1. Stuttgart Stadt und Amt mit 36,4 Mill. Mk.'
8. Hetlbronn
8.3
3. Ulm
,,
6,9
4. Göppingen
„
4.9
5. Reutlingen
4,6
6. Eßlingen
4,1
7. Cannstatt
*
4
8. Hetdenhetm
3,4
9. Geislingen
3,1
10. LudwtgSburg
,/
2,7
11. Rottwetl
2,5
12. Gmünd
2,3
13. Tuttlingen
2,2
14. Ravensburg
2,18
15. Oberndorf
p,
1,88
16. Balingen
1,87
Die Berwaltrrrrgsergebriisse der Gebäude- -randversicherungsanstalt. Nach dem Bericht des Staatsministeriums des Innern betr. die Verwaltungs- ergebnisse der Gebäudebrandversicherungsanstalt im Jahr 1906 hat die Summe der 1906 bewilligten Brandentschädigungen betragen 3157 575 Mark, somit 320 775 Mk. weniger als 1905 mit 3 478 350 Mark. Entstanden sind im Jahre 1906 1229 Brandfälle (worunter 307 infolge Blitzschlags), durch welche 580 Gebäude zerstört, 1429 Gebäude beschädigt und 1328 Eigentümer betroffen wurden. Diese Zahl von Brandfällen übersteigt die bisherige Höchstzahl des Vorjahres mit 1146 um 83, die nächsthöchste von 1904 mit 1062 Fällen um 167, welche Steigerung vornehmlich durch Blitzschläge hervorgerufen wurde. — Brandfälle mit mehr als 25 000 Mark Gebäudeschaden kamen im Jahre 1906 vor: 23 (gegen 16 im Vorjahr), und es betrug die größte Schadensumme im einzelnen Fall 120304 Mark (Baienfurt), die zweithöchste 104 331 Mark (Rottweil). Von den 1229 Brandfällen kommen die meisten auf die Bezirke Stuttgart-Stadt mit 168 Fällen, Rottweil mit 35, Heilbronn mit 34, Freudenstadt mit 33 usw. — Die Summe der ausbezahlten Brandentschädigungen beträgt 3 599155 Mark, sie belief sich 1905 auf 5 235 243 Mark. — Nach den Rech- nnungsergebnissen der Zentralkasse zur Förderung des Feuerlöschwesens wurden 1906 an 96 verunglückte oder verletzte Feuerwehrmänner einmalig 7667 Mark, an 102 Feuerwehrmänner fortlaufend dem Jahresbetrag nach 24960 Mark, sodann an Hinterbliebene verunglückter gestorbener Feuerwehrmänner teils einmalig, teils fortlaufend H0 286 Mark Unterstützungen gewährt. Außerdem wurden an 309 Gemeinden und sonstige Körperschaften und Feuerwehren 165150 Mark Beiträge zur Verbesserung von Feuerlöscheinrichtungen bewilligt. Seit dem Bestehen der Zentralkasse betragen die Einnahmen 4563 581 Mark, die Ausgaben 4 524 387 Mark.
Turrrlehrerinnenkurs. In der Stuttgarter Staatsturnhalle fand am 4. September die Schlußvorführung eines 5wöchigen Tnrnlehrerinnenkurses statt, an dem sich 35 Lehrerinnen beteiligt hatten. Erschienen war Direktor r Dr. v. Ableiter, Min.-Direktor Dr. v. Bälz, Ober-! studienrat Dr. Herzog, Konsistorialrat Dr. Reinöhl, Reg.-Rat Bogt, Turnlehrer Leonhard in Vertretung von Hofrat Maul aus Karlsruhe, und außerdem eine stattliche Zahl von Zuschauern. In streng methodischem Aufbau und rascher Aufeinanderfolge gab der Kursleiter, Prof. Keßler, aus den einzelnen Turnstufen eine Auswahl von Frei-, Stab-, Hantel- und Keulenübungen, verbunden in gefälliger Weise mit verschiedenen Schrittübungen. Den Abschluß bildete ein hübscher Reigen, mit einem felbstverfaßten Abschiedslied. Im Anschluß hieran wurden die hauptsächlichsten Uebungen am Reck, Leiter, Barren, und Rundlauf gezeigt. Dabei konnte man deutlich die Wahrnehmung machen, daß mehr noch als bisher auf stramme und ausgiebige Uebungsausführung gesehen wurde. Es war keine kleine Aufgabe, welche die Kursistinnen zu bewältigen hatten; doch sah man überall fröhliche Gesichter,, als zum Abschluß noch Völkerball, Grenzball und Korbball gespielt wurden. In seiner Ansprache an die Teilnehmerinnen hat Dir. Dr. v. Ableiter hervor, daß Prüfung und Schlußvorführung, der man mit steigender Bewunderung gefolgt sei, wieder bewiesen habe, wieviel durch ernste Arbeit und methodisch« Schulung in kurzer Zeit erreicht werden kann. Der einseitigen intellektuellen Ausbildung der Jugend soll deren körperliche Ausbildung zur Seite gehen, dazu seien die Kursistinnen berufen. Es sei nicht bloß für sie selbst von großem Werte, daß sie ihren Körper so in Zucht bekommen, daß er ein Diener und Werkzeug des Geistes werde, sondern in diesem Sinn mögen sie auch auf ihre Schülerinnen einwirken, damit ein an Körper und Geist gleich tüchtiges Geschlecht herangebildet werde zum Wohl und zur Ehre des Vaterlandes. Damit wurde der Kurs geschlossen.
Stuttgart, 5. Sept. Die evangelische Lan- synode tritt nach vem „Schwäbischen Merkur" in der zweiten Hälfte des Oktobers zu vierwöchiger Tagung zusammen.
Reutlingen, 4. Sept. Nach vielen Versuchen ist es dem Apotheker Haas hier gelungen, ein Verfahren zu entdecken, Vas die Gewinnung von Oehl aus bituminösem Schiefer wieder rentabel macht. In Gomaringen ist bereits eine derartige Anlage in Betrieb.
Ludwigsburg, 6. Sept. Die Fundierungsarbeiteu zum neuen Stadtbad gestalteten sich infolge starken Wasserandrangs sehr schwierig. Da ferner die Materialienpreise im Voranschlag zu nieder angesetzt waren und die bürgerl. Kollegien nachttäglich mancherlei Aenderungen des ursprünglichen Projekts beschlossen, so erweist sich die vorgesehene Bausumme von 255 000 Mk. als unzureichend Und muß um 27 000 Mk. überschritten werden. Das Bad wird im ganzen jaus 300000 Mk. zu stehen kommen und im Herbst nächsten Jahres eröffnet werden.
Biberach, 3. Sept. Im kathol. Mesnerhaus, einer sehr alten früheren Kirche, fanden sich im Dachboden Spuren alter Wandmalereien. Gelegentlich der Wielandseier wurden nun auf Veranlassung von Verwaltungsaktuar Springer die Wände durch Professor v. Häberlin aus Stuttgart untersucht und hiebei das Vorhandensein von Gemälden an der gesamten ausgedehnten Wanüfläche sestgestellt. Die Malereien stammen aus dem 14. Jahr- ! hmÄert und sind von großer Schönheit und Farbenfrische i
und vermutlich größtenteils auch wohl erhalten. Die kath. Gemeinde würde sich durch deren Aufdeckung unter Leitung des Konservatoriums vaterländischer Kunstdenkmale ein großes Verdienst erwerben und unsere Stadt um eine weitere hervorragende Sehenswürdigkeit bereichern.
Zwei durchgebrannte Zöglinge her Kinderrettungs- anstalt Schönbühl bei Schnaith namens Adolf Feierabend von München und Paul Wieder von Stuttgart, hatten vor ihrer Flucht mit falschen Schlüsseln die Lehrerwohnung geöffnet, sich dort, da die Lehrerfamilie verreist war, heimlich eingerichtet und von hier aus Diebstähle unternommen. Sie drangen in das Bureau des Inspektors ein, stahlen dort einen scharf geladenen Revolver, ein Dolchmesser und neue Anzüge. Geld fiel ihnen keines in die Hände. Wieder ist nun inzwischen in Mainz verhaftet worden, da er dort einen Straßenraub verübte. Feierabend erfreut sich vorerst noch der goldenen Freiheit.
In de.r Nacht auf Donnerstag ist in Ulm eine Lokomotive auf einen nach Neu-Ulm ausfahrenden Güterzug seitlich aufgestoßen, wobei die Lokomotive und 4 Güterwagen entgleisten und die Einfahrtgleise gesperrt wurden. Die Frühzüge der Linie Ulm-Friedrichshafen erhielten erhebliche Verspätung. Verletzt ist niemand, der Materialschaden ist unbedeutend. Die Störung war um 6 Uhr früh wieder beseitigt.
In Ravensburg ist der 16 Jahre alte Flaschnergeselle Georg Endele von Schwendi, der am Turm der Liebsrauenkirche mit Flaschnerarbeit beschäftigt war, aus einer Höhe von ca. 45 Meter infolge eines Fehltritts abgestürzt und war sofort tot.
Im „Waldseer Wochenblatt" ist in einer der letzten Nummern ein Gedicht enthalten, welches den Küster von Wolfegg verherrlicht. Zu früh geweckt, läutete derselbe früh 2 Uhr das Gebet und zwar unterstützt von hilfsbereiten Freunden mit allen Glocken. Der Erfolg dieser Läuterei war, daß ringsum die Einwohnerschaft aus dem Schlafe auffuhr und einen großen Brand vermutete. Auf dem Plan erschienen Feuerwehr, Obrigkeit, Landjäger, und nun klärte sich die Sache aus.
Gerichtssaal.
Breslau, 5. Sept. Die Breslauer Ferienstrafkammer verurteilte den Mitte Mai wegen Verdachts anarchistischer Umtriebe im hiesigen Polizeipräsidium gewaltsam photographierten Schuhmacher Josef Birkner wegen seines Idsabei geleisteten Widerstandes gegen die Staatsgewalt zu zehn Tagen Gefängnis. Zur Brechung seines Widerstandes war Birkner gefesselt, an einen Stuhl festgebunden und am Kopfe festgehalten worden und hatte sich dabei Kontusionen an Armen und Beinen, sowie Kratzwunden am Halse zugezogen.
Kunst und Wissenschaft.
Köln, 5. September. Professor Robert Koch, der nunmehr seine Studie» über die Schlafkrankheit für wiffentschaftlich abgeschlossen ansieht, wird, wie die Köln. Ztg. meldet, in nächster Zeit die Rückreise aus Afrika antreten. Er wird süc Anfang November in Berlin erwartet.
Wie die Arauen reisen solle».
In der „Frauenzeitung", die von Adele Schreiber herausgegeben wird, erteilt diese vielgereiste Schriftstellerin allerhand kluge Winke für alleinreisende Frauen, denen wir folgendes entnehmen:
Weit wesentlicher, als viele glauben, ist gerade für die alleinreisende Frau die Kleider- und Gepäcksrage. Sie ist schwer zu lösen. Viel Gepäck ist nicht nur teuer, es raubt auch die kostbare Zeit und die Bewegungsfreiheit. Eine ganz besondere Kunst ist es daher, genau das richtige Maß mitzunehmen, praktisch und doch hübsch gekleidet zu sein. Gerade auf letzteres muß die Alleinreisende Wert legen. Man sieht leider oft genug viel Sündenwider den guten Geschmack, die von deutschen Reisenden begangen werden. Wer unterwegs Reformkleider trägt, muß eben im Interesse der Reformbewegung auf sorgfältige und geschmackvolle Ausführung sehen, sonst wird die gute Sache diskreditiert, und statt dem Reformkleid neue Anhänger zu gewinnen, schafft so manche deutsche Reisende neue Vorurteile dagegen. Auf jeden Fall verlangt Reisekleidung, gleichviel welcher Schnitt gewählt wird, gutes Material. Nur aus solchem angefertigte Kostüme sind den mannigfachen Anforderungen gewachsen. Blusen verschiedener Schwere und Ausführung sind unerläßlich. Als Gepäckstück sind die flachen Kupeekoffer empfehlenswert. Bei geschickter Auswahl kann man mit Handgepäck wochenlang auskommen und doch immer gut versorgt sein. Ein guter Panamahut ist zwar teuer, ersetzt aber alle anderen Kopfbedeckungen und kann verschieden garniert, sowohl für einfach wie für elegant getragen werden. Ein warmer Umhang, Reidedecke und Kissen sollen auch im Sommer nicht vergessen werden.
WertsachennndSch muck stücke lasse man ruhig zu Hause. Das Geld soll unbedingt an verschiedene Aufbewahrungsorte verteilt werden, der Hauptbetrag findet am besten in einem Brustbeutelchen Platz.
Was die Orientierung anbelangt, so soll sich keine Reisende auf die bloße Auskunftserteilung anderer verlassen. Wer allein die Welt durchstreifen will, muß sich Uebung im Verstehen von Kursbüchern und Karten aneignen. Das kann man ganz leicht, wenn man daheim Fantasiereifen zusammenstellt, ja man wird sogar viel Vergnügen daran haben. Stadtpläne, Touristenkarten, gute Reisehandbücher sind eine Ersparnis, ihr richtiger Gebrauch bewahrt vor viel Zeit- und Geldverlust, vor unnützem Aerger.
Ruhiges und sicheres Auftreten wird der Alleinreisenden überall zu statten kommen, es ihr ermöglichen, in Restaurants und Cafes auch in den Wendstunden unbehelligt zu bleiben, über das lästige Angestarrt- und Angesprochenwerden leicht hinwegkommen. In Bezug auf Reisebekanntschaftenist die alleinstehende Frau freilich dem Mann gegenüber benachteiligt. Eine gewisse
Vorsicht ist natürlich vonnöten und man kann keine allgemein gültige Regel dafür aufstellen, wann eine Bekanntschaft unbedenklich eingegangen und wann sie abgelehnt werden muß. Klugheit und Takt müssen da entscheiden. Auf jeden Fall sind Extreme falsch, ebensowohl die Ueberängstlichkeit, die jeder Freude aus dem Wege geht, wie das Mitteilungsbedürfnis anderer, die so weit gehen, daß sie Fremden sofort ihre Lebensgeschichte und Familienverhältnisse anvertrauen. Ueber die Sicherheit einer Gegend in Bezug auf das All ein wandern muß man sich bei den Einheimischen erkundigen. Die lokalen Unterschiede sind hier sehr groß, treffliche und unbedenkliche Begleiter sind in allen Alpengegenden die konzessionierten Bergführer.
Auch beim Reisen heißt es wie bei anderen Dingen: „Probieren geht Aber studieren." Jede wird gelegentlich ihre Fehler machen, wird Lehrgeld zahlen und durch Schaden klug werden. Mögen dann die Heimkehrenden ihre Erfahrungen bekannt geben, zum Besten ihrer Mitschwestern.
Vermischtes.
Ueber Zugsverspätungen wird in letzten Zeit wieder viel geklagt. Diese Verspätungen und die daraus für die Reisenden sich ergebenden Unannehmlichkeiten sind allerdings eine mit jedem Jahr beinahe regelmäßig wie- derkeh-rende Begleiterscheinung der Reisezeit. Daß sie unvermeidlich sind wird nicht bewiesen werden können. Das Verkehrswesen erfüllt seinen Zweck nur, wenn es auch bei gesteigerten Anforderungen seinen Aufgaben gewachsen ist. Jedenfalls sollten große Verspätungen die Ausnahmen und nicht die Regel sein. Für die Reisenden, die aus die Zuverlässigkeit des Fahrplanes ihre Dispositionen aufbauen, erwächst mit dem Verlust an Zeit auch meistens ein mehr oder weniger erheblicher Verlust an Geld und Arbeit. Ob die Meinung richtig ist, daß auf den Anschlußstationen die eine Verwaltung auf die Züge der anderen mit der Ausdehnung der Wartezeit nicht die gebührende Rücksicht nimmt, wird sich nicht leicht sagen lassen. Jedenfalls sollte aber von allen Verwaltungen im Interesse der Reisenden und des Renommees der Eisenbahnen dafür gesorgt werden, daß das Reisen mit der Eisenbahn nicht zu einer Quelle des Verdrusses und einem Uebel wird, dem man wach Möglichkeit aus dem Wege geht.
Die 4. Klasse.
Ans derPfalz wird geschrieben r Seit Einführung der vierten Wagenklasse in der Pfalz hat es dort schon so manches Gaudi gegeben. Erst vor einigen Tagen passierte auf der Strecke Marnheim-Neustadt wieder eine drollige Geschichte. „Vierte Klasse hinten einsteigen!" rief der Schaffner einigemale in das Publikum. Eine biedere Bauersfrau, die sich .von der vierten Klasse noch keine rechte Vorstellung machen konnte, hatte sich die Anweisung des Schaffners gut gemerkt, ging aber etwas zu weit nach hinten und bestieg vom Bahnpersonal unbemerkt, einen offenen Wagen, der sonst nur zur Beförderung von Stroh und Heu benutzt wird. Da es an dem Tage gerade regnete, spannte die Frau ihren umfangreichen Schirm auf, und so begann die erste Reise der Frau in der vierten Wagenklasse. Der diensttuende Stationsbeamte machte natürlich große Augen, als er beim Vorbeifahren des Zuges den sonderbaren Fahrgast auf dem letzten Wagen des Zuges bemerkte, und als der Zug in die nächste Station einfuhr, hatte der Telegraph schon das Nötigste für den vermeintlichen blinden Passagier getan. Einige Beamten standen da bereit, und als der Zug hielt, wurde die Frau zum sofortigen Verlassen des Wagens aufgefordert. Energisch wehrte sie sich.aber und bedeutete den Leuten, daß sie ja noch gar nicht am Ziele sei und doch eine Fahrkarte besitze. Erst auf gütliches Zureden und nach einer näheren Erklärung gelang es dem Bahnpersonal, die Frau von ihrem Salonwagen herunterzuheben. Als sie unter dem Gelächter aller Mitreisenden in der wirklichen vierten Klaffe Platz genommen hatte, meinte sie selbstbewußt: „Ich hon joh geohnt, daß ebbes nich im Loth is, es hott mir zu sehr gezoge."
Für «od wider die Frauen.
Die Vernunft der Frauen ist praktisch; mit ihr finden sie sehr geschickt die Mittel, um zu einem bekannten Ziel zu gelangen, aber sie genügt nicht, um dieses Ziel selbst zu entdecken. Rousseau.
Ja, ich bin ein Weib. Ich will auch nichts anderes sein. Ich habe den Mut, mich selbst zu bekennen. Eine unüberbrückbare Kluft trennt uns vom Manne. Nie wird eine von uns auf seinem Boden Wurzel fassen können. Aber bisher empfanden sie das als Schande u. Demütigung. Als ob von zwei Extremen das eine schlechter sein müßte. Wir sind eben anders. Aber das als keine Schmach zu empfinden, sondern als Ansporn, unsere ganze Eigennatur frei und schön zu entwickeln mit all dem Wunderbaren, das in ihr liegt, ist Aufgabe der neuen Frau.
Maria Janitschek. :
Welch schreckliches Dilemma: die Welt ohne das Weib — das Weib ohne die Welt. Mantegazza.
— — — Des Weibes Lieb' ist seichte;
Kurz trauert sie, zerriß ein Band.
Die Liebe weicht der langen Weile,
Dann schärft sie neue Liebespfeile!
Puschkin.
Die Frauen hassen nichts mehr als Vorreden, lieben nichts mehr als Nachreden, lassen sich gern vieles ein- reden, aber selten etwas ausreden. Saphir.
— — — Genau bei Weibern
Weiß man niemals, wo der Engel
Aufhört und der Teufel anfängt. Heine.
Handel und Volkswirtschaft.
Erligheim, 5. Sept- Die sorgfältige Bebauung uud Mühe, welche unsere Winzer ihren Weinbergen im vorigen Jahr trotz der schlechten Hcrbsiaussichten und namenilich auch Heuer angedeihen ließen, lohnt sich. Die Weinberge sind bis jetzt von jeder Krankheit verschour geblieben, sie zeigen durchweg ein saftig grünes Aussehen und einen reichen Traubenbehang. Die Frühsorten beginnen zn reifen. Bringt uns der Sept. noch einigermaßen günstiges Wetter, so können wir einem reichen nnd guten HcrbsterträgnI» cntgegensehen.