die Platzfrage entschieden sei, dann werde ein Preisaus­schreiben erlassen.

Dr. v. Kiene (Ztr.) betont, daß die Kommission gegen ein Doppeltheater sei. und an ihrem früheren Be- Schluß festhalte. Dies schließe nicht aus, daß das Schau­spielhaus in einer gewissen Nahe des Opernhauses errichtet vnd mit diesem unterirdisch verbunden werde. Diese Ver­bindungskosten würden dann aber nicht dem Staate zu­fallen.

Kap. 4, Kap. 5, Entschädigungen, Kap. 6 Pensionen, Mp. 7 Wartegelder und Kap. 8 Unterstützungen werden genehmigt. Eine Eingabe der invalidierten Landjäger und Stationskommandanten um nachträgliche Einrechnung der Präsenzzulage zum Jnvalidengehalt wird als durch die Beschlüsse zur Beamtenvorlage erledigt erklärt.

Zu Kap. 81: Präparandenanstalten, beantragt die Kommission, den Mehrbedarf von 20300 Mark für 1907 und von 33 700 Mark für 1908 zu außerordentlichen Prä- parandenkursen zu bewilligen, namentlich um dem Lehrer­mangel abzuhelfen. Der Antrag wird angenommen. Kei Kap. 108 Ständische Kasse, bedauert Keil (Soz.) das Nichtzustandekommen des Diätengesetzes. Das Kap. wird genehmigt, desgleichen Kap. 109 Allgemeiner Dis­positionsfonds. Zum Kap. 110 Leistungen an das Reich beantragt die Kommission, den Matrikularbeitrag auf 8334 717 Mark, gegenüber dem Etat weniger 115 283 Mark, festAlsetzen. Der Ausgleichungsbetrag für die Post- und Telegraphenverwaltung wird mit 2 697 015 Mark (we­niger 942 985 Mark) bewilligt. In Kap. 132: Ueberweis- ungen aus der Reichskasse und Anteil an der Reichs­erbschaftssteuer sind von der Kommission gleichfalls Aen- derungen vorgenommen worden, die genehmigt werden.

Zum Finanzgesetzentwurf ist Berichterstatter Dr. v .Kiene. Die Anträge der Kommission auf Geneh­migung werden ohne Debatte angenommen. Zur Ver­stärkung des Betriebs- und Vorratskapitals der Staats­hauptkasse wird die Höchstsumme der Schatzanweisungen, die ausgegeben werden dürfen, von 8 auf 20 Millionen Mark erhöht.

Zu einer Denkschrift über die Einführung von Wan - -erarbeits stätten in Württemberg beantragt Im­me ndö rfer/BK.) namens der Kommission für Gegen­stände der inneren Verwaltung, mit der Einführung sol­cher Wanderarbeitsstätten einen Versuch zu machen und zu diesem Zweck die in den Etat eingestellte Exigenz von je 20 000 Mark zu bewilligen. Der Redner erstattet unter Bezugnahme auf die Debatte vom 8. Mai ein eingehen­des Referat.

Dietrich (Soz.) äußert Bedenken gegen den Zwang zur Benützung bestimmter Wanderstraßen. Wanderscheine sollten nur von denen verlangt werden, die beim Betteln betroffen worden sind. Mehr als 3 Stunden Arbeit soll­ten in den Stätten nicht verlangt werden. Die ganze Einrichtung müsse in milder Form geschaffen und geführt werden. Unter dieser Voraussetzung stimme seine Partei der Exigenz zu.

Nachdem Jmmendörfer einigen Aeußerungen des Vorredners widersprochen hat, betont Röder (D. P.), daß alle Bedenken in der Kommission nicht beseitigt worden seien, daß es sich aber wohl empfehle, einen Versuch zu machen.

Finanzminister v. Zeyer begrüßt den Antrag der Kommission.

Schlichte (Ztr.) hält seine früher geltend gemachten BAcnken aufrecht. Auf die Bezirke sollte bezüglich der Durchführung der Wanderarbeitsstätten kein Druck aus­geübt werden. Der Kommissionsantrag wird angenom­men. Damit ist die Tagesordnung erledigt. Nächste Sitzung morgen vorm. 10 Uhr mit der TO.: Novelle über den Unterstützungswohnsitz. Schluß der Sitzung 6 Uhr.

Stuttgart, 23. Juli. Die Erste Kammer hat heute die Beratung des Kultetats zu Ende geführt. Bei Kap. 79, Technische Hochschule, wurde folgende Resolution be­schlossen: Die Regierung zu ersuchen, geeignete Einricht­ungen zur höheren Ausbildung für den kaufmännischen Be­ruf an der Technischen Hochschule in Erwägung zu ziehen. Abweichende Beschlüsse gegenüber der Zweiten Kammer wurden nur in mehr formaler Hinsicht gefaßt. Auf Bei­tritt zu den Beschlüssen des anderen Hauses lauteten die Anträge der Kommission u. a. in Bezug auf die Stell­ungnahme betr. die Frage der Berechtigung zum Ein­jahrig-Freiwilligen Dienst als Voraussetzung für die Zu­lassung zur Baugeioerkschule. Hier .hat sich die Abge­ordnetenkammer im Einverständnis mit der Regierung bekanntlich auf den Standpunkt gestellt, daß die Forder­ung der Bautechniker, die Berechtigung zum Einjährigen als Bedingung für die Zulassung an der Baugewerkschule durchaus abzulehnen sei. Nur Schindler-Göppingen spricht sich für die Petition aus. Bei dem Kapitel, das von den Seminarien handelt, wandte sich Graf Uxkull gegen eine Aeußerung des Abg. Betz in der Abg.-Kammer; in dieser Aeußerung war von pietistischen Bestrebungen am Seminar Nürtingen die Rede. Kultminister v. Fleisch­hauer betonte, daß er seine Stellung zur Frage des Re­ligionsunterrichts in der Volkserziehung seiner Zeit in bestimmter Weise dargelegt habe und die einzelne Be­merkung des Abg. Betz habe ihm keine Veranlassung ge­geben, nochmals diese Frage aufzurollen. Am Schluß der heutigen Sitzung gab es sodann eine kurze Erörter­ung über Kunstfragen und die Frage des Denkmalschutzes und der Erhaltung der Naturdenkmäler. In der mor­gigen Sitzung kommen verschiedene Kap. des Finanzetats an die Reihe.

Aus Württemberg.

Eisenbahnvorlagen. Die volkswirtschaftliche Kommission, der Kammer der Abgeordneten setzte am Diens­tag die Beratung des Eiseubahirbaukreditgesetzentwurfes svrt. Andre (Ztr.) referierte über das Projekt Jsny- Seltmanns, nahm Bezug auf den mit Bayern abge­schlossenen Staatsvertrag, teilte mit, daß Bayern gegen­wärtig die Linie Kanrpten-Siebrazhofen baue und kam M dem Antrag auf Zustimmung. Der Antrag wurde ge­nehmigt, ebenso das Projekt Weikersheim-Creglingen, über welches Fischer (Ztr.) berichtete. Bei der Einführ­ung in den Bahnhof Weikersheim wurde der Variante a der Vorzug gegeben, weil sie billiger und auch aus sonsti­gen Gründen auch empfehlenswerter sei. An der De­

batte hierüber beteiligten sich äußer denk Berichterstatter der Äbg. Storz, der Ministerpräsident Und Präs, von i Fuchs. Damit war Art. 1 des Entwurfs erledigt. Art. 2 ' umfaßt die Borarbeiten für verschiedene Projekte, lieber I Buchau-Riedlingen referierte ,R«mb old-Gmünd ! (Ztr.) Die Linie rentiere zwar nicht, aber der Verkehr werde erleichtert. Redner kommt zu dem Antrag auf Zu­stimmung. Betz (Vp.) wendet sich gegen das Schmalspur­projekt, das dem Güterverkehr störend sei. Bei einer Be­völkerung von etwa 4000 Seelen sei auch der Personenver­kehr voraussichtlich nur gering. Rembold (Ztr.) schätzt die Zahl der in Betracht kommenden Bevölkerung höher. Storz (Vp.) hält es für einen Fehler, daß nicht ein zusammenhängendes System von Schmalspuren im Ober­land und der Alb bestehe. Er behält sich seine Entscheid­ung vor. Körner (BK.) ist mit den Ausführungen Rem- bold, Dr. Rübling (BK.) mit denen des Abg. Betz (Vp.) einverstanden. KrUg (Ztr.) glaubt, daß für diese Gegend eine Schmalspur genüge. Der Berichterstatter Rem- bold bleibt ans seinem Antrag. Ein Bertagungsantrag Storz wird abgelehnt. Nachdem noch Fischer (Soz.) V o g tz (BK.) für den Antrag gesprochen haben, betont Geh. Rat v. Balz, daß auch er kein Freund der Schmalspur sei, daß man sich aber da, wo sie bestehe, mit ihr ab- finden müsse. Für heute handle es sich nur um die Ko­sten der Vorarbeiten. Liesching (Vp.) ist auch ein Geg­ner der Schmalspur; aber normalspnrig rentiere diese Bahn überhaupt nicht. Dem Geh. Rat v. Balz erwidere er, daß die Kammer schon einigermaßen gebunden sei, wenn sie die Kosten Kn Vorarbeiten genehmige, sonst gehe es wie bei der Bahn Maulbronn-Sternenfels, wo das ganze Oberamt sich in Aufruhr befinde. Dr. Bauer (V.) ist ebenfalls ein Gegner der Schmalspur. Rem­bs ld (Ztr.) kann nicht glauben, daß der Personenverkehr so gering sein werde. Bei der Abstimmung wird der An­trag des Berichterstatters mit 8 gegen 1 Stimme, bei 2 Stimmenthaltungen angenommen, lieber Art. 3 erstattet Körner (BK.) Bericht. Nach seinen Anträgen werden folgende Ritten einstimmig bewilligt: Für Tübingen-Her­renberg 1 Mill. Mk. Für Kirchheim u .T. Weilheim u. T. 270000 Mk.; für Schorndorf-Welzheim 500000 Mark. Für Göppingen-Gmünd 600000 Mk. Der Art. 4, über welchen Storz (Vp.) referiert, wird nicht mehr vollständig zU Ende beraten, weil hier noch größere De­batten in .Aussicht zu nehmen sind. Um 1 Uhr wird ab­gebrochen und die nächste Sitzung aus Mittwoch mittag 3h2 Uhr vertagt.

Stuttgarter Bahuhofba«. Nun hat auch die volkswirtschaftliche Kommission der Ersten Kammer ihr Urteil z« den Stuttgarter Bahnhoffragen abgegeben. Auch sie hat zur Verlegung des Bahnhofs an die Schtllerstraße zuge- stimmt. Der Bericht deS Berichterstatters, Dr. Frhr. Kömg- Fachsenfeld, hebt zwar die Lichtseiten der Verlegung nach Cannstatt nachdrücklich hervor, doch erklärte sich die über­wiegende Mehrheit der Kommission dahin, daß sie diese Verlegung nach Cannstatt aus sachlichen Gründen für nicht gerechtfertigt erachte. Bet der Wahl zwischen Schloßstraßen- und Schtllerstraßenprojekt hat sich dann die Kommission für das Schtllerstraßenprojekt ausgesprochen. Als Hauptvorteile desselben betrachtet sie: 1. das wichtige Moment der er­leichterten Bauausführung; 2. der ausschlaggebende Faktor der Ersparnis von 12'/» Millionen Mark; S. die rationelle, übersichtlichere und weniger zersplitterte Lage der Zufahri- ltnten; 4. der leichter und wirtschaftlicher zu bewerkstelknde Rangier- und Lokomotlvdtenst für Personen- und Güterzüge;

Ein schwerer AN ko Mobilunfall hak sich in der Nacht vom letzten Sonntag auf Montag bei FeuerbüK ereignet. Etwa um 2i/s Uhr ist auf der Landstraße StnA gart-Lndwigsburg auf Markung .Feuerbach der 33 Jahre alte Schreiner Ahr. Hofer aus Leinzell, OA. Gmünd, der in Zuffenhausen in Stellung war, überfahren uüd getötet worden. Ob den Führer des Kraftwagens, ei­nen früheren Mirt von hier, eine Schuld trifft, steht noch nicht fest.

In Maichingen OA. .Böblingen ist der Weder Jakob Klauß infolge Fehltritts vom Heuboden auf kLe Tenne abgestürzt, wodurch er einen Schädekbruch, sowie einen Bruch des linken Schlüsselbeins davonkrug. Dtzr Verunglückte schwebt in Lebensgefahr.

In der Nähe von Vorderwettrr wurde der Schuhmacher Schwarzkopf von Rechberg von einem Radfahrer angefahren und umgeworfen. Schwarzkopf erlitt einen Schädelbruch, an dessen Folgen er noch in der Nacht gestorben ist.

In Biberach OA. Heilbronn ist der Landwirk Se­bastian Walter beim Abwerfen von Stroh infolge Fehl­tritts vorn sog. Obert auf die Tenne ab gestürzt, wo­durch er sich eine schwere Kopfverletzung, sowie eine solche des Rückenmarks und der Schulter zuzog.

In Tailfingen OA. Balingen entstand aus An­laß eines ausgebrochenen Brandes, welchem ein kleine Wohnhaus zum Opfer fiel, Nachts gegen 1 Uhr in der Hasenwirtschaft zwischen Hermann Bitzer, Trikotweber Und 2 Feuerwehrleuten Streit, welcher vor der Wirtschaft zu Tätlichkeiten ansartete. Bitzer brachte hiebei dem einen mehrere tiefgehende Stiche in den Kvpf, dem andern eine» Stich sin die Wange bei, welche durchstochen wurde und die Zunge noch stark verletzte. Der Täter welcher eben­falls geprügelt wurde, ist am Kopf verletzt in das Amts­gerichtsgefängnis eingeliefert worden.

u.

die größere Erwetterungsfähtgkett der Gesamtanlagen.

Wahlaufechtungeu. Die Legitimation S- kom Mission der Kammer der Abgeordneten bettet in der DienStagfitzung über die Wahlanfechtungen in den Be­zirken Nürtingen (Seger S.) und Geislingen (Herbster Z.). Auf Antrag des Berichterstatters Dr. Eisele wurde oie Wahl SegerS mit 8 gegen 1 Stimme für ungültig erklärt. Außerdem wurde einstimmig beschlossen, die Regie­rung zu ersuchen, dafür besorgt zu sein, daß sämtliche Ge­meinde« hinreichend geräumige Wahlurnen beschaffen. Die Entscheidung über die Wahl Hervstrrs mußte ausgesetzt werden, da sich eine Ergänzung der Beweiserhebungen als zweckmäßig erwies.

Stuttgart, 23. Jult. Die hiesige Handelskammer hat zur Frage der Errichtung einer Handels- Hochschule in Stuttgart folgende Resolution beschlossen: Die Handelskammer hält die Errichtung einer Handelshoch­schule tn Stuttgart für verfrüht. Dagegen erachrer sie es als geboten, die alsbaldige Einrichtung selbständiger Hochschulkurse, die vom Staat, Gemeinde und Handelskam­mern mit Kaufmännischen Vereinigungen gemeinschaftlich zu unterhalten wären, tn Anregung zu bringen.

Stuttgart, 23. Juli. Nach vorläufiger Durchzählung ist die Seelrnzahl die bei der Berufs- und Betriebszählung vom 12. Juni 1907 für Stuttgart festgestellt wurde, folgen­de: Ortanwesende' männl. 123 796, wetbl. 129 76S, zusam­men 235 482 Vorübergehend anwesende: männl. 3 287, weibl. 3 411, zusammen 6 689. Zusammen: männl. 126 995, z wetbl. 133187, zusammen 260 180. Etwa 500 am Zahl­tag auf dem Truppenübungsplatz Münstngen abwesende Garnisonsangehörige find dabet nicht mitgezählt. Bei der Zählung vom 1. Dezember 1905 hatte Stuttgart 249 296 Einwohner. Es hat also seither um 10 894 zugenommen.

Reutlingen. 23. Juli. Unter dem Vorsitz von Ma­lermeister Fischte, hielten heute nachmittag die Gewerbever­eine des AchalmgaueS, zu dem die Vereine der OberamtS- bezirke Balingen, Rottenburg, Tübingen, Reutlingen, Urach und Nürtingen gehören, ihre erste diesjährige Gauversamm­lung im Saale des Marchtaler-Hofes hier ab. Den Rechen- schaftsbericht über die Tätigkeit des GauvrrbandeS im letzten Geschäftsjahr erstattete Schriftführer Mitkelschullehrer Fausel. Daraufe folgt ein Vortrag von Handwerkskammersekrelär Frey tag-Remlingen überPreisver-inbarungen im Handwerk". Ms Ergebnis von Vortrag und De­batte gelangte Schließlich folgende Resolutton zur einstimmigen Annahme:Die Gauversammlung ver Gewerbevereine des AchalmgaueS anerkennt !die Notwendigkeit und Zweckmäßig­keit der Gründung von Pretsgemeinschaften im Handwerk. Sie empfiehlt den angeschloffenen Gewerbeoereinen, der Frage ihre besondere Aufmerksamkeit zu widmen und die Bildung solcher Gemeinschaften tunlichst im Anschluß au .die Gewerbe­vereine zu veranlassen und weiter zu fördern."

Paris, 24. Juli. Der Mörder Solleiand, der bekanntlich ein lljähriges Mädchen vergewaltigt und Umgebracht hatte, wurde zum Tod verurteilt. Ws das Urteil verlesen wurde, ließ die Frau des Verurteilten, die mit ihrem zweijährigen Kind aUs der Zeugenbank saß, ihr Kind fallen und stürzte auf ihren Mann zu, mit denn Riff-Ich muß hiese Kanaille umbringen!" Gensdarmen hielten hie Frau 'Zurück. Das Urteil wurde vom Auditorium mit lautem Beifall eutgegengenommen.

ArmS und Wissenschaft.

Gießen, 23. Juli. Die Eröffnungsvorstelt- Nng des neuen.Stadttheaters, eines in einfachem, aber äußerst schmucken Formen gehaltenen Baues, der

gr ößtenteils gus Spenden hiesiger Bürger

er richtet wurde, gestaltete sich zu einem gesellschaft­lichen, künstlerischen Ereignis für die Stadt Gießen. Oberbürgermeister Me cum hielt die Weihrede. Die Vorstellung bot unter Direktor Steingötters Leitung ein reichhaltiges dem festlichen Anlaß entsprechendes Pro­gramm.

Ei« Kloster-Skandal

wird aus Mailand gemeldet. Dort wurden in einem von Nonnen geleiteten Kinderasyl von mit der Aufsicht betraüeten Persönlichkeiten scheußliche Verbrechen an den Kindern verübt. Nach derVoss. Ztg." sind meh­rere Kinder an einer häßlichen Krankheit erkrankt. Die Vorsteherin Und mehrere Angestellte sind flüchtig, die Vizevorsteherin wurde verhaftet. Gegen mehrere Perso­nen wurden Haftbefehle erlassen. Wie der Erzbischof sest-- stellte, legten die Nonnen sich fälschlich den Titel sind das Gewand von Ordensschwestern bei. Unter dem Ver­dachte, sich an den Kindern vergangen zu haben, wurde in Turin ein angeblicher Priester verhaftet.

Nach demMessagero" machte der Mailänder Klv- sterskandal im Vatikan den betrüblichsten Eindruck. Der Papst sagte zum Majordomus Bisleti:Das fehlte noch gerade! Sie können sich vorstellen, was gewisse Blät­ter nun sagen werden!" Der Papst wird nach Beendig­ung der Enquete über die Seminarien eine strenge U n - tersnchung der Klöster anordnen.

Lande-pr-bukte«- Börse Stuttgart. Börsenbericht vom 2 L. Juli 1907. Endlich hat die Witterung einen sommer­lichen Charakter angenommen und sie scheint jetzt von einiger Dauer bleiben zu wollen. Dieser Umstand ist sür die Abwicklung der eben begonnenen Erntegeschafte von ganz erheblichem Nutzen, indem die zu erwartenden Mengen voll und ganz und nach den vorliegenden- dungen auch in durchweg guten Qualitäten zur Einheimsung gelangen dürften Diesem erfreulichen Stand der inländischen Een re sieht dir nicht minder günstige Nachricht gegenüber, daß d'e bezüglichen Ver­hältnisse iu allen Getreide produzierenden Ländern sich ged» ssert haben. Aus diesen Tatsachen ist im Wochentaus eine etwa» schwächere Ten­denz erwachsen. Nur die unerheblichen Bestände und dilpontvlen Waren lassen einen nennenswerten Preisrückgang nicht anikommen und da dt« Rheinfrachten infolge der Einfuhr und Verschiffung eng­lischer Kohlen gestiegen sind, so ist gegenüber der Vorwoche eine wescnrliche Verbilligung der Getrcidepreise nicht zu konstatieren. Aller­dings bleiben Säufer zurückhaltend und decken nur den drtnaendstcn Bedarf. Auf heutiger Börse liegen bereits Proben von neuem Kohl­reps vor, bereu Qualitäten befriedigten, doch ist wegen zu bohen Forderungen der Eigner ein Kauf nicht zur Anzeige gelaugt. Wir nolicren per. 100 Kilogramm frachtparität Siuttgart netto Eafsa je nach Qualität u. Lieferzeit: Wetzen württ.. - »iS 09 09 M., fränk. M bi». bayrischer 00 00-00.00,

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