Tie Tschechen stellen an die Spitze ihrer Forderungen die Autonomie des Landes Böhmen, eine Forderung, gegen welche die Deutschen bis zum äußersten zu kämpfen bereit find. Mit den tschechischen Forderungen sind aber identisch die Bestrebungen der Polen in Galizien, deren Erfüllung den p o l i t is che n T v d d e s rn th en j s ch e n V v l- kes bedenien würde und gegen solche sich die Ruthenen mir allen, in ihren Formen nicht oorauszusehenden Mitteln zur Wehr setzen und kämpfen werden. So sind die Polen und Tschechen Anhänger der Landesantv - nomie, dagegen die Ruthenen und Deutschen Anhänger der N at i o n a l a n t o n v mi e. Tie Sonderinteressen der Deutschen in den südlichen Provinzen können gewiß nicht viel an diesem Sachverhalt ändern. Die natürliche Folge davon kann aber nur die gegenseitige Annäherung der Deutschen nnd Ruthenen sein. Den Anschluß der Ruthenen an die Deutschen erachte ich für den einzig richtigen politischen Schritt der ruthenischen Politiker im neuen Parlament, und ich halte auch da« Zustandekommen desselben für eine leichte Lache, nachdem bekanntlich zwischen den Deutschen und Ruthe- nen keine Reibungsflächen bestehen nnd die ersteren dieses Bündnis nicht durch neuerliche Opfer erkaufen müßten, sondern durch Bereitwilligkeit, die Ruthenen zu ihren Rechten kommen zu lassen. Das letztere würde naturgemäß die Verringerung der polnischen Macht nach sich ziehen.
Tie von mancher Seite erhobenen Einwände über deutsch-rutbenische Gegensätze in der Bukowina sind nicht nur übertrieben, sondern sie entbehren größtenteils jeder Begründung. Hat doch in jüngster Zeit die Resoln- kution der Bnkowiner Ruthenen, darzufolge sie die ihnen von den Pohlen angebotene Ruthenisierung der Czer nowitzer deutschen Universität gegen den Verzicht auf die bestehende Universität, resp. Errichtung einer selbständigen ruthenischen Universität in Lemberg mit Entrüstung zurückgewiesen, den besten Beweis erbracht, daß das friedliche Zusammenleben der Deutschen und Ruthenen auch auf diesem kleinen Fleck, wo sie im täglichen Leben in Berührung kommen, möglich ist.
Auch in der russischen Duma haben die Ruth e n e n eine eigene Fraktion gebildet, den ukrai- nieschen Klub, dem bis jetzt 40 Abgeordnete angehören. Ter ikrainische Klub wird die Plätze zwischen der Arbeirsgruppe und den Kadetten einnehmen und stellt an die Spitze seiner Forderungen die S elb st'v e rw a lt- nng für die Ukraine.
Kai» Hndr der Kerero.
Pis jetzt hat man angenommen, daß die in der Schlacht bei Waterberg geschlagenen Hereros fast alle auf der Flucht in der Kalahari-Wüste verhungert und verdurstet sind, weil man vort eine Anzahl von Gerippen aufgefunden hat. Nach neueren Mitteilungen scheint aber doch ein großer Teil der Flüchtlinge auf englisches Gebiet entkommen zu fein.
Schriftsteller Franz Seiner in Graz, bereits bekannt durch seine Wanderungen im deutschen und britischen Südafrika und seine darauf bezüglichen Veröffentlichungen, kehrte Ende März d. I. von einer neuen Reise aus Südafrika zurück, wo er in der Zeit von 1005 bis 1907 von den Viktoriafälleu des Sambesi aus das Gebiet zwischen Sambesi und Okawango bereist nnd seine geographischen Arbeiten mit einer Durchquerung der zentralen Kalahari abgeschlossen hatte. Einem Borbericht der „Deutschen Kolonialzeitung" entnehmen wir folgendes: Im Ngamibecken und an der Ostgrenze von D e u ts ch - Sü dw est a fri ka traf der Reisende zahlreiche Hereros, die zum Teil auf der Auswanderung nach Transvaal begriffen waren, wo ihnen von der La- bour-Association in Johannesburg gegen Arbeitsleistung in den Goldminen Land und Vieh zugewiesen werden sollte. Die scharenweise Auswandernden befanden sich in gedrückter Stimmung und schauten sehnsüchtig dem nach Damaraland ziehenden Wagen nach. Viele wären in ihre Heimat zurückgekehrt, wenn nicht unter ihnen ungeheuerliche Geschichten über das ihnen im Fall der Rückkehr von den Deutschen bereitete harte Los verbreitet worden wären; trotzdem gelang es aber Seiner, einen Herero samt Fran mit zur deutschen Trnppenstation Oas zu bringen. Dem Reisenden gegenüber benahmen sich die Hereros teils unterwürfig, teils musterten sie ihn mit Blicken unversöhnlichen Hasses nnd leuchteten eines Nachts sogar mit Zündhölzchen in seinen Wagen, um zu sehen, ob er ein Engländer oder ein Deutscher sei. Die einzeln wohnenden Polizisten und Händlern wußten erbauliche Erlebnisse mit durchziehenden Hereroweibern zu erzählen, die sich abends ungerufen an den Wohnungstüren einfanden nnd nur mit der Peitsche zu verjagen waren. Bei Rakops am Botletle traf Seiner zahlreiche Hereros aus Omaruru, die nach Walfifchbai geflohen und unter Kapitän Michael nach Johannesburg gebracht worden waren; nach Ablauf ihrer Arbeitszeit in den Minen waren sie sämtlich nach Betschnanaland geeilt, um die deutsche Grenze zu erreichen und an dem Buschkriege in Tamaraland teilzunehmen: ein Teil diente bei den Batauana als Hirten. Tie einzeln oder gruppenweise im Buschwalde des Aanle- feldes sich hernm'treibenden Flüchtlinge werden von den zahlreichen Buschmännern schonungslos gemordet; so fand der Reisende zwischen Rietfontein und Gobabis einen noch wenig gebleichten Hereroschädel am Wege. Die zersprengten Hereros ließen sich daher von den an der deutschen Grenze sitzenden Grvßmännern Friedrich Ma- barero, Traugott und Justus Kawiseri in Haufen für die Transvaalminen anwerben.
Samuel Maharero, dem früher Makala mabele am Botletle, ungefähr 100 Kilometer östlich vom Ngami zur Niederlassung und als Sammelplatz für seine Leute zugewiesen worden war, mußte auf Veranlassung Kha- mas, des OberhänpAings der Betschuanen, sich nach Ts au, nördlich des Ngami, zurückbegeben. Seine Tochter kam hier an den Wagen des Reisenden, den sie für einen Engländer hielt, und pries sich als Wäscherin an; aus die abweisende Antwort hin klagte sie, ihr Mann sei tot (verdurstet!, sie müsse sich selbst ernähren und bekomme als Tochter Samuels von jedem durchreisenden Engländer ein Geschenk. Samuel selbst wohnt in einem ärmlichen Pon-
tok in Tsan unter unleidlichen Verhältnissen, da jene Hererokapitäne, die infolge von Zwistigkeiten lange vor dem Aufstande nach Tsan ausgewaudert und mittlerweile wohlhabend und einflußreich geworden waren, den alten Feind ihre Ueberlegenheit fühlen ließen und auch die übrigen Herero ihn mieden, da „er die Flucht ergriffen und sich in Sicl>erheit gebracht habe, als sein Volk noch kämpfte". So führt Samuel, zumal es mit dem Schnaps für ihn nun „kaija" ist, ein kümmerliches, gedrücktes Dasein — gehaßt, mißachtet nnd verarmt!
Mundschau.
Die deutsch-französischen Beziehungen. Für
den nachhaltigen Ernst, mit dem die auf die Beziehungen zwischen Deutschland nnd Frankreich bezüglichen Fragen in Paris zur Zeit behandelt werden, legt die Befragung hervorragender Deutscher durch französische Journalisten und die stets an hervorragender Stelle erfolgende Veröffentlichung dieser Interviews in den großen Organen Beweis ab. So veröffentlicht gegenwärtig der weit verbreitüte Petit Parisien" die Wiedergabe einer Reihe von Auslassungen deutscher; Politiker, zunächst res Herzogs von Trachenberg, des Kolonialdirektors D er n bürg und des Reichstagsabgeordneten Seniler, welch letzterer als der einzige von den bisher Befragten bezeichnet wird, der die mißstjmmende Note gebe. Eingeleitet werden diese Auslassungen mit einer Erklärung des Botschafters Jules Cambon. Auch die Reichstagsabgeordneten Naumann nnd Späh n, sowie der Präsident des deutschen Reichstags, Graf Stol - berg beteiligen sich an der Besprechung und äußern sich durchweg, abgesehen von Herrn Seniler, optimistisch über die fortschreitenden gegenseitigen guten Beziehungen.
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Der Etat des Reichskanzlers kommt morgen Mittwoch im Reichstag zur Beratung. Das sollte einen großen Tag geben, denn man erwartete vom Reichskanzler Aenßernngen über die aktuellen Vorkommnisse der auswärtigen Politik, über Rapallo, Cartagena und Gaeta. Doch Bülow scheint es vorzuziehen sich über Deutschlands Isolierung nicht auszusprechen. Folgende offiziöse Mitteilung kann man nämlich im Berliner „Lokal-Anzeiger" lesen: „Die Führer der größeren Parteien sollen beabsichtigen, morgen beim Etat des Reichskanzlers sich auf die Abgabe kurzer Erklärungen zu beschränken, während Fürst Bülow nur dann das Wort zu nehmen gedenkt, wenn der Gang der Debatte ihn dazu nötigen sollte. Das ausführliche Expos«, das Fürst Bülow in der großen Reichstagssitznng vom 14. November über die internationale Lage gegeben hat,; entspricht in seinen Grnndzügen auch jetzt noch der allgemeinen Situation. Eher läßt sich sagen, daß der p o l i t is che H o r i z o n t an einigen Stellen lichter geworden ist, als er es damals war."
Die Bestrafung der Majestätsbelerdigurigeu.
Der Gesetzentwurf betreffend die Bestrafung hat folgenden Wortlaut: Für die Verfolgung und Bestrafung der in den M 95, 97, 99, 101 des Strafgesetzbuches bezeich- uetkti Vergehen gelten nachstehende Vorschriften: Die Beleidigung ist ii u r dan n ans Grund der ZZ 95, 97, 99, 101 strafbar, wenn sie böswillig Und mit Vorbedacht begangen wird.
Tie Verfolgung tritt, sofern die Beleidigung nicht öffentlich begangen ist, nur mit Genehmigung der Lande s j u st i z v e r w a l t u n g ein. Für den Bereich der Militärstrafgerichtsbarkeit ist nur in Friedenszeiten die Ge- nchmig'nng Erforderlich und steht deren Erteilung vec Militärjustizverwaltung zu. Die Verfolgung verjährt in 6 Monaten.
Ist die Strafbarkeit nach Absatz 2 ausgeschlossen, so finden die Vorschriften des 14. Abschnittes oes Strafgesetzbuches Anwendung. — Tie Ir. Zt. bemerkt dazu: Der Entwurf entspricht in der Hauptsache den darüber gemachten Ankündigungen. Darnach soll die Anwendung her besonderen Majestätsbeleidigungsparagraphen auf böswillige und mit Vorbedacht begangene Majestätsbelei d i g- ungen beschränkt nnd bei nichtöffentlicher Beleidigung von der Genehmigung der Landesjustizverwaltung abhängig gemacht werden. Im Uebrigen soll die allgemeinen strafgeseHlichen Bestimmungen über Beleidigung D 185 bis 200 Str. O. B.) Anwendung finden, also auch me Stellung eines Strafantrages die Voraussetzung der Verfolgung fein. Der Entwurf bedeutet einen Fortschritt gegenüber dem bisherigen Rechtszustand und wird zur ÄindäMmung des Denunziantentums beitragen; eine durch- WteGende Reform über bietet er noch nicht, schon wegen des sehr ddutungsfähigen Begriffs der böswilligen Beleidigung. Man sollte grundsätzlich wenigstens überall die Stellung eines Strafantrags zur Voraussetzung machen, und es wäre am richtigsten, die besonderen Majestätsbc- leidigungsparagraphen zu beseitigen und einfach die allgemeinen Beleidigungsparagraphen auch auf den bisherigen Begriff der Majestätsbeleidigungen anzuwenden. 9tur dann bleibt das Verteidigungsrecht des Angeklagten in vollem Umfange gewahrt.
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Arbeitsnachweis nnb Eisenbahn. Vom 1. Mai
ab wird eine Fahrpreisermäßigung znm Zwecke der Arbeitsvermittlung nach folgenden Grundsätzen gewährt: 1. .In der 3. Klasse der Personenzüge werden zum halben Eilzugfahrpreis 3. Klasse befördert Personen, denen durch eine dem Verbände deutscher Arbeitsnachweise angehörende, von den Eisenbahnen anerkannte öffentliche oder gemeinnützige Arbeitsnachweisanstalt eine auswärtige Arbeitstelle vermittelt worden ist. 2. Die Fahrkarten zum ermäßigten Preis werden von den Fahrkartenausgaben gegen Vorlage eines von der Arbeitnachweisanstalt nach dein vorgeschriebenen Muster ausgefertigten Ausweises verabfolgt, in dem die Person des Arbeitsuchenden, die zu befahrende Strecke und der Reisetag angegeben und bescheinigt sein muß, daß den Inhabern eine Arbeitsstelle vermittelt worden ist. 3. Ter Ausweis wird von der Fahrkartenausgabe bei der Verabfolgung der Fahrkarte abgestempelt. Er ist bei der Fahrkarten- prüsiing vorzuzeigen und bei der Beendigung der Fahrt
mit der Fahrkarte abzngeben. 4. Für Reisen von weniger als 25 Kilonieter wird die Ermäßigung nicht bewilligt. Eine Bestimmung, nach welcher Reisende, die auf Grund ihrer Ausweise die ermäßigten Sätze genießen in die 4. Klasse verwiesen werden, ist wohl später zu erwarten, wenn erst eine Einigung aller deutschen Bahnen über diesen Punkt erzielt worden ist.
Hagss-KyrvmL
Berlin, 29. April. In der heutigen Sitzung des Bundesrats wurde über die Wiedervorlegung des Entwurfs eines Gesetzes betreffend die Sicherung von Baus»rderungen Beschluß gefaßt nnd dem Ausschußbericht über die Entwürfe eines Gesetzes über den Versicherungsvertrag, eines zugehörigen Ein- führnngsgesetzes nnd eines Gesetzes betreffend die Aender- ung der Vorschriften des Handelsgesetzbuchs über die Seeversicherung die Zustimmung erteilt.
Berlin, 29. April. Verschiedene Blätter melden, das deutsch-amerikanische H a n d e l s a b k v m -- m e n werde in den nächsten Tagen unterzeichnet, nachdem die erforderlichen Dokumente gestern ans Washington hier eingetroffen find.
Lübeck, 29. April. Der Senat nahm den Antrag der Bürgerschaft auf Erbauung eines Krematoriums an nnd beauftragte die Bandepntation mit der Ausarbeitung der Pläne. Tie Bürgerschaft ersuchte oen Senat um Maßregeln zur Bekämpfung der Säuglingssterblichkeit.
Schwerte, 29. April. Bei einem von sogenannten wilden Turnvereinen veranstalteten Turnfest kam es zu großen Ausschreitungen. Auswärtige Turner, die sich bei der Preisverteilung benachteiligt glaubten, feuerten mit Revolvern auf die Preisrichter, von denen mehrere verletzt wurden. Nachts verübten die Wütenden in der Stadt allerhand Unfug, zerstörten die Krone eines Neubaues nnd stahlen einen Automaten, den sie in den Wald schleppten, erbrachen und seines Inhalts beraubten.
Wiesbaden, 29. April. Der Kaiser hat sich entschlossen, bereits am Mittwoch, den 8. Mai, nachmittags halb 6 Uhr hier einzutreffen nnd 11 Tage in Wiesbaden zu verbleiben. Die Einweihung des neuen Kurhauses findet am 11. Mai statt.
Karlsruhe, 29. April. Vom 1. Mai an tritt in Mannheim ein neugegründetes freisinniges Parteisekretariat für Baden ins Leben. Parteisekretär ist Dr. Gerard, der demnächst aus der Redaktion der „Neuen Badischen Landeszeitung" ausscheidet. — Zum Oberdirektor des Wasser- und Straßenbaus als Nachfolger des Freiherrn o. Bodman dürfte Geheunrat Krems ausersehen sein.
Konstanz, 28. April. Nach einer Mitteilung des Engeren Ausschusses wird der Parteitag der Deutschen Volkspartei im September hier stattfinden.
München, 29. April. Der katholische Pfarrei- Gr anding er, der am Samstag seine Kandidatur zurückgezogen nnd dadurch den Spott der Zentrumsblätter über die Liberalen entfesselt hatte, hat gestern die liberale Landtagskandidatur für den Wahlkreis Naila endgültig angenommen.
Paris, 29. April. Der König von Belgien, der gegenwärtig in Paris weilt, stattete dem Präsidenten Fallt er es und dem Minister Pichon Besuche ab.
Paris, 29. April. Mehrfach verlautet, Minister Pichon habe dem heutigen Ministerrat das Antwortschreiben des marokkanischen Ministers des Aeußern vorgelegt. Es heißt, das Schreiben gebe zwar dem Wunsche nach Verständigung Ausdruck, biete jedoch keine hinreichende Genugtuung betreffs der von Frankreich geforderten Absetzung des Paschas von Marakesch und der Bürgschaft für die Aufrechterhaltung der Ordnung an der algerisch-marokkanischen Grenze. Pichon habe erklärt, Frankreich müsse seine Forderungen vollständig aufrecht erhalten.
Warschau, 29. April. Das Militärgericht hat den deutschen Reichsangehörigen Osten wegen Zugehörigkeit zur revolutionären Militärorganisation zu vierjähriger Zwangsarbeit verurteilt.
Sydney, 29. dlpril. Der deutsche Wahlkonsul in Christ church (Neu-Seeland) Herr KiPPenberger ist gestorben.
Ein Angebliches Ehepaar ans München ließ sich in mehreren Ulmer Seidenwarengeschästen Stücke von Seidenstoffen vorlegen, Und während die Frau auswählte, ließ der Mann unter seiner Mantelpelerine ganze Stücke Stofs verschwinden. Bei seiner Manipulation wurde das Paar aber abgesaßt Und verhaftet. Es hat sich nun herausgestellt, daß das Tiebespaar ein Reisender Ms München Und eine Bäckersfrau von dort solche Diebstähle auch schon in anderen Städten ausgeführt hat.
JU Sieker bei Bielefeld stürzte ein Bogen der int Ban begriffenen Kirche ein. Fünf Arbeiter wurden f chwer verletzt, einer ist tot.
Am letzten Samstag wurde in .N erlin an der Ecke der Frankfurter Allee nnd der Niederbarnimerstraße ein O mnib ns kutscher, der sich in einen Straßentumult gemischt hatte, durch den zwei Kriminalbeamte von Burschen scharf bedroht wurden, von einem der Beamten erschossen. Der Schuß wurde dadurch herbugcführt, daß der Beamte im Augenblick, wo er die Waffe zog, einen Hieb über den Arm erhielt und unwillkürlich losdrückte.
Ein Angestellter der Depositenkasse der Bank für - H andel Und lJndnstrie iikBerli n ist mit 36 000 Mk. slüch- ^ tig gegangen. !
In Hirschberg (Schief.) wurde der frühere Fleischer, jetzige Arbeiter Hermann Somm e r unter dem dringenden Verdacht verhaftet, seine Ehefrau getötet zu haben. Die Sommerschen Eheleute waren beide stark dem Trunk ergeben nnd Streit und Prügeleien waren bei ihnen auf der Tagesordnung. Samstag Mend gegen 8 Ahr hörten die Hausbewohner wieder lauten Streit in der Sommerschen Wohnung. Die Frau schrie und röchelte sehr stark, daiiu war Überfalles ruhig. Sommer ging fort. Heute Morgen sahen Leute die Frau Sommer vollständig an- gezogcn tot auf dem Fußboden der Stnbe liegen. Som-