schen Führer Mitrmssis befehligte Bande, die sich in ein Vorstadthaus geflüchtet hatte, umzingelten. Die ganze Garnison wurde aufgeboten, unterstützt von 500 Baschibo- zuks und unter Mitwirkung des Polizeidirektors. 30 Sol­daten wurden getötet. Das Eingreifen der irregulären Soldaten erregte große Bestürzung unter der Bevölker­ung. Während des Kampfes zündeten die Truppen 3 Häuser und ein Schulgebäude an. Hunderte von Häu­sern plünderten sie in Gemeinschaft mit den Baschibozuks. Das von den Insurgenten verteidigte Gebäude wurde mit Hilfe von zwei Gebirgskanonen zerstört. Drei Insur­genten wurden getötet, zwei gefangen genommen, die ge­foltert worden sein sollen.

Athen» 31. Juli. Nach Telegrammen aus Ma ze - djonien mehren sich dorr die Verbrechen gegen die Griechen. Es liegen Nachrichten über die Ermordung von sechs Griechen in drei Ortschaften vor.

In Neu-Ulm fiel der 11jährige Sohn des Sta­tionsgehilfen Stury hinter dem Neu-Ülmer Schlachthaus in die Donau und ertrank.

Mus Würzburg wird berichtet: Durch Reißen ei­nes schadhaften AchfzuAeiles wurde an einem Neubau an der Köllikerstraße der verantwortliche Baiuleiter Anton Franz von einem abstürzenden 20 Zentner schweren Steinblock erschlagen.

Der von der Münchner Polizei wegen Raub­mords an dem Arbeitsgenossen Schmidt steckbrieflich ver­folgte Schmiedegefelle Alois Wiedemann, der von München in der Richtung nach Frankfurt a. M. aus dann nach Wien geflüchtet war, ist in Wien verhaftet worden.

Montag Vormittag ereignete sich zwischen Oppauu. Edigheim in der Pfalz, ein schw erer Uu t o mo bi l- Ünfall. Kurz vor 9 Uhr fuhr der Fabrikant Alois Bender mit seinem Bruder im Automobil in die Pfalz nach Frankenthal. Das Automobil steuerte der Berufs­chauffeur Göring. Kurz vor dem Orte Edigheim mußte an einem Bauernwagen vorbeigefahren werden und in die­sem Augenblick sprang hinter dem Bauernwagen der Land­wirt Valentin Fischer aus Edigheim hervor direkt vor das Automobil, das ihn überfuhr. Fischer war sofort tot. Er war 50 Jahre alt, und hinterläßt Frau und vier Kinder.

Der Firmeninhaber Kaufmann Grüßer in St. Ing­bert (Pfalz) ist nach Hinterlassung großer Wechsel- und Bankschulden, nach Verübung von Betrügereien und Wech- felfälschungen seit Freitag verschwunden. Zahlreiche kleine Leute find geschädigt. Der Konkurs ist wahrschein­lich.

Beim Baden im Rhein ertrank der 26jährige Kan­didat Phil. Max. Dörr aus Kehl.

Der ehemalige amerikanische Marineattachee Hun­tington, in dessen Hause in Versailles sich das ge­meldete Familiendrama abspielte, ist Montag Abend gestorben. Der verhaftete Harry Huntington versuchte sich zu entleiben, wurde aber von dem Gefängnisbeamten da­ran verhindert.

Zu dem Brand des sechsstöckigen Mietshauses im Osten Newyorks wird gemeldet, daß der Brand durch eine Bombe verursacht worden sei. Die geretteten Bewohner erklären dies gls eine Tat derSchwarzen Hand", einer gefürchteten Verbrecherbande im Osten New- horks. Der dritte Stock war mit Petroleum getränkt und brannte so heftig, daß die darüber Wohnenden vor Rauch nicht vorwärts konnten. Die Männer benahmen sich sehr brutal, so daß die Behörden Strafver­folgungen gegen einige wegen Totschlags Vornahmen. Die Feuerwehr legte großen Heldenmut an den Tag und rettete unter großer Lebensgefahr viele Frauen und Kinder. Ein Feuerwehrmann, Kapi­tän Johnson, bildete mit seinem Körper eine Brücke von einem Fenster des 5. Stockes nach dem benachbarten Hause mit Hilfe eines anderen Feuerwehrmannes, über welche sich einige retten konnten. Ueber 100 Personen sind ob­dachlos.

ArlKitsTö?WeglMg

Calw, 30. Juli. Zu unserer gestrigen Meldung über den bei den Vereinigten Deckenfabriken U.-G. in Calw ausgebrochenen Streik teilt die Firma dem N. T. mit, daß nur etwa Vs der Arbeiter in den Ausstand getreten sei und daß auch von diesen ein Teil die Arbeit schon wieder ausgenommen habe; der Betrieb werde vollständig aufrechterhalten. Was die Klagen der Arbeiter betreffe, so behauptet die Firma, sie seien sehr Unwesentlicher Natur und, soweit sie berechtigt gewesen seien, schon vor Ausbruch des Streiks abgestellt worden.

Hanau, 30. Juli. Die hiesigen Schreinerge­hilfen sind in eine Lohnbewegung eingetreten. Sie for­dern u. a. Herabsetzung der Arbeitszeit von 10 Stunden auf 91/3 Stunden, Erhöhung des Stundenlohnes um je 6 Pfennig, einen Aufschlag für Ueberstunden um 15 Proz., für Sonntagsarbeit von 50 Proz., außerdem eine Er­höhung des Lohnes für auswärtige Arbeiten und des Akkordlohnes.

Belfast, 30. Juli. Die Ausständigen stürz­ten eine große Anzahl Lastkarren um. Man hält Ruhe­störungen infolge des Polizisten-Ausstandes für möglich. Die Garnison von Belfast ist heute Nachmittag durch Trup­pen aus Londonderry, die von einer Maximgeschützabteil­ung begleitet waren, verstärkt worden.

HL. Kimtsches Sängerbundes fest Breslau, 30. Juli. Bei der heutigen Haupt- Pro b e des Sängertages teilte Tomkapellmeister Filke mit, d-G der Ehrenchorleiter Eduard Kremser aus Wien so bedenklich erkrankt fei, daß er die Leitung der heutigen Hauptaufführung nicht übernehmen könne. Diese Mitteil­ung wurde allseitig mit tiefstem Bedauern ausgenommen und Domkapellmeister Filke mit der Vertretung Krem­sers bei der Aufführung betraut. Chormeister Wohlge­mut!) aus Leipzig teilte mit, daß bei dem heutigen K 0 m- mers- den Veteranen, die bereits an dem ersten Sängerfest desDeutschen Sängerbundes" im Jahre 1865 in Dresden teilgenommen habere, eine Ovation bereitet werden solle. Diese Mitteilung rief lebhaften Beifall her­vor.

Breslau, 30. Juli. Das heutige 2. Hauptkoeezert konzert des Sängertages war vorwiegend dem Volkslied gewidmet. Anschließend an das Konzert fand ein Kom­mers statt.

Au) Württemberg-

Ueber den Präsidenten der Ersten Kammer»

Graf v. Rechberg-Rothenlöwen, der wegen der Kritik der ritterschaftlichen Abgeordneten von seinem Posten zurück­treten will, wird uns geschrieben:Die sachliche Berech­tigung einer solchen Kritik wird wohl kein Kundiger leug­nen und es ist kein Zufall, daß diese Kritik insbesondere von den Rittern ausging. Diese hatte in der Zweiten Kammer lange Jahre hindurch Gelegenheit, die hohe Bedeutung einer einwandfreien Führung der Geschäfte und einer sicheren und erfolgreichen Leitung der Ver­handlungen kennen zu lernen. Wenn nunmehr von dieser Seite die hier gewonnenen Maßstäbe auch in der Be­urteilung der Geschäftsführung des Grafen Rechberg an­gelegt werden, so ergeben sich hier Mängel, die auch bei der größten Nachsicht nicht immer übergangen werden können. Man stellt an den Präsidenten der Ersten Kam­mer, wo die eigentlichen Parteigegensätze nicht in die Er­scheinung treten, gewiß nicht die hohen Anforderungen, die an den von der Volkskammer erwählten Präsidenten zu stellen sind, aber ein gewisser Befähigungsnachweis ist immerhin erforderlich. Einen imponierenden Eindruck macht es gerade nicht, wenn der Präsident einer solchen Körperschaft beispielsweise fast regelmäßig daran erinnert werden muß, daß Abstimmungen vorzunehmen sind. Es ist auch nicht das Kennzeichen einer sicheren Geschäfts­führung und Autorität, wenn der Präsident einen Redner ersucht, zunächst nur zu Ziff. 1 eines Artikels zu sprechen, da man diesen zunächst erledigen wolle und wenn dann dieser Redner mit dem Anfügen, andere Redner hätten ebenfalls zu Ziff. 2 gesprochen, um die Weisung des Prä­sidenten sich nicht im geringsten kümmert und es diesem dann auch so recht ist. Mit dieser Art der Geschäfts­führung war in der Ersten Kammer vor ihrer Erneuerung ganz gut auszukommen. Nachdem aber dieser Körper­schaft auch Männer mit langjähriger parlamentarischer Erfahrung zugesellt worden sind, konnte darauf gerechnet werden, daß den hier offensichtlich obwaltenden Unzuläng­lichkeiten mit kritischen! Ernst entgegengetreten wird.

Bor» würltembergifchen Schnlelerrd. Bei der Beztiksschulversammlung des Welzhermer Bezirks wurde festgestellr, daß durchschnittlich auf einen Lehrer 75 Schüler kommen Wegen Lehrermangels sind zurzeit 5 Schulstellen unbesetzt. An einzelnen Orten bestehen in Hinsicht auf die Schülerzahl unglaubliche Verhältnisse. In Hellershof kommen auf 1 Lehrer l48, in Aichstrut 135, in Täferrot 126, in Vorderstemenberg 114 Schüler. Im Schulbericht des Bezirks Ludwigsburg mußte festgestellt werden, daß wegen Lehrermangels am 1. Mai vier Klassen nicht besetzt waren und daß es immer noch eine Reihe stark überfüllter Schulklassen gibt; 12 haben noch 90 und mehr Schüler.

Das Thermometer und die Schweinepreise. Der Beob. schreibt: Was wir im Frühjahr vorhersagten, ist eingetroffen. Sofort mit Eintritt der heißen Witter­ung sind die Schweinepreise in die Höhe gegangen. Sie , stehen heute bis um 15 Pfg. per Pfund Schlachtgewicht ' höher als vor einigen Wochen. Natürlich haben die Metz­ger ausgeschlagen, was man ihnen nicht übel nehmen kann, wenn auch die Bemerkung gestattet sei, daß sie im Auf­schlagen hurtiger sind als im Mschlagen. Der Preisauf­schlag der fetten Schweine vollzog sich fast so rasch wie der Uebergang Heuer vom kalten zum heißen Wetter. Letz­teres ist die Ursache der Preissteigerung. Der Transport fetter Schweine auf größere Strecken ist gefährlich und un- lohnend bei der Hitze und wird deshalb unterlassen. Da­mit haben aber die Schweirremäster in Norddeutschland ge­rechnet und ihre schlachtreife Ware vor dieser Zeit auf die Märkte, speziell auch auf die süddeutschen, geworfen. Es wird anzunehmerr sein, daß im Norden größere Men­gen Schlachtschweine zurzeit nicht vorhanden sind. Da­rauf lassen die Notierungen norddeutscher Märkte schließen. Bei uns ist eher Mangel als Uebersluß an Schlachtschwei­nen. Das Frühjahr über standen die Ankaufpreise der Milchschweine nicht im richtigen Verhältnis zum Ver­kaufspreis der Schlachtschweine, so unterblieb größere Einstellung. In vielen Gegenden des Landes fehlte auch das Geld zum Einkauf von jungen Schweinen. Mehr fehlte noch das Futter. Alle Futtermittel sind durch Zoll verteuert, und die un- oder niederverzollten Futtermittel ersetzen bei der Schweinezucht den Mais nicht, sind natür­lich auch gestiegen durch die anderen. Und weil die Herbst- aussichterr wieder mager sind, die Obsternte fast ganz fehlt, mußte bei vielen Kleinbauern des Landes, speziell auch in Weinbaugegerrden, das Kaufen von Futtermitteln auf Kredit unterbleiben, weil die Möglichkeit der Zahlung fehlte. So wird der hohe Preis der Schweine und des Schweinefleisches keine vorübergehende Er­scheinung sein, sondern sicher bis zur kalten ! Jahreszeit airhalten.

Backnang, 30. Juli. Für den 49. Verbands­tag der Württ. G e w er b e v er eiu e, der bekanntlich vom 31. August bis 2. Sept. hier stattsrndet, ist nunmehr das Programm ausgegeben worden. Am Samstag 31. Aug. findet nach einer Sitzung des Verbandsausschusses ein Bankett im Bahnhofhotel statt. Vormittags 10 Uhr be­ginnen dann am Sonntag 1. Sept. die Verhandlungen im Bahnhofhotel; es folgt ihnen ein gemeinschaftliches Mit­tagessen in verschiedenen Gasthöfen und ein Militärkon­zert im Garten des Bahnhoshotels. Der Montag d. 2. September ist der Besichtigung der Streichgarnspiunerei

1. F. Adolfs,, der Lederwerke L. Nebingerund des Schlacht­

hauses gewidmet. Hauptgegeustaud der Verhandlungen sind die Tarifgemeinschaften (Res.: Pros. Dr. Hu­ber, Sekretär der Handelskammer-Stuttgart; Korreferen­ten: Malermeister Breitenbach-Heilbronn, Schullehrer Massa-Vaihingen a. Fch_

In der Wagnersttaße in Stuttgart entstunden Mon­tag abend Streit- und Schlaghändel, tn deren Verlauf einem Packer die Oberlippe durchstochen würbe. In eurem

2. Fall, der sich >n der Metzstroße ereignete, wurde ein Wagner durch Messerstiche bedeutend, jedoch nicht lebens­

gefährlich verletzt Beide Täter sind tn Haft. Dienstag früh schlug der Blitz in den Ausschaltekasten der elektrischen Stromleitung der Straßenbahn an der Stöckachschule, sodaß das Kabel in Brand geriet. Arbeiter der Straßenbahngesellschast brachten das Kabel wieder in Ordnung.

Aus Reutlingen wird berichtet: Bei der Einfahrt des Berliner Schnellzugs spielte sich Dienstag früh aus dem Bahnhof ein entsetzlicher Vorgang ab. Die in den dreißiger Jahren stehende Frau eines früheren hiesigen Metz, germeistrrs warf sich unter die Maschine des Here in fahrenden Zuges und wurde gräßlich verstümmelt, so daß der Tod augenblicklich eintrat. ES wird angenommen, daß die Frau in einem Anfall von Schwermut gehandelt hat.

In Bietigheim wurde lt. N. Z. Montag nacht ein frecher Einbrüchsdiebstahl bei einem Landwirt verübt. Als er seinen Dienstknecht, der üngefähr um 12 Uhr nach Hause kam, hereingelassen hatte, zündete er noch in den Stall und entdeckte zu seinem Schrecken einen auf dem Melkstnhl sitzenden, mittelgroßen, besser gekleideten, ca. 30jähr. Mann, welcher aus den Zuruf, was er hier tue rasch Äavousprang, ohne daß er hätte dingfest ge­macht werden können. Bei weiterem Nachforschen fand man aus dem Platze stehend einen Kübel Wein, ferner unterwegs Rauchfleisch und Spuren von Kerzenlicht; auch hat er in Küche und Keller sonst noch gehaust, wo Eier und ähnliches vermißt werden.

In Neckargemünd machte der Metzgerbursche Hartenreich seinem Leben dadurch ein Ende, daß er sich eine zum Töten von Schlachtvieh verwendete Schlacht- maske umlegte und die Patrone anzündete. Das Ge­schoß durchschlug den Leib von einer Seite zur anderen, sodaß der gräßlich Verletzte alsbald starb.

In Rottweil hat man im Abort des Eisenbahn­zuges, der vorm. 11 Uhr von Emmendingen eintras, ei­nen Mann erschossen vorgefunden. Der Name des der Kleidung nach dem Arbeiterstande angehörenüen Ver­lebten ist nicht bekannt.

Aus Biberach wird berichtet: Bei der gestrigen Feuerwehrübung ist einem Steiger ein eigentümlicher Un­fall zügestoßen, während er an der Anstell-Leiter abstieg. Plötzlich platzte der auf dieser liegende Druckschlauch, der starke Wasserstrahl traf den Manu mit Wucht ins Gesicht und Augen und geblendet stürzte er 6 Meter tief ab. In demselben Augenblick wollten zwei andere Feuerwehrmän­ner einen neuen Schlauch anlegen, auf diese beiden stürzte nun der Fallende, der Sturz wurde dadurch gemildert, und alle drei kamen zum Glück mit dem Schrecken und einigen tüchtigen Quetschwunden davon.

In Dankets Weiler OA. Leutkirch schlug der Blitz in den Stall des Philipp Wiggenhauser, während man im Stall mit Füttern beschäftigt war. Zwei Stück Jungvieh kamen um. Der Stall, die Scheuer sowie das angebaute Wohnhaus brannten nieder. Die Lösch­arbeiten waren infolge Wassermangels sehr erschwert.

KertchtsjaaL.

Tübingen, 30. Juli. Bor der hiesigen Strafkam­mer kam dieser Tage eine Anklage wegen Erpressung zur j Verhandlung, welche ein charakteristisches Bild des Trei­bens gewisser Darlehensvermittler entrollte. Ein Psul- linger Geschäftsmann war von einem Reutlinger Darle­hensvermittler wegen Erpressung angeklagt worden; der letztere hatte für Vermittlung eines Darlehens von 300 Mark von dem GHchäftsmann sich 10 Proz. Diskont und außerdem eine Gebühr von Mk. 70 ausbedungen. Hin­sichtlich der Gebühr von 70 Mk. drohte der Geschäfts­mann dem Darlehensvermittler mit Anzeige bei der Staatsanwaltschaft, falls ihm diese Gebühr nicht erlassen werde. Daraufhin erstattete der Darlehensvermittler An­zeige wegen Erpressung. Der A. wurde jedoch freige­sprochen, nachdem der Staatsanwalt selbst Freisprechung beantragt hatte. Letztere geißelte hierbei mit aller Schärfe das gewissenlose Treiben des Darlehensvermittlers, wel­cher von einer Anklage und Verurteilung wegen Wuchers Nur deshalb verschont blieb, weil er die 70 Mk. tatsächlich nicht erhalten und nach erhobener Anklage auch nicht mehr beansprucht hatte.

Baden-Baden, 89. Juli. DerFr. Ztg" wird geschrieben: Die Bekundungen, welche ein hiesiges Fräulein Eisele nachträglich tn Sachen des Hau«Pro;esses gemacht har, sind ziemlich belanglos. Der Mann, den sie in die Droschke einsteigen sah, trug nämlich keinen falschen Bart uns das Einsteigen geschah auch nicht an derje­nigen Stelle, an welcher Hau in die Droschke eingkstiegen sein will. Fräulein Etsele erklärte selbst, daß sie an die Sache erst wieder gedacht habe, nachdem der Prozeß vorbei war, sie habe aber doch geglaubt, von ihr Kenntnis geben r zu sollen.

! Pforzheim, 30. Juli. Zur Hau-Affäre meldet i der Pforzheimer Anzeiger aus Baden-Baden, es sei nicht » wahr, daß in der Villa Molitor 4 Tage vor dem Mord ein Hund vergiftet wurde. Der Hund war in tierärztlicher Behandlung und ist erst 7 Monate nach dem Mord umge- standen.

Kunst und MEeulHatt.

Tübingen, 30. Juli. Den Doktorgrad der juristischen Fakultät hat sich der Abgeordnete Rechtsanwalt Friedrich Haußmarrn in Stuttgart mit einer Arbeit über:Irrtum" erworben.

»ud AoWsrvirt-Hütt

Lansfeu a. N., L9. Juli. An der Kammer; des Weinguts­besitzers DoÄrermann, Lausten, sind gefärbie Frühklevner zu sehen.

Vom Gäu, 32. Julr. Etwa» später als im Vorjahr beginnt Heuer die Gettcideerme Dieselbe wird mit dem Schnitt der Gerste im Laufe dieser Woche einsctzen und nächste Woche mit der Dinkelernte allgemein beginnen. Haber und Korn sind zur, so dag bei günstiger Witterung in jeder Hinsicht guter Ertrag erzickt wird.

Ulm, 3 . Juli. Die Maul- und Klauenseuche breitet sich in der bayrischen Nachbarschaft neuerdings wieder Weiler ans. So werden die Gemeinden Roth Bezirksamt New Ulm und Tiefenbach, Bezirksamt Jllertissen. heute als verseucht gemeldet.

AuS Franken, 3,. Juli. Die Feldmäuse verursachen ungeheuren schaden in den Getreidefeldern. Ganze Gerstenäcker sind so zerfressen, daß diese nur noch ihren Strohwert besitzen. Als Grund dieser Plage wird angegeben, daß in den letzten Monaten kein? stärkeren Regen nledergingen.