusammengetragene Schrift bietet nicht nur ' eine wertvolle Beigabe zu der Festkarle der Turner, sondern gr stellt auch einen interessanten Beitrag sowohl zur Geschichte y ' der Turngemeinde wie überhaupt zur Geschichte der Stadt Heilbrionn dar.

)ols Warnung. Im Amtsblatt von Stuttgart wird folgende Warnung veröffentlicht: Die Deut s che K r an- M kenunterstütznngskasse in Kassel, welche als eingeschriebene Httfskasse zngelassen ist und bis bar nni kurzem auch in Stuttgart einen Vertreter hatte, erstreckt ihre Tätigkeit über das Deutsche Reich und bezweckt nach M ihrem Statut die gegenseitige Unterstützung ihrer Mit­glieder und deren Angehöriger für Krankheits- und To- »urt dssfälle. Nach! den Rechnungsabschlüssen, die die Kasse dem K. Polizeipräsidium zu Kassel als der zuständigen M Aufsichtsbehörde eingereicht hat, hat sie im Jahre 1907 bei einer reinen Jahreseinnahme von 33 868 Mark Fan enu Berwaltungskosten 25636 Mark und im Jahr 1908 bei einer reinen JahreseinnaHme von Gii 182679 Mark an Berwaltungskosten 112865 Markaus- t a. gewendet. Die Verwaltungs kosten stellen sich dem­nach im Jahre 1907 auf rund 76 Proz. und im Jahre che«! 1908 auf rund 62 Proz. der reinen JahreseinnaHme. Sie Hi bestehen vorwiegend in Ausgaben für die Bezüge tür! der Vorstandsmitglieder, der Leiter de.r Mi örtlichen Verwaltungsstellen'und der üb- T rigen Kassenvertreter. Die Beiträge der Mit- Ar gliedrr sinken nur zum kleineren Teil zur Erfüllung des Ec Kassenzwecks Verwendung. Das Publikünr wird auf diese M Tatsachen hingewiesen und vor dem Beitritt zu einer Ver­sicherungskasse, welche die Beiträge ihrer Mitglieder zu M 3 Fünftel zu den Berwaltungskosten verwendet, öffentlich > gewarnt.

Es ^-

M Stuttgart, 6. Juli. In den Tagen vom 24.-28. Juli ds. Js. findet in Stuttgart der 4. Stenographentag der Schule Stvlze-Schreh statt. Der Steiwgraphentag der alle 3 Jahre abgehalten wird und Stenographen aus Deutschland, Oesterreich und der Schweiz vereinigt, sucht durch öffentliche Vorträge, geschäftliche Verhandlungen und insbesondere durch Veranstaltung von Wettschreiben die Verbreitung und Anwendung der Stenographie zu fördert:.

Nah und Fern.

Tie seit zehn Tagen in Obertürkheim vermißte Tochter Emma des Mechanikers Geiger ist an: Unter- türkhcimer Wehr als Leiche herausgezogen worden. Man nimmt, an, daß sich das Mädchen aus Liebeskummer selbst das Leben genommen hat. s In S ch waikheimOA. Waiblingen ist bei der Ans- Khrung landwirtschaftlicher Arbeiten ans dem Scheuer-- obevling der verh. Schreiner Christian Maier am 6. d. Mts. durch Garbenlvch auf die Tenne ab gestürzt, wo er von feinem Angehörige,: in: Blute schwimmend aufgefunden wurde. Maier ist Tags darauf seinen schweren Verletz­ungen erlegen.

Hl Freitag Nachmittag um 4 Uhr raubten unbekannte At Täter in Wien aus dem Postamt 9, während der Postbeamte telephonierte, aus der Postkasse 119000 Kronen.

^ Gerichtssaal.

M Stuttgart, 9. Juli. (Strafkammer,) SiM umfang- ^ reicher Prozeß wegen Vergehens gegen das keimende Le­ben bezw. Beihilfe dazu, beschäftigte heute die erste Straft kammer. Es waren zehn Angeklagte, meistens Dienst­es Mätzchen, von denen zwei zur Verhandlung nicht erschienen waren. Die Haupttäterin, eine ledige Fabrikarbeiterin von Eglosheim, erhielt zwei Jahre Gefängnis unter An­rechnung von sechs Monaten Untersuchungshaft. Die übrigen Angeklagten wurden zu Gefängnisstrafen von zwei eck Wochen bis zu drei Monaten zehn Tagen verurteilt, die bei der Mehrzahl als durch die Untersuchungshaft ver­büßt erachtet wurden.

Ellwangen, 8. Juli. Die hiesige Strafkammer hat 8 Mi Zigeunerinnen namens Reinhardt und Winter wegen grober Schwindeleien zu einem Jahr bezw. acht Monaten siefängnis verurteilt. Beide haben in diesem Jahr einer 6? Jahre alten Witwe in Hößlinswart OA. Schorndorf m Verbindung mit einer anderen Zigeunerin durch mehrere , Wst unglaubliche Schwindeleien nach und nach! größere ^Adsunnnen abgenvmmen. Sie hatten der kranken Witwe bvrgelogen,. sie könne nur dann gesund werden, wenn ihr ^ seil zwölf Jahren toter Mann aus den: Fegseuer be - - fr e i t werde. Die kranke Frau ging darauf ein und ließ t ßch nun allerlei Hokuspokus vormachen, den sie jeweils ie iwer bezahlen mußte. Das einemal machte eine Zigeu- gv Min e-iM Meiste von Knöpfen an eine Schnur, zerschnitt

EM

!

'ft.

Die Muskelkraft der Insekten.

W ist eine bekannte Tatsache, daß die kleinsten Insekten über ganz enorme Nkuskelkräfte verfügen; die letzteren indes richtig zu würdigen, fehlt uns meistens der Maßstab. Die französischen Gelehrten Felix Plateau und M- de Lucy haben diesen Mangel durch genaue Beobachtungen und Berechnungen abgeholfen und damit Resultate erzielt, welche die Muskel­kraft der Insekten als ganz enorm erkennen lassen. Auf un­serem beistehenden Bilde sind diese Muskelkräfte in anschau­licher Weise dargestellt, und zwar derart, daß die verschiedenen hierbei geübten Kraftleistungen auf Menschen und Pferde über­tragen worden sind. Figur 2 zeigt dabei eine Fliege, die an den Flügeln emporgehoben, ein Streichholz mit den Füßen umklammert hochhebt. Wenn ein Mensch diese Leistung voll­bringen wollte, müßte er einen Balken von 8,50 Meter Länge und 40 Zentimeter Dicke, in einer, durch Figur 1 gekenn­zeichneten Weise heben. Der beim Menschen sehr wenig be­liebte Ohrenkriecher ist gleichfalls ein ganz bedeutender Athlet; mit Leichtigkeit zog ein solches Kerbtier vor einem kleinen Wagen gespannt 8 Streichhölzer. Ein stämmiger Percheron- Hengst müßte (Fig. 3), um dasselbe zu leisten, einen Wagen ziehen, der mit 330 Balken zu beladen wäre, die sämtlich

eine Länge wie er selbst besitzen müßten. Figur 4 zeigt uns schließlich einen Menschen, der auf den Eiffelturm (300 Meter) springt, um damit die Sprungleistung des Flohes zu vergegen- wärtigen, der ohne Schwierigkeiten das 200fache seiner Kör­perlänge im Sprunge erreicht. Ganz ungeheuerlich muß schließ­lich die Kraft der Schließmuskeln einer Auster genannt werden. Wie die praktischen Versuche der französischen Gelehrten erwie­sen, überwand nämlich eine Auster beim Schließen seiner Scha­len einen Widerstand, der einem Gewicht von 15 Kilogramm entsprach. Um diese nette Herkulesarbeit zu verrichten, müßte; ein Mensch in der durch Figur 5 dargestellten Weise ein Ge­wicht tragen, welches demjenigen von etwa 80 großen Loko­motiven entspräche. Es gibt noch eine ganze Menge Insekten und andere kleine Lebewesen, die über ähnliche Muskelkräfte verfügen; wir nennen davon: nur den Hirschkäfer, der auf seinem Rücken einen Ziegelstein gelegt bekam, und anstatt von diesem zu Brei zerquetscht zu werden, denselben noch durch Anspannung seiner Beinmuskeln in Bewegung versetzte. Unsere Artisten tun gut, sich an diesen Beispielen zu vergegenwärtigen,: wie unendlich kläglich ihre von uns so oft bewunderten Kraft­leistungen doch im Grunde genommen sind.

pikse und gab die Teile der Kranken in die Hand, dann! wurde gebetet. Ein andermal wurde weiße Butter und Baldriantropfen verordnet. Dann ließ eine Zigeu­nerin einmal ein Ei bringen, wickelte es in ein Tuch, forderte die Kranke auf, es zu zerschlagen und erklärte, als dies geschehen war, nun sei die Seele des toten Mannes erlöst. Schließlich wurde der Kranken noch vorgeschwin- tzelt, daß eine der Zigeunerinnen nach Einsiedeln reisen müsse und daß die hierzu erforderlichen 300 Mark in ein schwarzes Kleid eingewickelt sein müßten usw. Auf diese Weise wurde der armen schwachsinnigen Frau insgesamt 1485 M abgeschwindelt.

Vermischtes

Ei» Kuriosum von unnötiger und wertloser Bielschreiberei.

Man schreibt uns: Eine Gemeindepflege im Oberamt B . . . schuldete nach der Mitteilung des K. Kameralamts an Grund-, Gebäude- und Gewerbesteuer für das Steuer- jahr ISO.. 1668 M. 08 Pf. Später stellte sich aber

beim K. Kameralamt scheints heraus, sdaß diese Schuldig­keit in Wirklichkeit nur 1668 M. 07 Pf. beträgt. Nun würbe wegen der Differenz von nur 1 Pf. (weniger) eine diesbezügliche Mitteilung an das Schultheißenamt gemacht. Diese erfolgte auf einem halben Bogen, worauf der Kopf der absendenden Behörde vorgedruckt ist, in einem Bericht von 4 Linien - worin zweimal radiert wurde, und in einem Couvert mit 5 Pfg frankiert an das betr. Schult- heißenamt. Der Gemeinderat hat sodann auf dem betr. Aktenstück noch die Kenntnisnahme dieser wichtigen Mitteilung bescheinigt, worauf es den Rechnungsakten einverleibt wurde. Und diese große Umständlichkeit «egen1 Pfg! Es darf dieses Vorkommnis wohl der Oeffentlichkeit preisgegeben und dabei an den Sparsinn nnd die notwendige Sparsam­keit von Staat und seiner Beamten appelkert werden. Oh! heiliger Bürokratius.

Entführung eines Kindes.

lieber eine geheimnisvolle Kindesentführung wird au-s Brieg gemeldet: Eine dortige hochgestellte Dame fand dieser Tage ein ungefähr zwölf Jahre altes Mädchen weinend am Zaun ihrer Villa sitzend. Die Dame nahm sich des Mädchens an und erkundigte sich nach der Ur­sache seiner Traurigkeit. Das Kind -erzählte, es s:i aus Oppeln. Tort Habs es am Morgen die Kirche besucht, wo es nach Verlassen derselben von einem unbekannten Manne anfgcfordert wurde, mit zur Bahn zu gehen. Er wollte mit ihm nach England fahren. Das Mädchen sagt, der Mann habe ihm eine Maske vors Gesicht gedrückt, wo­rauf es betäubt wurde und nicht mehr angeben kann, was mit ihm geschehen sei und wie cs nach Brieg komme. Die Dame telegraphierte sofort nach angegebener Adresse an den Vater des Mädchens, einen Postbeamten in Oppeln. Dieser traf mit dem nächsten Zuge in Brieg ein und holte das Kind ab, welches schon angstvoll gesucht worden war. Eine polizeiliche Untersuchung dürste wohl Aufklärung bringen.

Die schlaue Entenmutter.

lieber einen Fall von Tierschlauheit erzählt ein Berliner Blatt. Es war in der Havel bei S-akrow. Ein Pudel sah im Fluß eine Ente. Da war kein Zurückhalten; hinein in die kühlen Fluten! Die Entenmutter hatte im Röhricht ihre Jungen und stellte sich um den Pudel da­von abzulenken, flügellahm. Sowie der Hund ihr ernst­lich nahekam, erhob sie sich schwerfällig aus dem Wasser :rnd siel dann anscheinend krank wieder in die Havel- Dies Stück wivderhoÄe die Muttercnte mehrere Nkale, bis

sie den täppischen Hund einige hundert Meter von der Brutstelle fortgelockt hätte. Darauf ließ sie ihn :wch ein­mal ziemlich dicht herankommen nnd stieg dann mit ele­gantem Flügelschlag fast senkrecht in die Höhe, den ver­blüfften Pudel weit hinter sich lassend. Ein rührender, zugleich aber von großer -Verschlagenheit zeugender Zug der Mutterliebe.

Spiel und Sport.

Köln, 9. Juli. Nach dem jetzt sestgestellten Ergebnis der jüngst hier stattgefundenen Ballonweitfahrt hat der BallonStuttgart" den vierten Preis in seiner Klaffe erhalten.

Paris, 9. Juli. Der Aviatiker Latham hat gestern in Calais das Nebereinkommen mit dem Vertreter der Dailly News" unterzeichnet, demzufolge er sich für den von diesem Blatte ausgesetzten Preis von 25000 Frcs. verpflichtet, den Aermelkanal zu überfliegen.

Heiteres.

Blutenlese derJugend". Feldwebel zum Rekruten, der beim Marschieren lacht:Mensch, bleib ernst! Weißt du nicht, daß Goethe sagt: Ernst ist das! Leben, heiter ist die Kunst; aber was ihr macht ist keine Kunst, das ist Mist, und nicht -einmal mit Kunstmist zu bezeichnen."

Koloniales. Ein junger Assessor fühlt sich auf seiner ersten Ausreise Nach Afrika berufen, große Tone zu reden und seinen Mitreisenden die richtigen An­sichten über Kolonialwirtschaft beizubringen. Ein alter Afrikaner, dem seine Weisheit etwas Spanisch vorkommt, fragt ihn, wie lange er denn schon draußen war, daß A alles so gut wisse.In Afrika", ist die Antwort, war ich zwar noch Nicht, aber ich kenne es sehr genau aus den Akten."

Wahres Geschichtchen. Eine Dame ruft Voll verhaltenen Grolles, weil in ihrem Abteil geraucht wird:Schaffner, darf hier geraucht werden?"Ja, stecken Sie sich nur eine an!"

Handel und Volkswirtschaft.

LL>«ch;-V>eh-M«rkt Stuttgart, s. Juli 1908.

Ochsen Bullen Kiübeln u. Nütz« Kälber Zugetrieven: 33 13 388 581

Verkauft: Sv LOO 874

Erlös cruS ', Kilo Schlachrgewichr: Ochsen, 1. Qual., von bis SO Kühe, 2. Qual-, von

2. Qua!., Bullen 1. Qual.,

2. Qual., Stiere u.Jungr., >,

8. Qual.,

3. Qual., Kühe, 1. Qua!.,

81

65

8!

78

74

71

66

«S

SO

78

3. Qual. Kälber, l. Qual.,

2. Qua!.,

3. Qual., Schweine, 1.

2. Qual ,

3. Qüal ,

Schweine

«92

«54

57 biS 68 37 , 4, 88 . 88 7S . S4 73 78 71 . 7S «8 . 70 «8 . «7

Verlauf des Markte?: miHig belebt.

Konk«r«-GroNr »»ge».

Nachlaß des Katt Auguü Werner, Schneidermeister» in Biberach. Läver Kahler, Bäcker in Forstweiler, Gde. Tavnhansen, Bez. Ellwangen.

Anna Salzhaver, Inhaberin der Firma Anna Salzhauer, Sckuh- warenhandluvg v»n Reutlingen, mit un>ekamnem Aufenthalt abwesend

Jakob Roth, Baue: und Krämer in Mühlheim o. Br-, Bez Sulz.