die Farmer und Pflanzer willige und mehr Arbeiter bekommen als bisher. Er wolle keine Ausbeutungspolitik, wie ihm der Abg. Eichhorn vorgeworfen habe.
Damit schließt die Debatte. Der Titel „Gehalt des Staatssekretärs" wird bewilligt. Der Eränzungsetat wird auf Antrag v. Richthofen an die Budgetkommission verwiesen. Die Resolution Hompesch betr. Maßregeln gegen den Alkoholunsug in den Kolonien, die Resolution Ablaß, betreffend Rechtspflege in den Kolonien, und die Resolution v. Treuenfels werden angenommen.
Um 71/4 Uhr vertagt sich das Haus auf morgen nachmittag 1 Uhr.
Rundschau.
Deutsche Verluste in Südwestasrika.
Berlin, 19. März. Bei einem Angriff des Expeditionskorps auf Simon Köpper in der Kalahari f i e- len Hauptmann v. Eckert, Leutnant Ebinger und 12 Mann, 9 wurden schwer verletzt. 58 Gegner wurden getötet. Simon Köpper ist entkommen. Der Rest der Werft wurde zerstört.
Das Expeditionskorps war in zwei Kolonnen von Gochas am 6. ds. und von Arahoab am 8. ds. Mts. in der Gesamtstärke von 430 Weißen mit vier Maschinengewehren und 700 Kamelen aufgebrochen. Am 11. vereinigte sich das Korps bei Geinab. Nach vier Tagen wurde zum erstenmal abgekvcht. Die tägliche Wasferration für den Mann betrug bei heißer trockener Witterung zuerst zwei, dann einen Leiter. Bei Geinab war das letzte Vleywasser gefunden worden; es reichte aber nicht zum Tränken der Kamele. Hauptmann v. Erckert hatte auf der Spur Simon Köppers am Abend des 15. März dessen Werft erkundet. Am 16. März mit Tagesanbruch griff er die Werst mit zwei Detachements unter den Hauptleuten Grüner und Willcke an. v. Erckert fiel gleich bei Beginn des Gefechts. Hauptmann Grüner übernahm das Kommando und befahl dem im Halbkreis um die Werft liegenden Expeditionskorps den ununterbrochenen Anlauf gegen den Feind. Dieser wurde zwei Stunden lang von Stellung zu Stellung geworfen, bis er vormittags Vs8 Uhr seinen verzweifelten Widerstand aufgab und in regelloser Flucht nach Süden und Südweflen auseinanderlief. Erbeutet wurden 29 Gewehre, zahlreiche Munition, eine kleine Herde Vieh, sowie einige Pferde. Die Hottentottenschar, die am 8. ds. nördlich Koes eine Patrouille überfallen hatte, scheint bereits am 15. März wieder bei Köpper gewesen zu sein. Hauptmann Grüner geht zunächst zum Nossob zurück, weil er Wasser haben muß. Dort findet er das letzte sichere Wasser in Arahoab.
Nach der Meldung des Oberstleutnants v. Estorff kann die Leistung des Expeditionskorps als ganz hervorragende Waffentat bezeichnet werden. Mit dem tapferen und bewährten Führer Hauptmann v!., Erckert verliert die Schutztruppe einen ihrer besten Offiziere.
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Aus Kamerun.
Berlin, 19. März. Nach einem aus Kamerun eingetroffenen Telegramm fiel best der Expedition des Majors Puder gegen Muntschi am 5. ds. Mts. der Hauptmann Glauning nach siegreichem Gefecht durch einen Kopfschuß.
Die Generala-stimmung über das Vereinsgesetz.
Berlin, 19. März. In der Vereinsgesetzkommission des Reichstags wurde der Kompromißantrag zum Sprachenparagraphen mit 16 gegen 12 Stimmen angenommen. Der Rest des Gesetzes mit den Vorschlägen der Blockparteien wurde ebenfalls angenommen. In der Gefamtabstimmung stimmten die Blockparteien für, das Zentrum, die Sozialdemokraten und die Polen gegen das Gesetz.
Die Kommission nahm mit dem Gesetz auch den Z 10 u gegen Sozialdemokratie, Polen und Zentrum an. Er bestimmt, daß Personen vor Vollendung des 18. Lebensjahres nicht Mitglieder von politischen Vereinen sein und auch nicht an Versammlungen solcher Verneine, noch an öffentlichen politischen Versammlungen teilnehmen dürfen. Der Abg. Müller- Meiningen gab namens der freisinnigen Volkspartei die Erklärung ab, daß die nunmehrige Haltung seiner Partei zu H 7 des Vereinsgesetzes nicht abhängig gemacht worden sei von K 0 nz e s s i 0 nen auf dem Gebiet des Börsen ge se tz es; die Behauptung sei eine Verleumdung. Die Abgg. v. Payer (südd. Vp.) und Schräder (frs. Vg.) erklärten hierauf für ihre Person dasselbe. U. a. erklärte der Abg. Payer: Der praktische Gesichtspunkt, daß der Angriff auf die polnische Sprache so herabgemindert wird, hat mich zum Kompromiß gebracht. Wenn wir nicht zustimmen, so wird die Regierung das Vereinsgesetz nicht annehmen, und die preußische Regierung wird sich nicht beruhigen, sondern wird den Z 7 in strengerer Form durchsetzen. Die preußische Regierung, welche die Enteignung durchgebracht, wird auch ein Sprachengesetz machen. Die Sprachenbestimmungen der preußischen Resterung werden jedoch viel strenger sein als das jetzige ompromiß. Deshalb sind die reichsgesetzlichen Begrenzungen hier sehr zu begrüßen. Milderen Bestimmungen Preußens ist der Weg nicht verbaut, aber Grenzen gegen strengere Regelung sind jetzt durch reichsgesetzliche Vorschriften gezogen. Wir 50 Mann haben auf dem Wege der Verständigung in dieser Hinsicht viel erreicht. DM § 7 sichert der fremdsprachlichen Bevölkerung jetzt vielerlei Rechte, mehr als auf anderem Wege durch Ablehnung hätte erreicht werden können.
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Streik der Journalisten des Reichstags.
Im Reichstag ist es gestern zu einem Zwischenfall gekommen, der eine Auseinandersetzung mit der Journalistentribüne auslöste. Als der Abgeordnete Erzberger in seiner Rede die Bemerkung machte, daß auch dieNeger eine unsterbliche Seele haben, erregte dieser Ausspruch im Saale u. aus den Tribünen große Heiterkeit. Das Zentrum war über die Ausnahme, welche diese Bemerkung fand, anscheinend weniger erfreut, erhob sich
unter Führung des Abgeordneten Gröber wie ein Man von den Plätzen und zeigte mit den Fingern nach der Journalisten-Tribüne hinauf, als ob nur dort die Unruhestifter zu suchen seien. In der Entrüstung welche sich dabei in den Zentrumskreisen erhob, soll sich der Abgeordnete Gröber sogar mit einem Ausdruck geäußert haben, der zweifellos nicht als parlamentarisch bezeichnet werden kann (man will den Ruf „Saukerl" vernommen haben). Die Journalisten haben daraufhin im Reichstagsgebäude eine Konferenz abgehalten und sich mit großer Mehrheit entschlossen, ihre Arbeit nicht wieder aufzu nehmen, bevor ihnen nicht von dem Abgeordneten Gröber Genugtuung gegeben worden ist. Dieser Beschluß ist dem Reichstagspräsidium übermittelt worden. Morgen nachmittag r/zl Uhr findet eine neue Konferenz statt, in der man der Antwort des Präsidiums entgegensieht, von der es abhängen wird, ob morgen die Journalisten ihre Tätigkeit wieder aufnehmen.
sich
Podbielski über die deutsche Landwirtschaft.
In einer vom freisinnigen Verein Ingelheim in Oberingelheim abgehaltenen liberalen Versammlung in der Stadtverordneter Henrich aus Darmstadt über die politische Lage sprach, machte in der Debatte Redakteur M ö g l i ch - Wiesbaden einige Mitteilungen aus einer Unterhaltung, die er kürzlich mit dem ehemaligen preußischen Landwirtschaftsminister v. Podbielski hatte, der sich augenblicklich wieder zur Kur in Wiesbaden aufhält. Die Unterhaltung drehte sich in der Hauptsache um die Frage der Uebervölkerung der Großstädte und der Entvölkerung des platten Landes. Hierbei äußerte sich Podbielski auch über die Zukunft der deutschen Landwirtschaft. Er machte da ein Bekenntnis, das sich 'die kleinen Landwirte, die immer noch im Bund der Landwirte ihr Heil suchen, merken sollten. Podbielski sagte: „Es ist meine ganz feste Ueberzeugung, daß die Zukunft der deutschen Landwirtschaft im Großgrundbesitz ruht. Der kleinere Grundbesitz, noch mehr der mittlere, ist unbarmherzig an das Elend der Landarbeiternot gefesselt. Der Großgrundbesitz kann sich von diesem Elend durch Anwendung der modernen technischen Errungenschaften, namentlich der elektrischen Kraft, freimächeN. Ich muß immer lachen, wenn ich noch den Landmann hinter dem Pfluge hergehen sehe. Bei mir sitzt der Knecht auf dem Pfluge, dem motorisch angetriebenen Pflug. Dagegen kann auch das Genossenschaftswesen nicht helfen. Es ist kein Allheilmittel. Mag es sich auch vortrefflich bewähren, wo z. B. Molkerei- oder Kreditgenossenschaften in Frage kommen — es dem gemeinsamen Erwerb und Betrieb großer Maschinen nutzbar zu machen, ist ein Ding der Unmöglichkeit, weil sich in der Landwirtschaft beispielsweise das Bedürfnis zu dreschen gleich nach der Ernte so häuft, daß man in einer Genossenschaft, die eine Dreschlokomobile verwertet, nicht wüßte, wer die Maschine zuerst bekommen soll. Es muß doch jeder Genosse seinen Scheunenbau haben, um dort die Ernte sicherzustellen, während der Großgrundbesitz gleich frisch weg vom Erntefeld drischt und das gedroschene Stroh in Diemen aufstapelt, während er mit dem Verkauf des Erdrusches ruhig die Konjunktur abwartet. Diese Ueberlegenheit ist durch nichts auszugleichen."
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Die Festlegung -es Osterfestes
hat die sächsische zweite Kammer der Regierung in einer vom Kultusminister Beck unterstützten Resolution empfohlen. Auch das preußische Kultusministerium erblickt in einer solchen Festlegung eine durchaus wünschenswerte Maßnahme, die sich, die Uebereinstimmung der verschiedenem- Kirchen vorausgesetzt, ohne Schwierigkeiten durchführen ließe, und für die auch der Papst zu haben sein würde. Wie die „Nat.-Ztg." hört, finden eingehende Verhandlungen über die Regelung der Frage des festzulegenden Osterfestes an den zuständigen Stellen statt, als deren bisheriges Ergebnis die Feststellung vorliegt, daß Rußland und dessen gregorianischer Kalender hier recht große Schwierigkeiten bereiten. — Dann muß die Angelegenheit schließlich ohne Rücksicht auf Rußland geregelt werden. Die Frage ist für die gesamte Kulturwelt so wichtig, daß man hier unmöglich Rücksicht auf ein zum großen Teil außerhalb der nwdernen Kultur stehendes Land nehmen kann.
Tages-Chronik.
'Berlin 19. März. Bei den gestrigen Zusammen-- stößen mit der Polizei sind laut Polizeibericht insgesamt 4? Personen si stiert worden; neun Schutzleute wurden verletzt.
Berlin, 20. März. Bei der Reichstag's ersatz- wahl im 1. hannöverischen Reichstagswahlkreis wurden 23 422 Stimmen abgegeben. Es erhielten Fegter (frs. Vgg.) 8816 St., Gröneveld (dtsch. Soz.) 6579 St., Fürfrenger (natl.) 4905 St., Hu ge (Soz.) 3115 St. Stichwahl zwischen Fegter und Gröneveld.
Lllaßdul . t9. März. Einer Meldung des „Volksboten" zufolge hat oer ehemalige Statthalter Fürst Hohen- lohe-Langenburg nunmehr beim Verkehrssteueramt in Straßburg die Erklärung über den Todesfall seiner Gemahlin abgegeben. Damit ist der gesetzmäßige Verlauf der Angelegenheit eingeleitet.
Mainz, 18. März. Die städtische Theaterdeputation unterzieht soeben den bestehenden Theatervertrag einer eingehenden Revision. Wie verlautet, soll in dem neuen Theatervertrag eine Bestimmung ausgenommen werden, wonach der jeweilige Theaterdirektor verpflichtet sein soll, von dem eine gewisse Höhe übersteigenden Reingewinn — in den letzten Jahren betrug er über 30 000 Mark — die Hälfte an die Stadt Mainz abzuliefern.
Karlsruhe, 18. März. Karl Hau, der Mörder seiner Schwiegermutter Frau Molitor, ist im Zuchthause zu Bruchsal an galoppierender Schwindsucht erkrankt. Hau ist von von Aerzten aufgegeben worden.— Von anderer Site wird diese Nachricht dementiert.
Wien, '20. März. In dem Geschäftsgebäude der Wiener Arbeiterzeitung gab gestern ein Mann aus den soz. Abgeordneten Dr. Pernerstorffer 2 Schüsse ab, ohne ihn zu treffen. Dann kehrte der Täter die Waffe gegen sich selbst und jverletzte sich schwer. Es handelt
, UM einen Edelsteinhändler, der äü r.» sinn leidet und sich von Pernerstorffer ^
19. März. Die DepuliertenkaMrver ^
einen Kredit voü 35 000 M. für die Ueber'fst>> der Asche Z 0 las' nach dem Pantheum.
K v ft u inover 19.'März. Der hiesige englische Botschafter O. Connor ist gestorben.
Der Rendant der Orts k ranke nkasse der Landgemeinden des Landkreises Frankfurt a. M., Gustav Seidel, wurde wegen Unterschlagung verhaftet. Seidel ist geständig und gibt den Fehlbetrag aufetwa50000Mk. an.
In Frankfurt a. M. erschoß beim Spielen mit einem Terzerol der 14jährige Schüler Max Otto den 13jährigen Schüler Gustav Effenberger, den einzigen Sohn seiner Eltern.
Der Rechtsanwalt Berndt und der Gerichts- referendär Raschke wurden auf denn Bahnhof in Stolp i. P. von einem durchgehenden Zuge üh,er- fahren. Beide wurden schwer verletzt; Raschke ist seinen Verletzungen bereits erlegen.
Vom Arbettsmartt.
Barmen, 19. März. Weil etwa 150 Arbeiter und Arbeiterinnen der englischen Abteilung der bekannten Barmer Spitzenfabrik Pfleider und Wurm am gestrigen Nachmittag sich trotz des Verbotes aus der Fabrik entfernten und sich an den sozialdemokratischen Wahlrechtsdemonstrationen beteiligten, wurden heute morgen alle a u s g e s p errt.
Bochum, 19. März'. Auf der Zeche Baaker Mulde sind die Koksarbeiter, allf her Zeche Hasenwinkel die Schlepper und Pferdetreiber in Streik eingetreten. In beiden Fällen sind Lohndifferenzen Anlaß
Aachen, 19. März. Infolge Lohndisferenzen streiken die Arbeiter der Aachener Lederfabrik Akt.- Ges., wodurch der Gesamtbetrieb heute still liegt.
'Aus Württemberg.
Dicustsachrichreu. JndenRud-ka d vcrs.tzt: >!e I atiou^vciw nr Nk 0 ic Ui Mrnk s > rn, L ch ? < 1 >> ü d ? > ^ e - i> Tchelllin^en, Ovrn d-' ,1 e> Uoche eo s ie n>r d n O andrer Fleck in H-sighlnr uns den L t> -r >>eckeman>l 11 Wcsterdo ex.
Die Justizgesetzgebungskornnrission der Kammer der Abgeordneten hat die Beratung des Gesetzentwurfs betr. Ergänzung des Polizsistrafrechts hinsichtlich des Kinderziehwesens fortgesetzt und nach längerer Debatte un- mehrfachen Abstimmungen über die Fragen der Festsetzung der Altersgrenze der polizeilichen Kontrolle und der Anmeldepflicht unter Zugrundelegung eines Antrags Dr. Späth, Maier-Rottweil und Keßler (Ztr.) folgende Fassung des Art. 1 beschlossen: „Wer ein fremdes Kind unter 13 Jahren in Kost und Pflege nimmt, bedarf hierzu der vorgängigen Erlaubnis her Ortspolizeibehörde. Die Erlaubnis darf nur solchen Personen erteilt werden, die nach ihren persönlichen, gesundheitlichen und wirtschaftlichen Verhältnissen, insbesondere auch nach ihren sittlichen Eigenschaften und nach der Beschaffenheit ihrer Wohnung zur Uebernahme der Pflege ohne Gefährdung des Kindes geeignet sind. Die Erlaubnis kann zurückgenommen werden, wenn eine wesentliche Voraussetzung der früheren Erlaubniserteilung wegfällt oder die Pflichten gegen ein Pflegekind verletzt werden." Ferner wurde folgender Antrag Böhm (D. P.) und Felper (Vp.) angenommen: „Die Verpflichtung zur Einholung der ortspoliz ilichen Erlaubnis besteht nicht bezüglich derjenigen Kinder, die in der Fürsorge einer öffentlichen Armenbehörde oder den vom Ministerium des Innern besonders bezeichneten Anstalten und Vereine sich befinden yder nur vorübergehend in fremde Kost und Pflege gegeben sind."
Stuttgart, 19. März. Der Gemeinderat hat i« seiner heutigen Sitzung beschlossen an das Ministerium des Innern eine Eingabe zu richten, mit der Bitte, im Bundesrat dahin zu wirken, daß die Pauschgebühren im Telephonverkehr beibehalten werden möchten.
Stuttgart, 19. März. Ein Korrespondenzbureau hat heute nachm, die Nachricht ausgegeben, Fin.-Min. Tr. v. Zeyer habe seine Zuruhesetzung erbeten und erhalten und zu seinem Nachfolger sei der seitherige Hofkammerpräsident v. Geßler ernannt worden. Das Korrespondenz- bureau sah sich aber im Laufe des Nachmittags veranlaßt, diese Meldung wieder zurückzuziehen, da ihm von offiziöser Seite mitgeteilt worden sei, daß diese Nachricht nicht zutreffend ist; die Sache sei anscheinend verfrüht.
Stuttgart, 19. März. Die älteste Tochter des Herzogs von Urach Fürstin Marie Gabriele, geboren 22. Juni 1893, ist gestern mittag an einer rasch verlaufenen Lungenentzündung gestorben.
Donnerstag abend ist die Z7 Jahre alte Ehefrau des Bauern Dotterer in Bubenorbis OA. Hall beim Futterschneiden von dem Scheunenboden auf die Tenne heruntergefallen. Die Frau ist ihren Verletzungen erlegen.
Kunst und Wissenschaft.
Stuttgart, 19. März. Der berühmte Philosoph Geh. Rat Dr. Eduard v. Zeller ist gestern hier im Alter von mehr als 94 Jahren gestorben. Zeller, der am 22. Januar 1814 in Kleinbottwar geboren, hatte Theologie und Philosophie im Stift in Tübingen studiert und war später als Lehrer an verschiedenen Universitäten tätig, zuletzt von 1872 bis 1894 in Berlin. Im Alter von 80 Jahren trat er dann von seinem Lehramt zurück und lebte seitdem in Stuttgart. Die Akademie der Wissenschaften in Berlin, der er viele Jahre als eines ihrer hervorragendsten Mitglieder angehörte, hat ihn nach seiner Ueber- siedelung nach Stuttgart znm Ehrenmitglied ernannt- Mannheim, 18. März. Der Voranschlag des Hof- und Nationaltheaters weist an Einnahmen 753050 Mark (im Vorjahr 683 240 Mark), an Ausgaben 936 750 Mark (i. V. 914 453 Mark) auf. Der außerordentliche Zuschuß beträgt somit 183 700 Mark, d. i.
47 513 Mar? weniger als im verflossenen Rechnungsjahr.