Donnerstag früh erlitt eine Frau aüs Gablenberg auf dem Gang zur Stadt in der Wagenburgstraße einen Schlaganfall und war sofort tot.

Bon einem Donnerstag abend aus der Richtung U n- tertürkheim nach Plochingen die Station Eß­lingen passierenden Güterzuge hatten sich unterwegs zwei Wagen abgehängt pnd sind auf der freien Strecke ste­hen geblieben. Glücklicherweise wurde das Fehlen des Zng- teiles, der sich in Nacht und Nebel abgetrennt hatte, noch- zeitig genug bemerkt, Um mit einer Maschine diesen Teil rasch nachzuholen, ehe größeres Unheil angerichtet werden konnte.

Eine entsetzlicheTat hat sich Donnerstag Nacht im Hause Karlsstraße Nr. 70 in Heilbronn zugetragen. Das dort bei Professor Braun bed-ienstete Mädchen Chri­stiane Häfele von Willsbach hatte ein Verhältnis mit einem Schmiedgesellen namens Siegle. Da ihr von an­derer Seite eine Heirat in Aussicht gestellt war, so be­schloß sie, sich von dem Siegle zu trennen und machte diesem Donnerstag abend hievon Mitteilung. Siegle schlich sich nun heute Nacht in die Kammer des Mädchens, das ihm auch für die Nacht Aufnahme gewährte. Heute früh zog Siegle plötzlich einen Revolver hervor und schoß das Mädchen in die Brust. Alsdann kehrte er den Revolver ge­gen sich selbst und tötete sich durch einen Schuß in die Schläfe. Das Mädchen ist schwer verletzt in das Kranken­haus überführt worden. Siegle ist der Sohn desSchmied- meisters Siegle in Weinsberg. Die Verletzung der Häfele ist lebensgefährlich.

In Flein wurde während einer Hochzeit ein frecher Einbruch verübt. Der Dieb drang solange die Hochzeits­gäste in der Kirche waren in die Wohnung der Neuver­mählten ein! und stahl neun Mark. Beim Heraustreten aus dem Haus wurde er jedoch erwischt und verhaftet. Er ist ein verheirateter Gipser.

GerichLssaal.

Stuttgart, 28. Nov. Gegen den Redakteur des .Wahren Jckob" Landtabsabg. Hey mann, schwebte ein Verfahren aus Grund der bekannten Lex-Heinze-B-stimmnng,

§ 184 des R St. G. B. Er sollte durch das aus den Vropß Mollke-Harden bezügliche Bill tu No. 556 des Wahren Jakob"Aus dem Soldatenleben" eineunzüch­tige Darstellung" veröffentlicht haben. Von wem die An­zeige etngereichl wurde, ist nicht bekannt geworden. Das Verfahren ist über die Voruntersuchung aber nicht hinans- gedtehen; denn gestern wurde Mg H-ymann bereits mtt- geuil-, daß das Verfahren gegen ihn eingestellt worden sei.

Heilbronn, 29. Nov. Vor der Strafkammer kam gestern der mit Spannung erwartete Prozeß gegen den früheren Inhaber eines Pfandleihgeschäfts, Johann Lam- parter hier, zum Abschluß, der der Anstiftung eines Verbrechens der Körperverletzung beschuldigt wird, da er den Dienstknecht Brünn le von Sternenfels, den er in Ludwigshasen traf, durch Geld zu bestimmen suchte, der Frau des Pfandleihers Jung in Heilbronn ein Gefäß mit Schwefelsäure ins Gesicht zu werfen und sie so zu entstellen. Brüunle ging anfangs auch auf den Vor­schlag ein, vor der Tat selbst aber trat er noch zurück und erzählte die Sache in einer Wirtschaft, woraus sie zur Kenntnis der Behörde am. Lamparter wurde sofort verhaftet, er leugnete aber die Tat von Anfang an, trotz­dem Brünnle als Zeuge, wenn auch unbeeidigt, die gan­zen Vorgänge mit großer Sicherheit darstellte und hierin von weiteren Zeugenaussagen unterstützt wurde. Die Ver­teidigung plädierte gegenüber dem Antrag des Staats­anwalts auf 6 Monate Gefängnis und >5 Jahre Ehr­verlust ans Freisprechung oder doch auf eine milde Strafe. Das Gericht erkannte auf 8 Monate Gefängnis, wovon 2 Monate 15 Tage durch die Untersuchungshaft verbüßt sind, auf 3 Jahre Ehrverlust und Tragung der Kosten.

Ravensburg, 28. Nov. Strafkammer. Der nschuurtrn PrlvNurkuiweniä schmw, and des Berrugs an- geklogi sch um Moutog der 28 Ioh re alte ledige Schneider Joses E: zbeiger von Butienhousen OA Münsingcn uns der Anilagebank. Eczberger, der schon mehrfach vor­bestraft ist, und gegenwärtig wegen einfachen und schweren Diebstahls in Freiburg in Untersuchungthaft sitzt, auch von der Staatsanwaltschaft München-Gladbach wegen Diebstahls verfolgt wird, hat sich am 10. Juli d. J^. bei dem Hirsch­wirt Rueß in Friedrichshafen unter dem falschen Namen Joseph Lambrecht, Redakteur der Kölnischen Volkszeitung >n Köln, einlogiert nnd unter weiteren lügnerischen Bor- chiegelungen sich von Rueß 4 Darlehen von je 50 Mk. er- ichwindelt. Einen Schuldschein über diese 200 Mk. Unter­zeichnete cr mit dem falschen Namen Joseph Lambrecht, Redakteur der Kölnischen Volkszeitung. Am Tag vor seiner Abreise gelang es ihm durch seine falschen.Vorspiegelungen auch von einem Lehrer in Friedrichshofen ein Darlehen van 50 Mk zu ergattern, wofür er gleichfalls einen Schuld­schein mit falschem Namen auüstellte. Der Angeklagte war geständig; er will gehofft haben, von seinem Bruder, dem Reichstagsabgeordneten E zberger, an d n er sich gewendet habe was sich übrigens als unwahr erwiesen hat das Geld zur Rückzahlung der Darlehen zu erhalten. Das Urteil lautete auf 3 Monate 15 Tage G.fängniS.

Ravensburg, 27. Nov. (Strafkammer.) Lin höchst gefährlicher Einbrecher saß gestern in der Person des 57 Jahre Men Johann Christian LePPle von Lin­senhofen VA. Nürtingen, ein Buchbinder Und Schreiner, auf der Anklagebank. Der Angeklagte hat, nach Verbüß­ung einer mehrjährigen Zuchthausstrafe kann: ans dem Zuchthaus entlassen, in der Nacht vom 7. auf 8. Oktober ds. Js. im Laden des Kürschners Steube in Jsny einen "raffinierten .Einbruch verübt ,nnd außer Kleidern und Schuhen, ans der Padenkasse 190 Mk. Bargeld und Zins- coupons gestohlen; er durfte sich aber seines Raubes nicht lange freuen, denn schon nach 2 'Tagen wurde er vom Landjäger in Zuffenhausen festgenommen. Bei Durch­suchung seiner Person pnd seiner Effekten wurde die reinste Sammlung znodernster Einbruchs- .und Diebeswerkzeuge aller Art, teils jn den Kleidern cingenäht vorgefunden, außerdem aber auch her größte Teil des gestohlenen Gutes. Das Urteil lautete auf 6 Jahre Zuchthaus und auf 10 Ehre Ehrverlust, sowie Einziehung der benützten Einbrnchswerkzeuge.

Ravensburg, 28. Nov. Gestern wurde vor der hiesigen Strafkammer die Berufung des Lehrers Wörrle gegen das ihn verurteilende Erkenntnis des Schöffenge­richts Leutkirch wegen Beleidigung des Reichstagsabg. Erzberger verhandelt. Die Berufung Wörrles wurde verworfen, dagegen auf die Berufung Erzbergers das schöffengerichtliche Urteil aufgehoben nnd Wörrle wegen Beleidigung zu einer Geldstrafe von 50 Mark, Tragung der Kosten und zum Ersatz der dem Privatkläger er­wachsenen notwendigen Auslagen verurteilt. Dem Pri­vatkläger wurde Publikationsbefugnis imBeobachter" zu­gesprochen. Die Widerklage gegen Erzberger zog Wörrle bei Beginn der Verhandlung zurück.

Fürst Euleuburg klagt.

Berlin, 28. Nov. Wie verlautet, hat Für st Eulen- burg bet der Staatsanwaltschaft den Antrag gestellt, gegen Justizrat Bernstein und Maximilian Harden die öffentliche Anklage wezm Beleidigung zu erheben. Die Staatsanwalischaft hat diesem Anträge Folge g> leistet. Zu Grunde gcbgt wird die Tatsache, daß die beiden Be­schuldigten in ihrem Pläwy r im Mollke-Harden Prozeß mit Bezug ans den Firsten Eulenburg Ausdrücke gebrauchten, die nach der Ansicht der Anklagebehörde geeignet sind, die Ehre des Fürsten Eulenburg zu schädigen.

Riga, 27. Nov. Das Kriegsgericht verurteilte vier jüdische Realschüler kürzlich wegen Ermord­ung des Schjnlinspektors Petrow, und zwar die zwei Brüder' Joszelsohnzum Tode und deren Kameraden zu schwerer Zwangsarbeit. Auf eifriges Betreiben des freisinnigen kurländischen Dumamitglieds Rjsselo- witsch verwandte sich auch Premierminister Stolypin und der Dumapräsident Chomjakow, sowie andere hoch­stehende Persönlichkeiten für die Verurteilten. Trotzdem hat Baron Möller-Sakomelsky heute das Todes­urteil in vollem Umfange bestätigt. Die beidenIos- zelsohn wurden füsiliert.

Eine ganz vorzügliche Signiertinte für Kiste« erhält man durch Auflösen von 10 Teilen Blau­holz-Extrakt in 500 Teilen Wasser und Zusatz von zwei Teilen gelbem, chromsauren Kali.

Gestrichene Fußböden zn verbessern. Aus 1 Liter ausgesahnte süße Milch nimmt man 30 Gramm Soda, kocht dies zusammen, bis es bräunlich ist, läßt es dann abkühlen, taucht, solange es noch warm ist, ein Tuch hinein und reibt den Fußboden damit ab. Der Fuß­boden wird danach schön blank und braun, selbst auf den Stellen, wo er schon etwas abgetreten ist. Zu naß darf man das Tuch nicht machen, da der Boden sonst leicht schmierig wird.

Beim Betriebe von Göpelwerken wird vielfach den Pferden, die von der Fabrik mitgelieserte schwere ei­serne Führungsstange seitlich am Gebiß eingehackt oder sestgebunden. Dies ist aber dem Tiere sehr lästig. Man tut darum gut, dem Pferde unter dem Zaumzeug einen Halter anzubringen, und an diesem die Führungsstange zu befestigen. Besser noch ist es, wenn man außerdem die schwere Eisenstange durch eine leichte Holzleiste ersetzt. Diese tut dieselben Dienste, ist aber den Zugtieren eine große Erleichterung.

Einfache Herstellung einer Wärmeflasche.

Rach Weils.Ratschlägen (Leipz. Popul. Ztschr. f. Ho­möopathie) kann man auf folgende Weise eine billige und praktische Wärmeflasche Herstellen. Man mischt 1 Teil essigsaures Natrium mit 9 Teilen unterschwefligsaurem Na­trium, füllt damit eine Tonflasche zu Dreiviertel an, verschließt dieselbe dicht mit Kork, legt die so hergerichtete Wärmeflasche in heißes Wasser oder in die Ofenröhre, da­mit der Inhalt schmilzt. Diese Wärmeflasche gibt dann stundenlang, bis zn einem halben Tag, reichlich Wärme ab und erwärmt sich wieder von selbst, wenn man sie von Zeit zu Zeit tüchtig nmschüttelt.

Vermischtes.

Feuerwerker'.

' Ein vorzügliches Mittel, mattes Feuer zum kräf­tigen, Hellen Anfbrennen, erlöschende Kohlen in Glut zu bringen, ist ein wenig Kolophonium, und jede Hausfrau sollte von diesem leicht aufzubewahrenden, äußerst wohl­feilen Stoffe einen kleinen Vorrat halten. Ein nuß­großes Stückchen, in die vergehende Glut geworfen, reicht hin, um in wenigen Sekunden alle Kohlen in hohe Glut zu setzen; das Kolophonium schmilzt und ergißt sich dabei über das glimmende Feuerungsmaterial dergestalt, daß Flamme und Hitze in kürzester Zeit zunehmen und dann sich geraume Zeit gleich kräftig halten.

Gegen das Ko setr d r Lchnlmädcheu beim Tttronvrereicht

hat das Sächsische Kultusministerium einen Erlaß an sämt­liche Bezirksschulinspektoren Sachsens ergehen lassen. Das Landesmidizinalkolleginm hat ,in seinem Gutachten be­tont, daß das Korsett schon Lei ruhiger Körperhaltung einen schädlichen Einfluß auf die Gesundheit ausübt, die­ser sich aber besonders bei Turnübungen geltend macht und zu tiefgreifenden Störungen führen kann. Hoffentlich bekommen wir Mn bald ein Verbot des Korfetttragens für Schulmädchen überhaupt und damit die Grundlagen Knut Heranwachsen einer natürlich schönen, unverkümmerten Ge­neration von Frauen.

^Eine Ungewöhnliche akrobatische Leistnug.

Man schreibt aus Newyork vom 12. d. M.: Eine seltsame Wette hat ein Mann, der sich Max Duffek aus München nennt, gewonnen. Er ist nämlich sämtliche 9 10 Stufen des Washington-Monuments aus den Händen hinabgegangen, nnd zwar hat er diese Leistung in 59 Minuten und 30 Sekunden vollbracht. Der Wette zufolge, die um 2000 Mark ging, mußte er in einer Stunde unten sein. Er trug kein Sportskostüm, sondern einen gewöhnlichen Anzug, nur den Ueberzieher legte er ab, bevor er an seine Aufgabe ging. Die ersten vier Treppen legte er mit der Schnelligkeit eines Fuß­gängers zurück. Als er 110 Fuß gemacht hatte, ließ er sich den Hut abnehmen, nach weiteren 40 Fuß konnte er auch Kragen und Halsbinde nicht mehr aushalten. Auf der Hälfte des Weges, als er 250 Fuß abgemacht hatte, ging es schon recht langsam, und er mußte eine Ruhe­pause eintreten lassen, während er die Füße an die Wand lehnte. Von da ab mußte er sehr häufig Cognak zn sich nehmen.. Als er nur noch 50 Fuß zu gehen hatte, war er fast ohnmächtig, das Hochrufen des Publikums und eine gewaltige Dosis Cognak stimulierten ihn aber zn einer erneuten Kraftanstrengung. Gerade als er die letzte Stufe verlassen hatte, sank er ohnmächtig hin. Nach kurzer Zeit erholte er sich indessen und, abgesehen von steifen Handgelenken, scheint er keine üblen Folgen da­vongetragen zu haben.

Flöhe in den Wohnungen. Um eure Wohnung von Flöhen zu befreien, stellt man einfach eine Kiste (alte Zigarrenkiste) oder deren mehrere, zum Teil mit Hunde­haaren gefüllt (von zottigen Tieren leicht durch Aus­kämmen oder Scheren zu erhalten) unter Betten, Sophas usw. Die in der Wohnung befindlichen Flöhe ziehen sich in die Hundehaare, die weiblichen vornehmlich, um in diesen ihre Eier einzulegen« Jeden Morgen nimmt man die Kiste, hält sie über einen Eimer, die Wasserleitung usw. und gießt kochendes Wasser über die Haare; Flöhe und Eier werden dadurch unfehlbar vernichtet. Man zupft die Haare auseinander, trocknet sie und stellt wieder die Flohfalle auf, um an den nächsten Tagen in gleicher Weise zu verfahren. In zwei, höchstens drei Tagen ist die Wohnung vollständig von den Plagegeistern befreit.

Gemeinnütziges.

Suppe von trockenen Semmeln. Man zer- j schneidet je nach der Personenzahl 24 Semmeln in feine ! Scheiben, röstet diese nebst Zwiebeln und Petersilie in s Butter hellbraun, fügt genügend Wasser hinzu, läßt dies , kurze Zeit kochen, und rührt 1 Ei mit einem Löffel dicken Rahm beim Anrichten dazu, Salz, Pfeffer, Muskatnuß I nach Geschmack.

Italienische Kost.

Romreise-Erinnerungen eines Schulmeisters" beti­telt sich ein Gedichtzyklus in der neuen Halbmonatsschrift Die Karpathen"; aus den launigen Versen dieses Rom­pilgers seien die nachfolgenden über die kulinarischen Ge­nüsse Italiens hier wiedergegeben:

Land, wo man das Kätzchen würflet Und die Murmeltiere selcht,

Wo der Gaumen manchmal dürstet,

Doch das Auge trinkt und schwelgt,

Wo man Leinöl zn Tomaten,

Knoblauch, zn Risotto kriegt,

Wo die Nachtigall gebraten Abends in der Pfanne liegt,

Wo man auch des Tintenfisches Knttelzeug hinunter würgt,

Doch für Güte jedes Tisches Pflanzenkost und Frohsinn bürgt!

Was da fliegt, das wird gegessen,

Was da schwimmt, es wird verzehrt Selbstverständlich kommt indessen ! Auch fvas krabbelt auf den Herd,

Was nur schießbar, wird geschossen,

Was nur sangbar, .wird gefischt,

Was genießbar, wird genossen,

Was erlangbar, wird getischt.

Jeder Baum wird hier geschunden.

Jedes Zweiglein abgestutzt,

Jeder Halm har seine Kunden,

Jedes Blättchen wird genutzt.

Tiere, Pflanzen, Steine, Wolken,

Alles wird nach Wert geschätzt:

Hier wird die Natur gemolken,

Nicht beschwärmt und angeschwätzt.

Ernst K'ühlbrandt.

Heiteres.

Tatsache. Da Hab. ich eine schnurrige Sache ge­sehen", begann her Privilegierte Geschichtenerzähler am Stammtisch jn der. . . Straße.Jst's wahr oder ist*« bloß pine Geschichte?" fragte einer von denen, die ihn kannten.Nein, 's ist wirklich wahr. Dch sah über den Teich im Park eine Ente schwimmen, und eine Katze saß auf ihrem Schwanz."Wahrhaftig?!" rief ein anderer ans der Runde.Was für eine Art Ente war das? Viel­leicht 'ne Zeitungs-Ente?"Nein, eine wirklich lebendige Ente; und die Ente tauchte' unter."Und die Katze? Die ertrank stohl?" fragte ein Dritter.Fiel ihr gar nicht ein; die blieb vuhig' sitzen."Ach, erzählen Sie Uns doch keine Märchen!"Tue ich nicht; 's ist wirkliche Tat­sache; hie Ente nämlich tauchte in der Mitte des Teiches, und die Katze isaß ans der Parkmauer ruhig auf ihrem Schwänze!" ,-

Früh krümmtsich. . . Kam da dieser Tage ein Ojähriger Knabe auf das Heilbrunner Rathaus nnd betrat keck und kühn das Zimmer eines Beamten. Hier brachte er folgendes vor: Er sei am Schaufenster eines Optikers in der Sülmerstraße von anderen Jungenweggeschubst" worden. Erstaunt fragte der Beamte, was er denn mit diesem Vorbringen bei ihm wolle. Der Kleine antwortete, kühl: Klagen! Darob nzar natürlich der Beamte nicht wenig erstaunt, ein solcher Kläger war ihm in seiner Pra­xis noch nicht vorgekommen. Er belehrte den kleinen Prozeßhansel, Paß er noch nicht rechtsfähig sei, wenn schon geklagt werden solle, so müsse dies sein Vater für ihn tun. Mit den Worten:Dann werde ich meinen Va­ter schicken!" zog der selbstbewußte Kleine ab, dessen größ­ter Fehler kindliche Schüchternheit nicht zu sein scheint' und der einmal sicher seinen Platz an der Sonne behaupten! Wird.

Humor des Auslandes. Von einem Schau­spieler jvnrde kürzlich ans der Bühne eine kinematographischp Aufnahme gemacht, deren Ergebnis ihn sehr befriedigte. Im Gespräch darüber mit einem bedeutenden Kritiker sagte er:Das war das Außergewöhnlichste, was ich je erlebt habe mich tatsächlich selbst spielen zu sehen."Jetzt", versetzte der Kritiker,werden Sie verstehen, was wir durchzumachen haben."