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Ein heftiger Wirbelsturm entwurzelte im Hunsrück bei Pluwig einem ganzen T annenwald. Zahlreiche Stämme lagen auf dem Meise der Hochwaldbahn, die dadurch längere Zeit gesperrt war.
Aus Württemberg.
Dienstuachrichteu Uebertragen: tue vierte epangelische Stadtpiartslelle ,n Reutttvg-n dem sünsleu Studlpfarrcr Knette daselbst, die zwtiie evangelische PsaristeLe in Tatlnngen, Dekanat« Kätingen dem Parochralmkar Paut Scheueten dasetvst.
Die Kommission für die Bauordnung setzte Dienstag die Beratung des Entwurfs fort. Die zwei ersten Absätze des Art. 8, welche dem bisher geltenden Kocht entsprechen, wurden nach dem Entwurf angenommen. Zu Abs. 1 war vom Mitberichterstatter Dr. Linbemann ein Zusatzantrag gestellt: „Ein Entschädigungsanspruch besteht nicht, wenn gleichzeitig mit der Herstellung der richtigen Höhenlage eine Erneuerung oder rve- fentliche Veränderung der fraglichen Gebäude erfolgt." Der Antrag wurde indes mit 8 gegen 2 Stimmen (Dr. Linde- Lmann, Dietrich) bei 4 Stimmenthaltungen (Kraut, Jm- mendörfer, Schmid-Neresheim, Speth-Wangen) abgelehnt. Art. 9 gibt allgemeine Vorschriften über die bei der Aufstellung von Ortsbauplänen wahrzunehmenden sachlichen Gesichtspunkte. Darnach sind insbesondere die Anforderungen der Gesundheit, des zu erwartenden Verkehrs und der Feuersicherheit, sowie des Wohnungsbsdürs- nrfses und der sonstigen wirtschaftlichen Verhältnisse der Winwohner zu beachten. Nach Mitberichterstatter Dr. Lindemann beschränkt sich der Entwurf in Art. 9 auf ganz allgemeine Ausdrücke; er will genauere und weitgehendere Bestimmungen und beantragt deshalb in den Art. 8 a und 9 ausführlichere nähere Bestimmungen. Insbesondere müsse der Grundsatz größerer Weiträumigkeit bei der Bebauung festgehalten werden, v. Gauß hat große Bedenken gegen die Einzelvorschläge Dr. Linde- marrns, durch welche in den Zweck des Ortsbaustatuts eingegriffen werde. Dem Entwurf gebühre der Vorzug. Auch Minister v. Pischek teilt diese Ansicht. Die Anträge Dr. Lindemanns seien bloß Ratschläge, die besser fn eine Vollzugsverfügung paßten. Häffner (D. P.) Kind Kraut (BK.) führten aus, daß durch die Anträge des Mitberichterstatters die Motive und Bestimmungen einzelner Artikel in das Gesetz hineingearbeitet würden. Sie feien nur eine Art Instruktion, die dann doch keine gesetzliche Kraft hätten. Auch Walter (Ztr.) ist gegen die Vermengung von Ortsbauplan und Ortsbaustatut in Art. 8a>. Die Vorschläge Dr. Lindemanns, mit deren Texhenz er einverstanden sei, sollten dem neutralen Gebiet einer Ausführungsverordnung überlassen werden. Nach Ausführungen hes Ministers v. Pischek und der Abg. Kraut und v. Gauß, betonte Kübel (D. P.) den Zusammenhang von Ortsbaustatut und Ortsbauplan und stellt zu Art. 9 Abs. 1 einen Antrag, der verschiedene Bedenken beheben würde. Nach weiteren Ausführungen v. Gauß wird die Beratung abgebrochen. Mittwoch Fortsetzung.
In der Sitzung vom Mittwoch beantragte Berichterstatter v. Gauß zu Abs. 1 Satz 1 die Streichung der Worte: „oder Baülinien (Art. 4) und der nach Bedürfnis damit zu verbindenden Bebauungsvorschriften." Würden diese Worte belassen, so könnte die Regierung auf die Gemeinden einen Zwang in der Richtung ausüben, daß Mit dem Ortsbauplan zugleich ortsbaustatutarische Bestimmungen erlassen werden müssen. Minister v. Pi- ischek bestritt ein'solches Einwirken seitens der Regier- Lrng. Im Interesse der Gemeinden bitte er dringend um Beibehaltung der Worte, v Gauß wandte sich nochmals gegen die Bestimmung. Die Regierung habe dann eine Handhabe, die Festlegung des Ortsbauplans zu hindern und einer Gemeinde die schwersten Verlegenheiten zu bereiten. Ein lebhafter Zusammenstoß zwischen Oberbaurat Find eisen, der den gegenteiligen Standpunkt des Berichterstatters für kaum begreiflich fand und von „Rückständigkeit" und „Verletzung der wichtigsten Interessen des Städtebaus" sprach, und dem Berichterstatter v. Gauß, der diesen Ton gegenüber Volksvertretern entschieden zurückwies, schloß sich an. Nach weiteren Ausführungen des Ministers v. Pischek, des Oberbaurats Findeisen und der Abg. Kübel (D. P.), Mayer-Ulm (Vp.) und Kraut (BK.), der sich gegen die durch den Antrag v. Gauß verursachte Schablonifisrung wandte, wurde der Antrag v. Gauß mit 8 gegen 7 Stimmen (v. Gauß, Mayer-Ulm, Schmid-Freudenstcht, Reihling, Hanfer, Speth-Wangen, Schmid-Nereshehar) abgelehnt, ebenso ein Eventualantrag des Abg. v. Gauß. Schließlich fand ein Antrag Häffner (D. P.), zu sagen: „und der gleichzeitig zu erlassenden ortsbaustatutarischen Vorschriften", Annahme. Ein Antrag Dr. Lindemann (Soz.), dem Satz 1 des Art. 1 noch die Worte anzu- sügen: „daß in den neuen Ortsteilen eine nach der Verschiedenartigkeit ihrer Zweckbestimmung abgestufte Beschränkung der Bau- und Wohndichtigkeit", wurde mit 11 gegen 3 Stimmen angenommen. Zu Abs. 2 stellte v. Ganß einen Antrag, durch welchen sich die Gemeinde die spätere Heranziehung der im Ortsbanplan festgesetzten Vorgärten oder Vorplätze zu dem Verkehrsraum der Straße unter gewissen Bedingungen Vorbehalten kann. Hanfer (Ztr.) erblickte hierin eine schwere und ungerechte Belastung der Hausbesitzer. Auch Kübel (D. P.) und Kraut (BK.) erhoben wesentliche Bedenken und traten für den Rsgierungsentwurf ein, worauf der Antrag v. Gauß mit 9 gegen 6 Stimmen (Vp. u. Soz.) abgelehnt wurde. Bei Art. 10 behandelte Haug (BK.) eingehend die Frage der Verpflichtung der Gemeinden zur Beleuchtung der Straßen. Nach Ausführungen der Abg. Kraut (BK.), Schmid-Neresheim (Ztr.), Speth-Wangen (Ztr.), Reihling (Vp.), Häffner (D. P.) wurde schließlich der Regierungsentwurf zu Art. 10 mit Abänderungsanträgen von Reihling (Vp.) und Schmid-Neresheim (Ztr.) angenommen.
Einschränkung des Zeugniszwangs. Auch die württembergische Iustizverwaltung hat dem „Schw. Merkur" zufolge die Staatsanwaltschaften im ^nrne des Rundschreibens des Reichskanzlers an
gewiesen, auf eine Einschränkung des Zeugniszwangs gegen hie Presse hinzuwirken. Dieser Erlaß wird hoffentlich auch von den württembergischen Gerichten beachtet werden. Während nämlich früher der Zeug- niszwang in der württembergischen Gerichtspraxis so gut wie unbekannt war, hat bekanntlich erst ganz vor kurzem das Stuttgarter Amtsgericht gegen einen Redakteur der sozialdemokratischen „Schwäbischen Tagwacht" in einer völlig gleichgültigen Sache wegen Zeugnisverweigerung eine Geldstrafe verfügt, die auf die erhobene Beschwerde dä Redakteurs vom Landgericht als zu Recht ergangen bestätigt worden ist.
Schwäbische Bolksmänner. Der schmerzliche und unerwartet rasche Hingang unseres Freundes Friedrich Haußmann hat dem Verfasser und Herausgeber der Biographien „Schwäbische Volksmänner" nahe gelegt, dem Buche sofort auch das Lebensbild des jüngsten Volksmannes, der uns entrissen worden ist und der als ein Liebling des Schwabenvolks diesen Namen mit vollem Rechte führt, anzufügen. So bildet jetzt Friedrich Haußmann den Schluß der ersten Reihe der „Schwäbischen Volksmänner", die neben Carl Mayer mit seinem Vater Julius Haußmann eröffnet wurde. Den vielen Parteigenossen, denen Friedrich Haußmann ein treuer, lieber Freund war, wird nun das Buch doppelt lieb geworden sein. Es wird neben einem Lebensabriß und ei- ner eingehenden Würdigung der politischen Bedeutung Friedrich Haußmanns besonders auch dem Dichter gerecht, von dem das Buch überraschend schöne, den weiten Kreisen bisher unbekannt gebliebene (besonders lyrische) Proben Mitteilen wird.
Das Buch, das nun auch würdig und hübsch eingebunden zu haben sein wird*), erscheint mit seiner Ergänzung noch vor Weihnachten. Wir sind überzeugt, daß viele Parteifreunde innerhalb und außerhalb des Landes das begrüßen und in treuer und dankbarer Erinnerung an Friedrich Haußmann sich das ergänzte Buch auf den Weihnachtstisch legen werden.
*) Gebunden (ohne Porto) 1.50 M.; broschiert (mit Porto) 1 M. Bestellungen nimmt entgegen die Expedition des „Beobachter" und der Verleger Buchdruckereibefitzer Earle-Vaihingen a. d. E.
Lndwigsburg, 18 Dez Der Gauaussckuß des Sängerbundes vom mittleren Neckar hielt kürzlich in Bethingen eine Konferenz, wobei sämtliche 26 BundeSveretne vertreten waren. Zum Festort für das nächste Jahr wurde Erdmannshaufen bestimmt
Gerahronn, 18. Dez. Die Landtagsersatzwahl für den Oberamtsbezirk ist auf Freitag den 17. Januar 1908 anberaumt.
Schorndorf. 17. Dez. Bei der gestrigen Gemeinderatswahl haben von 803 Wahlberechtigten 25ö ab- gestimmt. Es ging der Wahlzelle! der vereinigten Parteien und Vereine vollständig durch. Gewählt wurden je ein 1 Mitglied c>xr Deutschen Partei (Fahr. Knösler), der Konservativen (Metzger Lauppe), der Voiksyarrei. (Wagnermeister Gmähle), des Wirtsvereins (Kronenwirt Grmßer) uud der Sozialdemokratie.
Nürtingen, 18. Dez. Gemeinderats Wahl- Bei der gestrigen Gemeinderatswahl siegte der „liberale Plock" (Deutsche Partei, Liberaler Verein, Volks- Partei gegen die vereinigten Sozialdemokraten, Bauernbund und dem Handwerkerverein). Der Zettel der Liberalen Parteien ging glatt durch; es wurden gewählt: Schmiedmeister Gänßlen (lib. B.), Seilermeister Fausel (V.-P.), Gerbermeister Ernst (D.-P.) und Oberamtspfleger Löchner (Lib. V.). Die Wahlbeteiligung war 93,2 »/<,.
Am Sonntag abend drohte in der Mietwohnung des Kettenmachers Laible in Liebenzell ein Brand rms- zubrechen, der aber auf den Holzschops und den Schweinestall beschränkt werden konnte. L-aible ist nur unter dem Verdacht der Brandlegung verhaftet worden, da dies in etwa fünf Jahren der achtzehnte Brand ist, der in der Nähe von Laibles Wohnung in Holzschöpfen und Scheunen entstanden ist.
Au dem gemeldeten Mord in Mergelstetten wird noch berichtet: Den Nachforschungen der Landjäger- niannschaft ist es gelungen, festzustellen, daß die beiden Fabrikarbeiter Jakob Vogel und Wilhelm Letzter der Tat dringend verdächtig sind. Die beiden wurden verhaftet. Der letztere hat nun ein Geständnis abgelegt, während der erstere die Täterschaft hartnäckig abstreitet. Der Getötete ist abends durch Mergelstetten gekommen, wo er kein Nachtquartier mehr erhalten konnte und ging dann in der Richtung nach Heideuheim weiter. Vogel und Fetzer begleiteten ihn bis zur Goldmühle. Was dann den Anlaß zu den Tätlichkeiten gegeben hat, konnte noch. nicht festgestellt werden. Der eine der Verhafteten, Fetzer, gibt zu, mit Vogel den Schwerverletzten noch lebend nach dem Mühlbach der Goldmühle geschleppt und dort hineingeworfen zu haben. Zu der Bluttat sind Steine und Prügel verwendet worden. Eine Beraubung fand nicht statt.
Eine Marktbesucherin in Ravensburg kaufte auf dem Viktualienmarkt Butter. Ms sie nach Hause kam und die Butter anschnitt, stellte es sich heraus, daß diese innen eine Menge abgekochter Kartoffel enthielt, Lue in einen Teil, der die Butterform erhalten hatte, geknetet war. Um diesen Kartoffelteig herum war nur eine leichtere Schicht wirklicher Butter. Die Verkäuferin war eine Bauernfrau. -
Gerichtssaal.
Fravkfvrt a. M, )8 Dez. Ein spaniscber Juwel e n s ck w « n d l e r. der 44jährß e Antonio B. Serga- ra Fernande;, uurde gestern, Mittwoch, von der hiesigen Strafkammer zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt. Seine Begleiterin, eine junge Französin, wurde freigesprochen. Fernande; hatte vor vier Wochen zwei Frankfurter Juwelenhändler um Schnucksachen im Werte ovn zehntausend Mark betrogen.
Petersburg, 18. Dez. In der heutigen Verhandlungen wegen' der Uebergabe Port Arthurs kam der Punkt - der Anklage zur Verhandlung, Stössel habe widerrecht- r lich die Stellung eines Kommandanten von Port Arthur
eingenommen. Hierzu gab Kuropatkin eine aufsehener regende, für die Gesamtauffassung charakteristische Erklärung. Nach der Kintschaiu-Schlacht erhielt Stössel den Be- fehl, zur Mandschurei-Armee abzugehen, bat jedoch in Port Arthur bleiben zu dürfen, was formell inkorrekt, moralisch aber berechtigt war. Kuropatkin stellte dem Charakter Stöffels, den er seit seiner Schulzeit kenne, ein glänzendes Zeugnis aus und wies auf die Kriegsverdienste Stöffels hin. Da Stössel das ganze Kwantnnggebiet gekannt habe, sei er von ihm in Port Arthur gelassen worden. In gleicher Weise günstig sagte Kuropatkin auch für General Fock aus, dessen Willensstärke er hervorhob.
Vermischtes.
Bekämpfung -e- Straßenstanbs.
Zum Zwecke der Staubbekämpfung wird die Direktion der Berliner städtischen Straßenreinigung, wie ein Blatt erfährt, ein S, yst em erproben, das bisher nur zur Staubvertilgung in Jnnenräumen angewandt wurde. Sie wird unmittelbar nach Neujahr mit den Apparaten einer Kölüer Firma, die den Straßenstaub aufsau gen,, Versuche anstellen. Die Direktion er Straßenreinigung verspricht sich von diesen Experimenten guten Erfolg.
2« Millionen für ein Kleid.
WÄche ungeheuren Werte in kostbaren Kleidern nieder- gelvgt sich), das beweisen die Aufstellungen einer englischen Zeitschrift, die die teuersten Kleider der Welt herzählt. An der Spitze steht die Königin von Siam mit ihrem Staatsmantcl, den sie nur einmal im Jahre anlegt. Dieses seidene Kleidungsstück ist über und über mit Diamanten, Smaragden, Rubinen und Saphiren besetzt, so dicht wie die Milchstraße mit Sternen, und der Wert dieser herrlichen Edelsteine läßt sich nur ungefähr schätzen, übersteigt aber sicher die Summe von 20 Millionen Mark. Eine der beiden Schwestern des Zaren, die Gattin des Großfürsten Alexander Michaelo- witsch, steht der siamesischen Herrscherin nicht viel nach, denn sie besitzt ein Kleid in der russischen Nationaltracht, das ebenfalls ganz mit Edelsteinen besetzt ist. Das Mieder und die dreispitzartige Mütze bestehen eigentlich nur aus Juwelen und sind daher so schwer, daß sie nur selten angelegt werden können. Die amerikanischen Millionärinnen haben nicht ganz so kostbare Kleider. Ein Kleid der Mrs. Mackie zum Beispiel kostet 200,000 Mark, denn die Dame, deren Gatte durch einen ausgedehnten Schweinehandel ungeheuere Reichtümer gesammelt hat, geht nicht anders als in den schönsten Brüsseler Spitzen und in echter Perlenstickerei. Zwei Brüsseler Schals, die sie als Fichu auf einem Kleide verarbeitet hat, sind allein 100,000 Mark wert oder mehr als zweihundertmal ihr Gewicht in Gold. Eine russische Millionärin besitzt einen laugen Mantel aus Silberfuchs, dessen Wert nicht abznschätzen ist, und der jedenfalls nicht bezahlt werden könnte, wenn man ihn auch ganz mit Goldstücken belegte. Der Halskragen allein hat 12,000 Mark gekostet. Einen einzigartigen Reichtum an Pelzen besitzt auch die Witwe des chinesischen Staatsmannes Li Hung Chang, in deren Garderobe 500 Pelzroben der allerkostbarsten Art sich befinden. Den Millionärinnen suchen die Stars der Bühne an ausgewählten Toiletten nicht nachzustehen. Die Schauspielerin Mrs. Langtry trägt Toiletten, die ans Edelsteinen, Spitzen und Seide so verschwenderisch komponiert sind, daß sie nicht selten den Wert von 200,000 Mark übersteigen, und sie bringt es fertig, ihre Kleidung an einem Abend sechsmal zu wechseln. Auch die Sängerin Melba trägt Juwelen an ihren Kleidern, deren Wert sich sogar bis auf eine Million beläuft. Von französischen Schauspielerinnen sind die „göttliche Sarah" und die Röjan« ihrer kostspieligen Toilettenlannen wegen berühmt, wenngleich ihre Gewänder selten mehr als 20,000 Mark kosten.
Das größte Kamel. Wir lesen in der „Rheinisch-Westfälischen Zeitung": Im Zoologischen Garten in Düsseldorf standen ein Kater und sein Sohn hei den Kamelen, und das neugeborene kleine Kamel erregte die besondere Aufmerksamkeit des Jungen. „Vatter", sagte er, „es dat Kleenp a Kengk (Kind) von die Jrote?" — „I ja!" — „Vatter, dont Kamele denn och hieroode (heiraten)?" „Nur!" — „Motter" fragte dann nach einigem Nachdenken der Junge, „Watt för ens es dan et Mamma- Kamel und Watt sör ens et Papa-Kamel?" — „Jong", sagte darauf die Mutter, „merk dech ens: Dat größte Kamel es immer hier Vatter". Und friedlich zog die Familie von dannen.
Handel und Volkswirtschaft.
Tuttlingen, 18. Dez. Bei der am Dientag wiederholt ange- vrmmci.eu Zwangsversteigerung der Tricotfabrik Storz und Mauz mir Wohnhaus und Bauplatz ist ein annehmbare« Kaufgebot nicht erziehlt worden. Das Bankhaus Neuburger in Konstanz hat für das Ganze 74.100 Mk. geboten-,
Stnttgart, 16. Dez. 'Die diesjährige Möbelmesse in der Gewerbehaue, die H ute ihren Ansang nahm, steht im Zeichen des Streiks. 6K Möbelgeschäfte uud Schremermeistcr von hier und Zuffenhausen haben beschlossen, die Möbslweffe nicht mehr zu beschicken. Die Zilfubr ist daher schwach. Die verschiedene» Gattungen find wieder verireten Schlafzimmereinrichtungen, Buffets, Kommoden, Weikzcug- und Kleiderschrävke in einfacher und reicherer Ausiühruog, sodann PolstermSbel Küchenmöbcl uud Galanteriewaren. Während der ersten Marktstunden setzten sich die Käufer hauvtsächlich auswärtigen Wiederveikäuiern zusamm n. Auf dem Gewerdehalleplatz werden Küblerwaren und Lebern fetlgeboten.
Stuttgart. Schlachtviehmarkt 17 . Dez. Zugetriebeu: SS Ochsen 115 Farren, 2L0 »Ein uud Kühe. 2«2 Kälber, Schweine 10S4 Verkauft! Ochsen L7, Farren OSK Kaldeln l 73. Kälber 242. Schweine 787 Unverkauft: Ochsen S Farren 19, Kalbeln 47 Kälber — Schweine 247 Erlös au» V, Kg. Schlachtgewicht. Ochsen: 1. Qual. ousgcmLäere von — bl» — Pfg., 2. Qualität, von — bis — Pfg. Bullen: 1. Qualität, vollfleischige von 67 bis 68 Pfg., 2. Oualit. öl tere und weniger fleischige von 65 bis 67 Psg. Stiere und Jung rtnder: 1. Qual.. ansgemästet« von 78 bis 80 Pkg., 2. Qual, fleischige von 78 bis 71 Pfg.. 3. Lwalila: geringere von 73 bis 75 Psg Kühe: l Ouol. ivnqe gemäiiels v, n bi» — Big. L Qual., ältere von 58 di» 68 Psg.,,3. Qual., g.rtnat von 39 bis 48 Pfg Kälter ; 1, Qual, hell- Laux*ä>ber vs-.i 83 bi" 086 Pfg. 2 Qnal., gute Saugkälber von 78 b!» (M g, x>ual., geringe Saugkälber vor 00 bis ,l0 Pfg . Schweine: I. Qual.Zunge fleischige von 61 bi» 82 ivg., s, Oual schwere iette von SS bili 31 Pig 3 Qnal. rerinaer« S menl von 5b »iS 57 Pfg, Verlaus de» M> rktes: Kälber lebhaft sonst mäßig belebt.