Eine Wahlstatistik in Württemberg.

In dem 2. Heft derWürtt. Jahrbücher für Statistik und Landeskunde" (Stuttgart, 1908. Kommissionsverlag Kohlhammer) veröffentlicht Finanzrat Dr. A. Schott eine Arbeit über die Ergebnisse der Landtags- und Reichstags Wahlen in Württemberg im Win­ter 1906 auf 1907. Sie ermöglicht, da sie eine Aus­scheidung der bei den Land- (Einer- wie Proporzwahlen) und Reichstagswahlen abgegebenen Stimmen nach der Größe der Gemeinden vornimmt, eine Feststellung der Verteilung der politischen Parteien auf Stadt und Land. Bei den Proportionalwahlen, die die Stärke der Parteien wohl am reinsten widerspiegeln, er­gibt sich, daß die Volks Part ei von sämtlichen Par­teien die gleichmäßigste Verteilung über Stadt und Land besitzt. Sie hat in Gemeinden mit weniger als 2000 Einwohnern 21,3 Prozent, in Gemein­den mit 210000 Einwohnern 28,3 Prozent und in solchen mit über 10 OM Einwohnern 24,7 Prozent der ab­gegebenen gültigen Stimmen erhalten. Bemerkenswert dabei ist, daß die Volkspartei in ihrer Stimmenzahl auf dem Lande nur wenige Prozent hinter der des Bauern­bundes zurückbleibt, der in Gemeinden unter 2000 Ein­wohnern 24,2 Prozent erreicht, während er unter den Wäh- -lern der Gemeinden mit über 2000 Einwohnern nur 9,2 Prozent, und unter denen der Städte mit über 10000 Einwohnern nur sogar 3,3 Prozent zählte. Eine sehr schwache Verbreitung in den kleineren ländlichen Gemein­den hat die Deutsche Partei mit 7,1 Proz., in solchen mit über 2000 Einwohnern dagegen, 12,8 Prozent und in den Gemeinden mit über 10000 Einwohnern 18,4 Prozent der gültigen Stimmen auf sich vereinigte. So­gar die Sozialdemokratie hat in ländlichen Gemeinden mit 11,7 Proz. eine wesentlich stärkere Anhängerzahl als die Deutsche Partei: Ihr Anteil steigert sich auf 29,3 bezw. 43,6 Prozent, in Gemeinden mit über 2000, bezw. über 10000 Einwohnern. Aehnlich wie beim Bauern­bund liegen die Verhältnisse beim Zentrum, dessen Zif­fern sind: in Gemeinden mit unter 20M Einwohnern 35,7 Prozent, in solchen mit 210 000 Einwohnern 20,4 Pro­zent und in solchen mit über 10 OM Einwohnern 10,0 Prozent. Tie Wahlen in den Oberamtsbezirken geben infolge des Hereinspielens von Bezirksverhältnisscn, des Abschlusses von Vereinbarungen der Parteien unter­einander, besonders der Deutschen Partei und des Bauern­bundes, usw. kein zutreffendes Bild der Stärke der Par­teien. Doch sind auch hier einige Erscheinungen bemer­kenswert. In den Oberamtswahlen übertrifft die Volkspartei in den kleinen Gemeinden sogar den Bauernbund an Stimmenzahl: ihr Anteil an den länd­lichen Wählerstimmen beträgt 18,4 Prozent, gegenüber

16.4 Prozent des Bauernbundes, während in den Ge­meinden mit 210 OM Einwohnern ihre Stimmenzahl 27,0 Prozent, Md in solchen mit über 10 MO Einwohnern

23.5 Prozent ausmacht. Also auch hier kann sich die Volksvartei einer ziemlich gleichmäßigen Verbreitung rüh­men. Gewisse Schwankungen entstehen allerdings, wenn man, was wir getan haben, eine Scheidung noch nach den vier Kreisen des Landes vornimmt. Dann ergibt sich, daß bei den Oberamtswahlen im Neckarkreis der Bauernbund, in Gemeinden unter 2000 Einwohnern an der Spitze steht, an zweiter Stelle die Sozialdemokratie und an dritter, die Bolkspartei. Im Schwarzwaldkreis dagegen ist in die­sen Gemeinden die Volkspartei die stärkste; ihr reihen sich an Zentrum, Sozialdemokratie, Deutsche Partei und zu­letzt der Bauernbund; im Jagstkreis hat das Zentrum die meisten Wähler in kleinen Gemeinden, dann kommen in geringen Abständen Bauernbund, Bolkspartei und Deutsche Partei, während im überwiegend katholischen Do­naukreis selbstverständlich das Zentrum bei weitem über­wiegt. Die wirtschaftliche Struktur der Kreise findet in diesen Ergebnissen ihre politische Spiegelung. Die starke Verbreitung der Industrie im Neckar- und Schwarzwald­kreis auch auf dem Lande und der damit verbundene

Parzellenbesitz des industriellen Arbeiters in den länd- chen Gemeinden, bringen die große Stimmenzahl der So­zialdemokratie auch in den kleinsten Gemeinden mit sich. Hervorgehoben sei, daß die Volkspartei allein in den guten" Städten von der Großstadt Stuttgart und dem durchaus katholischen Ellwangen abgesehen, bei den Ein­zellandtagswahlen 42,9 Prozent der gültigen Stimmen auf sich vereinigen konnte. In diesen Städten, wo der gewerbliche und kaufmännische Mittelstand den Hauptein­fluß besitzt, hat die Volkspartei also eine alle anderen Parteien weit überwiegende Anhängerschaft. Diese Sta­tistik zeigt einmal, wie grundfalsch die Behauptung ist, die Volkspartei sei von der ländlichen Wählerschaft ver­lassen, in der Zahl der ländlichen Wähler bleibt sie im Durchschnitt des Landes in Wirklichkeit kaum hinter der reinen Bauernpartei, dem Bund der Landwirte, zurück. Zweitens zeigt sie, daß die Versuche der reaktionären Parteien den Mittelstand der Bolkspartei zu entfremden, bisher völlig vergeblich zvaren und endlich, daß keine sich einer in Stadt und Land so gleichmäßig starken Ver­breitung rühmen kann, wie die Volkspartei.

Rundschau.

Ein Deutscher Luftflottenverein

wird, einer Korrespondenzmeldung zufolge, bereits in den nächsten Tagen in Berlin ins Leben treten.

Der Verein wird sich die Schaffung und Förderung einer deutschen Luftflotten-Macht aus priva­ten Mitteln zur Aufgabe machen. Im Gegensatz zu der geplanten Zeppelin-Luftschiffbetriebs-Gesellschaft wird dieser Verein, der die Gestalt einer Genossenschaft mit beschränkter Haftung gnnehmen soll, alle drei Sy­steme, das starre, hälbstarre und das unstarre, pflegen. Der Mitglieds be itrag wird jährlich ungefähr 50 Mark betragen; mit der Mitgliedschaft wird zugleich das Anrecht auf eine Freifahrt erworben. Vor allen Dingen soll in B er l i n e i n e S t a t i o n errichtet werden.

Die Tendenz des Vereins ivird sowohl politi­scher, als auch wirtschaftlicher Natur sein: poli­tisch soll die Agitation für die Schaffung einer gro­ßen Luftschifslotte betrieben werden, wirtschaftlich will der Verein selbst lenkbare Luftschiffe erw-erb e n und einrichten. Doch sind diese eigenen Luftschiffe lediglich deshalb vorgesehen, um dadurch eine praktische Propaganda zu betreiben und zugleich eine Luft­flotte zu bilden, die dem Reiche für den Kriegs­fall nach Art der als Hilfskreuzer gebauten Schnell­dampfer der Handelsmarine zur Verfügung gestellt werden soll. Man hofft, schon im Herbst dieses Jahres zur end­gültigen Gründung schreiten zu können. Das Vorbild für die Organisation soll nicht der Deutsche Flottenverein> sondern Uer Bund der Landwirte bilden, der bekanntlich keine Protektoren hat und bei den Reichstags- und Land­tagswahlen seine Unterstützung davon abhängig macht, wie sich die Kandidaten zu seinen Forderungen stellen. Die Propaganda soll sich nicht nur auf lenkbare Luftschiffe, sondern auch aüf Flugapparate erstrecken.

Die Zeppelin-Luft schiffbetriebs-Gesell- schüft dürfte sich in erster Linie die Aufgabe stellen, den Verkehr von großen deutschen Städten z. B- von Berlin aus nach den schönsten Gegenden Deutschlands und der SchNeiz mittels Zeppelinluftschiffen zu bewerkstelligen.

Das neue M i l i t är l u fts ch i f f.

B er l i n, 11. Juli. Ter neue Militärballon unter­nahm heute abend 8 Uhr 15 Min. seinen ersten Aufstieg seit seinem bekannten Unfall. Die Höhen st euerung des Ballons, dessen Ende in anerkennenswerter Weise schnell ausgebessert worden ist, wurde verbessert. Das Luftschiff hielt sich 1 Stunde 17 Min. in den Lüften und manövrier te ohne Fehler. Es wurden mehrere Kurven beschrieben, sowohl nach Backbord wie nach Steuer-

Selig muß ich ihn preisen.

Der in der Stille der ländlichen Flur,

Fern von des Lebens verworrenen Areisen,

Nindlich liegt an der Brust der Natur. Schiller.

Rosa-Marina.

,) Roman v:n Melati v«ll Java.

Drisch von Leo van Heemstede.

(Nachdruck verboten.)

Erstes Kapitel.

Der Zug war gerade eingelaufen, und die Wagen der Trambahn. welche die kleine Dorfstation mit Duinwijk, einem Ecebade dritten oder vierten Ranges, verband, standen bereit, etwaige Reisende aiiszimehmen.

Nose^Marie wrang flink aus einem Abteil dritter Klasse und ließ ibre lebbaften Augen nach allen Seiten schweifen, um zu leben, ob niemand da wäre, der ibre billsbedürftige jüngere Schwester ans dem Wagen beben könne.

Herr Inspektor!" ries sie dann, denn ans dem schmalen Bahnsteig war niemand zu entdecken, als ein älterer Mann mit einer roten Mütze, der einen Reisenden erster Klasse anslieb, und rin Schaffner.

Einstcigcii. einsteigen!" ries dieser, das Pfeifchen schon an die Lippen bringend.

»Herr Inspektor!... Schaffner wollen Sie nicht w gut

lein ..." . . ^ ,

Aber sie vollendete den Satz nicht; es war keine Zeit zu v< lieren, und einer plötzlichen Aufwallung folgend, stieg sie Wied in den Wagen, raffle mir einem kühnen Griff Tücher, Körbche Taschen und zwei Krücken zusammen, warf sic rasch binans, vk schwand noch einmal im Innern des schmutzigen gelben Kasten legte ibren Arm um das bleiche, schwache Kind, das still warte; aus der Bank ausgcstreckt lag und flüsterte idm zu:So, bal nick nur ordentlich fest. Jans! So ist es recht!" Im nächst »ugenblick standen beide wohlbehalten am dem Bahnsteig; d Swaffner warf die Türe zu. und der Zug dampfte fort.

Inspektor trat jetzt heran mit dem Reisenden erst lllajse und fragt,".Wünschen Sie etwas. Fräulein?"

Rein, danke, jetzt nicku mehr!" lautete die kurze, ein wenig scharfe Antwort.Oder doch: Wo steht der Tramwagen?"

Es war eine eigentümliche Gruppe, Roft-Marie. selber noch fast ein Kind, mit rem mageren, aber lang cmporgelchossenen Mädchen auf den Armen Sie erlag fast unter der Last; ihr dunkles Gesichlchen war doch gerötet von der Anstrengung und stoch sehr ab gegen die wachsbleiche Farbe des gebrechlichen Ge­schöpfes.

Aber Sie können das Kind nicht so weit tragen", bemerkte der Stationsvorsteher.

Wo steht der Tram?" wiederholte sie.

Sie sah erzürnt aus; ihre Stirnadern waren geschwollen, die schwarzen, feinen Löckchen schienen eine bedrohliche Haltung anznnehmeil, ihre Lippen waren halb geöffnet, und sie mußte nach Niem ringen.

Ter Inspektor ließ sich h^rab, ihr Gepäck aufznheben, eine Höflichkeit, die er sonst Reisenden dritter Klasse nicht zu erweisen pflegte: mit vieler Mühe machte sie noch einige Schritte vorwärts, den Körper weit zurückncigcnd.

Nicht so drücken. Jans, nicht so drücken!" keuchte sie, fast atemlos.

Da sprang der Herr im grauen Reiseanzng, der bis jetzt mit der Zigarette im Mnnde und den Armen ans dem Rücken gleich­gültig zngeschaut batte, berbei, nahm das jünaere Mädchen in seine kräftigen Arme und trug das Kind, noch ehe die ältere von ihrem Staunen sich erholt batte, auf den Weg hinaus bis in einen der Trambabnwagen.

Rose-Marie, jetzt nur mit ihrem Gepäck beladen, stand sofort an der Seite ihres bleichen Schwesterchens und sagte, während sie ihrem Helfer einen treundlichen Blick zuwarf, einfach:Ich danke Ihnen, Herr!"

Dieser betrachtete sie mit einiger Verwunderung und dachte: ^Jit das noch das nämliche Mädchen, das soeben dort stand?" Die. Erkenntlichkeit hatte jeden'finsteren Zug aus ihrem Ge- sichtchen verwischt: es lag ein weicher, feuchter Schimmer in ihren Augen, ein wehmütiges Lächeln spielte um ihre Lippen, selbst die dunkle Gesichtsfarbe schien sich erhellt zu haben. Der Mitreisende batte vorher nichts Bemerkenswertes in ihrem Aenßern wahrgenommen und hätte auch jetzt noch nichts darin gefunden; nur die so plötzlich mit ihr vorgegangene Veränderung hatte seine Aufmerksamkeit und sein Interesse erregt.

. Rose-Marie batte keinerlei Ahnung davon, daß sie etwas

bord, wobei es sich zeigte, daß die neue Höhensteuerüng gut arbeitet. Die Gondel war mit vier Personen unter Führung des Majors Sperling bemannt. Als um 9 Uhr die Dunkelheit einsetzte, wurden Signalappa­rate erprobt, die gut funktionierten. Ebenso hat sich ein von Oberleutnant Geetz konstruixrter Kompaß gut bewährt. Um 9 Uhr 35 Min. wurde das Luftschiff nach der .Halle zurücktransportiert.

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Bom 11. Deutschen Turnfest.

Frankfurt a. M., 11. Juli. Die Feierlich­keiten aus Anlaß des bevorstehenden 11. Deutschen Turnfestes begannen heute mit der feierlichen Uebergabe der neucrbauten städtischen Fe st Halle an die Festleit- nng. Oberbürgermeister Dr. Adickes übergab die Fest­halle mit einer Ansprache dem Vorsitzenden des ge­schäftsführenden Ausschusses, Justizrat Friedlcben.

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Deutscher Buchdruckerverein und Verein deutscher Zeitungsverleger.

Ans Leipzig wird uns berichtet: Zwischen dem Deutschen Buchdrucker (Prinzipals) Verein und dem Verein deutscher Zeitungsverleger wer­den schon seit längerer Zeit Unterhandlungen gepflogen, die ein Zusammengehen in gewerblichen Fragen und Berufsangelegenheiten herbeiführen sollen. Die Verhand­lungen der beiden Organisationen sind erfolgreich gewe­sen, wie aus folgendem Beschluß hervorgeht:

Der Buchgewerbliche Schutzverband wird zu einer gemeinsamen Einrichtung beider Vereine umgestal­tet. In allen Bezirken, in denen Organisationen des Vereins deutscher Zeitungsverleger vorhanden sind, tre­ten Zeitungsausschüsse des Deutschen Buchdruckervereins nicht in Funktion, und wo letztere bestehen, haben sie gemeinsam mit dem Verein deutscher Zeituugsverleger im Interesse der Zeitungsverleger tätig zu sein. Die Vor­stände beider Vereinigungen haben in allen prinzipiel­len Fragen, die beide Vereine angehen, eine rechtzeitige Verständigung herbeizuführen. Nach Festlegung der ein­zuschlagenden Richtlinien wird dem einen Verein die Führung der Angelegenheit nach außen übertragen. Je­der Verein übernimmt seinen 'Mitgliedern gegenüber aus Grund der beschlossenen Richtlinien die Ordnung und Erledigung selbst. Die Vorstände beider Vereine haben je drei Mitglieder dauernd mit der Behandlung der An­gelegenheit zu betrauen."

Bayern und die Finanzreform.

Die bayerische Kammer der Abgeordneten verhan­delte am Samstag über die Regierungsvorlage betr. die Elektrisierung der Eisenbahnen Salzburg- Reichenhall-Berchtesgaden, Gar misch- Mit- tenwald und Garmisch-Griesen, sowie über die Nutzbarmachung der Wasserkräfte und in Ver­bindung damit über einen Antrag Müller (Soz.), der gegen die Pläne des Reichsschatzsekretärs auf Abgaben für Elektrizität und Gas energische und kräftige Stellungnahme» der bayerischen Regierung verlangt. Müller (Soz.) begründete seinen Antrag und wandte sich dann dagegen, daß Preußen in dem Augenblick, wo Bayern daran gehe, das Ergebnis einer fleißigen Arbeit anzuwenden, der bayerischen Entwicklung Einhalt tun wolle. Er verlangte eine klare Auskunft, ob solche Pläne bestehen und ob Bayern mit aller Kraft dagegen vorgehe. Bayern habe nicht einmal anläßlich der Döberitzer Kaiser­rede den diplomatischen Ausschuß einberufen. Minister Frhr. v. Podewils erklärte, die Regierung habe von den Finanzreformplänen nur vertraulicheMitteil- ungen und lehne daher jede nähere Mitteil­ung gb, um nicht das Vertrauen des Bundesrats zu täuschen. Ter Gedanke, Bayerns Entwicklung zu hemmen, sei so absurd und beleidigend, daß kein Bundesstaat daran denke, ihn zu verwirklichen. Die Finanzreform

Außergewöhnliches an sich habe; ihre einzige Sorge war noch es ihrem Schwesterchen so beauem wie möglich zu machen. Die Tücher wurden mit geschickter Hand zusammengeballt und rechts und links von der Kranken wie eine Art Polster an­gebracht.

Da siel ihr Auge auf die weichen, roten Sammetkissen und wieder verfinsterte sich ihre Miene. Sie blickte unruhig umher und biß sich auf die Lippen.Jans, wir sitzen erster Klasse!"

.O, ich liege gerade so gut, Rose."

Es ist meine Schuld, meine Damen!" sagte der Herr höflich,ich habe wirklich nicht daran gedacht. Der Unterschied im Preis ist nur sehr gering, aber es ist nicht mehr wie billig . . ."

O nein, Herr, ich muß sehr bitten. Die arme JanS darf wohl ein wenig ausruhen: sie bat so viel erdulden müssen, die ärmste. Das läßt sich Wohl noch bestreiten." Ihr Antlitz er­schien jetzt dem Mitreisenden wie eine sonnige Landschaft: sie lachte, und es war, als wenn alles an ihr strahlte: ihre Augen, ibre blendend weißen Zähne, ihre glänzenden Locken, die sich nach allen Seiten ringelten und sich nur mit Mühe unter dem glitzerst einfachen Hütchen zurückvrängen ließen.

Der Reisende nahm aus der Hand eines Knaben seine Reisetasche, einen Malkasten und eine Mappe entgegen, legte die Sachen neben sich auf die Bank und ließ sich in einer Ecke den Mädchen gegenüber nieder; seine Teilnahme war reweckt.

Der Tram setzte sich in Bewegung, erst durch die engen und .anderen Straßen des Dorfes, dann über die Brücke eines Kanals, bis unmittelbar daran die Schiene» sich zwischen de» Dünen verloren»

O Jans, sieh mal. wie herrlich, die Dünen! Schau, die Sonne bricht durch die Wolken! Wie schön das Gelb neben c Grün hervortrilt: und das Hänschen unter den Hohen Baniiw , wie hübsch es da liegt an dem kleinen Flüßchen! Fwä ^ etwas. Jans? Liegst Dn nicht gut? . . . Zieht eS vielleicht'- - Nicht? . . . Nun, so strecke die Beinchen nur aus und lem>e in Dein Eckchen zurück: der Herr wird es nicht übetnet»» >- Da sitzest Du wie eine Prinzessin und kannst alles gut M ' Wie ist es doch schön, hier draußen, so ganz anders als m Stadt! . .. Sitzest Du gut, Kind?"

KoAkschyntz folA . ^