weistcr des Landes und Vertreter zahlreicher Vereinig­ungen, sowie das ganze städtische Beamtentum. Am offenen Grabe widmete der erste Bürgermeister Sieg­rist dem Verstorbenen einen tiefempfundenen Nachruf, das Wort: dion gibst ssä patriae vixit auf ihn anwen­dend. Oberbürgermeister Beck-Mannheim legte eine Kranzspende namens der Vertreter der Städte der Städte­ordnung nieder und feierte Schnetzler als einen Mit- Mmpfer für eine gesunde Entioicklung des Städtetums und der Unabhängigkeit der Gemeindeverwaltung. Bür­germeister Weiß sprach namens des Verbautes mittlerer Städte und Koelle namens der Handelskammer. Es folgten über 40 Kranzniederlegungen der verschiedenen Korporationen und Vereine. Ueber den Parteitag der badischen Nationalliberalrn, der am Sonntag in Villingen stattfand, wird von dort be­richtet: Der Parteitag hat in der nichtöffentlichen Lan­desversammlung in dem zu erlassenden Aufruf auf An­trag der Karlsruher Jungliberalcn einen Passus zu Dunsten de, liberalen Einigung ausgenommen. Ab­züglich der Lörracher Ersatzwahl wurde das kor­rekte Festhalten der demokratischen Partei und ihres Landesbotcn" am Block-Abkommen durch verschiedene Diskussionsredner, auch durch Freiherr v. Röder, aner­kannt, dagegen eine Resolution gefaßt, die die freisin­nige Gegenagitation bedauert. In der öffentlichen Ver­sammlung sprachen Sänger, Obkircher, Mössinger und Rebmann. Zum Schluß wurde ein Danktelegramm an Dcrnburg für dessen Auftreten gegen den Abg. Roeren abgeschickt.

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Eine neue Kolonialenthüllung erregt die Ge­müter. Es handelt sich um einen Bertrauens- bruch, der anscheinend von einem Mitglied des Zen­trums begangen wurde. Der Abg. Erzberger hatte in der Budgetkommission des Reichstags einen aben­teuerlichen Plan zur Sprache gebracht, der aus eine Be­sitzergreifung der spanischen Insel Fernando Po durch einen Hamburger Kaufmann namens Gör ne hinauslies. Der Abg. Dr. Semler, erzählte Erzberger, habe Görne veranlassen wollen, sich in Fernando Po anzusiedeln, Wasserleitungen usw. zu bauen und schließlich einen Kon- ! slikt mit der spanischen Regierung herbeizuführen, der der deutschen Regierung Anlaß zum Einschreiten und zur ! Besetzung der Insel geben würde. Görne habe das An- > erbieten abgelehnt. Nun wird aus Hamburg der Tägl. j Rundschau gemeldet: In Bezug auf dieEnthüll- ! ungen" des Abg. Erzberger in der Budget! om- j Mission über angebliche geheime Machenschaf­ten zur Erwerbung von Fernando Po er-, klärte der uationalliberale Abg. Dr. Semler einem Mit­arbeiter des Hamburger Fremdenblattes, daß er sofort mit einer Gegenerklärung hervorgetreten wäre, wenn er nicht an dem Standpunkt festhielte, daß der Ver­trauensbruch von anderer Seite ihn nicht ohne wei­teres berechtige, auch seinerseits die Schweigepflicht als Mitglied der Budgetkommission zu verletzen. Da er es aber für dringlich notwendig hatte, daß die Öf­fentlichkeit über das Haltlose dieser abenteuerlichen Kom­bination aufgeklärt werde, so werde er in der morgi­gen Sitzung der Bndgetkommission den Antrag stellen, man möge ihn für diesen Fall von seiner Schweigepflicht entbinden, damit er in der Lage sei, eine öffentliche Erklärung in der Angelegenheit zu erlassen.

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Zwischen Frankreich und dem Vatikan droht ein bitterer Kampf anszubrechen. Wie schon mitgeteilt, hat der Papst den französischen Bischöfen neue Weisun­gen zngehen lassen, die es ausdrücklich verbieten, zum Zwecke der Abhaltung des Gottesdienstes eine (von der französischen Regierung geforderte) Erklärung gemäß dem Versammlnngsgesetz abzugeben. Wie ernst durch diesen Schritt des Papstes die Lage geworden ist, zeigt eine Aus­lassung des französischen Kultusministers Briänd, der einem Vertreter des Temps gegenüber äußerte:Durch das Verbot des Papstes wird eine ganz neue und für die französische Geistlichkeit überaus schwierige Lage geschaffen. Der Papst hat durch sein Verbot die fran­zösische Geistlichkeit aus der Gesetzlichkeit hinaus ge stoßen. Er zwingt sie, die Gesetze ihres Landes zu verletzen und den Weg der Gewalt und der Unruhe zu betreten. Er handelt damit nicht mehr als geistliches Oberhaupt der Katholiken, sondern er wirst sich zu ihrem politischen Oberhaupt ans. Die Frage ist nunmehr die, ob die Mitglieder des französischen Klerus ihm noch Weiler Gefolgschaft leisten werden. Wenn die Geistlichkeit ihm gehorcht, dann wird die Regierung mit umso größerer Entschiedenheit Vorgehen, als sie bisher die weitestgehende Duldsamkeit und Versöhnstchleit gezeigt hatte. Alle Uebertretungen und Vergehen gegen das Ver­sammlung: gesetz werden sofort den Gerichten über­wiesen werden. Ich werde aber auch noch andere Maß­nahmen treffen und diese in kürzester Zeit dem Mini­sterrat vorlegen. Alles was ich bisher getan, ist das Ergebnis der Ministerratssitzungen und hat die einstim­mige Billigung meiner Kollegen gefunden." Auch der Ministerpräsident Clemenceau erklärte einem Be­richterstatter des Matin, die Kirche wolle d e n Krieg und werde ihn haben.

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Amerika und Japan. Recht friedfertig erschei­nen die Japaner nach einer Reutermeldung aus San Franziska. Diese lautet: Der amerikanische General­konsul in Yokohama, Miller, der hier eingetroffen ist, hielt an die Studenten der Staatsuniversität in Berke­ley eine Ansprache, in der er erklärte, Krieg sei das letzte, woran die Japaner heute dächten. Worum es sich für die Zukunft zwischen Japan und Amerika han­dele, sei der Kamps um das kommerzielle Ueber- gew icht. Japan sei b.strebt, seine Beteiligung am Welt­handel immer mehr zu vergrößern, und wenn Amerika nicht rasche Fortschritte mache auf den Gebieten, auf denen es gegenmär.ig nur langsam frisch ritte, w.rde Ja­pan bald den Handelsverkehr auf dem Stillen Ozean beherrschen. Daß man aber in den Vereinigten Staaten selbst kriegerische Verwicklungen für möglich hält, darauf hin deutet die Botschaft, die jüngst Präsi­

dent Roofevelt an das amerikanische Volk erlassen hat. Die politische Wochenschau im B. T. weist darauf hin, daß die Botschaft Roosevelts den Hinweis auf die zweite Friedenskonferenz im Haag zu einem Hymnus ans den Krieg und seine glücklichen Wirkungen benutz! e. Daß es sich für Amerika in erster Linie um einen Konflikt mit Japan handeln würde, liegt auf der Hand. Aller­dings schlägt Roosevelt selbst in seiner Botschaft vor, die japanischen Klagen dadurch ans der Welt zu schassen, daß.man den Japanern die Naturalisierung in den Ver­einigten Staaten ermöglicht. Aber er hat in dieser Frage das Volk durchaus nicht hinter sich. Man will von denJapS" nichts wissen und neigt eher dazu, sie noch weiter zurückzustellen. Japan wieder will, wenn die Meldungen nicht übertreiben, sein stehenles Heer um die Hälfte vermehren, sodaß es künftig 750 000 Mann be­ständig unter den Waffen haben würde. Da es ohne­hin durch seine Flotte den Großen Ozean unbedingt beherrscht, so hätte es künftig eine Kriegsmacht in die Wagschale zu werfen, die allerdings auch den Bereinig­ten Staaten die Notwendigkeit einer stärkeren Rüstung nahelegcn mußte. Wie in so vielen anderen Beziehun­gen sind auch m-ft Bezug auf die Lasten des bewaffneten Friedens alte und neue Welt nicht mehr zu trennen.

L«Ses-ßHrsrrik

Stendal, II. Dej. Der wegen Meineids s. Zt. aus demSchwurgertchtSsaal verhaftete, hier internierte Kaufmann Siemens verweigerte seit Monaten jede Nahrungsauf­nahme. Trotz künstlicher Ernährung ist der Monn zum Skelett abgemagert uns ist sein Tod in den nächsten Tagen zu erwarten

Leipzig, 0. Dez. Die maßlosen Angriffe, welche die sozialdemokratischeLeipz. Volksztg." im Ver­ein mit dem BerlinerVorwärts" wegen des neuen Ta­rifs gegen die offiziellen Vertreter der Buchdruckergehilfcn denen u. a. Verrat vorgeworfen worden war, gerichtet hatte, veranlaßte gestern eine von fast 8000 Personen be­suchte Versammlung d r Leipziger Buchdruckergehilfen, ei­ne Resolution zu fassen, in der der Entrüstung überdie heimtückischen und gemeinen" Veröffentlichungen der Leipz. Volksztg. in Bezug aus die Tarifverhandlungen Ausdruck gegeben Und erklärt wurde, daß diese Veröffent­lichungen Wider besseres Wissen und deshalb er­folgt seien, um eine Spaltung in der Arbeiterschaft her­beizuführen. Den Gehilfenvertretern wurde gleichzeitig ein Vertrauensvotum gegeben und auch die Haltung des Korrespondent", des Organs der Gehilfenschaft, ge­billigt.

M.-Gladbach, 10. Dez. Ter westdeutsche Ar- beitgeberverband der Konfektionsindustrie schloß mit dem Schneiderverband einen Tarifvertrag ans drei Jahre ab.

London, lO. Dez. Wie das Rcutersche Bureau cv- sähtt, sind an Londoner amtlichen Srellcn Telegramme aus Teheran ein gegangen, die ke.nen Zweifel darüber lassen, daß der Schah von Persrenlm Srerben liegt. In den Telegrammen ist der Ansicht Ausdruck gegeben, daß es nicht wahrscheinlich sei. daß die Thronfolge Anlaß zu irgendwelchen Unruhen geben werde.

Newyork, 10. Dez. Das Newyorker BlattAme- Z rican" bringt heute eine ausführliche Schilderung von z Greueltatcn, die im Kongostaat vorgekommen seien. Das Blatt leitet seinen Artikel mit der Behauptung ein, Kö­nig Leopold habe 3 Jahre hindurch eine kostspielige Agi­tation im Washingtoner Parlament unterhalten, uni zu verhindern, daß die Regierung der Bereinigten Staaten eine Aktion zum Schutze der Eingeborenen des Kongo­staates unternehme.

Schanghai, lO. Dez. In der Provinz Ki angst sind bei den von deutschen Ingenieuren geleiteten Ptngshiang Kohlenminen Unruhen ausgebrschen. Die Aufrührer gehören zu einer gegen die jetzige Regierung ge­richteten republikanischen Sekre, Nach den neuesten Nach­richten sind alle Fremden in Sicherheit.

In Neukerrroth (Oüerfranken) hat in der Nacht vom 1. auf 2. Dezember ein Brand das SchulhaUs, Tei e des Pfarrhauses, das Banerntheaterhaus und 5 Sche: - nen eingeäschert. Als Brandstifter sind nun zwei 20jäh . Burschen verhaftet worden, die das Bauerntheater aus Rache dafür in Brand gesteckt haben sollen, daß sie, ob­wohl sie erst spät in die Vorstellung kamen, noch Ein­trittsgeld zahlen mußten.

Ein Unterprimaner der Wormser Oberrealschule ist seit einigen Tagen verschwunden. Wie sich heraus­stellte, hat er in Begleitung einer Frankentaler Schönen eine Reffe in die Schweiz angetreten. Wahrscheinlich wird der Liebesroman nur von kurzer Dauer sein.

Aus Posen wird gemeldet: Nachts wurde auf dem Wege von Jaratschewo nach Wojciechowo der Landwirt Jdkowiak durch Messerstiche auf seinem Wagen er­mordet. Die Bluttat wurde entdeckt, als der Wagen, den die Pferde weiterzogen, vor dem Hause des Ermorde­ten hielt. Der Täter ist unbekannt.

> In Hamburg sind im Hafen eine Motorbarkasse und ein Personcndampser zusammengestoßen. Fünf Men­schen sind ertrunken.

In Annen brach infolge der starken Regengüsse der Datum einer hochgelegenen, mehrere Morgen großen Stau­anlage ein. Die großen zu Tal stürzenden Wassermassen richteten großen Schaden an. Die Feuerwehr müßte heim Räumen der Mahnungen helfend eingreffen.

Im Eiseldorfe Niederehe sprang das Pferd eines besetzten Wagens über die Brücke in den stark angeschwol­lenen Ahrbach. Zwei Bauern und das Pferd ertranken.

Aus Rostock wird gemeldet: Der DampferHein­rich Gehrke" ist auf der Reise von Memel nach Leer gesunken. Der Kapirän und vier Mann fanden ihren Tod. 15 wurden geborgen.

Deutscher MeichLtag.

? Berlin, 11. Dez. Der Reichstag hat in seiner ' Sitzung vom Montag d.n G esctzenrw nrf betr- die iAlgecirasakte auf Antrag des Konservativen von lNormann en hloe angenommen. In der dritten Les­

ung des Gesetzentwurfs betr. das Urheberrecht an Werken der bildenden Künste und der Photo­graphie wurden die HZ 122 ohne Debatte angenommen. Ein soziald. Antrag, der nicht nur die Verbreit­ung, sondern auch die Anfertigung von Photographien nur auf richterliche Anordnung für Zwecke den Rechtspflege und der öffentlichen Sicherheit gestatten will, wurde, nachdem! sich S.aatts krerär G as PosadowskH und der Abg. Henning (kons.) dagegen ausgesprochen hatten, labgelehnt. Nach Genehmigung weiterer Para­graphen wurde das Inkrafttreten des Gesetzes aus 1. Juli 1907 festgesetzt und hierauf das ganze Ge­setz angenommen. Ebenso wurde die Gewerbc- novelle zu Ende beraten und in der vorgelegten Fass­ung angenommen.

Berlin, 11. Dez. Die Budgetkommissivn des Reichs­tages hat die Nachtragsforderung für Südw e.st- afrika im Betrag von 29 220 000 Mark abgelehnt, ebenso sämtliche zugehörige Anträge und Resolutionen. Im Reichstag hat heute Mittag 1 Uhr die Be­sprechung der Fleischnotinterpellationen der freisinnigen Volkspartei und der Sozialde­mokratie begonnen. Beide Interpellationen wurden gemeinsam behandelt und von dem Abg. Bieber (freist Vp.) begründet.

Ass MArLtem-erg.

Zum Lau-e-proporz. Durch Verfügung de» Ministeriums ist die Vornahme der Wahl der Abgeord­neten der LandeSwahlkretse auf Mittwoch, den . s. Januar 1907 angeordnet worden. Die Wahl wird ; auf Grund derselben Wählerlisten, nach denselben Abstimm«

H ungSdistrikte» und bet gleicher Besetzung der Distriktswahl- r kommtffionrn, wie die vorangegangenen Wahlen der Abge­ordneten der Oberamtsbezirke und Städte oorgenommeu. Personen, welche bei den allgemeinen Wahlen der Ober- amtSbezirke und Städte zum Abgeordneten gewählt worden sind, sind nicht wählbar, auch wenn sie die Wahl nicht an- H genommen haben sollten. Zu Mitgliedern der gemein- H samen Landeswahlkommission mit dem Sitz in j Stuttgart, sowie zu deren Stellvertretern sind die nach- E stehenden Personen berufen:

H 1. Regierungsdirektor v. Scheurlen im Ministerium j des Innern, Vorsitzender; Stellvertreter: Regierungsdirektor ^ v. Hilbert, Vorsitzender des Vorstands der VersicherungS« z anstalt Württemberg. 2. Ministerialrat Schmidt tm x Ministerium des Innern; Stellvertreter': Ministerialrat Dr. ß Köhler im Ministerium des Innern; 3. Regierungsrat H Friede! im Ministerium des Innern: Stellvertreter: ; Ministerialrat Sting im Ministerium des Innern; 4. Kauf- H mann I. Fischer, Gemeinderat in Stuttgart; Stellver- " treter: Rechtsanwalt Köstlin, Bürgerausschuß Obmaun in Hetlbronn; 5. Fabrikant Robert Wandel, Gemeinderat in Reutlingen; Stellvertreter: Kaufmann Louis Baur, Gemeinderar in Tübingen; 6. Privatier Vrktor No di, Gemeiuderat in Gmünd, Stellvertreter: Kupferschmied Julius s Wagner, Gemeinderat in Heidenheim: 7. Richard All- l öwer, Gemetnderat rn Ulm; Stellvertreter: Fabrikant- ' Karl Bühler, Gemetnderat in Göppingen.

Hiezu treten noch mit Beschränkung auf die Ernftttel- H ung des Wahlergebnisses als weitere Mitglieder:

8. Regierungsral Fez er b-i der Ministertalabteilung für den Straßen- und Wasserbau; Stellvertreter: Regier­ungsrat Pfleiderer im Ministerium des Innern; 9. Regier­ungsrat Vater b:i der Zentralstelle für die Landwirtschaft; Stellvertreter: Regierungerat Kälber bei der Zentralstelle für Gewerbe und Handel; 10. Regierungsrat Rau im Ministerium des Innern; Stellvertreter: Regierungsrat Krauß im Ministerium des Innern.

Für die Ermittelung des Wahlergebnisses wird die Kommission in zwei Abteilungen geschieden: a) Abteilung für den ersten Landcswahlkreis (Neckar- und Jagst- krets); b) Abteilung für den zweiten Landcswahlkreis (Schwarzwald- und Donaukrets).

Die Wahlvorschläge müsse« bet dem Vorsitzenden der gemeinsamen Landeswahlkommission, Regierungsdirektor von Scheurlen im Ministerium des Innern, spätestens bis Montag den 84. Dezember ds. Js.. abends 7 Uhr einge­reicht sein Die Zahl der ? orgeschlagenen Bewerber darf im ersten Landeswahlkreis höchstens neun, im zweiten höchstens acht, die Zahl der Ersatzmänner im ersten Landes­wahlkreis höchstens vier, tm zweiten höchstens drei betragen. Ein Bewerber oder Ersatzmann darf sich nur auf Einem Wahlvorschlag und nur in Einem Wahlkreis vorschlagen lassen, widrigenfalls er auf sämtlichen Wahloorschlägen ge­strichen wird. Die Wahlvorschläge müssen mit den be­glaubigten Unterschriften voa mindestens zwanzig nachweis- H lich in die Wählerliste ausgenommenen Personen versehen ^ sein. Die Erklärung der Verbindung mehrerer Wahl- z Vorschläge muß spätestens bis Montag, den 3l. Dezember, ^ abenzs 7 Uhr, dem Vorsitzenden der Landeswahlkommission ? gegenüber abgegeben sein. Bis zu demselben Zeitpunkt ^ muß die Bereinigung der bei der Prüfung der eingcretchten « Wahloorschläge Vorgefundenen Anstände seitens der Vertreter z der Wahlvereinigung beendigt sein. Die gültigen Wahl- z Vorschläge sind von der Lsndesrvahlkommtssion unverzüglich i uach dem 31. Dezember, spätestens am Donnertag, 3. Ja- s nuar 1907 gleichzeitig und zwar für jeden LandeSwahlkrets j gesondert öffentlich bekannt zu machen. Die Oberämter s werden angewiesen, für die sofortige Aufnahme d r den E Landeswahkreis, dem sie angehören, betreffenden Bekannt« Z machung in die Bezirksamtsblätter, sowie für die ortsübliche t Bekanntmachung derselben innerhalb jeder Gemeinde Sorge zu Z tragen. Die Ortsvorsteher haben mindestens drei Tage vor l dem Wahltermin, also spätestens am Sonntag, 6 Januar j 1907, das Lokal, in welchem die Wahl vorzuneymen ist den : Tag der Wahl, sowie die Zeit des Anfangs und deS z Schlusses der Abstimmung in jeder Gemeinde aus ortsübliche ^ Welse bekannt zu machen. Die Zählung der Stimmen s muß in dem Wahllokal an dem aus die Wahl folgenden s Tags stattfinden. Die DistriktSvorsteher haben das versiegelte z Packet, welches die nicht dem Protokoll beigehefteten Sttmm- S zettel enthält, sowie das Protokoll mit sämtlichen dazu ge- ' hörigen Schriftstücken alsbald dem Obcramt einzusenden, i welches düse Aktenstücke gesammelt glnchfalls sosorr, späte- . stens bis Sonnrag 12. Januar 1907 dem Vorsitzenden der betreffenden Abteilung der Landeswahlkommisstoa etnzu- ? senden hat.