sicht auf die Fraktionsgemeinschuft und der Wunsch, die baldige Wiederaufrichtung der Zentrumsherrschaft zu verhindern, bei ihm zuletzt den Ausschlag über die starken Bedenken gegeben hat. Man kann die Schwierigkeiten bei der diesmaligen Entscheidung der Parteiführer verstehen und die gute Absicht, von der sie geleitet wurden, anerkennen, und man muß die gehässigen Vorwürfe aus dem Lager des Zentrums und der Sozialdemokratie zurückweisen, die von einem Volksverrat aus unedlen persönlichen Motiven sprechen. Gerade die Sozialdemokratie sollte etwas vorsichtiger mit ihren Ausfällen sein und sich nur daran erinnern, daß ihre Vertreter kürzlich erst in Oldenburg bei der Landtagswahlreform für Verlängerung der .Legislaturperiode eintraten, u. a. m. Aber wir sind doch der Ansicht, daß die Linke in dieser Frage Hütte fester bleiben sollen, selbst auf die Erfahr hin, daß das Bereinsgesetz zum Scheitern gekommen wäre. Es ist aber noch gar nicht ausgemacht, daß diese Eventualität eingetreten wäre. Die Regierung Bülows ist genau so auf den Block angewiesen wie umgekehrt und wann die Konservativen in die Arme des Zentrums zurückkehren wollen, so könnte die Linke diese Konstellation nicht hindern. Es ist ein unnötiges Gefühl von Schwäche, wenn der volksparteiliche Führer sagte, „wir wollen.den verbündeten Regierungen weder den Grund noch den Vorwand geben, uns auszuschalten". Wir stimmen dem „Berliner Tagblatt" zu, daß. es nicht nötig war, die Furcht vor der fürstlichen Ungnade so laut zu proklamieren und damit weitere Nachgiebigkeit für die Zukunft zu verheißen. Mit mehr kühler Gleichgültigkeit würde die Linke mehr erreicht haben, als wenn sie fortgesetzt die Angstmienen zur Schau trägt, ob der Block auch morgen noch halten werde. Das genannte Blatt sagt rnitb Recht, daß man nie den Eindruck erwecken soll, als könnte man seine Ausschaltung nicht überleben, und als hätte man nicht mehr die Kraft, auch allein, auf eigenen Füßen zu stehen. Das hat der Liberalismus zur Zeit am allerwenigsten nötig. Wenn er zielbewußt und energisch wirklich liberale Politik treibt, wird er einen großen Teil der deutschen Wählerschaft hinter sich haben, und diese Rückendeckung ist mehr wert, als die zerbrechliche Deckung durch Bülow und die recht zweifelhafte Freundschaft der Konservativen. Dabei reden wir einer öden Prinzipienreiterei keineswegs das Wort. Wir kennen die politische Geschichte zu gut, um nicht zu wissen, daß die starre Durchführung eines Prinzips ohne die entsprechenden Machtmittel unmöglich ist. Aber es gibt Grenzen, deren Ueberschreiten für Parteien gefährlich ist, namentlich wenn sie noch so los gefügt sind, wie die freisinnige Frakttons- gemeinschast. Die vier Dissidenten haben das gefühlt und es wird niemand sagen können, daß sie die Sachlage weniger zu übersehen vermögen als die andern.
So bleiben die sachlichen Meinungsverschiedenheiten bestehen und .das Gesetz wird solange diesen Zwiespalt in sich tragen, bis einmal in Preußen ein liberaler Mann an die Regierung kommt, der den Paragraphen aus Rechtsgefühl wieder ausmerzt. Wer vermöchte zu sagen, daß das in 20 Jahren nicht der Fall sein könnte?
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Bereinsgesetz und Freisinnige Bereinigung.
Abg. Schräder veröffentlicht in der „Liberalen Korrespondenz" folgende Zuschrift:
„Da es mir und meinen Kollegen von der Freisinnigen Vereinigung nicht möglich war, allen denen persönlich zu antworten, die uns ausforderten, gegen das Vcr- einsgesetz Stellung zu nehmen, so danken wir allen denen, die uns ihre Meinung kundgegeben haben, und versichern, daß wir uns zwar wohl bewußt waren, zahlreiche eng mit uns verbundene Parteigenossen nicht befriedigen zu können, daß wir aber trotzdem nach bestem Wissen und Gewissen das tun mußten, was wir sowohl für das Vaterland als für den gesamten Liberalismus als das beste ansahen. Wir bitten, die Gemeinschaft des poli-
fo oft ich nur kann, im Schlosse anzufragen, ob Sie für mich ein Stündchen Zeit haben!"
„Für Sie immer, liebstes Kind, zu jeder Stunde, denn ich wüßte nicht, in was Sie mich stören sollten! Ich wollte manchmal, ich wäre eine einfache Bürgers- srau in soliden, kleinstädtischen Verhältnissen, wo ich recht viel zu tun, zu denken und mich nützlich zu machen hätte. Ich komme mir zuweilen recht überflüssig vor auf Erden!"
Damit blickte sie gedankenverloren zum Fenster hinaus mit einem so müden, apathischen Ausdrucke in den schönen Zügen, daß Beate unwillkürlich erschrak.
„Aber gnädigste Gräfin!" entgegnete sie lebhaft, „wie können Sie auf solche Gedanken kommen? Sie — und überflüssig? Alle Welt liebt und verehrt Sie, Sie Haben alles, was Sie sich wünschen können-"
„Meinen Sie?!" unterbrach sie Leonore und wandte ihr voll das Gesicht zu, das um eine Schattierung bleicher erschien wie sonst — „Sie glückseliges Kind, das von der Welt noch nichts sieht, als die schillernde Außenseite! Glauben Sie mir, daß ich es ehrlich gut mit Ihnen meine, wenn ich Ihnen wünsche, daß Sie nie in Ihrem Leben Gelegenheit haben möchten, fühlen zu lernen wie ich!"
Es war das erstemal, daß die Gräfin eine derartige Andeutung machte, und Beate, von plötzlichem Mitgefühl hingerissen, ergriff ihre Hand, die kühl zwischen der warmen ihrigen lag, und sagte im weichsten Tone:
„In jedem Menschenleben — auch im glücklichsten — gibt es wohl Stunden, wo man sich sehnt, manches auHzusprechen, was man mit sich herumträgt, was einem in solchen Augenblicken schwerer erscheint, als es vielleicht ist. Wenn Sie, Frau Gräfin, die ich. verehre, wie ich noch nie jemanden verehrt habe, irgend eineu Kummer hegen, den ich mit Ihnen teilen dürfte, wenn es Ihnen leichter ums Herz würde, wenn ich versuchen dürste, zu trösten — dann bitte, bitte, vertrauen Sie mir!"
Leonore lächelte, ein müdes, schmerzliches Lächeln.
„>5ch glaube, daß Sie mich lieb haben, Beate, ich weiß es sogar. Aber sehen Sie, ich wüsste nicht einmal, was ich Ihnen anvertraueu sollte, obgleich ,ich's täte, denn -bei Ihnen wäre alles gut und sicher aufgehoben. — Aber das ist es eben — und Sie werden
kischens Urbeitens mit uns aufrecht zu erhalten.
K. Schräder."
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Die Süddeutsche Zoll- und Biehsperre gegen die Schweiz.
Bern, 7. April. Im Nationalrat führte bei Begründung der Interpellation über die von den süddeutschen Staaten gegen die Schweiz verhängte Viehsperre Rebmann-Bern aus, die Sperre bedeute für die schweizerischen Viehzüchter eine schwere Schädigung und sei ganz ungerechtfertigt, da die Schweiz fast ganz und insbesondere der Kanton Bern vollständig seuchenfrei sei. Der Chef des Landwirtschaftsdepartements, Deneker, erklärte, der Bundesrat erblicke in der Sperre eine Verletzung der deutsch-schweizerischen Handelsvertrags. Er habe in Berlin energisch dagegen protestiert und den Reichskanzler ersucht, bei den süddeutschen Staaten die sofortige Aufhebung der Sperre zu erwirken. Die Verhandlungen seien noch im Gange und die bisherige Antwort keineswegs befriedigend, doch sei eine Verständigung zu erhoffen.
Auch die Müller in der Schweiz beklagen sich über die deutschen Maßnahmen, namentlich über die auf eine bestimmte Klasse Mehl gewährte Ausfuhrprämie. Auch sie rufen den Bundesrat zur Intervention an.
Tages-Chronir
Berlin, 8. April. Die Aktiengesellschaft „Germania", Druckerei und Verlag des gleichnamigen Zentrumsblattes, macht bekannt, daß der Landgerichtsrat Adolf Gröber aus dem Auffichtsrat ausgefchieden ist. Der Austritt soll mit der Rolle, die Herr Gröber im Pressestreik gespielt hat, zusammenhängen.
Würzburg, 6. April. Das mit etwa 600 000 Mark Hypotheken belastete Hotel „Russischer Hof" dahier, Besitzer Dr. Emil Mock in Nürnberg, wurde bei der heutigen Zwangsversteigerung von der Versicherungsgesellschaft „Iduna" in Halle a. S., Besitzerin der ersten Hypothek mit 407 000 Mark, für 150 000 Mark erstanden. Geschätzt war das Hotel mit Umgriffen auf 800 000 M.
Dresden, 7. April. Der König ist heute Vormittag mit der Prinzessin Anna (früher Pia Monika) hier eingetroffen.
Baden-Baden, 5. April. Aus Veranlassung des hiesigen „Vereins für Feuerbestattung" fand gestern Abend Hierselbst eine öffentliche Versammlung statt, in der Landtagsabgeordneter und Gemeinderat Karl Betz aus Heilbronn einen Vortrag hielt. Der Redner legte, nachdem er einen geschichtlichen Rückblick über das Feuer- bestättungswesen gegeben, eingehend dessen Vorteile in gesundheitlicher und wirtschaftlicher Beziehung dar und kam zu dem Schlüsse, daß die Idee der Kremation immer mehr Anhänger finde. Die interessanten Darlegungen des Redners fanden allgemeinen Beifall. Stadtrat A. Klein gab hierauf allgemein verständliche Erläuterungen zu den Plänen des hier zu erstellenden Krematoriums, das nunmehr Wohl in kurzer Zeit zur Ausführung gelangen dürfte.
Wien, 7. April. Der hervorragende Naturforscher und ehemalige Wiener Universitätsprofessor Hofrat Ludwig Schmarda ist im 80. Lebensjahre gestorben. (Von 1862 bis 1883 war Schmarda Professor der Zoologie in Wien.)
Bern, 7. April. Der Nationalrat beendigte heute die allgemeine Debatte über die Aufnahme eines neuen Verfassungs-Artikels, welcher gemäß der Volksanregung die Fabrikation und den Verkauf des Absinth Verb ie tet, und beschloß mit 82 gegen 53 Stimmen Zustimmung zu diesem Begehren, das nunmehr der Volksabstimmung unterbreitet wird.
Paris, 7. April. Wie der „Matin" behauptet, hat ein aus Metz verschwundener deutscher Dragone r- Offizier ein Exemplar des deutschen Kavallerie-Exer- zier-Reglements und die Beschreibung eines Maschinengees nicht verstehen — daß in mir alles so leer ist, so gleichmäßig still, wie auf einem alten Friedhof, wo längst niemand mehr begraben wird. — "Kein größer 'Schmerz, keine große Freude tritt mehr in mein Leben — ich habe nie gewußt, was Glück ist — ich werde es nie mehr erfahren. Sehen Sie, das ist mein ganzes Geheimnis !"
„Und — Herbert?" wagte Beate ganz leise und schüchtern zu fragen, und wie sehr sie das Rechte getroffen, bewies ihr das große Aufleuchten der ernsten Augen.
„Ja — mein Herbert!" — antwortete Leonore. — „Das ist mein alles! Und doch — er ist ein Knabe! Wie schnell vergehen die Jahre der Kindheit, wie schnell wird er Kadett, und dann ist er mir verloren und gehört der Welt, dem Leben, das gebieterisch alles an sich reißt, das man gern behalten möchte. Wie glücklich ist Ihr Vater, daß er eine Tochter hat! — Die bleibt ihm! — Wenigstens länger — als mir der Sohn!"
„Immer bleibe ich ihm, gnädigste Gräfin!", lächelte Beate, „denn er braucht mich doch so notwendig wie ein Kind seine Mutter. Lächeln Sie nicht über den Vergleich — es ist doch viel Wahres daran. Ich sorge für ihn und seine Bedürfnisse, und meine Fürsorge hat manchmal wirklich etwas Mütterliches, wenn er häuslichen Dingen so ratlos gegenübersteht. Dann freue ich . mich wirklich trotz aller Schönheiten der Großstadt — auf die Zeit, wo ich wieder für ihn sorgen darf wie sonst."
„Glückliches, anspruchsloses Mädchen! — Aber auch Ihre Stunde wird einmal schlagen — das ist gewiß — wo Ihr Vater Sie wird hergeben müssen!"
„Hergeben?" fragte das Mädchen und sah die Sprecherin mit verwunderten Augen an, daß diese unwillkürlich lachen mußte, als sie erwiderte:
„Nun ja, wenn Sie sich einmal verheiraten!"
„Ich? — Du lieber Gott, daran habe ich noch nie im Leben auch nur einen Augenblick gedacht!"
„Aber — Sie werden d'ran denken! — Dann aber denken Sie an mich, Beate, und an diese Stunde, wo ich Ihnen gesagt habe: Prüfen Sie Ihr junges, unerfahrenes Herz zehnmal, bevor Sie das bindende Wort sprechen, hüten Sie sich davor, aus irgend einem anderen
wehrs durch Vermittlung einer Halbweltdame, „der sckö. nen Lilli", in Paris zu veräußern gesucht. ^
Lissabon, 7. April. Die am Sonntag Ah. wählte Kammer wird folgendermaßen zusammengesetzt sein: 62 Regeneradores, 59 Progressistas, 16 hängige (ebenfalls der Regierungspartei angehörend) ? Dissidenten (Radikale), 5 Republikaner, 3 Franquisten 2 Nationalisten und 1 Wilder. Kleine Verschiebunae,! sind nicht ausgeschlossen.
Urmia, 7. April. (Petersb. Tel.-Ag.) Ein Msttk März aus Täbris hieher übergeführtes Regiment sor. derte vom Gouverneur die Besoldung, die in Täbris nicht ausbezahlt worden war. Als eine Absage erfolgte, „er« ließ das Regiment ohne Urlaub die Stadt Die Obri gkeit machte keinen Versuch, es daran zu hi ndern.
Wie man von Wimpfen mitteilt, ist am Montag Nachmittag oberhalb Haßmersheim die Leiche ch Frau Halter von Biberach, die ehe sie in den Tod ging, ihre beiden Kinder mißhandelte, aus dem Neckar gezogen worden. Von den beiden Kindern ist das ältere (Mädchen) auf dem Wege der Besserung, auch Has Leben des kleinen Knaben wird man erhalten können.
In Allenstein wurde die 81jährige Lehrerswilwe Katharina Dembski in ihrer Wohnung ermordet aufgefunden. Schrank nnd Behältnisse waren durchwühlt Unter dem dringenden Verdacht der Täterschaft ist, der Menst. Ztg. zufolge, der Fleischer Johann Rohrigt verhaftet worden. Er bestreitet jede Schuld.
Auf der Station Aussig der Aussig-Teplitzer Eisenbahn fand ein Zusammenstoß statt. 12 Personen sind verletzt, davon 3 schwer; 2 Lokomotiven sich zertrümmert.
Aus Chicago wird gemeldet, daß auf der Hochbahn ein Wagen mit 50 Personen vom Gerüst stürzte. R Personen trugen Verletzungen davon.
Aus Württemberg.
Soziales von der Post. Das Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten, Verkehrsabteilung, hat in den letzten Tagen verfügt, daß den vollbeschäftigten Land- Po st boten, Postboten und Brie fträgern (in kleineren Postorten), die mindestens 3 Jahre im Dienst der Postverwaltung beschäftigt sind und sich gut gesührt haben, ans Ansuchen zur Erholung und Erledigung persönlicher Angelegenheiten eis kostenfreier Urlaub bis zu 6 Tagen im Ich gewährt wird. Auch den Postagenten, die eine Postagentur von größerem Verkehrsumfang verwalten, ist diese Vergünstigung eingeräumt worden. Als vollbeschäftigt gelten solche Personen, die werktäglich 10 Stunden und mehl Dienst lechen. Bei Etkrank..ngen von mehr als 2 bis zu 14 Tagen erhalten die vorgenannten Angestellten - mit Einschluß sämtlicher Postagenten — neben ihrer Belohnung eine dem Aufwand für die Stellvertretung entsprechende Vergütung. Mit dieser Verfügung ist einem langgehegten Wunsche der Beteiligten Rechnung getragen worden.
Stuttgart, 8. April. (Kgl. Hoftheater). Als Oberregisseur der Oper ist der frühere Heldentenor Kammersänger Emil Gerhäuser für das K. Hoftheater verpflichtet worden.
L,. .«»a », 7. April. Das Gewerbeblatt ans Württemberg veröffentlicht die neuen Bestimmungen über du Gewährung staatlicher Zuschüsse an Handwerker für die Ausbildung von Lehrlingen (staatlich unterstützte Lehrlingswerkstätten), die mit den Aenderungen auf dem Gebiete des Handwerkerrechtes und insbesondere mit den neuen Vorschriften der Handwerkskammern zur näheren Regelung des Lehrlingswesens in Einklang zu bringen waren.
Stuttgart, 7. April. Die F i n a n z ko IN misst VN der Zweiten Kammer wird am nächsten DierMg
Grunde Ihre Hand in die eines Mannes zn legen, als aus Liebe, reinster, großer Frauenliebe. Ein Weib, das nicht lieben kann und dennoch einen Gatten wählt, ist eine Berbrechcrin und eine Bellagenswerte zugleich und vor diesem Schicksal eines -so unverantwortlich verfehlten Lebens möge Gott Sie bewahren!"
Eines Abends, es war kurz vor Weihnachten, telegraphierte die Gräfin an Beate, daß sowohl sie selbst, wie der Graf, durch einen plötzlichen Besuch verhindert feien, ihre Logenplätze im Hoftheater zu 'benutzen, d würde Beate ihren Wagen schicken, um sie zum Theater fahren zu lassen. Natürlich willigte sie mit Freude» ein, machte schnell Toilette und war gerade rechtzeitig fertig, als der Wagen am Hause des Onkels Vorfahr Gerade als sie Einstieg, sah sie im Schein der Gaslatern» Professor Rohland aus feinem Hause treten. Sie hat» ihn seit beinahe vierzehn Tagen nicht mehr gesehen, um gern hätte sie ihn begrüßt und ein paar Worte ml ihm gesprochen, aber ler schien es außerordentlich eilig p haben und sie jgar nicht zu bemerken, denn er lief nw großen Schritten nach der andern Ecke der Straße, wo gerade die Trambahn hielt.
„Wie schade!" dachte sie. Sie plauderte so gern mit ihm! Und nun hatte er sie nicht einmal flüchtig begrüßt. ..
Leidenschaftlich gern ging sie ins Theater, das cd ja eine ganz neue Welt war und jedesmal auf sie ^ tiefsten Eindruck machte, der tagelang anhielt. Sie griff nicht, daß es Leute geben konnte, die ins Ty^ gingen, um Bekannte zu treffen, eine neue Toilette ö» zeigen, oder einfach, dort hie Zeit totzuschlagen- ffU sie waren diese Stunden etwas Großes, beinahe Hew ges, aus denen sie jedesmal eine Ausbeute für ihr ^ den mitbrachte. Darum war sie auch jedesmal bejo" ders glücklich, wenn sie den Platz in der gräfliche benutzen durste, wo es so still, so vollkommen abgesoiwch war von aller störenden Nachbarschaft, wo man so vo « unbeeinflußt genießen konnte, ohne wie zum Beispi« aus den Parkettplätzen von dem taktlosen Geschwätz der tw.r Larn aus , der Stimmung gerissen zu werden. —- (Fortsetzung folgt.)