Wildbad, den 8. 8. 08. Ein Lustspielabend mit drei ausgewählten Stücken stand für gestern aus dem Repertoir des Kurtheaters. Sehr lustig und komisch war das erste: „Diana." Mit ein bischen viel Pedanterie gemilcht, übte die fein durchdachte Handlung immerhin ihre Wirkung ans. Tendenz: Unbegründete Eifersucht, die zum Schluß sich selbst bestraft. Ein junges Pärchen ist soeben von der Hochzeitsreise zurückgekehrt und lebt in schönster Harmonie zusammen. „Sie" hat eine große Antipathie gegen Hunde, „er" einen kleinen Hund namens „Diana", den er ihr bisher wohlweislich verschwiegen und vorsichtshalber einem Freunde zur Aufbewahrung gegeben hat, bis er seinem Frauchen die Antipathie gegen Hunde nach und nach abgewöhnt hat. Jetzt erscheint derselbe und fordert unfern Hundefreund auf, ihm endlich den vermaledeiten Köter wieder abzunehmen. Erst anfängliches Sträuben, durch „Pantoffelheld" und andere schöne Titel aufgestachelt, geht er schnurstracks fort, um seine Diana zu holen und dann seiner Frau alles zu beichten. Indem bringt die Köchin der „Gnädigen" einen Brief, der seit einigen Tagen im Kasten liegt und in welchem der Freund dem Hundebesitzer sein Kommen anzeigt. Neugierig, wie Frauen gewöhnlich alle sind, öffnet dessen Gattin den Brief und fällt entsetzt über den Inhalt desselben (er handelt von einer verlassenen Diana, diese in ihre alten Rechte wieder einsetzen usw.) in der Meinung, ihr Mann betrügt sie mit einer „Diana", beinahe in Ohnmacht. ,Er' kommt nichtsahnend mit seiner ,Diana' zurück und findet sein Frauchen in nicht gelindem Zorn über seine vermeintliche Untreue vor. Sie überhäuft ihn mit Vorwürfen, droht mit Scheidung etc. Effektvolle Czenen entspinnen sich, deren jede Nüance einen stürmischen Lacherfolg erzielt. Endlich
löst sich die ganze Geschichte in schönster Harmlosigkeit auf, endet mit Versöhnung und geheilter Antipathie bei der „Gnädigen". — Darstellung sowohl wie Ausstattung waren gut. Frl, Felsing stellte mit Eleganz die eifersüchtige Gattin dar; Herr Marlow als kurzsichtiger Hundeliebbaber und „Pantoffelheld" fand sich ebinfolls ausgezeichnet in seine Rolle; Herrn Kaden sahen wir diesmal m ziemlich guter Markierung, doch hätte sein Spiel etwas ausdrucksvoller sein können; Frl. Kittner, die gewitzte Küchenfee, machte ihre Sache wieder lobenswert. Der Bei fall war durchaus angemessen. — Als 2. Stück folgte „Das Orakel zu Delphi", welches schon des öfteren hier aufgeführt worden ist und nach wie vor einen stürmischen Applaus hervorruft. Die Hauptdarstellerin, Frau d e Scheirder. das Orakel zu Delphi (was for ee Vieh?), mußte wiederholt dankend vor der Rampe erscheinen. — Auch das dritte : „Ein angebrochener Abend" erzielte einen guten Erfolg. Eine Czene zwischen einem Kellner und einer Halbwelt in einem oabinst paitiovlior in Paris. Letztere erscheint zu einem Rendezvous und findet „ihn", einen 62jährigen mit 60 000 Mk., nicht vor. Statt dessen kommt ein Brief, in dem er ihr mitteilt, daß er wegen seiner ,an'geschwollenen Backe nicht eher kommen könne, als bis dieselbe wieder .ab'geschwollen ist. Aus Langeweile und aus Verdruß über den angebrochenen Abend flirtet sie mit dem Kellner, einem richtigen „Mädchen für Alles", der ihr auf seine Kosten ein opulentes Mahl serviert. Zum Schluß sind beide so intim, daß sie mit dem Vorsatze, recht artig zu sein (!), nach der Wohnung der Halbwelt verschwinden. — Gewiß ist manchem bei der Nennung der reichhaltigen Auswahl der opulenten Speisen das Wasser im Munde zusammen gelaufen; tröstet euch, sie waren nicht echt. Herr Marlow, der galante und .befangene' Kellner, sowie Frl. Grobe, die fesche, lebenslustige Soubrette, ern
teten für ihre famose Darstellung reichlichen Beifall. Das Haus war gut besetzt. x;
Neuenbürg, 8. 8. 08. Die Beisetzungsfeier des ver- siorvenen Kaufmanns Wilhelm Fi e ß ist verschob^ worden Die Verbrennnngsfeier findet Dienstag, den li August, vormittags 1l llhr im Krematorium in Stuttgart
Wildbad, den 10. August 08. Raummangels wegen müssen wir den Bericht über das gestrige Feuerwerk für die morgige Nummer zurückstellen.
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Oirokticm: .-V. Urem, lkrft. ^Ilwikäiioktor.
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dem Rurplaix.
4bouäs 6—7 Okr
1. k'sstmarsob
2. Ouv. /.u Op. blui'^imtbo
3. Ltuäslitsnlust XValror
4. Vorsäiol 2 . Op. ,Koboogrin*
5. Ns^srbosriaoa ge. !?ant.
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vormittags 8—9 Dkr.
ln der Drinkkalle.
1. Olwesl: llosus moillo Auvorsiobt
2. 8inkonio Ne. 3 (ä.-moll) 3. n. 4. 8aO. lllsvöglz-nNn
3. IlsIImusik a. Rvssmunäo 8vbubert
4. Klan lobt nur einmal iu äoe Molt KValrsr
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Op. ,v.o kbsnoragon Oksrubini,
Steauss-
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5. Ouv.
6. Oornlis Dvtokon
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d'eilnekmeiideli Verwandten, freunden und Leirannten rnacke icla die scftinerrliciie Nitteilung, da 88 e 8 Oott Metallen Kat rneine keke trenke 8 orgte krau, Nutter, lockter, 8 ckwieger- tockter 8 ekwe 8 ter und 8 ckwägerin
«luliv kkau,
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nack langern, 8 ckwerein Leiden, irn ^.Iter von zi Jakren, ge 8 tern nackt n Lkr in die ewige lkeirnat akkuraten.
kirn 8 tiI 1 e leilnakrne kittet -
der tieltrauernde Oatte;
UllAbR Lun8tniükleke3it26r.
rnit 8 okn Lugen.
^VILOL^k), io. ^.ugu8t 1908.
Beerdigung: Nittwock, nackniittag 8 4 Lkr.
Stadt Wildbad.
Die durch den Beschluß der Gemeindekollegien am 28 Senk
1907 festgestellten Baulinien an den Ortswegen Nr. 18 und 25 entlang der nordöstlichen und südöstlichen Flucht des von der Christiane Rosine Herzog hier an Stelle des Wohnhauses Nr. 111 geplanten Neubaues wurden durch Erlaß des K. Ministeriums des Innern vom 5 c>uni
1908 genehmigt, was hiemit gemäß ß 9 der Vollz.-Vers. zur Bauord- nung öffentlich bekannt gemacht wird.
Wildbad, den 8. August 1908.
Stadtschultheißenamt: Bätzner.
Mgr.
Tiefbetrübt teilen wir mit, daß mein lie- ^ der Mann, unser Vater, Bruder, Schwager und Onkel, Schwiegervater und Großvater
Robert Funk
heute früh im Alter von 55 Jahren sanft im Herrn entschlafen ist.
Um stille Teilnahme bitten Wildbad, den 25. Juli 1908.
Mk trkmerild HinieMiebnten.
Beerdigung: Dienstag nachm. 3 Uhr.
K. Forftamt Meistern
wiederholter Brennholz verkauf
Am Samstag, den 15. August, vorm. 9 Uhr in Wildbad auf der Forstamtskanzlei aus Staatswald Meistern Abt. 29 Mittl. Waldhütte 46 Rm. buchen Ausschuß.
RönigkRurtheater
Wildbad.
Direktion Jntendanzrat Peter Liebig.
Montag, 10. August er.
Außer Abonnement.
Der Reinertrag dieser Vorstellung wird der nationalen Ehrengabe für den Grafen Zeppelin überwiesen.
Prolog
gesprochen von Herrn Marlow. Hierauf
Dr. Rlaus.
Lustspiel in 5 Akten v. L'Arronge.
Die Beerdigung des verstorbenen Kameraden und Inhabers des Feuerwehrverdienstehrenzeichens
WoberL Isunk
findet am Dienstag, den II. August, nachm. S Uhr
statt und tritt die Feuerwehr hierzu vor dem Trauerhause an.
Den 9. August 1908.
Das Rommando.
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1
Die Königin der Würzen ist
^ ls Die Feinheit des damit
> " U-l /M erzielten Aromas ist un
vergleichlich. Angelegentlichst empfohlen
L. Kappelmann.
Empfehle meine vorzüglichen
(über die Straße) in verschiedenen Preislagen.
I r.
Weinhandlung.
„Königin Charlotte".
Robert k unk
ist heute früh nach längerem Kranksein gestorben.
Die Beerdigung findet am
Dienstag, den 11. August nachm. 3 Uhr
statt und tritt der Verein hierzu um '/i3 Uhr vor dem Rathause an.
Um recht zahlreiche Beteiligung ersucht
Den 9. August 1908. Der Vorstand.
Lvaobton 8is boim Linkau äis
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Oekr. Reller Nnvbü. k'reikurK i. 6. Lsioitsn 8>o lbrsu Ranstruuk krübLsitig v/sil 6as Ootränk jo älter, desto besser sebmeokt 2u baden in IVilckdack bei Ilerm Oro88maun, Löoig-Rartstrasss. II)
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