Stadt und Umgebung
* Als eine Ehrung in gewissem Sinne betrachten wir eS, daß unsere neuesten Theaterberichte z Z. in den Spalten der Nr. 29, Reise- nnd Feriennummer des „Ulk", welcher in Berlin herausgegeben wird, glänzen. Die Absicht des Gewährsmannes des „Ulk" ist es, wie er eingangs erwähnt, uns einfach ins Lächerle stellen zu wollen, ob ihm aber dies gelingt, möge in Anbetracht der Hinfälligkeit der Sache und der schnöden Bemerkungen, mit welchen der feine Mann umherschleudert, in Frage gestellt werden. In unseren Augen ist der „Ulk"-Arlikler nur eine ganz gemeine Seele und öffnen wir unsere Spalten an erster Stelle nur deshalb, um die wohlverdiente Rüge, zu dessen Erteilung wir uns ermächtigt fühlen, vollends zur Geltung zu bringen. Diesbezüglich haben wir zu erwidern, daß unser ständiger Theaterkritiker in Urlaub war, ferner ist eS nicht ausgeschlossen bei der derzeitigen Arbeitsüberhäufung, daß unsere Theater-Kritiken in einigen Worten oder Satzstellungen fehlgegangen sind, daß aber unsere Berichte sich ins Kilometerweite ziehen, ist eine Feststellung, die nur von geistig nicht ganz normalen Menschen in Betracht gezogen werden kann. Den Grund, Berliner Zeitschriften zum Raisonieren zu benützen, entdecken wir darin, daß der „Ulkschreiber" die Absicht hat, auch einer sehr „bedenklichen Sorte" von seinen Landsleuten sein für fachkundig haltendes Treiben zu zeigen. Wir konstatieren, daß uns die Zigeunersprache, die dem „Ulker" hübsch anweht, nicht gut bekommt, und erklären, daß es dem „Freien Schwarzwälder" nach wie vor ganz ferne stand, sich mit „unwesen"-treibenden Jnviduen in irgend eine Verbindung einzulassen, deshalb ist auch der Ausdruck „Unwesen" — wir kommen eventuell des Näheren noch zurück — in dieser Hinsicht hinfällig und können wir dem „Ulkschreiber" nur raten sich besserer Worte zu bedienen, um nicht wiederholt als Idiot gebrandmarkt zu werden. Wir finden es, da dem Berichte des „Ulkschreibers" jeder Humor fehlt, aber auch als lächerlich, eine Theaterkritik an den Pranger zu stellen; aus dem Ganzen spricht nur das vollständig Unsachliche seiner Kenntnisse und kommt einem die Vermutung nahe, daß es für ihn besser wäre die Mistgabel zu handhaben als die Presse mit seinem nichtswürdigen Gesudel fortwährend zu belästigen. Ueberhaupt wäre es viel zweckmäßiger seinen von Wahnsinn schon halb durchseuchten Hirnkasten als Heuscheune zu verpachten, er würde dadurch doch wenigstens der Landwirtschaft etwas zu Nutzen sein. Es ist gewiß nicht unser Prinzip in Sachen der Kritik Beeinslußung auszuüben oder selbe zu verwehren, aber gerade denjenigen Kritiker, welcher als ganz „Nasenweiser" auftritt und alle Leute hänseln will, den wollen wir auf die Finger klopfen, wir wollen ihn ins wahre Licht stellen als einen mit beiden Achseln schaffenden Wasserträger und als mit minderwertigen Charakter begabten Menschen. Wenn der „Artikler" vielleicht glaubt durch Heranziehung seines Landsmannes Lessing die volle Begründung des Spottes zu erhalten, so denken wir doch, daß er sich nicht auf das gleiche Niveau stellen wird, es wäre wahrlich viel zu viel verlangt. Es gibt sorgenfreiere Berufe und gedenken wir in erster Linie des „Ulkkritikers", für den wir uns bemühen werden, ein Engagement bei einem Kasperltheater zu erhalten, wo er entweder die Eigenschaft als Direktor ausüben oder wenn er hiezu nicht fähig wäre doch wenigstens den „Hanskasperl" markieren könnte und damit zugleich den Theaterkritiken aus dem Wege zu gehen
* (Achtung, Giftpflanzen!) Alljährlich um diese Zeit hören wir von Vergiftungsfällen durch Pflanzen, und meistenteils sind es Kinder, die denselben zum Opfer fallen. Was wissen auch solch kleine unschuldige Seelchen von dem furchtbaren Giftstoff, den dies oder jenes Gewächs, das ihr farbenfrohes Auge reizte und das sie ahnungslos zum Munde führen, in sich birgt. Selbst bei genauester Aufsicht und schärfster Kontrolle ist es den Erwachsenen, denen die Obhut der Kleinen anvertraut wurde, nicht immer möglich, ihre Pflegebefohlenen vor dem Abpflücken und darauffolgenden Verspeisen dieser oder jener verlockenden Frucht zu schützen und selbst wenn sie Gewißheit davon erhalten haben, daß ein Kind von einer Giftpflanze naschte, sind sie aus bedauerlicher Unkenntnis der geeigneten Gegenmittel nicht im Stande — falls nicht gerade ein Arzt zur Hand ist — das kleine unvorsichtige Geschöpf vor einem qualvollen Tode zu erretten Vielleicht tragen die nachfolgenden Zeilen ein wenig dazu bei, jenem Uebelftande abzuhelfen. In allen Fällen ist bei pflanzlichen Vergiftungen die Her beiführung eines kräftigen Erbrechens anzuempfehlen, das mit Leichtigkeit bewirkt wird, indem man dem Kinde einen Finger tief in den Mund steckt. Für gewisse Pflanzen gibt es auch spezielle Gegenmittel. So flöße man einem Kinde nach dem Genuß der Tollkirsche schwarzen Kaffee resp. Seifenwasser ein, lasse es nach dem Verzehren von Stechäpfeln oder Bilsenkraut Essig bezw. Zitronensäure trinken, wende gegen Nachtschatten kohlensaures Natron, gegen Wolfsmilch aber laue Milch an. Hat das Kind roten Fingerhut genossen, so gebe man ihm Essig, Wein oder schwarzen Kaffee; im ersteren Falle bewähren sich auch fette Oele sehr gut. Gegen Vergiftung durch Herbstzeitlose bilden reiner Blütenhonig, sowie Essig treffliche Mittel. Kaltwasserkompressen auf den Kopf sind bis zur Ankunft des Arztes, der auf alle Fälle zu Rate gezogen werden muß, zu empfehlen.
presse nur Unklares veröffentlichte. Redner rügte daS Vorgehen des „Enztäler", der es sich, namentlich in letzter Zeit, sehr angelegen sein ließ, Illusionen zu verbreiten, die gründlich genommen als hinfällig bezeichnet werden können. Redner sprach die Ansicht aus, daß sein heutiges Referat etwas dazu beitragen werde, daß der Schleier der Dunkelheit über diese Sache gelüftet werde und ging sodann zu dem Tema „Wasserversorgung der Stadt Stuttgart" über, welches wir als Fortsetzung in der nächsten Nummer näher behandeln werden.
Oessentliche Versammlung in Calmbach.
Das Wasserversorgungsprojekt der Stadt Stuttgart gab dem Vertreter des Bezirkes Neuenbürg, Herrn Landtagsabgeordneten Otto Wasner, Veranlassung, bei der am vergangenen Sonntag nachmittags 5 Uhr in das Gasthaus zum Bären in Calmbach einberufenen öffentlichen Versammlung zu erscheinen und eingehendes Referat hierüber zu eröffnen. Da der Herr Abgeordnete der nachmittags stattgefundenen Bezirkskonferenz beiwohnte, war es ihm erst möglich gegen V- 6 Uhr einzmreffen.
Den Vorsitz führte Jakob Fr. B o t t, Calmbach. Er erteilte nach Eröffnung der Versammlung zunächst Herrn Otto Wasner, zu einem über eine Stunde dauernden erschöpfend behandelten Referate das Wort. Derselbe führte u. a. aus, daß er jederzeit gerne bereit sei die Interessen sowohl des Einzelnen als auch der Gesamtheit aufs Wärmste zu vertreten und bedauerte, daß er als Abgeordneter des Bezirkes Neuenbürg in Sachen der Wasserversorgungsfrage der Stadt Stuttgart, die das ganze Enztal mit einzieht, sehr wenig Schaffungsmaterial aus seinem Bezirke zur Verfügung gestellt erhielt, daß vielmehr dem Abgeordneten Staudenmeier des Bezirkes Calw weitgehendstes Material in die Hände gelegt wurde und daß er von diesem sehr vieles von sachlichem Wert übermittelt erhielt. Er könne sich dieses Mißtrauen, daß gegen ihn herrsche, hauptsächlich nur darin erklären, daß die Bevölkerung von diesen Dinaen s"" wenig oder gar nicht unterrichtet war i>^
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