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mit Erzähler vom E-chwarzwald.
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Amtsblatt für die Ttadt Mildbad.
verkündigungsblatt
der Agi. Korstämter wiidbad, Meistern, Lnzklösterte rc. mit
amtlicher ,<rremden!iste.
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AeuMkarrds Fluder mit Kße« und AfriL«
Bei einer Gesamteinfuhr nach Deutschland im Werte von 8022 Mill. Mark im Jahre 1906 sind aus Asien nur Waren im Werte von 640 und aus Afrika von 246 Mist. Mark gekommen; noch geringfügiger war der Anteil den diese beiden großen Erdteile an Deutschlands Ausfuhr haben: die Ausfuhr nach ganz Afrika erreichte nur einen Wert von 134 und diejenige nach Asien einen soMen von 340 Mill. Mark, während der Gesanrtaus- fnhrwert im verflossenen Jahre sich aus 6350 Mill. Mark stellte. Rur mäßig ist aÄch die Zunahme des Ausfuhrwertes gegen das Vorjahr: von der bisher noch niemals erreichten Gesamtsteigernng der deutschen Ausfuhr um 627 Mill- Mark entfällt auf den asiatischen Export ein Betrag von 11 und denjenigen nach Afrika ein solcher von 16 Mill. Mark. Die Einfuhr aus Asien hat allerdings um 105, der Import >aus Afrika mir um 19 Mill. Mark zugenvmmen.
Die Hanpthandelsländer auf dem asiatischen Kontinent sind B r i t i s ch-I n d i e n, China, Japan und N i ed er l an d is ch-In d i en; alle anderen spielen nur eine untergeordnete Rolle. Die Einfuhr aus allen diesen Ländern hat im verflossenen Jahre zum Teil recht erheblich zngcnommen; sie belief sich aus Britisch-Jndien auf 322 gegen 278, aus China auf 57 gegen 35, aus Japan ans 26 gegen 20 und aus Niederländisch-Jndien auf 142 gegen 110 Mill. Mark. Die Ausfuhr zeigt nur nach Britisch-Jndien eine nennenswerte Zunahme von 86 auf 102 Mill. Mark, nach Japan mir eine solche von 85 auf 88 (von 1004 und 1905 'allerdings von 58 auf 85), nach Nie- derländisch-Fndien von 30 aus 32 Mill. Mark. Die Ausfuhr nach China, die sich im Vorjahr noch von 53 auf 76 Mill. Mark vermehrt hatte, ist 1906 auf 68 Mill. Mark zurückgegangen. Diese Erscheinung muß mau wohl dem rapiden Wachsen des japanischen Einflusses in China zuschreiben, der sich hauptsächlich im Handel bemerkbar macht. In den übrigen Ländern Asiens, die für den europäischen Handel rn betracht kommen, spielt Deutschland keine besondere Rolle. Nach Französisch-Jndjen und nach Korea betrug die Ausfuhr noch nicht einmal je 1
Mill. Mark, nach Ceylon 2,2, nach Persien 2,1, nach den Wilippinen 5,0, nach Siam 5,2, nach Hongkong 6,8 Mill. Mark, Rritisch-Malakka ragt mit 10,2 Mill. Mark etwas darüber hinaus. Auch die Einfuhr aus diesen Ländern ist nicht von erheblicher Bedeutung, wenn sie nicht aus Malakka, Ceylon und Siam mit 83, 13 und 9 Mill. Mark etwas höher als die Einfuhr ist.
Von den Ländern Afrikas kommen für die Ausfuhr Aegypten mit 37 und Britisch-Südafrika mit A2,6 Mill. Ddark in erster Linie in Betracht; einen Rückgang bezüglich des lchteren Landes von 34,3 Mill. Mar? darf man vielleicht auf Rechnung der durch den südafrikanischen Zollverein eingeführten Zollbevorzugung Englands setzen. Die Einfuhr ist am stärksten aus Aegypten mit 65, aus Britisch-Weftasrika mit 56, ans Britisch- Südafrika mit 36, aus Algerien mit 16 und aus dem Kongoftaat mit 14 Mill. Mark; die Einfuhr aus den übrigen Ländern erreichte nicht einmal 40 Mill. Mark. Auch die deutschen Kolonien sind nur mit unbedeutenden Ziffern in der Statistik vertreten, wie folgende Zusammenstellung ergibt, bei der zu berücksichtigen ist, daß die Höhe der Ausfuhr nach Deutsch-Südwestafrika durch die Wirren und die dadurch bedingte Truppenansammlung zu erklären ist.
Ausfuhr Einfuhr
in Millionen Mark
Ostasrika
1906 1905
6,0 5,9
1906 1905 7,6 5,5
Südwestafrika
22,3
18,2
0,4
0,2
Kamerun
4,8
9,4
9,0
Togo
2,4
2,6
1,8
1,8
Kiautschou
0,2
0,2
3,9
7,9
Die Ziffern der Statistik gerade bezüglich Asien und Afrika lehren, wie unendlich ausdehnungsfähig der deutsche Handel notzh ist- Große Gebiete find bisher von ihm fast völlig vernachlässigt worden; nur in geringem Maße ist ein Fortschritt im letzten Jahre zu verspüren. Man kann sich des Eindruckes nicht erwehren, daß die deutsche Regierung wesentlich mehr für den Außenhandel tun könnte; die Vermehrung der Auslandsflotte und die wenigen Einrichtungen, die der Förderung des überseei-
Lin Mann kann nichts besseres besitzen als ein gutes, und nichts schlechteres als ein böses Weib.
S i ni o n i d c s.
MM
KM
Mrm de. ArrWmg ksMMt.
Roman »an Margarete Bödme.
Nachdruck veiiotc».
'" (Fortsetzung).
Fendell trat vor die Haustür und blickte eine Zeit- lang in den noch unaufhörlich niederrauschenden Regen hinaus. Er war verstimmt; die Teilnahmslosigkeit der Bauern hatte nicht erkennen lassen, ob seine Ansprache Eindruck gemacht hatte oder nicht, das Wetter hatte ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht mrd den Erfolg seiner Fahrt nach Wesselheim sehr in Frage gestellt.
Nach einer Weile trat er in den Flur zurück, öffnete aber in dem Wunsche, ein paar Minuten allein zu sein, die Tür an der dem SchankzimMd'^iNtgegengesetzten Seite und trat in den sogcnanrce.'l „Saal"' der Post, ein großes, sauberes Zimmer mit reingescheuMem Boden und grün- gestrichenen Bnchenholzmöheln. , Kaum hatte er die Tür hinter sich ins Schloß gedrückt, als diese noch einmal « geöffnet wurde mrd Kat' hineinschlüpfte.
„Ich darf dir wohl ein bissel Gesellschaft leisten, Jo- sep. Ja? Drüben sind sie alleweil in Anspruch genommen. Der Toni ist mit dem Patt in den Stall bei die Winterschwein gegangen, und die Milla schwätzt mit dem Schorschelohm . . ." Kat' lachte. Billa war eben daran, dem Schorschelohm ein paar hundert Mark für ihre Aussteuer als „vorausigss" Hochzeitsgeschenk abzuknöpfen. Nach ihrer — Billas — Ansicht war der alte Filz, der fremden Leute sein Hab und Gut vermacht hatte, zu dieser Abgabe einfach verpflichtet.
Kat' setzte sich neben Fendell aus die gepolsterten Wandbank und schob ihre Hand in seinen Arm.
„Is dir nich gut, Josep?"
Fendell seufzte. So recht extra war es ihm schon seit einigen Tagen nicht. Jetzt ärgerte er sich nebenbei über das stumpffinnige Volk, diese Wesselheimer. „Um die Hottentotten redt' man sich nun zum Lungenpfeifcr."
„Ach, mach' dir dock) nix aus die Dickkeppe! Gewählt
wirst du doch, Josep, ich weiß es;' drüber ist nur ein' Stimm'. Das Reichstagsdiplom oder wie es heißt —"
„Mandat —"
„Na ja, Mandat hast du so gut wie in der Tasche."
Fendell nickte. „Ich glaub's ja selbst. Aber man muß doch drüber aus sein. Rast ich, — rost ich. Red' ich nicht, so reden die Liberalen. Du bist noch die einzige, die mich versteht, Kat'. Der dümmste Streich in meinem Leben war der, daß ich dich nicht heiratete. Gott, nein, ioas hätten wir beide nur glücklich sein können."
„Aber ein Burgherr warst bei mir nit geworden, Josep . . ."
„Der Teufel hole die Burg", brach Fendell aus, „was ich nun schon seit Jahr und Tag für ein Hundv- leben führe, das ist ja rein nicht zu sagen. Solch eine verfluchte Ehe! Verheiratet sein und ooch keine Frau haben ..."
„Na, na, Josep. Versündig' dich nur nit. Die Eh' ist doch alleweil ein Sakrament. . ."
„Ja, aber ein Sakrament, das einem das Leben versäuern kann. Weißt, Kat', wenn ich dich nicht hätt' und meine Familie nicht, und wenn ich nicht dächt', cs könnt' eines Tages so oder so mal ein Ende nehmen, hätt' ich mir schon lang 'n Strick geholt und mich anfgeknüpft, das ist wahr, Kat' . . ."
„Jessesmarie! Sag doch so 'ioas nit, Josep . . ."
„Dann freilich denk' ich wieder: Trag's nur mit Geduld. Es wird auch wieder Frühjahr. Und wenn ich meine Frau dann anseh', die wie'n Schatten dahingeht, tut sie mir auch wieder leid. In ihrer Familie ist die Schwindsucht. Ihr Vater ist daran gestorben und nun wieder ihr Bruder. Und ich mein' halt, sie hätt' auch den Keim in sich. Laß sie den Winter mal überstehen und den März kommen —-. Ich bin nicht aber
gläubisch; aber ich halt' was auf Träume. Noch allemal, wenn in meinem Leben tvas Wichtiges passierte, Hab' ich's voraus geträumt. Und vor ein paar Nächten träumte mir, ich war' in der Kapelle vom heiligen Antonius, und auf dem Altar brannten drei geweihte Kerzen und eine Menge Kränze lagen auf dem Boden 'rnm. Das bedeutet eine Leich' im Hause. . ."
„Jesus, — wenn ich nicht beinah' dasselbe vorgestern Nacht geträumt hätte. J'ck wollt' nach schirmeck 'nauf, da kommt ein Leichenzug aus der Burg und den Berg hinunter. Und ich steh' wie festgenagelt mitten im Weg und kann nit weichen, und der Totenwagen kommt
1907 .
schen Verkehrs kestimmt sind, reichen dazu bei weitem nicht aus. Die deutsche Diplomatie müßte in ganz anderer Weise den Zwecken des Handels auf dem Deutschlands Stellung im Auslande in erster Linie beruht, dienstbar gemacht werden, als es jetzt der Fall ist; eine gründliche Reorganisation derselben wäre natürlich die Hanptvovaus- setzung.
AuvSschü«.
Der Einzug in Braunschweig. Am Mittwoch
Nachmittag um 2 Uhr ist das Regcntenpaar von Braunschweig, Herzog Johann Albrscht und Gemahlin, in Braunschweig feierlich eingezogen. Am Friedrich-Wilhelmsplatz hatten die Spitzen der städtischen Behörden und die Ehreiijnngfrauen Aufstellung genommen. OberbürgM meiftcr Retemayer hielt eine Ansprache, in der er auf das Vertrauen hinwies, das die Stadt dem Regenten entgegenbringe und es an landesväterlicher Fürsorge nicht fehlen lassen werde. Sodann begrüßte der Oberbürgermeister die Herzogin, für die sich ein weites Feld ersprießlicher Tätigkeit eröffne. Der Herzog dankte für die freundlichen Begrüßnngswvrte und den warmen Empfang der Residenzstadt, die ihn und feine Gemahlin aufrichtig erfreut hätten, doppell erfreut, weil der nicht leichten Herzens angetretene Einzug damit wesentlich leichter geworden sei. Der Herzog bat den Oberbürgermeister, der Stadt und ihren Bürgern seinen und der Herzogin wärinsten Dan! auszusprechen. Hierauf bewegte sich der Zug nach dem Schlöffe, wo zunächst Empfang der verschiedenen Deputationen stattfand. Später war Galatafel und Abends Festvorftellnng im Hoftheater.
Die amtlichen „Braunschw. Anz." veröffentlichen heute das regierungsamtliche Patent des Herzogs I o ha n n A l b r e ch t. Dasselbe Blatt veröffentlicht mich einen aus Anlaß des heutigen Regierungsantritts des Herzogs Johann Albrecht von ihm bekanntgegebenen Amnestie-Erlaß. Danach werden alle denjenigen Personen, gegen welche bis zum heutigen Tage wegen Uebertretnng auf Haft- oder Geldstrafe, oder wegen Vergehens auf Freiheitsstrafen von nicht mehr als
«MWWW»WMM»WWWWWWM>WWM«W»WAW»»M»»»EWW»SWI,
immer näher, und just wie er vor mir ist, wach' ich ans. Es war so grauslich, ich Hab' mich ordentlich geschaudert, und 's schlug grad' eins, als ich aufwachte. . ."
„Na, so ganz buchstäblich kann mau die Träumerei auch just nicht nehmen,", tröstete Fendell seine Freundin, „denn siehste, wenn meine Frau ünrklich stirbt, kommt ihn Leichenzug immer noch nicht den Berg hinunter. Die bleibt im Haus, unten im Keller, wo auch der Bruder beigesetzt ist. Ich freilich mvcht' mich bedanken, da unten in dem feuchten Loch zu faulen. . ., na, - reden wir von etwas anderem —." Und er lächelte und seine
Angen neigten sich wohlgefällig in das hübsche Gesicht mit dem blühenden Inkarnat auf den weichen Wangen und sogen sich fest an dem schön geformten .Hals der Witwe, der rosenweiß und schwellend aus dem spitzen Ausschnitt der enganliegenden schwarzen Taille aiifstieg. . . .
Na cheiner Weile fuhr das Paar erschrocken auseinander; sie hatten beide nicht gehört, daß die Tür ging, und wurden erst nun Schorfchelohms Anwesenheit gewahr, als der berühmte Eichenknittel vor ihnen auf dem Boden stützte. . . .
„Na-Krenzdonnerwetter . . . Gehiert det mir
zu dc Qnisselei nn de hohe Politik-?" rief Schorschel
ohm.
Fendell lachte etwas gezwungen. Die Ueberrumpel- ung seitens des malitiösen Alten war ihm um so unangenehmer, als seine Beziehungen zu Kat' in Aß- maunshansen und Umgegend ohnehin kein Geheimnis mehr waren.
Die Dunkelheit brach früher als sonst an. Während des Abendessens mußte die Lampe angezündet werden, weil man kaum die Hand vor den Augen mehr erkennen konnte. Der Patt äußerte seine Bedenken, ob bei der Finsternis und der Verheerung, die das Wetter wahrscheinlich angerichtet hatte, die Fahrt mit der Maschine „riskier- sam" sei. Wenn man auf seinen Rat hören wollte, bliebe man die Nacht in der „Post" und führe morgen früh mit Gespann nach Lachdietenbach. Toni stimmte Adam zu, aber Fendell lachte beide aus. Er habe schon andere Touren mit seinem Auto gemacht; wer bange sei, müßte dableiben, er selber fahre auf jeden Fall. Als Angstmeier wollte Toni auch gerade nicht gelten, zumal die beiden Frauen shch fürs Mitfahren entschieden, und s» ging, kurz nach acht Uhr die Heimfahrt tos.
(Fortsetzung folgt.)