Kempten, obgleich ihm zwei Wärter beigegeben waren, aus einem Schnellzug zersprungen; er wurde, nachdem der Zug zum Siehen gebracht worden war, al» Leiche aufge­funden.

Aus Amberg wird gemeldet: Donnerstag abend ist hier das genossenschaftlich-landwirtschaftliche Lagerhaus mit den Hauptteilen seiner Vorräte und Maschinen abge­brannt. Der Schaden wird auf 90,000 Mk. geschätzt und ist bis aus einige Maschinen durch Versicherung gedeckt.

In der Chemischen Fabrik Lindenhof in Mann­heim explodierte Freitag Vormittag das 51/2 Me­ter hohe Schwungrad einer großen Betriebsmaschine. Unzählige Stücke flogen durch das Fabrikdach Hunderte von Metern weit ins Feld, zum Teil in den Neckarauer Wald. Ein 60 Pfund schweres Stück riß dem auf dem Wege zum Laboratorium befindlichen Chemiker Dr. No er den Kopf ab. Der Verunglückte ist ein Sohn des verstorbenen Malers Noer in München, 33 Jahre alt und hinterläßt Frau urrd zwei Kinder. Ein etwa zwei Zentner schweres Stück des Schwungrades flog bis in die Nähe des Birkenhäuschens auf der Stephanien- promenade.

Verhaftet wurde in Karlsruhe ein 30 Jahre alter Hochbanwerkmeister von dort, der am 26. August dieses Jahres im Sommlnngsgebände mittels Nachschlüssels den seiner Zeit gemeldeten Goldschmnck gestohlen hat. Der Täter hat den Schmuck in Stücke zerschnitten und in ver­schiedenen Städten an Uhrmacher verkauft.

In Darmstadt ist am Freitag abend die Ma­schinenfabrik von Göbel in Flammen anfge- gangen.

AuS Berlin wird geschrieben: Ein Leutnant vom 2. Gardedragonecregtment wurde während einer Schnitzel­jagd von einem Teilnehmer b-i eine: gleichzeitig stattfinden- den Treibjagd angeschossen und schwer verletzt. Dem Leutnant drangen 38 Schrolkörner in den Rücken.

Keltischer Meichrtag.

Berlin, 23. Nov. Im Reichstag wurde heute die zweite Beratung des Gesetzentwurfs betr. das Urhe­berrecht an Werken der bildenden Künste und der Photographie bei 8 23 fortgesetzt, der anord­net, daß für Zwecke der Rechtspflege und iur öffentli­chen Sicherheit Bildnisse ohne Einwilligung des Berech­tigten verfielfältigt, verbreitet und öffentlich zur Schau gestellt werden dürfen.

Fischer- Berlin (Soz.) begründet einen sozialdemo­kratischen Antrag, der die Anwendung dieses Gesetzes we­gen Streikvergehens oder wegen Handlungen, die poli­tischen Charakter tragen, ansschließen will.

8 23 soll nach den Beschlüssen der Kommission nur ans richterliche Anordnung hin Anwendung finden. Diese Bestimmung soll nach einem Antrag Henning und Portzig (kons.) gestrichen werden. Falls der Antrag keine Annahme finde, werde die Rechte größtenteils ge­gen die Vorlage stimmen.

Jtschert (Ztr.) erklärt sich für den Antrag Hen­ning, doch würde seine Partei auch bei dessen Ablehnung der Vorlage zustimmen. Den sozialdemokratischen Antrag lehne seine Partei ab.

Stadthagen (Soz.) befürwortet die sozialdemo­kratischen Anträge.

Kirsch (Ztr.) spricht sich gegen die sozialdemokrati­schen Anträge aus.

Staatssekretär Graf Posadowsky nimmt die Ju­dikatur des Reichsgerichts g-gen die Angriffe Sladt- hagenS in Schutz. Die Anfertigung von photographischen Abbildungen sei ein Recht, welches die Polizei in allen Ländern habe. Die Einholung der richterlichen Einwillig­ung würde zu einer Verschleppung führen. Wir müs­sen uns alle zwangsweise photographieren lassen. Mir passiert es sehr häufig, daß sich jemand vor mich hinstellt und mich photographiert. (Heiterkeit.) Dagegen bin ich machtlos. Die Fassung der Kommission wurde das Gesetz für die Regierung unannehmbar machen.

Nach weiteren Ausführungen der Abgg. Dove (frs. Bgg.), Bärwinkel (natl.) und Fischer (Soz.) wird 8 23 inderFassungderKommission mit dem An­trag Henning angenommen, ebenso eine Reso­lution zu di srm ParaGraph n, w.lche die Anfertigung von Photographien und deren Vervielfältigung und Ver­breitung bei Strafverfolgung wegen einer politischen Hand­lung verhindert wissen will.

Die 88 2454 werden angenommen, ebenso das ganze Gesetz. Nachdem die Abgg. Djetz (Soz.) und M üIl­ler-Meiningen (frs. Vg.) auf die Schäden Angewiesen haben, die durch die Härten der Urheberrechtsgesetzgebung der Vereinigten Staaten von Amerika entstehen, wird eine Resolution, die die Abstellung dieser Schäden erstrebt, a n- genommen.

Es folgt die erste Beratung des Gesetzentwurfs betr. die gewerblichen Bernssvereine (Ver- leeihnng der Rechtsfähigkeit.)

Trimborn (Ztr.) weist auf die Wichtigkeit des Ge­setzes hin. Eine eingehende Prüfung in ein.r 2 lgliedrigen Kommission sei notwendig. Die Vorlage habe mit Unrecht in der sozialistischen Presse eine unfreundliche Aufnahme gesunden: sie sei der erste Schritt aus dem Wege einer reichsgesetzlichen Regelung unserer Vereinsgesetzgebung, sollte sich aber auch aus die Bauernvereine erstrecken. Ein großer Erfolg sei, daß die Vereine sich auch mit Lohn- und Arbeitsangelegenheiten beschäftigen dürfen.

Legten (Soz.) Das Gesetz bringe keine Erweiter­ung der Koalitionsfreiheit. Tie Regierung setzte sich mit der Vorlage dem Gespötte der ganzen Welt aus, wie sei­nerzeit mit der Umsturzvorlage und dem Sozialistenge­setz. Das Gesetz müsse ans die Eisenbahn- und Landar­beiter auch Anwendung finden.

Nach persönlichen Bemerkungen der Abgg. Trim­born (Ztr.) und Legten (Soz.) wird die Weiterbe­ratung um P 48 Uhr auf Samstag vormittag 11 Uhr vertagt.

Berlin, 23. Nov. Tie Petitionskommission des Reichstags erledigte eine Petition um Sperr­ung der deutschen Grenze gegen die Einwanderung russi- jer'Juden durch Uebergang zur Tagesordnung.

ArSliterLewegungen.

Göppingen, 24. Nov. Zum 2tenmal sind die Gic- ß ereiarb eiter der hringer'schen Muschi^ nensabrjk in eine Lohnbewegung eingetreten. Heute Mit­tag hat bereits eine Versammlung stattgesnnden. Die Un­zufriedenheit der Arbeiter ist umso unerklärlicher, als ih­nen seitens der Arbeitgeber erst vor kurzem die weitestge­henden Konzessionen eingeränmt wurden. Weitere For­derungen seitens der Arbeitnehmer werden wahrschein­lich von den Arbeitgebern ohne Weiteres ab gelehnt.

Mannheim, 23. Nov. Die Forderung de» achtstün­digen Schichtbetriebes im städtischen Elektrizitäts­werk für die Maschinisten und Kohlensatzrer, welcher die Arbeiterschaft vor einigen Tagen durch einen Ausstand Nachruck zu geben versuchte, ist derVolksstimme" zufolge vom Magistrat mit der Motivierung abgelehnt worden, daß er stch durch das Vorgehen der Arbeiter in einer Zwangslage befinde und unter diesem Gesichtspunkte sich auf kerne Verständigung einlaffe.

Kaiser-lauteru, 23. Nov In der Pfälzischen Näh­maschinen- und Fahrräversabrik vorm. Gebr. Kayser haben heute wegen Differenzen 230 Arbeiter gekündigt. Hiedurch ist die Aufrechterhalrung des Betriebs unmöglich gemacht und infolgedessen hat die Fabriklcitung auch dem Rest der Arbeiter gekündigt so daß vom 8. Dezember ab der ganze Betrieb zum Stillstand kommt.

Jur in Wußkünd.

Die Schwarze Bande an der Ar beit.

Aus Odessa meldet ein Telegramm. Die Tätig­keit der Schwarzen Bande dauert fort. Auf dem jüdischen Marktplatz suchten sie, einen neuen Pogrom zubeginnen und zertrümmerten einige Läden; sie wurden von Militär anseinandergetrieben.

Aus Württemberg.

Dienstuachrichte« E r nann t: Auf die katholische im Pa­tronat der Krone befindliche Pfarrei Deubach, Dekanat» Mergentheim! den Pfarrer Buch r von Oberkochea. Dekanat» Hofen

Samercr Pfarrer Frey in TAHeim ist auf sein Besuch von der Verwaltung de» Kawerarials für das Landkapiicl Neckarsulm am LO. ds. Mrs. enthoben und Pfarrer Girtner in u«ter»riesheim zum Kamerer diese» La-dkapital» bestellt worden.

Zur LVahlbeweguug. Wir haben gestern nach einer Stuttgarter Korrespondenz berichtet, daß die Deutsche Partei in Ebingen beschlossen habe, von einer eigenen Kan­didatur abzusehen und Conrad Haußmann schon im ersten Wahlgang zu unterstützen,nachdem dir Vclkspartet ver- sprachen hattte, dafür in B-ackenheim und Künzlsau den deutschparteilichen Kandidaten zu unte-stützen " Dazu bemerkt nun der Beobachter:In Wirklichkeit hat die Leitung der Volkspartei eine Abpaarung ausdrück­lich abgelehnt und dementsprechend auch die lieber» nähme jeder Verpflichtung. In Künzelsau und Brackenheim haben die dortigen Parteigenoffen die gleiche Haltung wie vor 6 Jahren eingenommen und zwar einfach au« drr"po- lilischr» Erwägung, daß jede andere Haltung dem Bauern» bund bezw. Zentrum Vorschub leisten würde."

Naumann über Wohnungsreform. Ueber Wohnungsresorm hielt Dr. Naumann Freitag abend in Dinkelackers Saalbau in Stuttgart einen Vortrag. Er be­tonte zunächst, daß er nicht über eine politische Frage sprechen werde, sondern daß es sich für die heutigen Dar­legungen um die Frage handle: Wie wohnen wir? Nach einer Schilderung der modernen Großstädteentwicklung Und des Modernen Wohnungswesens hob er hervor, daß in der Reform unseres Wohnungswesens schon ungemein viel Lehrgeld gezahlt worden sei, woraus sich die Notwendig­keit der Zusammenfassung der Reformbestrebungen ans diesem Gebiete sich ergeben habe. Dieser Versuch sei erst­mals i. I. 1004 aus dem Frankfurter Wohnnngskongreß gemacht worden. Der Eindruck dieses Kongresses sei al­lerdings zunächst der einer Erfolglosigkeit gewesen, aber schätzbare Wirkungen sei von Frankfurt damals doch aus­gegangen. In seinen weiteren Ausführungen legte der Vortragende sodann die Wirkungen des Franks. Kongresses für Wohnungsreform im einzelnen dar. Bei den Grund­linien des deutschen Wohnungsprogramms komme ein­mal die Frage der Wohnungsaussicht in Betracht. Hier sollten die Städte wenigstens einen Anfang machen in der Richtung, daß die Forderung eines Mindest rau­mes durchgesührt würde, vorläufig für diejenigen, die ohnehin der städt. Armenpflege unterstellt sind. Das Wohnungsbedürfnis ihrer Pfleglinge sollte hier die Stadt in eigene Regie nehmen, wodurch eS möglich sein werde, ei­nen Mindestraum durchzusühren. Die Städte, welche ja auch auf verschiedenen anderen Gebieten großes vollbracht haben, seien hierzu wohl imstande, Die Sanierung der Wohnungsverhältnisse der Unterschicht der Bevölkerung werde für die Gesamtheit von guten Folgen begleitet sein. Die Durchführung dieser Forderungen führe sodann zum Ban von W^hnung-n Das Barg we be und der Grund- stückshandel seien zur Verstaatlichung noch nicht reis. Durch die Erbauung von Wohnungen seitens der Großindu­striellen für die Arbeiter werde vielfach bei der Verkop­pelung von Arbeits- und Wohnverhältnis ein feuda­ler Zustand geschaffen und sei nichts als Phrase, wenn vom Undank der Arbeiter geredet werde, die von einer solchen Verkoppelung ihres Arbeitsverhältnisses mit der Wohnung nichts wissen wollen. Zum Schluffe verbrei­tete sich Naumann über die Frage der Bodenrente. Die Anerkennung, daß der Boden nicht nur denen zu- wachse, die ihn besitzen, werde allmählich den alten Eigen- tnmsbegrifsen von Grund und Boden gegenüber sich durch­ringen. Dies äußere sich zunächst in der stärkeren steuer­lichen Inanspruchnahme des Grundbesitzes in den großen Städten. An einzelnen Plätzen sei der Steigerung der Bodenrente, was auf Grund zahlenmäßiger Feststellungen sich ergebe, ganz enorm. Auch in Stuttgart sollte ein­mal diese Steigerung genau nachgeprüft werden und dann könne auch hier die Frage aufgeworfen werden, ob an diesem Unverdi.nten Wertzuwachs nicht auch die Stadt ihren Anteil in Form von Steuerleistung zu beanspruchen berechtigt sei. Nachdem der Redner sodann noch die Frage der Erbbaurechte gestreift hatte, schloß er unter stür­mischem Beifall mit einer Aufforderung zur Unterstütz­ung der Bestrebungen auf dem Gebiet der Wohnungsre­

sorm. An den Vortrag schloß sich eine Diskussion, an, detz Bankier Hausmeister und Prof. Feucht sich betei- . ligten. Dr. Naumiann sprach das Schlußwort, wobei er nochmals lebhaften Beifall erntete. Hierauf schloß der Vors. Obersekretär Ström seid die Versammlung.

Stuttgart, 23. Nov. Der Wirkliche Geh. Kriegs - rat von Schäfer, stellvertretender Bevollmächtigter zum BundeSrar, ist gestern im Alter von 64 Jchren gest orb en.

Stuttgart, 24. Nov. Begnadigung. Der Mörder de» Taglöhners Aberle in Heslach, der Kuflcher Hees, »rlcher vom hiesige» Schwurgericht wegen Raubmord- zum Tode verurteilt wurde, ist vom König zu lebensläng­lichem Zuchrhau- begnadigt worden. Bekanntlich haben die Geschworenen bei ihrem Schulsigspruch den Angeklagten mit « gegen 6 St. der Gnade de« Königs empfohlen, so daß eine Begnadigung des zum Tode Verurteilten zu erwarten war. Die erfolgte Begnadigung wurve dem Verurteilte» gestern eröffnet.

Neneupürg, 22. Noo. Das Schulhaus i» Pfinz­weiler hat sich bet der zunehmenden Dchklerzahl als zu klein erwiesen. Bauunternehmer Rückgau er aus Stntt» ga.t hat nun das ganze Gebäude von dem Sockel an um 3,70 m gehoben, so daß in dem neu einzeschobenen Stock­werk 2 neue Schulsäle gewonnen wurden. Die Hebungs­arbeiten an dem im Jahr 1863 erbauten HauS gingen sehr sicher und ohne jeden Unfall von statten.

Ulm, 24. Nov. Das Stadtschnltheißenamt erläßt in verschiedenen Blättern ein Ausschreiben, welchem einePlan- skizzc beigegeben ist und in welchem auf das günstig zrr beiden Seiten des städtischen Industriegleises gelegenen Geländes zur Ansiedelung gewerblicher und industrieller Anlagen aufmerksam gemacht wird. Es ist darin auch die günstige geographische Lage Ulms als Knotenpunkt württembergischer und bayrischer Bahnlinien, und daraus hingewiesen, daß Ulm unter den größeren Städten Würt­tembergs die niedrigste Gemeinve-Stener-Umlage besitzt und vermöge seiner Wasserkräfte von mehreren lOOPser- dekräften in der Lage ist, billige elektrische Kraft für Jn- dustriezwecke zu liefern.

Oehringen, 24. Nov. Bei der heutigen Vorstell­ung der Kandidaten um die erledigte Stadtschultheißen- stelle hier treten 2 Bewerber, welche in die engere Wahl gekommen waren, Schultheiß Kreeb von Hessigheim dev in Calmbach kandidiert und Stadtpfleger Wöhrle von Schorndorf zurück. Die übrigen Bewerber entwickelten so­dann im Württ. Hof ihr Programm. Revisor Mcy- d e r - Stuttgart und Schultheiß Zipperle-Langenbeu- tingen sollen, wie man hört, aussichtsreiche Kandidaten sein. _

Ein Automobil-Unfall ereignete stch Donnerstag morgen kurz vor 8 Uhr im Salon-Dock bei Ludwigsburg. Das Automobil deK Fabrikanten Vleyle aus Stuttgart begegnete beim Stuttgarter Tor einem leeren Krümperfuhr­werk des Ulanen-Rgts. und fuhr bei dem herrschenden starken Nebel in dasselbe hinein, da die beiden Pferde unruhig geworden waren. Eines der Tiere trug bedeutende Verletz­ungen davon. Das Automobil kam tn den Graben und wurde nur wenig beschädigt.

Von bezechten Burschen aus Althengst ett wurden zwei Maurermeister aus Hechingen aus der Landstraße angefallen und der eine davon, ein Kriegsveteran in roher Weise niedergeschlagen. Diese Rohheit beschäftigt bereits das Gericht.

In der Donnerstag Nacht wurde in dem auf der Land­straße Nliensietg-Nagold vereinzelt stehenden Ankerwirtshaus Angebrochen und 2 Sohlhäute, Reh- und Hirschgeweihe, Kleider, Nahrungsmittel und Geld gestohlen. Auch auf dem Bahnhof soll eingebrcchen und gestohlen worden sein. Man fahndet nach drei norddeutschen Fechtbrüdern, welche am Tatort gesehen worden sind.

Der Kircheng enternd erat Maisch in Oberriexin­gen geriet beim Dreschen mit der linken Hand in die Dreschmaschine, die den ganzen Arm hineinzog und förm­lich zerfetzte. Im Krankenhaus in Ludwigsburg mußte ihm der Arm abgenommen werden.

In Göppingen brach in dem Anwesen des Bauern Hahn Feuer aus, dem eine ganze Scheune mit Futtervor- räten zum Opfer fiel.

Frei ag obend wurde die Weckerlinie Ulm nach Neu- Ulm gerufen, wo das erst vor einigen Jahren für Groß­betriebe neu eingerichtete Brauereigebäude derLöwen­brauerei" in Flammen stand. Das Feuer, das in den großen Malzvorräten reicWche Nahrung fand, hatte bald d:n ganzen Oberstock ersaßt und zerstörte das Innere des 4stöckigen Gebäudes innerhalb einer Stunde völlig. Die Feuerwehren von Ulin und Neü-Ulm verlegten ihre Tätig­keit größtenteils darauf, der Weiterverbrritung des Feuers zu wehren. Stark gefährdet waren insbesondere die Wirt­schaft?-, Maschinen- und Staltgebände und d r Festung?» schirrhof.

HerichtKjaal.

Berlin, 23. Novbr. Der Köpenicker falsche Hauplmann wird sich vorläufig wegen unbefugten Tra­gens einer Uniform, Anmoßung eines Amtes, Freiheitsbe­raubung, Betrugs, schwerer Urku»densälschung einer Prtvat- urkunde vor der hiesigen Strafkammer zu verantworten haben.

Hambarg, 23. Nov Nach wehriägiger Verhandlung wurde heute das Fräulein Dr. Anita Augspurg von der hiesigen Strafkammer wegen Beleidigung der Hamburger Polizeibehörde zu 200 Mk. Geldstrafe eventuell 20 Tage Hast und zur Tragung der Kosten verurteilt.

Kiel, 24. Nov. Der Rekrut Musketier Zeller des 85. Infanterieregiments wurde wegen Verweigerung des' Fahneneids zu vier Monaten Gefängnis verurteilt.

Katechismus für <Lokarsch«li»jpektozen und solche, die es «erde« «ollen.

Ist die Lokalschnlinspektion notwendig?" Ja; sie hat zwar keinen Zweck, aber eine Aufgabe." Welches ist denn diese Aufgabe?"

Ihre Ausgabe ist, die Ansichten des Schulmeisters unter Aufficht zu stellen."

Gehört znm Lokalschulinspektor eine besondere Vor­bildung?" : .