nen auf den Weg politischer Sachlichkeit zurück. .Sie hielt ^ int Gegensatz zu Frau Zetkin für richtig, auch ein be­schränktes Frauenstimmrecht, wenn es geboten! wird, als ^Abschlagszahlung anzunehmen und zur «Erreich­ung dieses Zieles gegebenenfalls selbst mit den bürger­lichen Frauenrechtlerinnen zusammenzugehen. Die Red­nerin wirft der Sozialdemokratie vor, daß sie seit 26 Jah­ren das Frauenstimmrecht im Programm habe, aber ohne das Geringste für dessen Verwirklichung zu unternehmen. Hierauf spricht Frau Popp (Oesterreich). Sie erkennt an, daß manche Einwände der Männer gegen die politi­sche Betätigung der ^Frauen eine Diskussion verlangen Mögen, daß sie aber doch nicht stichhaltig seien, denn da die Frau im wirtschaftlichen Kampfe nicht fern bleiben. Sie verlange das Frauenwahlrecht, weil es beitragen werde, die wirtschaftliche Lage der "Frauen und damit ih­rer Kinder zu verbessern. Barsow (Sozialdemokratische Föderation, England) polemisiert im Namen und unter großem Beifall seiner Parteigenossen gegen die gemäßig­ten Ansichten, die seine Landsmännin, Miß Murby, zum Ausdruck gebracht habe. Er findet es schnrachvoll, daß gerade eine Engländerin für ein beschränktes Wahlrecht eintrete. Miß Murby hätte. gesagt: Lieber ein kleines! Brot, als gar keines. Er erwidere: Lieber gar kein Brot, als ein vergiftetes Brot.

Hierauf wird die Resolution der Kommission mit allen gegen eine Stimme angenommen.

Aus den Kommissionen über den Militarismus.

Um die Auffindung einer die verschiedenen Auffassun­gen über die Taktik gegenüber dem Militarismus versöhnenden Formel zu erleichtern, ernannte die Fünf- zehnmänner-Kommission ihrerseits wieder eins U nt erkommission. Diese besteht aus den drei Mit­gliedern Jaures, Adler und,Va nd er v el d e. Adler vertritt darin den deutsch-österreichischen, Jaures den fran­zösischen Standpunkt, während Bandervelde vermitteln soll. Wie man hört, soll bereits eine Form gefunden und angenommen sein. Diese besage, daß. das Proletariat auch im Kamps gegen den Krieg die Mittel anwendet, die es sonst in seinen Kämpfen zur Anwendung bringt.

Hlundscha».

Die Kriegskasse der Sozialdemokratie. Der

vomVorwärts" veröffentlichte Kassenbericht der sozialdemokratischen Partei vom 1. August 1906 bis 31. Juli 1907 weist eine Gesamteinnahme auf von Mk. 1191,819. Es befinden sich darunter Mk. 170 000 Ueber­schuß desVorwärts", Mk. 50000 Ueberschuß derVor- wärts"-Buchhandlung und Mk. 54000 Ueberschuß der üb­rigen Parteiblätter. Die Ausgaben beziffern sich aus Mk. 1,253,122, sodaß Mk. 15 306 dem Reservefond haben ent­nommen werden müssen. Die Reichstagswahlen haben von der Zentralkasse Mk. 459 501 verschlungen; die Gesamtausgabe der Sozialdemokratie für die Wahlen be­ziffert der Parteibericht auf Mk. 1570 000. Auf die all­gemeine Agitation entfallen außerdem Mk. 139000.

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Wo ist Morenga? In Berlin ist eine neue Nach­richt eingetroffen, die das Ergebnis der letzten Rekog­noszierung über Morengas Aufenthalt mit­teilt. Darnach haben sich die neuesten Nachforschungen bis an die deutsche Südgrenze erstreckt und diesseits keine Spur vom Feinde ausfinden können. Man kann da­raus mit einiger Gewißheit schließen, daß Moreng a auf englischem Gebiete und zwar am Oranjesluß. sitzt. Eine große Anzahl Weiber und Kinder ist um ihn. Es steht auch weiterhin fest, daß. Morenga es verstanden hat, sich in vortrefflicher Weise mit Vieh und sehr reichlich mit Geldmitteln zu versehen. Ueber die Bedeutung dieser Depesche ist Man der Anschauung, daß sie für die abwartende! Haltung des Feindes spreche. Indessen ist noch nicht klar, ob Morenga sich zu einem festen Entschluß durchgerungen hat, oder bloß deshalb seine zögernde Haltung nicht auf­gibt, weil er auf große neue Verstärkungen wartet. Nach der neuesten Meldung ist Gamsibklust auf deutscher Seite freivon Hottentotten. Morenga soll nach Aussage der KaPPolizei in Stärke von zirka 300 Köpfen einschließlich Weiber und Kinder auf englischer Seite nahe der Grenze am Oranjefluß stehen.

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Die Lage in Marokko scheint keineswegs eine be­friedigende zu sein, insbesondere sind in Fez wieder neue Ruhestörungen ausgebrochen. Die Europäer haben dis Stadt verlassen. Der PariserMatin" teilt mit, daß -der Kriegsminister unverzüglich eine Luftschifferabteilung mit 6 Fesselballons.nach Casablanca entsenden werde. Aus Paris wird gemeldet: Als Ergebnis des Vortrages, welchen der spanische Ministerpräsident Ma u- r a in San Sebastian an den König Also nso hielt, er­wartet man hier die formelle Zustimmung der spanischen Regierung zu den Aufwendungen für möglichst rasche Er­richtung der Resormpolizei in den marokkanischen Küsten­städten. Die Engländer in Casablanca beziffern ihren durch die Beschießung von Casablanca verursachten S cha- den (aus 125 000 Pfund Sterling.

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Die Pest in Indien. Wie furchtbar die Pest in In­dien haust, das beweist die Aeußerung des Dr. Simpson, der zu der Kommission gehörte, die sich mit den Maßnah­men zur Bekämpfung der Pest zu beschäftigen hatte. Der Arzt sagt: Ich habe niemals derartige herzzerreißende Szenen von Not/Verzweiflung und Verheerung gesehen! Die Stadt Poona war (1906) wie eine verlassene Stadt. Totenstille herrschte auf den Straßen. In einigen der Straßen war kein einziger Bewohner sichtbar. Das einzige Geräusch, welches wir hörten, als wir durch diese Straßen gingen, war das Getöse der Leichenprozessionen oder das Wehgeheul, das aus Häusern drang, in denen soeben ein Sterbesall vorgekommen war. Ich weiß nicht ob man sich die ernsten politischen und sozialen Folgen dieser mit der Pest verbundenen Verheerung vollständig klar macht. Es handelt sich nicht allein um so und so viel Todesfälle, sondern die Krankheit, das Leiden, die Verzweiflung und die Verluste, die damit verbunden sind, erregen eine Unzu­friedenheit, der eine Regierung, mag sie noch so sehr auf

das Wohl der Staatsangehörigen bedacht seich kaum Ab­hilfe zu schaffen vermag. An einem"Tage allein kamen in Poona 175 Todesfälle vor. Das ist, als wenn in Lon­don an einem Tage 7000 Menschen sterben würden.

Tages-ßyrontk.

Geestemünde- 38. August. Die liberalen Parteien stellten für den verstorbenen Geheimrat Brandt als Land- tagskandtdaten den Direktor der «rutschen National- bank in Berlin, Gehetmrat Witttng auf.

Frankfurt, 33. August- Der frühere sozialdemokratische ReichstagSabgeordnete für Frankfurt a. M., Wilhelm Schmidt, ist heute Nacht au einem Herzschlag plötzlich gestorben.

München- 23. August. Der Verteidiger Dr. Pe te r's erhielt kürzlich ein mit dem Namen eines Reichstagsabge­ordneten unterzetchnentes Schreiben, in dem mitgeteilt war, der Absender besitze verschiedenes Material gegen Dr. Peters und sei bereit, dieses gegen eine Abfindung von 3000 M auszuliefern. Das Schriftstück tst gefälscht. Nach dem Absender wird gesucht.

Antwerpen, 33. August. Der Arbeitgeberverband beschloß gegenüber dem Ausstand der Hafenarbeiter Wider­stand bis aufs äußerste zu leisten und bewilligte 1 Mill. Francs zur Deckung der Kosten.

Marseilles, 34. Aug. Heute kam der Dampfer Admiral" der deutschenOstasrtka-Ltnte" hier an. Er hatte ungefähr 30 flüchtige Juden, Spanier und Franzosen an Bord, die er im Hafen von Tanger ausgenommen hatte.

Konstantinopel, 23. Aug. Sechs Torpedoboote sind nach dem Aegäischen Meer abgegangen, um die Küste zu bewachen und die Landung von Waffen, die für die Banden bestimmt sind, zu verhindern.

New-Aork, 23. Aug. Staatssekretär Root tst in­folge Ueberarbeitung in seiner Gesundseit sehr gefährdet; er tst höchst nervös und hat jetzt auf der früheren Metsteringers Muldoon-Farm Aufenthalt genommen, die als Kuranstalt betrieben wird.

Fez, 34. Aug. Die Deutschen werden am 35. die Kolonie räumen.

Eine blutige Tat wird aus Birkenbach in Hessen gemeldet. Dort brach in der Nacht zum Freitag in einigen Scheuern Feuer aus. Die dadurch entstandene Aufregung machte sich ein ausländischer Dreschmaschinenarbeiter zu nutze, um in der Postagentur einen Einbruch zu verüben. Beim Erbrechen der Postkaffe wurde er von der Frau des Post­agenten überrascht und es entspann sich ein erbitterter Kampf zwischen den beiden. Die Frau wurde durch Re- volverschüffe und Schläge mit einem Brecheisen schwer ver­letzt. Der Einbrecher ergriff darauf die Flucht und gab noch mehrere Schüsse auf seine Verfolger ab. Als er er­griffen wurde, machte er einen Selbstmordversuch, indem er sich eine Kugel in den Kopf jagte. Nach den Mitteilungen der Staatsanwaltschaft handelt es sich um zwei Täter. Der Verwundete heißt Wasselik. ein 2. der entkommen istHenu tg.

Wie aus Wien gemeldet wird, sind in L e m b e r g die Cousinen des Statthalters Potocke auf einem Spa­ziergang von einem Bauer angefallen «nd ihres Schmuckes beraubt worden.

Aus Württemberg.

Dienstuachrichteu. Ernannt: Den titulierten Ministerialrat von Reif bei der Minisierialabteilung für das Hochbauwescn, den titu­lierten Obcrregierungsrat Deeher bei der Regierung des Donaukreises, den Stadldirektor titulierten Oberregierungsrat Nickel bei der Stadt- dircklton Stuttgart und den titulierten Oaerregierungsrat Kuhn bei der Regierung des SchwarzwaldkretseS, zu Oberregierungsräten bei diese« Behörden, den Oberamtssekrctär Metzger, Kanzlethilfsarbeiter bei der Zentralstelle für Gewerbe und Handel, zum Registraturassisten­ten bei dreser Zentralstelle unter Verleihung des Titels .Sekretär", das ordentliche tierärztliche Mitglied des Medizinalkollegiums, titulier­ten Oberregierungsrat Beißwänqer zum wirklichen Obcrregierungsrat.

Uebertragen: Dem Oberamtmann titulierten Regierungsrat Pecoroni in Waldsee eine Rcgierungsratsstelle bei der Regierung des Donaukreises. je eine Postgehiifinstelle beim Telegraphenamt Stutt­gart den Postanwärterinnen Merkte und Haisch, bei der General- direktion der Postanwärterin Schwab, beim Telegrapheuamt Stuttgart der Postanwärterin Hausch, bei der Geueraldirektion der Schreibge­hilfin Nagel, beim Tetegraphenamt Stuttgart den Posianwärteriune« Endritz, Stetmle (Maria), Hezingcr (Frida). Bauer (Fanny), Wächter, Lanner (Paula) und Dinser (Emma), in Biberach (Ritz) der Postan- würterin Feßler (Josefine), in Schramberg der Postanwärterin Weber­in Hall der Postanwärterin Stegmeyer, tu Ravensburg der Postan Wärterin Schirmer, beim Telegraphenamt Stuttgart der Postanwärterin Neumeyer, bei der Generaldirektio« der Bostanwärterin Raible, in Geislingen (Steige) der Postanwärterin Braun, beim Telcgraphen- amt Stuttgart der Postanwärterin Hochstetter. in Geislingen (Steige) der Postanwärterin Fischer, beim Postamt Nr. 1 in Ulm der Postau- wärtuln Schmidt (Magdaiene), beim Postamt Nr. 1 in Tübingen der Postanwärterin Herrmann (Martha), in Backnang der Postau- wärterin Thcm, in Eßlingen der Postanwärterin Fellmeth. beim Post­amt Nr. 1 in Ulm der Postanwärterin Reinhardt, in Tuttlingen der Postanwärterin Renz, in Gmünd der Postanwärterin Hang, in Bi­berach <Rtß) der Postanwärterin Edelmann (Helene), beim Tclegraphen- amt Stuttgart der Postanwärterin Lander, in Biberach (Ritz, der Postanwärterin Edelmann (Marie), beim Postamt Nr. 1 in Heil - bronn der Postanwärterin Schäfer, in Geislingen (Steige» der Postanwärterin Ehmann. in Ravensburg der Postanwärterin Bauer (Frida), in Fricdrichshafen der Postanwärterin Steib, beim Postamt Nr. 1 in Tübingen der Postanwärterin Hammer, beim Telegraphen­amt Stuttgart der Postanwärterin Schuster übertrage».

Darmsheim OA. Böblingen, 23. Angust. Der König hat für die Verunglückten in Darmsheim 1000 M. Unter­stützung gegeben. Außerdem gingen noch verschiedene größere Beiträge ein.

Reutlingen, 23. Aug. DasUlrich Gminderdorf", eine Gruppe schön und zweckmäßig ausgeführte Arbeiter- Häuser der Firma Ulrich Gminder, erweitert sich fortwäh­rend. Gegenwärtig werden wieder einige hübsche Gebäude im Schwarzwälüer Baueruhausstil nach den Plänen von Prof. Dr. Theod. Fischer ausgeführt.

Freudenstadt, 23. Aug. Gestern wurde hier die Bezirkssynode gehalten; den Hauptgcgenstand der Tages- Ordnung bildete ein Bericht von Pfarrer Sandberger-Witt- lensweiler über Wohlfahrtspflege in unseren Gemeinden. Der Vortrag und die Erlernung umfaßten Darlegungen über die Schul- und Jugendsparkassen, die hoch in manchen Gemeinden votwendig wären, die Kleinkinderpflege, die Für­sorge für die konfirmiete Jugendbibliotheken, Gemeindeabende und Gemeindehäuser.

Vom Bodensee, 23. August. In Arbon wurden Ueberreste römischer Bauten bloßgelegt.

Pom Brandunglück in .Darmsheim liegen! noch folgende Meldungen vor: Das Hilfskomitee hielt un- tev dem Vorsitz von 'Oberamtmann Schlecht-Böblingerr eine Sitzung, wobei folgende Beschlüsse gefaßt wurden § Das Gelände das durch den Brand freigelegt wurde, wird von den Eigentümern käuflich erworben, dann znsammen- gelegt, Straßen gezogen, wieder in Bauplätze zerlegt Und an die Bauenden verkauft. Der An- und Verkaufspreis be­tragt 3 MarN Piro ^Quadratmeter. Diejenigen, die ge­zwungen sind, außerhalb des Ortes zu bauen, erhalten» den Quadratmeter zu Mk. 2.. Man will nun so raW als möglich die Neubauten erstellen, damit die Errichtung von Unterkunftsbaracken tunlichst vermieden wird. Einige provisorische Scheuern sollen erstellt werden, damit von allem der Viehbestand der Abgebrannten erhalten wer­den kann. Kleidungsstücke sind an den Sammelstellen be­reits so zahlreich eingegangen, daß hieran kein Mangel Mehr herrscht.

Der ledige Pferdeknecht Josef Henkenschntz von Jag st- feld würde infolge Scheuens seiner Pferde an einem vor­überbrausenden Eisenbahnzug vom Wagen geschlendert und überfahren, so daß er schwerverletzt ins Krankenhaus Kd- chendors überführt werden mußte.

Am Dienstag Mittag wurde der wegen Sittlichkeits­deliktevorbestrafte, schon bejahrte verheiratete Maurer Gurr von Psie de Ibach wegen widernatürlicher Unzucht verhaftet und dem Amtsgericht Oehringen übergeben.

JnEckenweilerOA. Rottenburg hat sich der Bauer Christian Gsell, welchem vor einigen Tagen Wohnhaus und Scheuer abbrannte die Pulsadern geöffnet was seinen Tod durch Verbluten zur Folge hatte.

Vom Bodensee wird geschrieben: Der flüchtig ge­gangene Messerheld von Stefansfeld, Karl Schirmer, der den Dienstknecht Hege erstach, hat sich in Ueberltngen dem Gerichte gestellt.

KerichtslaaL.

Stuttgart, 33. Aug. Der Geschäftsführer des hie- sigen Maleroerbands nannte während des hiesigen Maler- stretks einen Arbeitswilligen einen Streikbrecher und schlug ihm dabei mit einem Stock auf das linke Bein. Außerdem äußerte er zu dem Arbeitswilligen, wenn er die Arbeit nicht niederlege, dann komme er in der Streikbrecherliste. Er wurde deshalb vom Schöffengericht wegen Vergehens gegen Z 153 der Gewerbeordnung zu fünf Tagen Gefängnis ver­urteilt, dagegen von einem Vergehen der einfachen Körper­verletzung mangels Strafantrags freigesprochen. Die von dem Angeklagten gegen dieses Urteil eingelegte Berufung wurde von der Strafkammer verworfen.

Frankfurt, 24. Aug. Bon dem Verteidiger Haus, Dr. Dietz erhält die Fr. Zt. folgende Zuschrift: Gegen­über deroffiziösen Darstellung der Besuchsverwei­ger nng" in derBadischen Landesztg." erkläre ich: 1) Es ist nicht wahr, daß ichbald nach 7 Uhr" morgens im Gefängnis erschienen bin, um meinen Klienten Zu spre­chen. Es schlug genau 8 Uhr aus der nächsten Kirchen­uhr, als ich am Tor klingelte. Um 8 Uhr beginnen hier alle Kanzleien. Ob dieSprechstunden" fürBesucher" erst um 9 Uhr beginnen, hat nach Z 148 St.P.O., welcher dem Verteidiger Zu jeder geschäftsüblichen Zeit, und wenn nötig auch sonst, den Verkehr mit seinem Klien­ten gestattet, für die Rücksprachen zwischen Verteidiger und Klient gar keine Bedeutung. Gesetz/geht vorGefäng­nisordnung". '

2) Es ist nicht wahr, daß mir bei meinem Erscheinen eröffnet wurde, ich könne meinen Klientenjetzt" nicht sprechen. Sondern es wurde mir einfach eröffnet, haß der Herr Gefängnisvorstand die Anordnung getroffen habe, daß ohne'seine spezielle Ermächtigung niemand, auch nicht der Verteidiger, Zn dem Angeklagten dürfe.

Petersburg, 33. Aug. Attentatsprozeß. Das Mili- tärbezirksgericht nahm in der heutigen Sitzung die Durch­sicht der Dokumente und Pläne der Angeklagten in Angriff. Unter den elfteren befinden sich auch Schriftstücke, die auf die Kronstädter Meuteret Bezug haben. Pläne des Palais und des Parkes von Zarskoje-Selo, die sich bei den Akten befinden, stimmen mit den Skizzen in dem Skizzen- buche des Angeklagten Nikitenzo überein. Auf Antrag des Staatsanwalts wurden die Protokolle verlese«, durch welche der Beweis geliefert wird, daß der Angeklagte an der Ermordung des Petersburger Stadthauptmanns v. d. Kau­nitz beteiligt war.

Stuttgart.

wir. Lde David und Bernstein-Lde.

Erblicken als Fundament und Hol In dieser kolonialen Fehde

Den Kolonien-Freund van Kol.

Der August selbst will die Kolonie In überseeischen Gegenden. Nur Kommt es ihm an auf das wie. auf das wie.

Er ist gescheiter als Ledebour.

Es gibt also zwei Parteien im Saal.

T>en Unterschied bemerkt ihr wohl: wir Guten sprechen van-Kol-kolonial.

Der Ledebour spricht kolonialen Kohl."

Gottlieb iinTag".

Krrudsi NNÄ AolSswirWaft.

Reutlingen» 28. August. Laut einer Gläubiger-Benachrichtigung des Konkursverwalters betragen im Konkurs eines hiesigen Gcrber- meisters und Lederhändlers die bevorrechtigten Forderungen 473 Mk. 93 Pfg., die nichtbevorrechtigten Forderungen nicht weniger als 383 863 Mk. 21 Pfg. während die verfügbare Masse nur 29 884 Mk. 71 Psa- beträgt, von letzterer Summe gehen noch die Kosten ab.

Aulendorf, 24. Angust. In den Hopfcngär t en der Um gebung wurde an den Hopfen pflanzen eine Blattfallkrankhett festgestellt. Die ganze Hopfenerte erschein: gefährdet, da die Krankheit immer weitere Ausdehnung anzuuchuien droht. Znr Bekämpfung der Krank­heit sind energische Vorkerungen getroffen worden. Den Hopfenbauern wurden zum Teil auch militärischen Hilfskräfte zur Verfügung gestellt.

Bom Bodensee, 23 August. Die Hopfenernte im Be zirk Tettnang fällt, was Menge und Güte betrifft nicht wie die letzt­jährigen aus. Die meisten Anlagen haben dünnen Besatz, verschiedent­lich tritt auch der Kupferbrand auf Die Preise, die anfangs bezahlt wurden, sind schon um IS20 Mk. zurückgegangen. Da auch die Obsternte Heuer gering ausfällt, darf der Herbst 1907 für den seeanwohnenden Landwirt nicht zu den guten gerechnet werden. Die Getreideernte ist zufriedenstellend.