Saison vorerst eine ständige Automobilverbindung Rip­poldsauWolfach einrichten wird.

Schorndorf, 31. Jan.. Der aus Bayern gemeldete Fall, daß am Wahltage in den amtlichen Couverts bereits Atimmzettel sich befanden, hat sich auch in Beutelsbach hieß Oberamts zugetragen. Dort bemerkte der mit der Verteilung der amtlichen Wahlumschläge beauftragte Ge­meindediener, daß ein Couvert, das er gerade einem Wäh­ler aushändigen wollte, bereits einen Stimmzettel ent­hielt. Er machte sofort dem Wahlvorsteher Mitteilung, der hierauf die übrigen Umschläge einer Durchsicht unter­zog: dabei wurden noch weitere 16 Couverte mit Stimm­zetteln aufgesunden: von den 20 Zetteln trugen 17 den Na­men Lindemann, 3 den Namen Gröber; sie rührten von der Wahl 1903 her. Es liegt zweifellos ein Versehen vor, das auf die Wahl von 1903 zurückgeführt werden muß. Anscheinend hat damals irgend ein Wahlvorsteher die Zettel nach dem Zählen wieder in die Umschläge zurückgelegt und dann die Umschläge mit den Zetteln an die Vorgesetzte Behörde zurückgeschickt._

In Nürtingen vergnügten sich mehrere junge Leute auf dem Neckar mit Schlittschuhlaufen. Hiebei brach «in lüjähriger Bursche an einer weniger dick gefrorenen Stelle ein. Er wäre ertrunken, wenn ihm nicht alsbald hätte Hilfe gebracht werden können. Trotzdem war er von dem kalten Bade so erstarrt, daß er ein ihm zu seiner Rettung zugeworfenes Seil mit den Händen nicht mehr hat festhalten können. Er besaß aber die Geistesgegen­wart, dasselbe mit den Zähnen zu fassen, so konnte er gerettet werden. Allerdings soll er dabei einige Zähne eingebüßt haben.

Gerichts!«»!!.

Bayreuth. Der vorn Schwurgericht wegen des Dürnberger Mordes zum Tode verurteilte ehema­lige Lehrer Müller hat in seiner Zelle im Untersuch­ungsgefängnis mittels eines aus einem Kleidungsstück her- gestellten Strickes sich an dem längs der Decke laufendeil Gasrohr aufgehängt. Durch das Röcheln wurden je­doch die W rter aufmerksam und schnitten ihn noch lebend ab. Mül! . wird sich vor der am 4. März beginnenden Schwurgeri tssession wegen des an der Frau Luders in Bahren!!! verübten Mordes zu verantworten haben.

Hi,re WaHtfaylt im LuftSaüon

wird in der Fr. Ztg. geschildert:Mach' Deine Rechnung mit dem Himmel!" rief mir ein Freund zu/als ich mich bereitmachte, in Offenbach meine erste Reise mit dem Luftschiff anzutreten. Ich hatte nur ein überlegenes Lä­cheln für den Schwarzseher. Bier Stunden später schwebte der neue BallonZiegler" des Physikalischen Vereins in Frankfurt festverankert zwischen einer hundert Meter hohen Felsschlucht, und wir kämpften mit den Elementen den Kampf um Leben-und Tod.

Punkt 62/4 Uhr abends waren wir auf das Führer-- kommandoAlso los!" von der neuen Gasanstalt in Of­fenbach in südwestlicher Richtung davongefahren. Nichts von all den grusligen Geschichten, die man uns Neu­lingen für die erste Viertelstunde prophezeit hatte! Die zitronengelbe Kugel, die sich noch vor einigen Minuten im Hellen Uebermut gegen die Gewalt voll einigen dreißig Soldaten gestemmt hatte, schien uns bald ein, guter, alter Freund, dem wir Uns unbesorgt anvertrauen konnten. Ru­hig und sicher zog unser Ballon von dannen, einer lan­gen, schönen Fahrt entgegen. Ueber uns der klare Ster­nenhimmel mit seinem hellleuchtenden Mond, unter uns das wundersame Lichtermeer der Städte Frankfurt und Offenbach. Es war ein märchenhafter Anblick. Ein Flimmern und Funkeln von Myriaden von Diamanten zwischen den laugen Häuserreihen; hier sind die Lichter wie der Mond kalt und weiß, dort schimmern sie rötlich gelb. Drüben aber, wo der Frankfurter Hauptbahnhof seine langen Schienenarme nach allen Richtungen ausstreckt, leuchten sie wie eine bunte Perlenschnur in allen Farben­tönen Zu uns herauf.Und im Entschweben immer empor, kommt uns das Leben ganz wie ein Schlummerlied vor." Schon sind wir über den Frankfurter Stadtwald hin­weggeflogen. Das hundert Meter lange Schleppseil rauscht durch die Baumkronen und scheucht die Hasen und Rehe Uns dem Nachtschlaf. '

Wir haben die ersten Eindrücke in uns aufgenom- ,inen und finden nun Zeit, uns in der-Gondel umzu­sehen. Der Proviant, der mindestens 14 Stun--. den Vorhalten soll, liegt .kunterbunt durchei- uander, teilweise «zertreten, zwischen Ballastsaud, Filzpantinen und Pelzmänteln. Es dauert eine Zeit lang, bis Ordnung in das Chaos gebracht ist, Inzwischen hat unser Führer, Herr Dr. Weg euer, jedem von uns Mitfahrenden eine Beschäftigung zn- geteilt. Der eine muß darauf achten, daß das Schlepp­seil nicht gar zu sehr auf der Erde schleife. Der andere soll denBalldirektor" abgeben. Ich binBeleuchtungs­inspektor" und Zeitnehmer.

Wir fliegen etwa hundert Meter über der Erde. Der Mond leuchtet uns voran, hintendrein streicht gespenster­haft still der Schatten unseres Ballons, mit der kleinen Gondel. Feierliche Stille hat sich über all die Städte und Dörfer gebreitet, die wie aus tausend leuchtenden Augen zu uns heraufgrüßen. Von Osten her trägt der Wind noch einmal den Lärm der Großstadt Frankfurt zu Uns herüber, das Pfeifen und Schnauben der Lokomotiven, das Klappern der Schienen. Das leiseste Geräusch ist uns vernehmbar: Das Ticken unserer Uhren, das Knistern der Schneedecke, über die unser Schleppseil hinweggleitct und tiefe Rinnen reißt. Ein leiser Dunst hat sich über die Erde gebreitet.Versunken alles, Tag und Lärm der Welt, ob goldbeglänzte Bucht des Abendschweigens. "Un­ser Ballon steigt und fällt, je nach Windrichtung und Tem­peratur. Gegen 71/s Uhr fliegen wir über flaches Schuee- land. Rechts und links dehnen sich zwei kleine schwarze Streifen Waldes. Dann nähern wir uns einem Dörf­chen. Traulich schauen durch die Scheiben der kleinen Bauernhäuser die Lichter zu uns herauf. Wir wollen et­was Näheres über unsere Richtung erfahren und lassen Unser langgezogenesHalloh!" durch die Luft schallen. Aber keine Antwort tönt zu uns herauf, nur die Hunde bel­

len bei unserem Näherkommen. Ein zweites, drittes und viertel Mal rufen wir und fragen nach dem Na­men des Ortes, über dem wir schweben. Endlich: Bauschheim", tönt es verschwommen herauf und Danke" schallt es zurück. So ging es uns oft während der kurzen Fahrt. Selten wurde uns eine Antwort.

Um 7,35 überfliegen wir den Rhein. Ter Mond spiegelt sich im Wasser und wir können deutlich das Kräu­seln der Wellen beobachten. In südöstlicher Richtung wird ein Nachtzug isstchtbar. Eine riesige Feuerschlange eilt schnaubend dem kleinen Bahnhof Bodenheim entgegen. Jetzt nähern wir uns hügeligem Land. Kreuz und quer gescheitelt und gekämmt dehnen sich unter uns die Wein­berge, über die unser Ballon mit dreißig Kilometer Ge­schwindigkeit in der Stunde hinwegfchwebt, dann kommen wieder einige friedlich ruhende Dörfchen. Man sieht ge­nau, wie die Straßen laufen. In dem einen Dorf grup­pieren sie sich sternenförmig um einen Mittelpunkt, die Kir­che, in dem andern liegen die einzelnen Häuschen unregel­mäßig zerstreut. Gegen 1/26 Uhr breitete sich dicht vor uns das Nahetal aus. Dort rechts liegt hellerleuchtet Bad Kreuznach, links ragen hohe Felswände empor.

Jetzt passieren wir die Nahe, dicht über diesteile Gans" hinweg. Unsere Gondel ist kaum 10 Meter von der Erde entfernt. Das Schleppseil hängt tief bis in die Bäume hinab, schlägt gegen das Felsengestein und spielt uns aus deni klingenden gefrorenen Erdreich eine fast un­heimliche Nachtmusik vor. Immer schönere Landschafts­bilder steigen «>uf Den Kuvoen des Hansr ü ck herauf. Die Luft ist so klar und so rein, daß man jeden Vorgang auf dem Hellen Schnee wahrnimmt. Hier suchen sich drei Hasen doch ein spätes Nachtquartier, dort unten- wo sich das Tal wieder öffnet, stampft auf schmalem Pfad ein Bahnwärter mit der Laterne in der Hand durch den Schnee. Um 8 Uhr 52 Minuten wird nach unserer Ansicht Kirn an der Nahe passiert.

Punkt' 9 Uhr nehmen wir einen warmen Imbiß ein. Unser Proviantmeister hat für ein Dutzend Büchsen mit Carülitkonserven gesorgt. Auch ein heißer Punsch ist vorhanden, der für den frühen Morgen aufbewahrt werden soll. Aufrecht stehen wir zu viert in der Gondel und jeder entnimmt mit einem Kaffeelöffel ausgerüstet der kleinen Oeffnung das warme' Kalbsgulasch. Eine -Temperaturmessung mit dem Psychrometer ergibt 12,2 Grad unter Null. Auch der.Ballast wird gezählt. Dank weiser Einteilung haben wir erst einen halben Sack ver­braucht. Zehn gefüllte Sandsäcke stehen uns noch zur Verfügung. Guten Mutes fliegen wir jetzt mehr in süd­westlicher Richtung weiter. Nach oberflächlicher Berech­nung müßten wir in einigen Stunden die französische Grenze passieren. Wir könnten dann, wenn sich unser Kurs nicht inzwischen ändert, westlich von Paris lan­den. Da wird wieder das Nahetal sichtbar, das hier in zahlreichen Windungen den Hunsrück durchschneidet. Wir sehen die schmale Brücke und Hören das Rauschen des Was­sers. Hügel um Hügel entschwindet unter unserer Gondel.

Wer uns jetzt gesagt hätte, daß hier, wo uns die Natur mit allen ihren Reizen, mit ihrer geheimnisvol­len Poesie umgab, unsere Fahrt so jäh abbrechen sollte! Aber schon in den nächsten Minuten flogen wir der Unglücksstätte entgegen. Kurz vor Ob er st ein zwängt sich die Nahe durch eipe steil abfallende Felsschlucht. Rechts und links steigen spärlich bewaldete Porphyrfelsen em­por. Tief unten liegt die Nähe. Ihr zur Seite dehnen sich die Schienenstränge der Rhein-Nahebahn, die den Expreßverkehr mit Paris vermitteln. Wir haben kaum einen der Felsrücken'passiert, als unser Führer ruft: W ir sind verankert!" Im nächsten Augenblick ist j es um die ruhige Fahrt geschehen. Unser Ballon, der seither der leisesten Luftströmung willig nachgegeben hat, ist gefesselt, ein Spielball feindlicher Gewalten gewor- j den. Der Wind kreist mächtig um die gelbe Kugel und zaust und zerrt am Netz. Bald werden wir mit heftigem Unterdrück rasendschnell über die Schlucht und die Felsen hinaus in die Höhe geworfen, bald schweben wir wieder über dem Wasser der Nahe, dicht am Eisenbahndamm. Jetzt wird unsere Gondel mit voller Wucht gegen die Felswände geschleudert.Gebt Ballast!" schallt das Kommando des Führers. Ein Sandsack um den andern wird unter Aufbietung aller Kräfte über die Gondel geworfen, vergebens wir sind und bleiben fest verankert. Der Wind schleudert uns hin und her und schutzlos auf und ab, jetzt gegen das Felsgestein, dann gegen die Bäume. Wir rufen um Hilfe.Schneidet das Seil ab, oder macht uns los!" Vergebens; wir müssen abwarteu. Jetzt kommt ein Mann:, aber er verschfoindet sogleich wieder, er hat kein Messer. Unsere Hoffnungen, freizukommen, sinken. Dabei verliert unser Ballon von Minute zu Mi­niste von seiner kostbaren Füllung. "Er erhält Lücken, die dem Sturm immer größere Angriffsflächen bieten. Wir können jeden Augenblick ins Wasser oder auf die Schienen geschleudert und von einem daherbrausenden Zug zermalmt werden.

Endlich werden wir losgeschnitten, aber von neuem beginnt der Kampf. Unser Ballon hat soviel Gas ver­loren, daß er sich kaum 20 Meter über der Erde hält. Wir werden gegen Bäume und Häuser geworfen. Fenster klirren, Schiefersteine prasseln.Zieht die Reißleine!" ruft Dr. Wegeuer, nach wie vor die Situation beherr­schend, aber-unsere Hände sind bei der großen Anstreng­ung steif und hart gefroren. Schließlich gelang es un­seren erneuten Anstrengungen, die Reißleine zu ziehen Das Gas entströmt in Massen der gelben Hülle. Wir fallen! Wohin, das äst jetzt gleichgiltig. Noch ein Stück werden wir geschleift, dann landen wir hinter dem Ober­steiner Krankenhaus wohlbehalten, aber halb erfroren und erschöpft auf weicher Schneedecke. Ausgcschreckte Ein­wohner sammeln sich um uns und führen uns in ihre warmen Stuben. Eine Stunde später sitzen wir bei einer Flasche Rotwein.

AermÜÄtes.

Das Grudeuuualnck bei Saarbrücken.

Nachdem l 4 8 Leichcn zu Tage gefördert sind, wer­den noch vier Mann vermißt, welche in einem vollständig verschütteten Nebenschacht liegen. Tie Leichen wurden von den Angehörigen inzwischen sämtlich erkannt. Sic wurden

eingesargt und die Särge doppelt und dreifach übereinander' in einer improvisierten Leichenhalle auf der Grube auf- gestellt. Die Aufbahrung macht in ihrer ernsten Dekora­tion mit Tannenreiß und schwarz-weißer Drapierung ei­nen ergreifenden Eindruck. Die über Nacht geborgenen ' Bergleute haben sich, wie aus ihrer furchtbaren Verstüm­melung hervorgeht, mitten in der verheerenden Wirkung der Schlagwetter-Explosion befunden. Die krampfhaft ge­ballten Fäuste an den zerschmetterten, abwehrend erhobe­nen Armen reden eine beredte Sprache von dem schauer- vollen Ereignis. Von einem Retter der Bildstocker Mann­schaften wurde eine furchtbare Episode, die sich bei ihrem Rettungswerk ereignete, erzählt. Dieser Retter stieß gegen 21/2 Uhr mit anderen auf einen ver­unglückten Bergmann, den der Schrecken wahnsinnig: gemacht hätte. Er lag auf den Schienen, röchelte furcht­bar und hatte sich so fest an den Schienen angeklammert, daß es den Dreien trotz größter Anstrengung nicht möglich war, ihn loszureißen. Die Retter mußten wegen der von Neuem drohenden Gefahr zurück und waren gezwungen, den unglücklichen Kameraden einem furchtbaren Schicksal zu überlassen. Dienstag Nacht wurde der Unglückliche noch in derselben Lage tot aufgefunden.

Mittwoch Vormittag 11 Uhr traf Prinz Friedrich- Leopold Don Preußen in Neunkirchen ein und besuchte als Vertreter Ues Kaisers die 24 Verletzten, im Kuapp- schaftslazarett, welche sich entgegen der Dienstag gemeldeten Nachricht sämtlich auf dem Wege derBesserung befinden und mit dem Leben davonkommen werden. Nach Ein­treffen des Prinzen Leopold findet eine allgemeine Totenfeier statt, an der sämtliche Geistlichen beider Konfessionen der betroffenen Gemeinden, die Spitzen der staatlichen und Zivilbehörden usw. teilnehmen werden. Der Bergmann Müller aus Camphausen, der zu der Ret­tungsmannschaft unter Führung des Bergassesors Müller gehörte, wurde vermißt, als die Mannschaft die Grube wegen der neuen drohenden Gefahr wieder verlassen mußte. Müller galt als verloren, tauchte aber vier Stunden spä­ter halbtot am Fuße des Redener Hautztschachtes auf. Der Brave hatte als erster den Befehl: Zurück! nicht gehört und war allein durch die ganze 4000 Meter lange Todesstrecke gekrochen. Dieser Mann hatte ein heroisches Beispiel männlicher Unerschrockenheit und zäher Ausdauer gegeben, zugleich aber auch den Beweis geliefert, daß die Ausrüstung der bergmännischen Rettungsmannschaften, besonders die Sauerstoffapparate, absolut zuverlässig sind.

Acht Bergarbeiter sollen noch lebend in der Grube sich befinden. Man hat im Heinitz schacht starkes Klopfen gehört, eine Rettungsmannschaft versucht, von dort­her einzudringen.

Die Trauerfeter.

Mittwoch Nachmittag 3 Uhr fand die Trauerfeier für die Verunglückten statt. Eine gewaltige Menschenmenge hatte sich eingefunden. Die Toten waren in Särgen auf­gebahrt, die Halle war mit Tannengrün geschmückt. Die Bergmnsik leitete die Feier mit einem Choral ein. So­dann sagte Prinz Friedrich-Leopold als Vertreter des Kaisers etwa folgendes: Im Auftrag S. M. des Kaisers stehe ich hier, um den Hinterbliebenen aufrichtige Teilnahme auszusprechen und um nachzusehen, ob hilf- ' reich eingegriffen werden kann und eingegriffen worden ' ist. Angesichts des schmerzlichen Verlustes, der nicht nur ! die Bergleute, sonders das ganze Vaterland getroffen hat, spreche ich Ihnen das innigste Beileid S. M. des Kaisers aus. Ein Trost möge es sein, daß jeder seine Pflicht getan hat, wie es jedem Deutschen geziemt und wie es nicht anders erwartet werden kann. Hierauf hielten die Geist- f liehen beider Konfessionen die Trauerreden. Sodann sprach Handelsminister Delbrück: Ich kann Ihnen sagen, daß. S. M. der Kaiser am liebsten selbst hierher geeilt wäre, um im Kreise der Bergleute sein Beileid anszusprechen. Ich stehe hier als erster Beamter der K. Grube. S. M. hat bereits S. K. H. den Prinzen Friedrich Leopold mit reichen Mitteln zur ersten Linderung der Not ausgerüstet. Es haben ferner reiche Mittel zur Verfügung gestellt: Die Großherzogin von Baden, der Erbgroßherzog von Ba­den, der Prinzregent von Bayern, der deutsche Kronprinz und -die Kronprinzessin. Leider ist es trotz aller Mühe der Rettungsmannschaften nicht gelungen, mehr Menschen­leben zu retten. Alle Beamten, vom Steiger bis zum 1. Minister, haben die Pflicht, nach besten Kräften dafür zu sorgen, daß es den Untergebenen gut geht, wie auch ich es tun werde. Ich sage den Toten als letzten Gruß die Worte, die ihnen auch z'ugerufen wurden, als der Schacht eröffnet wurde: Glück auf! Choralmusik beendigte die Feier, die eine halbe Stunde gedauert hatte.

Ei« ?e!te«eS Abenteuer

begegnen am Dienstag in Mundenheim bei Ludwigshafen einem zehnjährigen Jungen. Ein Stößer schoß auf eine Taube, tötete sie, ließ aber sein Opfer aus den Fängen gleiten. In dem Moment, als der Junge auf die auf den Boden gefallene Taube hinzneilte, kam der Raubvogel aus den Lüften und griff den Knaben wütend an, der sich nur dadurch zu helfen wußte, daß er einen Korb, niit dem er Essen getragen, als Schild benutzte. L-chließlich gab der Raubvogel den Kampf auf, und der Junge nahm die Taube mit. Es war eine Brieftaube, welche den Stempel 011590. 2. 303 trug.

Kandel unS WokLswirtschM.

Berlin, 30 Jan. Die Firma Ti pe ls kirch u. T». ist hier gelöscht und nach Swakopmund verügt worden.

St»Ntz«>rr» 29.-Januar. S chla chlviebw a r tt. diuqetric»«: Ochsen: 2t, Farreu 06 , Kaldelu 212, Kälber 186, Schweine 648. Veikautt - Ochsen 21, Aarre» 962. Kalbet» i.66. Kälber 893, Schwein« 504. Unverkauft: Ochsen 00, Farrcn 09 Kalbein 167. Kälber 00 Sckweine 144. Erlös au»Kit- Schlachtgewicht. Ochse«: 1. Qual autzgcmästete von - bi» Pfg. 2. Qualität, von bi« - Psr. Bullen: 1. Qualität, vollflelsäüge von 76 bi« 77 Pfg., 2. Qualit. ä'- tere und weniger fleischige von 74 bis 76 Pfa. Stiere und Iung- rinder: 1. Qual., ausgcmästete von 85 dis 86 Pfg. 2. Qual, flst- schige von 82 bi« 84 Pfg. 3. Qualität geringere von 79 bi« 8l Brg,, Kühe: l. Qual., junge gemästete von bi« Pfg, 2 Qual., älreie von 6l vi« 71 Pfg., S. Qual., geringe von 44 bis 54 Pfg. Klo­ber: i.Qual. beste Saugkälber von 94 bis 096 Pfq. 2. Qual» gu e Teugkälder von 9l bi« 93 Pfg.. 8. Qual., geringe Saugkälber vo« 88 vi« 90 Pfg. Schweine: t. Qual., junge fleischige von 65 bi« 68 Pfg., 8 Qual, schwere <etie von 64 dir 65 Pig. .3 Qual» ocrtneer« ^Saueu) von K8 bis 60 Pfg. Verlauf de» Markte«: mäßig belebt.