sal, sondern durchs Laitelsbachtal herabgehen 'und sich enk- lang den Gehängen des Rotenackers bis zur Enzmündung bei Unterriexingen hinziehen, dann dem Enztal, aber in räumlicher Entfernung vom Flusse bis gegen Oberriexingen, wo der Bahnhof an den Häbdenberg zu stehen käme, folgen und in ziemlich gerader Linie Enzweihingen erreichen. Die Gesamtlänge beträgt nicht ganz 20 Kilom. Die Kosten sind auf etwa 1 800 000 Mk., das ist der Kilometer etwa 05 000 Mk. berechnet. Hiervon sollen von Gemeinden, Privaten und eventl. von öffentlichen Beiträgen etwa 800 000 Mk. aufgebracht werden, eine sehr hohe Summe, welche die an das Projekt geknüpften Hoffnungen einigermaßen herabstimmen dürfte. UebrigeHs soll in Bälde eine Hauptversammlung einberufen werden, in welcher die Angelegenheit weitere Klärung finden wird.
In Eßlingen wurde« infolge Vergiftung durch Köhlengase 4 Schüler im Gymnasium bewußtlos. Mit Hilfe
wurde die Ursache, daß L'Estocq sich nicht länger halten ' konnte, und Thorn zuletzt doch in französische Hände fiel. I
Der Oberbefehl bei den Russen lag in den Händen des intriganten und eiteln Generals Bennigsen, eines Mannes, dessen Kriegspläne der genügenden Klarheit entbehrten. Von den Generälen der russischen Armee sind außer ihm zu nennen der Fürst Bagration und Barclay de Tolly; auf preußischer Seite ergänzte Scharn- horst's Genie die Fähigkeiten L'Estocg's, bei dem sich das Alter schon stark bemerkbar machte. Ihnen gegenüber stand Napoleon's Armee unter Führung des Kaisers und seiner berühmten Marschälle Ney, Soult, Augereau, Murat, Davout und anderer. Wäre es auf sie allein angekommen, so wäre der Ausgang des bevorstehenden Kampfes wohl kaum zweifelhaft gewesen. Aber Napoleons Truppen bedurften der Ruhe; es war unmöglich, von ihnen noch die Elastizität zu verlangen, die sie gebraucht hätten, um den Bewegungen der Ver-
deS auf der Polizeiwache oufdewahrten Sauerstoffapparats ^ am veu «e-oeguugen oer Her
der Feuerwehr konnte der Arzt die Schüler wieder zum ' bundeten durchweg wirksam entgegen zu arbeiten. Zur
Bewußtsein brt*aen.
In einer Wirtschaft in Nürtingen hat ein unbekannter Mann mit etwa 30 Jahren dem Wirt einen Geldbetrag weit über 600 Mk. gestohlen. Erst in den Abendstunden entdeckte der Wirt den Diebstahl.
In Merklinge n OA. Leonberg brannten nach dem „Leonberger Tagblatt" Sonntag Nacht 4 Doppelscheuern nieder. Zweifellos liegt wieder Brandstiftung vor. Es ist dies in kurzer Zeit der 4. Brand.
Ans Göppingen wird berichtet: Infolge einer bedauerlichen Unvorsichtigkeit beim Hantieren mit einem geladenen Revolver in seinem Wohnzimmer, entlud sich die Waffe des Bauern und Gemeinderats Friedrich Beller. Das Geschoß drang seiner 43 Jahre alten Frau, Mutter van acht Kindern, in den Unterleib und verletzte sie sehr schwer. Der Ehemann soll über das Unglück, das- seine Familie betroffen, untröstlich sein.
Aus U l m wird gemeldet: Der Chorist Richard beim dortigen Stadttheater hatte sich vor einigen Wochen von dort entfernt, kanr aber vor wenigen Tagen wieder nach Ulm und bat beim Direktor des Stadttheaters wieder km
Verstärkung — besonders auch zu der Belagerung von Danzig — zog der Kaiser Rheinbundtruppen heran.
Hätten die Verbündeten alles, was beim französischen Heere vorging, klar beobachten und beurteilen können, so wäre es zu ihrem Vorteil gewesen, ihrerseits die Offensive zu ergreifen. Durch allerlei Mißverständnisse aber kam es, daß diese, die doch im Felde bekanntlich allemal die besseren Aussichten hat, den Franzosen förmlich aufgedrä;ngt wurde.
Anfang Februar 4807 begann Bennigsen den Vormarsch um die ostpreußischen Seen herum gegen die Stellungen des' linken französischen Flügels, um den
Vermischtes
Ei» Mord irr Berlin.
Berlin wurde in der Nacht zum Sonntag ein Mädchen Namens Elisabeth Michaelis in einer Laubenkolonie in der Prenzlauer Allee mit durch schnitte- ".en Pulsadern tot aufgefunden. Ihr Bräutigam, ern Beamter der Wach- und Sch ließ gesellschaft, Paul W a l d e ck, wurde als des Mordes verdächtig verhaftet. Er ist ein jähzorniger Mann, der das Mädchen jüngst so grob behandelt hatte, daß es die Verlobung rückgängig machen wollte. Nach seiner Darstellung wollten die beiden gemeinsam in den Tod gehen und hatten sich die Pulsadern geöffnet; dann sei es ihnen kalt geworven, und auf dem Wege zur Wohnung sei das Mädchen zu Boden gestürzt und verblutet, während er selber von einem Privatwächter, dein die blutbesuüelte Kleidung auffiel, verhaftet wurde.
Ei» italieuischer Graf alS Schwindler und Betrüger.
Ein italienischer Graf wurde in Berlin auf Veranlassung Einiger Juwelenhändler verhaftet und dem Untersuchungsrichter vorgeführt. Graf Giuseppe L., der die Tochter einer bekannten Berliner Familie geheiratet hat, wohnte mit seiner Frau, einem sechs Monate alten Sohne, einer Amine, einem Fräulein und Dienerschaft seit Ende November v. I. in einem vornehmen Hotel im Westen, wie früher in Italien und Paris. So lebte er auch hier auf großem Fuße, zwei bis drei Automobile standen immer zu seiner Verfügung. Aber die Art und Weise, wie er sich die Mittel zu einer solchen Lebenshaltung verschaffte, waren ebenso ungewöhnlich^ wie bedenklich. Er bezahlte alles, was er
ihm gingen 13000 Mann preußischer Truppen. Ein Glücks zufall wollte, daß ein Brief Napoleons an Bernadotte, worin der Plan des bevorstehenden Kampfes auseinandergesetzt war, durch Kosaken aufgefangen wurde. So konnte Bennigsen seine Maßnahmen danach treffen.. SeinNäch- i stes war, daß er die Vereinigung mit L'Estocq anstrebte, l der für den Schutz Königsbergs bestimmt war. Als er ^ ...... ^ » r diesen Zweck nicht erreichte, warf er sich, während L'stocq
Aufnahme. Da chm dieie nrcht gewahrt wurde, erhäng- ß ^ g. Februar angegriffen wurde, nach Preußisch-Eylau.
te er srch r.i „goldenen Pflug. . Dort entwickelte sich in der Stadt und ihrer Umgebung
-z am 7. der furchtbare Kampf. Er begann mit einer von
den Russen eröffneten furchtbaren Kannonade. Bennig- H sen mußte Eylau räumen, nahm es und verlor es wieder. Die Stadt ging in Flammen auf.
Der 7. Februar verging, ohne eine Entscheidung zu bringen. Am folgenden Morgen entbrannte der Kampf schon in der Frühe unter fürchterlichem Blutvergießen. - Das Corps des Marschalls Augereau, das seinen An
Festungen Grauden^und Danzi^Entsatz zu bringen.^ Mit kaufte, mit Schecks auf Societe generale in Paris, und
jedermann glaubte, daß er dort ein großes Guthaben
AerrchtLftm!.
München. Hier wurde nach der „Psycholog, neu- rolog. Wochenschrift" ein 15jähriger Junge, der sich wiederholt mit Schulmädchen vergangen, zu 14TagenGe- fängnis verurteilt, obwohl der Psychiater Gudden ihn als unzurechnungsfähig und dem Kretinismus
verfallen begutachtet und der Staatsanwalt daraufhin selbst f ^ ^ den'rechwn mlge?der^ffen7i^ die Anklage zurückgezogen hatte. Das Gericht schloß sich - «nff Wn d ^ ^ten FlugA
jedoch dem Gutachten des Pfarrers an, der den Jungen als intelligentesten Schüler und als zurechnungsfähig bezeichnet hatte.
Newyork, 4. Febr. In dem Prozeß gegen den Millionär Thaw wegen Mordes beschränkte der öffentliche Ankläger die Beweisaufnahme auf die Tatsache des Mordes und ließ das Motiv dahingestellt. Die Ver-
von einem plötzlich eintretenden Schneesturm überrascht und verhindert, die eingeschlagene Richtung festzuhalten. Statt an sein beabsichtigtes Ziel geriet es vor das Zentrum der Russen, die den Sturm im Rücken hatten und jede Bewegung, des Feindes beobachtend, ihm mit verheerender Gewalt einen solchen Empfang bereiteten, daß fast das ganze Corps Augereau aufgerieben wurde. Der Marschall selbst wurde verwundet; er kehrte spä-
Ratur seiner Tat nicht gekannt und seit drei Jahren White nachgestellt.
Dfe SHlaHt bei AkeiWH-Kyla«
(7. und 8. Februar 1807.)
Bon Dr. O. Doerinq (Dachau).
,Ein Schlachten war's, nicht eine Schlacht zu nen- das furchtbare Ringen der Völker vor hundert
zogenheit zu leben. Die Trümmer seines Corps wurden aufgelöst und in der übrigen Armee verteilt. — Mittags i Uhr griff Davout in den Kampf ein, der dadurch ein verändertes Aussehen erhielt. Wenige Kilometer von Preußisch-Eylau liegen vier Dörfer, die mit einander ein auf der Spitze stehendes schräges Viereck bilden: an der Südspitze Klein-Sausgarten, wovon nördlich ein Birkenwald liegt; an der nördlichen Spitze Kutschitten, westlich und östlich Auklappen und Lampasch. Um dieses Terrain entwickelte sich der Kampf. Bennigsen wurde durch den von Sausgarten kommenden Davout wiederholt zu-
daß Davout, aller Anstrengung ungeachtet am Abend E wieder nach Sausgarten zurückgeworfen war. Die Schlacht hatte den Kaiser Napoleon selbst, der seine Aufstellung
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LÄ Essens,-°b-wir,.;
klar darüber, daß der Rückzug der Preußen und Russen — dieser Rückzug, dessen Ursache, niemand verstand —
ihm zum Nutzen und Heil war, denn der Sieg war am . ^ - ^ Kirchhofe genommen hatte, in die größte Ge Abend des 8. F^ruar au s^ ^ gebracht; nur Murat's Unerschrockenheit verdankte
Und die französischen Truppen waren aufs tiefste er- j si- v Rettüna Bis zum Abend zoa sich der Kamm schöpft. Wer hätte sagen können, ob ern erneuter Kamps 7 lerne menung. -ors zum noeuo zog ircy oer uamps
« die völlige Niederlage der Franzosen gebracht hätte. ! h"! «och nn Finstern ward werter gefochten. Ney ge-
I ^ c -o > o_^ > (äug es daber noch ernrgen Erfolg zu errrnqen. Brs
Und Napoleon war zufrreden und wußte wohl, warum , ^Mitternacht blieben Russen und Preußen auf dem
er dre Abzrehenden Nicht verfolgt. , ! Schlachtfelde, dann kam Bennigsen's unbegreiflicher Be-
Dre Schlacht ber Eylau bewies daß Preußen noch ! ^ Abmarsch. Eine „Sünde und Schande" nannte
nrcht verloren war; sie ^r nach der Trübsal von Jena . ^arnhorst diese Tat mit Recht. Denn so fiel der Er- und Auerstatt das erste Zerchen der Wredererhebung des f , ^ Kampfes den Franzosen zu die nicht unter-
dessen Kraft Mp-leon ,n- ,mm°- --brachen zu
den. Sie wurden dort mit gemischten Gefühlen ausgenommen, denn neben der Genugtuung über den Erfolg meldete sich doch auch der Unwille über die Ungeheuerlichkeit der Opfer, die gebracht worden waren. Während die Verbündeten annähernd ein Drittel ihrer 65 000 Mann starken Armee verloren hatten, war das französische Heer, das 5000 Maren gezählt hatte, um etwa ein Viertel verringert. Napoleon selbst sah ein, daß er einen Pyrrhussieg errungen hatte. Die Armee bedurfte nach den übermäßigen Anstrengungen einer ausgiebigen Ruhe — monatelang wurde die Weiterführung des Feld
haben glaubte. Schon in der Haltung des Königs Friedrich Wilhelm III. zeigte sich die Veränderung. Die Not hatte ihn dazu gebracht, endlich Festigkeit des Willens zu zeigen, mochte nun die Vorsehung über sein und des Staates Schicksal beschlossen haben, was immer sie für gut fand. So lehnte er wider die Meinung der meisten seiner Ratgeber den von Napoleon Ende. 1806 angebotenen Waffenstillstand ab, weil er ihn seiner besten Festungen beraubt und von dem unentbehrlichen Bundesgenossen Rußland getrennt hätte. An die Armee aber erließ er von Ortelsburg aus am 1. Dezember
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wo die großen Ereignisse der nächsten Zeit sich vollziehen sollten, hielt sich damals noch die Festung Thore unter dem Kommando von L'Estocg. Dieser General, v« einst aus hannöverschen in preußische Dienste übergegangen war, leistete den friedlichen Aufforderungen des Marschalls Lannes, die Festung zu übergeben, wackeren Widerstand und da bei dem schwachen Froste der Fluß nicht zu überschreiten war, die Beschießung aus der Ferne aber nichts nützte, so gab Lannes seine Versuche auf und zog nach Warschau ab. Jetzt wäre es für den Russen'an der Zeit gewesen, der Besatzung von Thorn energisch zu Hilfe zu kommen. Daß sie es nicht taten,
bringender Art verwenden zu können. Er begann daher in der Erkenntnis der immer noch fühlbaren Gefährlichkeit Preußens eins seiner bekannten Manöver mit diesem, nämlich Verhandlungen über einen Seperatfrie- den ohne Berücksichtigung Rußlands. Der Versuch mißlang und der Vorschlag wurde abgelehnt, weil Preußen die dringende Veranlassung begriff, die es hatte, die Freundschaft Rußlands der des Kaisers Napoleon vorzuziehen.
besitze. Daher gab man ihm gern auch den Ueber- schuß des Scheckbetrages über den Kaufpreis heraus. In einem großen Kleidergeschäft, in dem er für mehrere Tausend N^ark kaufte, erhielt er nun zu den Anzügen noch 400 Mark in einem Juwelengeschäft 800 Mark. Bei einem der größten hiesigen Juweliere aber kaufte der Graf, der früher schon öfters in Berlin Kunde des Geschäftsmannes gewesen war, für 40000 Mark Brillanten. In den nächsten Tagen wollte er von einer ersten Firma ein kostbares Automobil erwerben — auch gegen einen Scheck — und damit nach Monte Carlo fahren. Ur terbessen ergaben jedoch Nachfragen durch eme hcesige Bank, daß der Graf in Paris keinerlei Guthaben besitzt, seine Schecks also wertlos sind. Ferner wurde bekannt, daß er einen am 1. Dezember v. I. hier gekauften Halsschmuck für 25 000 Mark schon am 5. Dezember in London versetzt hatte. Diese Entdeckungen hatten zur Folge, daß Graf L. gestern ans seinem Hotel heraus, in dem er vier Zimmer bewohnte, verhaftet und nach Moabit gebracht wurde. Am Abend traf auch noch einer seiner Pariser Gläubiger hier ein, der Juwelier F., der von ihm die Kleinigkeit von 80 000 Fr. zu bekommen hat. Wie viele Geschäftsleute der Graf in Berlin geprellt hat, wird sich nun wohl bald zeigen.
Muhan»in»danische Tischgebräuche.
Auch die Muselmannen wissen, was guter Ton im Umgang mit Menschen bedeutet, denn sie haben eine ganze Reihe von Regeln, die sie auf die Pflege der Geselligkeit beziehen. So gilt es, wie ein Mitarbeiter des „Lancet" aus Konstantinopel schreibt, für unerläßlich, daß bei einem Mahle derjenige zuerst bedient werde, der einen hohen Titel trägt oder sich auf irgend einem Gebiete ausgezeichnet hat. Wenn der Wirt der Aelteste der Gesellschaft ist oder einen hohen Rang einnimmt, muß er stets selbst das Mahl beginnen, und zwar unverzüglich, damit die Gäste nicht ungebührlich lange zu warten brauchen. Es ist durchaus unangebracht, bei Tisch eine schlechte Laune zur Schau zu tragen, über unangenehme Dinge zu reden oder über religiöse Fragen zu streiten. Beim Mahle muß man fröhlich sein, wie es der Prophet selbst gewesen ist. Niemals soll man die besten Bissen zu erwischen suchen. Hat einer der Gäste keinen Appetit, so muß man ihn drei- ß mal mit freundlichen Worten ermuntern, am Mahle tsil- ß zunehmen, dann jedoch nicht weiter i n ihn dringen. Es ist ! für den Wirt nicht passend, mit dem Essen vor den ande- » ren aufzuhören, weil diese daourch zur Eile angetrieben z werden könnten. Ebenso wenig ist es angebracht, gierig zu essen. Erfreut man sich eines guten Appetits, so soll man ihn nicht verhehlen, aber langsam essen. Es ist Pflicht des Wirtes, seinen Gästen den' Aufenthalt in seinem Hause so gemütlich wie möglich zu gestalten, und den Schüchternen Mut zu machen. Wenn ein Gast beim Essen ist, darf man nicht die Aufmerksamkeit auf ihn lenken. Wenn der Wirt irgend eine Speise aus Gesundheitsrücksichten nicht genießen darf, so soll er es auch nicht tun, ist er verpflichtet, sich bei seinen Gästen zu entschuldigen. Durchaus unzulässig ist es, irgend etwas zu tun, was Ekel erregen könnte, zum Beispiel darf man nicht niesen, ohne den Kopf abzuwcnden, nicht gähnen, nicht die Nase putzen, auch den Kopf dem Tische nicht allzu sehr nähern. Auch sollen nie zweideutige Anekdoten erzählt werden. Nach dem Mahle müssen alle die Hände waschen und den Mund spülen. Freunde, insbesondere Glaubensgenossen, zu Tische eiuzuladen, ist ein gutes und frommes Werk. Am Tage des Gerichts werden die in guter Gesellschaft, zinrer Beobachtung der genannten Regeln verlebten Stunden hoch veranschlagt werden. Schon um diese Stunden möglichst in die Länge zu ziehen, sollte man langsam essen. Nn- eingeladen soll man bei einem anderen nicht zum Mittagessen erscheinen, es sei denn, daß es sich um einen sehr- nahen Freund handelt. In so einem Fall kann man sogar bei ihm speisen, ohne daß er selbst anwesend ist, denn auch der Prophet und seine Jünger haben solches häufig getan. Ein netter Muselmann muß immer einige Gerichte für solchen unvorhergesehenen Besuch vorrätig haben. Freilich darf er darüber nicht in Schulden geraten, noch auf Kosten feines eigenen .Haushaltes Freunde unterhalten. Wenn in einem Hause ein Fest abgehalten wird, so darf man nicht als ungeladener Gast daran teilnchmen. Macht man die Beobachtung, d,aß eine Einladung nicht aufrichtig gemeint war,-so muß man das Haus unter irgend einem Vorwanöe so schnell wie möglich verlassen, jedoch nicht, ohne einen Bissen gekostet zu haben. Nur dann kann man den Anspruch erheben, für einen höflichen Mann zu gelten.